Job- und Branchenwechsel verbunden mit vermeintlichem "Abstieg" - ja oder nein?
Hallo zusammen,
versuche mich möglichst knapp zu halten. Zu meiner Situation:
Ich arbeit seit 4 Jahren in einer PR-Agentur in München und wohne in Augsburg (normalerweise also am Pendeln). Grundsätzlich mag ich meinen Job und meine Kollegen (die ich auch als Freunde bezeichnen würde) sehr gerne, es ist alles etwas lässiger, wir haben internationale Kudnen, ich habe Führungserfahrung in internationalen Teams, bilde Volontäre aus und mein Schwerpunkt ist Gaming, was auch mein Hobby ist.
Allerdings gab es immer wieder krasse Stresszeiten, in denen ich schon überlegt habe zu kündigen und mir was neues zu suchen. Langfristig sehe ich mich in der Agentur auch nur noch die nächsten zwei Jahre. Und grundsätzlich würde ich auch gerne nochmal etwas "anderes ausprobieren".
Studiert habe ich Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Politikwissenschaften, Soziologe, VWL. Ich habe auch ein halbes Jahr nach dem Master als Dozent gearbeitet.
Meine Freundin wohnt in Erlangen (ca. 170 km entfernt) und steht vor dem ersten Einstieg ins richtige Berufsleben. Deswegen hatten wir überlegt dort bzw. in Nürnberg (ein guter Kompromiss, weil ich selbst ursprünglich aus dieser Stadt komme) gemeinsam neu anzufangen und zusammen zu ziehen.
Ich hätte nun die Chance vielleicht als Sachbearbeiter in einer großen Bundesbehörde dort zu starten. Dies hätte natürlich Vorteile (Stadt, Freundin, öffentlicher Dienst), allerdings
stelle ich es mir extrem trocken vor, kaum kreativ und eben etwas "öde". Zudem wären die finanziellen Einbußen hoch (ca. 600 € brutto monatlich) und es kommt mir wie ein Abstieg vort (Sachbearbeiter als Rädchen im Getriebe ohne souverän zu handeln, Projekte selbtständig voranzutreiben, etc.).
Nun schwanke ich extrem dazwischen, weil ich damit auch meine Kontakte aufgeben müsste, die ich mir langfristig in meinem jetzigen Beruf aufgehabt habe, etc. und dort noch einmal als "kleiner
Wurm" von Neuem anfangen müsste. Habe Angst, dass es mir überhaupt nicht gefällt, keinen Spaß macht und ich nur ein Rädchen im Getriebe bin (hatte schon einmal einen kleinen "Supergau" gelandet bei einem neuen Arbeitgeber.
Auf der anderen Seite will ich unbedingt, dass die Fernbeziehung zu einer "richtigen Beziehung" wird und das mit ihr probieren.
Achja: Leider ist ja durch Corona der Arbeitsmarkt eh schwierig, für die Position bei der Behörde bräuchte ich eigentlich auch keine Berufserfahrung und "nur" einen Bachelor-Abschluss. Deshalb fühlt sich es für mich persönlich auch wie ein Abstieg an. Meine Freundin würde als Berufseinsteigerin dann sehr viel mehr verdienen als ich mit insgesamt fast sechs Jahren Berufserfahrung. Grundsätzlich macht mir das nichts aus, es fühlt sich nur doch etwas "komisch" an. Für meine Freundin ist Augsburg / München leider momentan keine Option, was ich aus verschiedensten Gründen auch nachvollziehen kann.
Wie seht ihr das? Bin für jeden Input und Anregung offen.
antworten