Hallo!
Ich habe einen ganz merkwürdigen Weg hingelegt. Ich habe BWL/Dienstleistungsmanagement mit Schwerpunkt Marketing studiert und bin mit Glück in ein internationales Elektronikunternehmen als IT-Consultant im Projektmanagement eingestellt worden.
Ganz ehrlich: Ich kann IT gar nicht leiden, es langweilt mich unendlich und ich interessiere mich nicht die Bohne dafür aber die Bezahlung war OK und die Arbeitsbedingungen auch. Und nach dem Studium ist man ja froh etwas gutes zu bekommen. Aber jetzt möchte ich gern wieder raus aus dem Bereich. Nun befürchte ich aber, dass ich durch meinen Lebenslauf nun auf IT festgelegt bin. Ich hab schon überlegt ob ich den Zusatz "IT" in der Bewerbung weglasse.
Ich möche gern Richtung Produktmanagement, weg aus der Beratung und dem Projektmanagement.

Wie stehen die Chancen auf den Einstieg? Welche Qualifikationen sind beim Produktmanagement besonders gefragt?

Danke!

Was für Produkte meinst Du? Waschmittel oder High-Tech?

Lounge Gast schrieb:

Hallo!
Ich habe einen ganz merkwürdigen Weg hingelegt. Ich habe
BWL/Dienstleistungsmanagement mit Schwerpunkt Marketing
studiert und bin mit Glück in ein internationales
Elektronikunternehmen als IT-Consultant im Projektmanagement
eingestellt worden.
Ganz ehrlich: Ich kann IT gar nicht leiden, es langweilt mich
unendlich und ich interessiere mich nicht die Bohne dafür
aber die Bezahlung war OK und die Arbeitsbedingungen auch.
Und nach dem Studium ist man ja froh etwas gutes zu bekommen.
Aber jetzt möchte ich gern wieder raus aus dem Bereich. Nun
befürchte ich aber, dass ich durch meinen Lebenslauf nun auf
IT festgelegt bin. Ich hab schon überlegt ob ich den Zusatz
"IT" in der Bewerbung weglasse.
Ich möche gern Richtung Produktmanagement, weg aus der
Beratung und dem Projektmanagement.

Wie stehen die Chancen auf den Einstieg? Welche
Qualifikationen sind beim Produktmanagement besonders gefragt?

Danke!

Ist mir egal. Hauptsache kein IT.

Mir geht es ähnlich. Bin in der Energiebranche im Datenmanagement eingestiegen. Will aber viel lieber im E-Commerce, oder Online-Markteing tätig werden. War auch Schwerpunkt meiner Diplomarbeit.

Ich habe mich nebenbei beworben, aber nur Absagen kassiert. Wohlgemerkt auf Junior Positionen! In Deutschland haben wir halt ein verbohrtes unnflexibles Verhalten der Personaler: Soll heißen, wer nicht den Einstieg im Bereich X geschafft hat, der wird dort nie unterkommen. Scheinbar möchte man lieber unmotivierte Mitarbeiter, die bis zum Lebensende unglücklich in einem verhassten Bereich arbeiten.

Das ist Standard in Deutschland und bei den HR-Leuten. Einmal Vertriebler, immer Vertriebler. Einmal Controller, immer Controller...in den USA bekommt man viel leichter eine Chance sich zumindest auch fachfremd zu beweisen.

Habt ihr schon mal daran gedacht, dass es vielleicht kein blöder Zufall war oder die Verbohrtheit eines Personalers, dass ihr im IT-Bereich oder Datenmanagement untergekommen seid und nicht im Markting?

Der Bedarf an Mitarbeitern im Bereich IT und Datenmanagement dürfte wohl um das hundert bis tausendfache höher sein als im Marketing.

Es ist oft so, dass bestimmte Berufsbilder einen "Lebenszyklus" haben wie ein Produkt. Zu dem Zeitpunkt, an dem man einen Schwerpunkt an jeder Hochschule bei fünf Lehrstühlen studieren kann, ist der Schwerpunkt für den Arbeitsmarkt schon lange tot. Der Bedarf am Arbeitsmarkt ändert sich in jedem Jahrzehnt, mal besteht in dem Bereich mehr Nachfrage, mal in bestimmten Branchen usw. Das Marketing aus den 1970er Jahren, das heute an den Hochschulen gelehrt wird, ist mittlerweile maustetot.

Lounge Gast schrieb:

Das ist Standard in Deutschland und bei den HR-Leuten. Einmal
Vertriebler, immer Vertriebler. Einmal Controller, immer
Controller...

Ja, das ist doch naheliegend. Ich hole mir ja auch keinen Friseur ins Haus, um meine Waschmaschine zu reparieren. Vielleicht funktioniert deshalb das deutsche Modell besser, als die wirtschaftlich erledigte USA.

Wenn man Glück hat bei einem Konzern zu landen kann man intern wechseln.
Hab gesehen: aus Controlling ins Marketing, aus HR ins Projektmanagement. Ohne theoretische Kenntnisse oder praktische Erfahrungen.

Das könnte der Weg sein: rein ins Konzern und dort intern wechseln.

Ganz ehrlich, Du wirst in einem anderen Bereich auch nicht glücklich werden. Aussagen wie "ich mache alles, bloß nicht IT" zeigen, dass Du keine konkrete Vorstellung hast, was Du eigentlich willst ...

Also wenn wir schon bei dem Beispiel mit dem Friseur sind, dann wäre lediglich der folgende Vergleich korrekt:

Ein ausgebildeter Friseur (sowohl Damen und Herrenschnitte) fängt nach seiner Ausbildung in einem reinen Damensalon an. Merkt aber nach einem halben Jahr, dass er lieber in einem Herrensalon arbeiten möchte.

:)

Die Umorientierung in andere Bereiche ist in Deutschland vor allem so schwierig, weil sich selbst auf die Junior Positionen Leute bewerben, die genau in dem Bereich Praktika etc. gemacht haben.

Dein Vergleich hinkt. In deinem Beispiel wäre es eher so, dass ein Friseur sein ganzes Leben nur noch Leute mit mittellangen, braunen Haaren frisieren darf, da er das ja schon am Anfang so gemacht hat.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Das ist Standard in Deutschland und bei den HR-Leuten.
Einmal
Vertriebler, immer Vertriebler. Einmal Controller, immer
Controller...

Ja, das ist doch naheliegend. Ich hole mir ja auch keinen
Friseur ins Haus, um meine Waschmaschine zu reparieren.
Vielleicht funktioniert deshalb das deutsche Modell besser,
als die wirtschaftlich erledigte USA.