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Jobwechsel & ExitSpitzengehälter

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Ich verdiene aktuell in einem großen sehr bekannten Pharmakonzern ca. 112k ohne BAV etc. (All in vermutlich ca 125k) und möchte seit längerer Zeit wechseln, um mich idealerweise von der Tätigkeit als auch gehaltlich zu verbessern. In den letzten Jahren habe ich einige Angebote von Konzernen erhalten (z.B. Merck, VW, Siemens) für Rollen wie Senior PL etc., diese konnten jedoch gehahltlich nicht mithalten (das beste Angebot von VW mit 90k fix und 30k Bonuspotenzial) und dies obwohl ich bei der Bewerbung 120-140k angegeben habe. Ist dies üblich? Ich habe außerdem den Eindruck, das es sehr schweirig ist, in dieser Gehaltsklasse noch voranzukommen. Über Tipps wär ich dankbar.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Ich verdiene aktuell in einem großen sehr bekannten Pharmakonzern ca. 112k ohne BAV etc. (All in vermutlich ca 125k) und möchte seit längerer Zeit wechseln, um mich idealerweise von der Tätigkeit als auch gehaltlich zu verbessern. In den letzten Jahren habe ich einige Angebote von Konzernen erhalten (z.B. Merck, VW, Siemens) für Rollen wie Senior PL etc., diese konnten jedoch gehahltlich nicht mithalten (das beste Angebot von VW mit 90k fix und 30k Bonuspotenzial) und dies obwohl ich bei der Bewerbung 120-140k angegeben habe. Ist dies üblich? Ich habe außerdem den Eindruck, das es sehr schweirig ist, in dieser Gehaltsklasse noch voranzukommen. Über Tipps wär ich dankbar.

Das Geheimnis liegt in der Führung von Mitarbeitern!!!

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Nunja du bist damit halt in einer range die eigentlich erst ab Gruppenleiter aufwärts wieder übertroffen wird. Die meisten Teamleiter liegen auch in dem Bereich oder nur unwesentlich drüber.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Keine Ahnung für welche Stellen du dich beworben hast, aber AT Stellen bei Siemens sind genau in deiner Range oder teils noch höher.

Es gibt dann noch Stellen für Spezialisten in Zentralfunktionen mit Gehältern von 160-170k + BAV + Aktien. Diese Stellen sind aber wirklich sehr selten. Im AT Bereich findest du aber sicher Stellen im Bereich 130k + BAV. Dort gab und gibt es immer wieder einige Stellen auch ausgeschrieben

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Nunja du bist damit halt in einer range die eigentlich erst ab Gruppenleiter aufwärts wieder übertroffen wird. Die meisten Teamleiter liegen auch in dem Bereich oder nur unwesentlich drüber.

Gruppenleiter liegen über Teamleitern, zumindest in den Konzernen die ich kenne.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Die Frage ist da etwas, was genau du möchtest. Geht es dir um nominal mehr Gehalt, oder um einen besseren Lebensstandard? Letzteres muss nicht immer mit mehr Gehalt zusammenhängen.
Gutes Beispiel früherer Kommilitone von mir:
War lange in München, zuletzt Teamleiter bei MTU. Ist dann zu einem fränkischen Automobilzulieferer gewechselt und hat dort einen Abstieg in Kauf genommen, sowohl formal (Teamleiter -> Stelle ohne Personalverantwortung) als auch gehaltstechnisch. Trotzdem war dort endlich das langersehnte Einfamilienhaus möglich, was in München natürlich illusorisch war.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Es kommt drauf an, was für eine Art Stelle du suchst. Es haben ja schon einige erwähnt, dass höhere Gehälter dann oft mit Personalverantwortung einhergehen. Wenn du auf Stellen ohne Personalverantwortung schaust, wird es tatsächlich schwer. Da ist bei 100 - 120 k langsam Ende, selbst bei den gut zahlenden IGM und IGBCE Konzernen.

Es gibt noch einzelne höher bezahlte Spezialistenstellen, die sind aber selten. Und meistens setzten sie dann auch sehr spezifisches Wissen voraus. Die Stellen werden fast immer intern besetzt.

Zumal du auch bedenken musst, dass quasi alle Konzerne eine intern vor extern Regel haben. Es wird also nur jemand von außen geholt, wenn es keinen geeigneten Bewerber aus den eigenen Reihen gibt. Und gerade bei den wenigen gut dotierten Expertenstellen finden sich da normalerweise viele Interessenten.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Was ist denn dein background?
Generell deckt sich das mit den anderen Beiträgen in dem forum hier, nach denen die von dir genannte range eben das absolut oberste Ende der fahnenstange in den bestzahlenden deutschen Konzernen ist. Alternativ ginge noch Consulting, mehr führungsverantwortung oder den Chef fragen, wie man sich entwickeln kann?

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Bei 120k all in bist du halt bei den top 1% der Gehälter angekommen. Sogar unter den Akademikern und WiWi bubbles bist Du damit ziemlich weit oben.

irgendwann kommt einfach der Punkt, nachdem du keinen relevanten Fortschritt mehr erreichen wirst. Zumindest nicht, ohne Dich von der Position zu verändern. Bereichsleiter, Selbstständigkeit etc.

Ich denke, Du hast diesen Punkt erreicht. Jetzt sitzt du sozusagen im goldenen Käfig. Sei froh. Die allermeisten werden diesen nie erreichen.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Bei 120k all in bist du halt bei den top 1% der Gehälter angekommen. Sogar unter den Akademikern und WiWi bubbles bist Du damit ziemlich weit oben.

irgendwann kommt einfach der Punkt, nachdem du keinen relevanten Fortschritt mehr erreichen wirst. Zumindest nicht, ohne Dich von der Position zu verändern. Bereichsleiter, Selbstständigkeit etc.

Ich denke, Du hast diesen Punkt erreicht. Jetzt sitzt du sozusagen im goldenen Käfig. Sei froh. Die allermeisten werden diesen nie erreichen.

einfach falsche Industrie... FAANG Cloud / SaaS Sales ist easy das 2-fache drin

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

AT Stellen in den großen Konzernen gehen als Spezialisten bei uns (IGM Auto) schon bis 140k.

Seltene Stellen in sehr wichtigen Rollen auch gerne mal bis 160-170k. Da wird es aber entscheidend, welches Profil du hast

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ExBerater

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Es hilft ja nix auf AT Stellen für Spezialisten im eigenen Konzern zu verweisen, wenn der TE nicht ein solcher ist (also: Spezialist für Funktion X in Branche Y).

Es gibt für den TE nur zwei Wege als Angestellter:

  1. Hierarchie hoch: Im eigenen Unternehmen oder (deutlich schwieriger zu bekommen) in anderen Unternehmen
  2. Ähnliche Funktion beim direkten Wettbewerber der noch mal deutlich besser bezahlt, weil der TE so spezialisiert ist (ist er aber wohl nicht)

Ansonsten, Ja! Die Kombie aus gut zahlender Pharmakonzern und komfortabler Stelle (wohl irgendwie PL/PM?) ohne echte Führungsverantwortung ist schon hart zu toppen wenn man nur einen Querwechsel anstrebt

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Manche schreiben "AT stellen gehen bis 140k usw"

Aber ganz ehrlich, das macht absolut keinen unterschied ob man nun 125k oder 140k verdient, der Lebensstandard wird sich 0 ändern. Der Wechsel lohnt sich dann nur wenn es weitere Vorteile gibt wie beispielsweise weniger Arbeit oder eine interessantere Tätigkeit. AUfs Geld kommts finde ich nicht an

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Wieso nicht? Der TE hat doch explizit nach Möglichkeiten gefragt.

Diese von mir genannten AT Stellen sind auch alle extern ausgeschrieben und werde teils extern besetzt. Daher kann das schon ein guter Wechsel sein.

Am Ende ist natürlich das Profil entscheidend. Aber dazu gibt es ja keine Infos. Ganz generell ist Pharma natürlich eine Branche mit guten Gehältern. Da wird es anderswo schwer, ein höheres generelles Gehaltsniveau zu bekommen.

ExBerater schrieb am 20.08.2022:

Es hilft ja nix auf AT Stellen für Spezialisten im eigenen Konzern zu verweisen, wenn der TE nicht ein solcher ist (also: Spezialist für Funktion X in Branche Y).

Es gibt für den TE nur zwei Wege als Angestellter:

  1. Hierarchie hoch: Im eigenen Unternehmen oder (deutlich schwieriger zu bekommen) in anderen Unternehmen
  2. Ähnliche Funktion beim direkten Wettbewerber der noch mal deutlich besser bezahlt, weil der TE so spezialisiert ist (ist er aber wohl nicht)

Ansonsten, Ja! Die Kombie aus gut zahlender Pharmakonzern und komfortabler Stelle (wohl irgendwie PL/PM?) ohne echte Führungsverantwortung ist schon hart zu toppen wenn man nur einen Querwechsel anstrebt

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Ich verdiene aktuell in einem großen sehr bekannten Pharmakonzern ca. 112k ohne BAV etc. (All in vermutlich ca 125k) und möchte seit längerer Zeit wechseln, um mich idealerweise von der Tätigkeit als auch gehaltlich zu verbessern. In den letzten Jahren habe ich einige Angebote von Konzernen erhalten (z.B. Merck, VW, Siemens) für Rollen wie Senior PL etc., diese konnten jedoch gehahltlich nicht mithalten (das beste Angebot von VW mit 90k fix und 30k Bonuspotenzial) und dies obwohl ich bei der Bewerbung 120-140k angegeben habe. Ist dies üblich? Ich habe außerdem den Eindruck, das es sehr schweirig ist, in dieser Gehaltsklasse noch voranzukommen. Über Tipps wär ich dankbar.

Arbeite bei einem IGM Konzern in NRW und verdiene rund 118k als AT. BAV kommt on top, rechne ich aber mal nicht ein.

Bei Recruiter Anfragen habe ich damals als ich frisch AT wurde mit 103k immer 120 k genannt. Dies wurde mir nur ein einziges Mal in Aussicht gestellt - als Leiter Controlling bei einem Mittelständler.
Ansonsten haben sich die "Referenten" und "Spezialisten " Stellen immer um die 95k bewegt.
Der Sprung 103 zu 118k kam dann intern durch eine Beförderung. Führungsrolle ist angestrebt. Ich sehe es als realistisch, dass ich durch eine interne Beförderung (d.h. Führungsrolle) noch auf 130 oder 140 kommen kann. Extern sehe ich das nach meinen damaligen Erfahrungen nicht.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Solange man sich nicht überarbeiten will wird die Luft dünner. Ich bin etwa von einer Beratung mit ca. 135k und Firmenwagen auf eine Dax interne Position gewechselt da lieg ich jetzt bei ca. 130k ohne Firmenwagen lass aber jede Woche unter 40h den Stift fallen und habe im Homeoffice extrem viel Leerlauf.

Wenn man ohne Führungsposition mehr verdienen will hoch spezialisiert sein am besten zu einer FANG gehen.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Jep wird schwierig. Meine Erfahrung war meistens, dass bei sehr ähnlicher Tätigkeit man sich durchaus verbessern kann. Wenn man jedoch angibt, dass man gern was Neues probieren will, ergeben sich oft Abstriche beim Gehalt. Die Unternehmen, verstehen durchaus, dass man dann in Dich investieren muss und passen entsprechend das Gehalt an.

PS: Pharma zahlt wohl ganz gut. Das Angebot von VW ist m.M.n. nicht schlecht (falls man mit dem Bonus rechnen kann), würde da aber vermutlich auch sehr sehr zögern es anzunehmen, da man sich verschlechtert. Hatte was ähnliches von der TUI und habe abgelehnt obwohl Tätigkeit und Team wohl ganz cool waren.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Bei mir ähnlich. War auch erst im Consulting und jetzt in Konzern mit 155-160k.

Danach wird es aber extrem dünn bzw. man muss Führungsverantwortung für den nachstehenden Schritt übernehmen. Darauf habe ich aber aktuell keine Lust

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Solange man sich nicht überarbeiten will wird die Luft dünner. Ich bin etwa von einer Beratung mit ca. 135k und Firmenwagen auf eine Dax interne Position gewechselt da lieg ich jetzt bei ca. 130k ohne Firmenwagen lass aber jede Woche unter 40h den Stift fallen und habe im Homeoffice extrem viel Leerlauf.

Wenn man ohne Führungsposition mehr verdienen will hoch spezialisiert sein am besten zu einer FANG gehen.

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ExBerater

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Oha das hatte ich überlesen.

  1. NIEMALS eine Gehaltsspanne angeben! Es läd den neuen AG dazu ein, dir ein Angebot zu machen was auf dem Niveau deines unteren Endes ist (oder sogar leicht darunter). und siehe da: Genau das hat VW getan (warum beschwerst du dich eigentlich darüber?)
  2. Nur weil man seinen Wunsch formuliert, heißt das ja nicht, dass der neue AG darauf eingehen muss oder kann. Die Alternative wäre also nur: VW macht dir gar kein Angebot, wenn deine 140 Wunsch für die Stelle nicht darstellbar wäre

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:
(das beste Angebot von VW mit 90k fix und 30k Bonuspotenzial) und dies obwohl ich bei der Bewerbung 120-140k angegeben habe. Ist dies üblich?

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Ich verdiene aktuell in einem großen sehr bekannten Pharmakonzern ca. 112k ohne BAV etc. (All in vermutlich ca 125k) und möchte seit längerer Zeit wechseln, um mich idealerweise von der Tätigkeit als auch gehaltlich zu verbessern. In den letzten Jahren habe ich einige Angebote von Konzernen erhalten (z.B. Merck, VW, Siemens) für Rollen wie Senior PL etc., diese konnten jedoch gehahltlich nicht mithalten (das beste Angebot von VW mit 90k fix und 30k Bonuspotenzial) und dies obwohl ich bei der Bewerbung 120-140k angegeben habe. Ist dies üblich? Ich habe außerdem den Eindruck, das es sehr schweirig ist, in dieser Gehaltsklasse noch voranzukommen. Über Tipps wär ich dankbar.

Bei uns im DAX40 IGM geht sowas bis 115.000 plus BaV ohne Dienstwagen.

Führungskräfte stellen wir quasi - nie - von extern ein für die erste (ca. 120k plus BaV) und zweite Führungsebene (ca. 140k plus BaV plus Auto) von unten ein. Alles interne Talentpools.

Ebene drüber 160k plus kommt ab und zu von extern.

In den Gehaltsregionen wo du bist fehlt dir beim Wechsel zu VW und Siemens jegliches Netzwerk was du brauchst um da dann weiter hoch zu kommen.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Jep wird schwierig. Meine Erfahrung war meistens, dass bei sehr ähnlicher Tätigkeit man sich durchaus verbessern kann. Wenn man jedoch angibt, dass man gern was Neues probieren will, ergeben sich oft Abstriche beim Gehalt. Die Unternehmen, verstehen durchaus, dass man dann in Dich investieren muss und passen entsprechend das Gehalt an.

PS: Pharma zahlt wohl ganz gut. Das Angebot von VW ist m.M.n. nicht schlecht (falls man mit dem Bonus rechnen kann), würde da aber vermutlich auch sehr sehr zögern es anzunehmen, da man sich verschlechtert. Hatte was ähnliches von der TUI und habe abgelehnt obwohl Tätigkeit und Team wohl ganz cool waren.

Same here. Versuche mich aus meiner derzeitigen (Fach-)Position zu bewerben. Würde aber Abstriche beim Gehalt machen, zumindest bei den bisherigen Angeboten. Da fällt ein Wechsel schwer. Ohne Führungsverantwortung wird es bei externen Einstiegen vermutlich schwer. Das ist tatsächlich ein Mega Problem, welches ich noch nicht auflösen konnte.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Frage mich gerade welcher bekannte Pharma Konzern das ist. Wenn es nicht Bayer ist, dann geh zu bayer! Gehaltsbänder sind hier im forum ja bekannt. Eine 1.3 Stelle sollte mittelfristig eigentlich drin sein. Damit liegt man dann höher.

antworten
WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Bei Siemens und VW kannst du auf alle Fälle auf solche Stellen (140-160k) als externer kommen bzw dich bewerben.

Also lass dich davon nicht abschrecken oder so.

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Ich verdiene aktuell in einem großen sehr bekannten Pharmakonzern ca. 112k ohne BAV etc. (All in vermutlich ca 125k) und möchte seit längerer Zeit wechseln, um mich idealerweise von der Tätigkeit als auch gehaltlich zu verbessern. In den letzten Jahren habe ich einige Angebote von Konzernen erhalten (z.B. Merck, VW, Siemens) für Rollen wie Senior PL etc., diese konnten jedoch gehahltlich nicht mithalten (das beste Angebot von VW mit 90k fix und 30k Bonuspotenzial) und dies obwohl ich bei der Bewerbung 120-140k angegeben habe. Ist dies üblich? Ich habe außerdem den Eindruck, das es sehr schweirig ist, in dieser Gehaltsklasse noch voranzukommen. Über Tipps wär ich dankbar.

Bei uns im DAX40 IGM geht sowas bis 115.000 plus BaV ohne Dienstwagen.

Führungskräfte stellen wir quasi - nie - von extern ein für die erste (ca. 120k plus BaV) und zweite Führungsebene (ca. 140k plus BaV plus Auto) von unten ein. Alles interne Talentpools.

Ebene drüber 160k plus kommt ab und zu von extern.

In den Gehaltsregionen wo du bist fehlt dir beim Wechsel zu VW und Siemens jegliches Netzwerk was du brauchst um da dann weiter hoch zu kommen.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Frage mich gerade welcher bekannte Pharma Konzern das ist. Wenn es nicht Bayer ist, dann geh zu bayer! Gehaltsbänder sind hier im forum ja bekannt. Eine 1.3 Stelle sollte mittelfristig eigentlich drin sein. Damit liegt man dann höher.

Viel ist da aber auch nicht mehr drin. Bandmitte ist meine ich bei knapp unter 120 k. Und die wird es nur geben, wenn der Bewerber wie Faust aufs Auge passt. Normal ist das zum Einstieg vermutlich nicht. Zumal es auch schwer ist, auf eine 1.3 von außen einzusteigen, da es meist intern jemanden gibt, der von 1.1 dahin entwickelt wird. Von außen wird dann nur selten wer geholt, weil es intern recht viel Angebot gibt.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Wenn du bei Novartis oder Roche bist dann mach doch einen internen Wechsel in die Schweiz. Bekommst dann höheres Schweizer Gehalt und Karriere wirst du sowieso eher im HQ als in einer Auslandsniederlassung machen. Zudem ist Basel von der Lage her finanziell kaum zu toppen. Falls du nicht bei den zwei Unternehmen arbeitest würde es sich trotzdem lohnen sich von extern zu bewerben.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Ich fühle den Thread 100%.
Ich bin "relativ" schnell ans Ende des Tarifs gesprungen bzw auf die erste AT Stufe als Angestellter ohne Führungsverantwortung, aber auch keine mega spezielle Fachrichtung. Think of Controller, Einkäufer....

Ich bin nun bei ~125.000€ All-In mit 6 Jahren Berufserfahrung. Der nächste Schritt kann eigentlich nur eine Führungsstelle sein, hier suchen Sie aber oft Personen die mehr Berufserfahrung auf dem Buckel haben.

Extern + Headhunter + Interner Pool gibt es nichts was mein aktuelles Gehalt verbessert, bzw. ich würde ja sogar mehr wollen, da ich nicht Probezeit, neues Umfeld etc risikiere für das selbe Gehalt.

Work Life Balance Paket mit ~40h Woche, sehr viel Freiraum, 4 Tage HO etc ist auch nicht mehr "verbesserbar".

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Ich fühle den Thread 100%.
Ich bin "relativ" schnell ans Ende des Tarifs gesprungen bzw auf die erste AT Stufe als Angestellter ohne Führungsverantwortung, aber auch keine mega spezielle Fachrichtung. Think of Controller, Einkäufer....

Ich bin nun bei ~125.000€ All-In mit 6 Jahren Berufserfahrung. Der nächste Schritt kann eigentlich nur eine Führungsstelle sein, hier suchen Sie aber oft Personen die mehr Berufserfahrung auf dem Buckel haben.

Extern + Headhunter + Interner Pool gibt es nichts was mein aktuelles Gehalt verbessert, bzw. ich würde ja sogar mehr wollen, da ich nicht Probezeit, neues Umfeld etc risikiere für das selbe Gehalt.

Work Life Balance Paket mit ~40h Woche, sehr viel Freiraum, 4 Tage HO etc ist auch nicht mehr "verbesserbar".

Du hast halt für deine 6 Jahre BE das Maximum raus geholt, freu dich doch :)

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Hier der TE:
Ich bin ITler im Bereich Salesforce und in der untersten AT Stufe mit fast 7 Jahren BE. Perspektivisch ist bei uns noch deutlich mehr drin, aber eben nicht kurzfristig, da sprechen wir über ca. 10 Jahre bis ca. 140k (wenn überhaupt planbar und entsprechende AT Stelle vorhanden).

Beispiel Siemens:
Beworben auf globale Senior PL Rolle in IT, bei uns eingestuft mit 120-150k ohne Bonus, Angebot von Siemens unterstes AT Band mit ca. 105k all In. Die Begründung damals, mit mehr Berufserfahrung wären auch 140k drin, aber nicht in meinem Alter. Dies habe ich bereits häufiger gehört uns Frage mich, ob das tatsächlich nur am Alter festgemacht wird. Bei uns spielt das Alter in der IT keine bzw. eine untergeordnete Rolle.

Ich bin mit meiner Situation Dank Homeoffice und real max. 25h/Woche sehr zufrieden. Die Herausforderung fehlt aber zunehmend und langsam verfliegt auch die Illusion, weiter Karriere zu machen/machen zu können.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Die Jobs ohne Führungsverantwortung >120k werden meiner Erfahrung nach oftmals an UB-Aussteiger von BCG, McKinsey, Roland Berger usw. vergeben. Sind irgendwelche Stabsstellen, die Richtung "Strategie" gehen bzw. intern als solche verkauft werden, um solche Gehälter aufrufen zu können. Aber wenn man als UBler mit 170+ kommt, wird es schwer diese Kandidatinnen mit 120k zu überzeugen.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Ich fühle den Thread 100%.
Ich bin "relativ" schnell ans Ende des Tarifs gesprungen bzw auf die erste AT Stufe als Angestellter ohne Führungsverantwortung, aber auch keine mega spezielle Fachrichtung. Think of Controller, Einkäufer....

Ich bin nun bei ~125.000€ All-In mit 6 Jahren Berufserfahrung. Der nächste Schritt kann eigentlich nur eine Führungsstelle sein, hier suchen Sie aber oft Personen die mehr Berufserfahrung auf dem Buckel haben.

Extern + Headhunter + Interner Pool gibt es nichts was mein aktuelles Gehalt verbessert, bzw. ich würde ja sogar mehr wollen, da ich nicht Probezeit, neues Umfeld etc risikiere für das selbe Gehalt.

Work Life Balance Paket mit ~40h Woche, sehr viel Freiraum, 4 Tage HO etc ist auch nicht mehr "verbesserbar".

Du hast halt für deine 6 Jahre BE das Maximum raus geholt, freu dich doch :)

Sehe ich genauso, warum immer so negativ bewerten. Andere arbeiten 10+ Jahre oder länger um auf die gleiche Position zu kommen. Mehr geht immer. Alles über 120k+ ist mehr politik und netzwerk, als dass die leistung noch wirklich zählt.

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ExBerater

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Habe so das Gefühl, dass wir das hier beschriebene "Problem" in den nächsten 20 Jahren verstärkt sehen werden.

Aus meiner Sicht sind die Gehälter in bestimmten Funktionen für bestimmte Leute in den letzten Jahren völlig durch die Decke gegangen. Damit meine ich vor allem Positionen ohne jede Führungsverantwortung, zumeist in Konzernzentralen, und zumeist mit einem "Projekt" oder "Strategie“ Fokus.

Als Gründe für die Entwicklung sehe ich u.a.:

  • Die irre Schwemme an Ex-Beratern die man sich ins Haus geholt hat unter Missachtung der üblichen Gehaltsstruktur, und das nicht selten durch andere Ex-Berater die nun Bereichsleiter sind oder gar im Top Management sitzen
  • Der eingeredete "war for talent". Man hat teilweise das Gefühl, je größer das Unternehmen desto weniger Ahnung hat das Management von dem was das Unternehmen braucht, und deshalb war man bereit jedem der Excel und Powerpoint bedienen kann, nach 2-4 Jahren 100k zu geben (während ganz klar die Unternehmen auch ohne all diese Leute produzieren könnten und nicht schlechter dastehen würden)
    Es kommt noch hinzu, dass diese recht jungen Leute mit diesen Gehältern ja aus den Generationen kommen, die aufgewachsen sind in dem Glauben, dass sie nicht nur alles erreichen können, sondern es ihnen auch ohne große Anstrengungen zusteht.

All das vor dem Hintergrund der stagnierenden Gesamtlöhne (oder eher fallende Reallöhne) hat zu einer Entkoppelung der echten Leistungserbringer von denen, die sich dafür auf die Schulter klopfen und es sich gut bezahlen lassen, geführt.
Bin da gespannt wie es weiter geht. Entweder wir bewegen uns weiter auf amerikanische Verhältnisse zu mit dem Risiko eines wachsenden sozialen Unfriedens, oder wir kehren diese Entwicklung langsam um. Bezeichnend ist, dass die Firmen, die deutschlands Erfolgsmodell ausmachen, solche Entwicklungen oft nicht aufweisen (Mittelstand, Hidden Champions)

Ende meines Worts zum Sonntag

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Ja, ich bin einer dieser „Ex-UB“ Leute und kann dir zustimmen.

In den zentralen Bereichen werden für Externe relativ attraktive Gehälter gezahlt. Ich liege so um die 160k (mit Potenzial bis 170k, ja nach Performance der Firma). Dazu noch BAV und andere Goodies.

Danach wird die Luft aber wirklich dünn und man muss eigentlich Führungsverantwortung übernehmen. Aber natürlich bei den Arbeitsstunden ist das auch mit 160k-170k eine sehr sehr komfortable Situation. Daher überlege ich mir den nachstehend schritt aktuell sehr genau.

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Die Jobs ohne Führungsverantwortung >120k werden meiner Erfahrung nach oftmals an UB-Aussteiger von BCG, McKinsey, Roland Berger usw. vergeben. Sind irgendwelche Stabsstellen, die Richtung "Strategie" gehen bzw. intern als solche verkauft werden, um solche Gehälter aufrufen zu können. Aber wenn man als UBler mit 170+ kommt, wird es schwer diese Kandidatinnen mit 120k zu überzeugen.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

ExBerater schrieb am 20.08.2022:

Es hilft ja nix auf AT Stellen für Spezialisten im eigenen Konzern zu verweisen, wenn der TE nicht ein solcher ist (also: Spezialist für Funktion X in Branche Y).

Es gibt für den TE nur zwei Wege als Angestellter:

  1. Hierarchie hoch: Im eigenen Unternehmen oder (deutlich schwieriger zu bekommen) in anderen Unternehmen
  2. Ähnliche Funktion beim direkten Wettbewerber der noch mal deutlich besser bezahlt, weil der TE so spezialisiert ist (ist er aber wohl nicht)

Ansonsten, Ja! Die Kombie aus gut zahlender Pharmakonzern und komfortabler Stelle (wohl irgendwie PL/PM?) ohne echte Führungsverantwortung ist schon hart zu toppen wenn man nur einen Querwechsel anstrebt

Kann das nur unterschreiben.
Bin selbst in der Pharmaindustrie und liege als Spezialist all in bei 175k. Habe keine hierarchische Personalverantwortung, nur interdisziplinäre Verantwortung.
Für die meisten anderen Branchen und Unternehmen bin ich damit versaut. Allerdings gibt es intern einige interessante Stellen, v.a. im Ausland, da kommt dann noch Relocation Expenses hinzu. Aktuell möglich wäre Panama oder Texas.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Wechsel einfach in ein US Unternehmen bzw. US Tech, in deinen Fall wohl am ehesten Sales. Dort solltest du mit guter Performance schnell die 200k und dann die 300k knacken.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Welche Unternehmen sind das zum Beispiel?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Wechsel einfach in ein US Unternehmen bzw. US Tech, in deinen Fall wohl am ehesten Sales. Dort solltest du mit guter Performance schnell die 200k und dann die 300k knacken.

antworten
WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Die Jobs ohne Führungsverantwortung >120k werden meiner Erfahrung nach oftmals an UB-Aussteiger von BCG, McKinsey, Roland Berger usw. vergeben. Sind irgendwelche Stabsstellen, die Richtung "Strategie" gehen bzw. intern als solche verkauft werden, um solche Gehälter aufrufen zu können. Aber wenn man als UBler mit 170+ kommt, wird es schwer diese Kandidatinnen mit 120k zu überzeugen.

Das sind aber auch oft Mythen, die vor allem von UBlern hoch gehalten werden. Ich war bis jetzt in zwei Chemie/Pharma-Konzernen, und in beiden wurde so gut wie keiner von einer UB eingestellt. In einem Konzern habe ich es bei einem Fall mitbekommen, und der war zum ganz normalen Konzerngehalt, das jeder interne auch bekommen hätte. Beim anderen gab es ein paar mehr, die wurden dann aber auch tatsächlich für die Strategieabteilung geholt, weil man kein Inhouse-Consulting hatte auf das man zugreifen konnte.

Das heißt nicht, dass sowas nirgendwo existiert oder nie vorkommt. Aber die Regel ist es auch nicht.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Ab über 100k brutto bist halt bei den oberen 1-2% beim Einkommen für Angestellte angekommen.

Wenn ich hier immer lese „bin Experte bei DAX30 und verdiene 160k ohne Personalverantwortung“ frage ich mich was das für Jobs bzw. welche DAX Konzerne das sein sollen.

Ich selbst bin Gruppenleiter bei Siemens, leite Teamleiter, also bin nicht ganz unten und verdiene in München 120k.
Bekomm regelmäßig Anfragen über Linked etc. für höhere Positionen, meist im Mittelstand und dann soll man da als Abteilungsleiter 100k verdienen. Lehne natürlich ab.

Kenne auch den Daimler Konzern sehr gut und da wird auch kein WiWi Möchtergern Experte ohne Personalverantwortung mit 160k nach Hause geschickt.

Es gibt einfach nur sehr wenig Stellen mit über 100k und entsprechend wird es schwierig dann was neues zu finden.

antworten
WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Du widersprichst dir gerade selbst.
Für verschiedene spezialisierte Bereiche werden eben explizit Ex-Berater eingestellt. Und dazu gehören Bereiche, wie die von dir genannte Strategieabteilung. Und genau dort ist das eben auch die Regel.

In anderen Konzernbereichen sind Leute aus der Beratung viel zu teuer und werden daher auch nicht eingestellt. Daher ist es „die Regel“ für manche Bereiche und anderswo kommt es gar nicht vor

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Die Jobs ohne Führungsverantwortung >120k werden meiner Erfahrung nach oftmals an UB-Aussteiger von BCG, McKinsey, Roland Berger usw. vergeben. Sind irgendwelche Stabsstellen, die Richtung "Strategie" gehen bzw. intern als solche verkauft werden, um solche Gehälter aufrufen zu können. Aber wenn man als UBler mit 170+ kommt, wird es schwer diese Kandidatinnen mit 120k zu überzeugen.

Das sind aber auch oft Mythen, die vor allem von UBlern hoch gehalten werden. Ich war bis jetzt in zwei Chemie/Pharma-Konzernen, und in beiden wurde so gut wie keiner von einer UB eingestellt. In einem Konzern habe ich es bei einem Fall mitbekommen, und der war zum ganz normalen Konzerngehalt, das jeder interne auch bekommen hätte. Beim anderen gab es ein paar mehr, die wurden dann aber auch tatsächlich für die Strategieabteilung geholt, weil man kein Inhouse-Consulting hatte auf das man zugreifen konnte.

Das heißt nicht, dass sowas nirgendwo existiert oder nie vorkommt. Aber die Regel ist es auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Ab über 100k brutto bist halt bei den oberen 1-2% beim Einkommen für Angestellte angekommen.

Wenn ich hier immer lese „bin Experte bei DAX30 und verdiene 160k ohne Personalverantwortung“ frage ich mich was das für Jobs bzw. welche DAX Konzerne das sein sollen.

Ich selbst bin Gruppenleiter bei Siemens, leite Teamleiter, also bin nicht ganz unten und verdiene in München 120k.
Bekomm regelmäßig Anfragen über Linked etc. für höhere Positionen, meist im Mittelstand und dann soll man da als Abteilungsleiter 100k verdienen. Lehne natürlich ab.

Kenne auch den Daimler Konzern sehr gut und da wird auch kein WiWi Möchtergern Experte ohne Personalverantwortung mit 160k nach Hause geschickt.

Es gibt einfach nur sehr wenig Stellen mit über 100k und entsprechend wird es schwierig dann was neues zu finden.

Das wird den 100k MBB Beratern hier im wiwi treff Forum aber gar nicht gefallen.
Aber ohnehin ein Wunder, wie die hier trotz high performer 70h/Woche Job noch Zeit finden ausführlich bei wiwi treff mit Studies zu diskutieren. löl.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Ich bin nicht der Vorposter, aber witzig, dass du Siemens ansprichst. Wo arbeitest du denn? Das klingt für mich bei dir nach einem AT-Gehalt auf dem unteren Level. Und dafür dass du offenbar selbst Teams leitest, erscheint mir das Gehalt sehr niedrig.

Ich war bis vor zwei Jahren in der Strategie auch bei Siemens (Siemens AG Wittelsbacher Platz) und war dort im Portfolio Team. Hatte auch keine Personalverantwortung und ca. 140k Zielgehalt. Mit den Anpassungen der letzten Jahre im AT-Bereich wären das auch 150k (vermutlich). Bin mittlerweile im Automotive Umfeld und die Gehälter sind nochmals einen Tick höher. Nach wie vor ohne Personalverantwortung ist hier in der Strategie alles von 170-180k möglich.

Kann es sein, dass du in der Produktion oder in einer ausgegliederten Tochter mit schlechteren Gehaltsbändern bist?

Noch zum Thema 160-170k: Die Kollegen in der Siemens AG Strategie mit (ehemaligen) PL4 Stellen sind auf alle Fälle in diesem Bereich. Das waren auch jeweils Leute ohne Personalverantwortung.

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Ab über 100k brutto bist halt bei den oberen 1-2% beim Einkommen für Angestellte angekommen.

Wenn ich hier immer lese „bin Experte bei DAX30 und verdiene 160k ohne Personalverantwortung“ frage ich mich was das für Jobs bzw. welche DAX Konzerne das sein sollen.

Ich selbst bin Gruppenleiter bei Siemens, leite Teamleiter, also bin nicht ganz unten und verdiene in München 120k.
Bekomm regelmäßig Anfragen über Linked etc. für höhere Positionen, meist im Mittelstand und dann soll man da als Abteilungsleiter 100k verdienen. Lehne natürlich ab.

Kenne auch den Daimler Konzern sehr gut und da wird auch kein WiWi Möchtergern Experte ohne Personalverantwortung mit 160k nach Hause geschickt.

Es gibt einfach nur sehr wenig Stellen mit über 100k und entsprechend wird es schwierig dann was neues zu finden.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Nur 120k? Ich mache gerade meinen Exit aus der Beratung (ca. 3.5 Jahre) und starte bei einer Siemens Tochter in der Strategie mit 125-130k Zielgehalt und dazu noch die BAV. Ich bin "Projekt Manager" in der neuen Rollen ohne jegliche Personalverantwortung

In welchem Bereich soll das bei dir denn sein?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Ab über 100k brutto bist halt bei den oberen 1-2% beim Einkommen für Angestellte angekommen.

Wenn ich hier immer lese „bin Experte bei DAX30 und verdiene 160k ohne Personalverantwortung“ frage ich mich was das für Jobs bzw. welche DAX Konzerne das sein sollen.

Ich selbst bin Gruppenleiter bei Siemens, leite Teamleiter, also bin nicht ganz unten und verdiene in München 120k.
Bekomm regelmäßig Anfragen über Linked etc. für höhere Positionen, meist im Mittelstand und dann soll man da als Abteilungsleiter 100k verdienen. Lehne natürlich ab.

Kenne auch den Daimler Konzern sehr gut und da wird auch kein WiWi Möchtergern Experte ohne Personalverantwortung mit 160k nach Hause geschickt.

Es gibt einfach nur sehr wenig Stellen mit über 100k und entsprechend wird es schwierig dann was neues zu finden.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Für mich ist es trotzdem eine Ausnahme, denn es sind unter 10 Leute auf einen Konzern mit mehreren 10 k Mitarbeitern. Das ist nichts wo man auch nur halbwegs drauf planen kann, wenn da durchschnittlich ein oder zwei von im Jahr eingestellt werden.

Und auch die Einsteiger da landen übrigens im +- 120 k-Band und nicht in der Region von 160 k. Tortzdem sind die Stellen für Exits nach mehrjähriger MBB-Erfahrung heiß begehrt. Kenne ein paar der Kollegen dort, und sie meinten sie werden jedes mal mit guten Bewerbungen zugeworfen.
Würde mich wundern, wenn das passiert während andere Konzerne in signifikanter Häufigkeit solchen Leuten 30 % mehr zahlen.

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Du widersprichst dir gerade selbst.
Für verschiedene spezialisierte Bereiche werden eben explizit Ex-Berater eingestellt. Und dazu gehören Bereiche, wie die von dir genannte Strategieabteilung. Und genau dort ist das eben auch die Regel.

In anderen Konzernbereichen sind Leute aus der Beratung viel zu teuer und werden daher auch nicht eingestellt. Daher ist es „die Regel“ für manche Bereiche und anderswo kommt es gar nicht vor

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Die Jobs ohne Führungsverantwortung >120k werden meiner Erfahrung nach oftmals an UB-Aussteiger von BCG, McKinsey, Roland Berger usw. vergeben. Sind irgendwelche Stabsstellen, die Richtung "Strategie" gehen bzw. intern als solche verkauft werden, um solche Gehälter aufrufen zu können. Aber wenn man als UBler mit 170+ kommt, wird es schwer diese Kandidatinnen mit 120k zu überzeugen.

Das sind aber auch oft Mythen, die vor allem von UBlern hoch gehalten werden. Ich war bis jetzt in zwei Chemie/Pharma-Konzernen, und in beiden wurde so gut wie keiner von einer UB eingestellt. In einem Konzern habe ich es bei einem Fall mitbekommen, und der war zum ganz normalen Konzerngehalt, das jeder interne auch bekommen hätte. Beim anderen gab es ein paar mehr, die wurden dann aber auch tatsächlich für die Strategieabteilung geholt, weil man kein Inhouse-Consulting hatte auf das man zugreifen konnte.

Das heißt nicht, dass sowas nirgendwo existiert oder nie vorkommt. Aber die Regel ist es auch nicht.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Klingt für mich wenig glaubhaft.

Bei Siemens wäre das fast die unterste AT Stufe. Und das als „Leiter von Teamleitern“?

Entweder hast du recht schwach verhandelt oder arbeitest in einer ausgegliederten Tochter mit schlechten Gehältern. Dein AT-Gehalt kannst du in einer zentralen Stelle (Strategie, Controlling, Finance,…) ohne jegliche Personalverantwortung bei Siemens haben. In wichtigen Experten Rollen ist noch deutlich mehr drin ohne Personal zu führen

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Ab über 100k brutto bist halt bei den oberen 1-2% beim Einkommen für Angestellte angekommen.

Wenn ich hier immer lese „bin Experte bei DAX30 und verdiene 160k ohne Personalverantwortung“ frage ich mich was das für Jobs bzw. welche DAX Konzerne das sein sollen.

Ich selbst bin Gruppenleiter bei Siemens, leite Teamleiter, also bin nicht ganz unten und verdiene in München 120k.
Bekomm regelmäßig Anfragen über Linked etc. für höhere Positionen, meist im Mittelstand und dann soll man da als Abteilungsleiter 100k verdienen. Lehne natürlich ab.

Kenne auch den Daimler Konzern sehr gut und da wird auch kein WiWi Möchtergern Experte ohne Personalverantwortung mit 160k nach Hause geschickt.

Es gibt einfach nur sehr wenig Stellen mit über 100k und entsprechend wird es schwierig dann was neues zu finden.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Habe so das Gefühl, dass wir das hier beschriebene "Problem" in den nächsten 20 Jahren verstärkt sehen werden.

Aus meiner Sicht sind die Gehälter in bestimmten Funktionen für bestimmte Leute in den letzten Jahren völlig durch die Decke gegangen. Damit meine ich vor allem Positionen ohne jede Führungsverantwortung, zumeist in Konzernzentralen, und zumeist mit einem "Projekt" oder "Strategie“ Fokus.

Als Gründe für die Entwicklung sehe ich u.a.:

  • Die irre Schwemme an Ex-Beratern die man sich ins Haus geholt hat unter Missachtung der üblichen Gehaltsstruktur, und das nicht selten durch andere Ex-Berater die nun Bereichsleiter sind oder gar im Top Management sitzen
  • Der eingeredete "war for talent". Man hat teilweise das Gefühl, je größer das Unternehmen desto weniger Ahnung hat das Management von dem was das Unternehmen braucht, und deshalb war man bereit jedem der Excel und Powerpoint bedienen kann, nach 2-4 Jahren 100k zu geben (während ganz klar die Unternehmen auch ohne all diese Leute produzieren könnten und nicht schlechter dastehen würden)
    Es kommt noch hinzu, dass diese recht jungen Leute mit diesen Gehältern ja aus den Generationen kommen, die aufgewachsen sind in dem Glauben, dass sie nicht nur alles erreichen können, sondern es ihnen auch ohne große Anstrengungen zusteht.

All das vor dem Hintergrund der stagnierenden Gesamtlöhne (oder eher fallende Reallöhne) hat zu einer Entkoppelung der echten Leistungserbringer von denen, die sich dafür auf die Schulter klopfen und es sich gut bezahlen lassen, geführt.
Bin da gespannt wie es weiter geht. Entweder wir bewegen uns weiter auf amerikanische Verhältnisse zu mit dem Risiko eines wachsenden sozialen Unfriedens, oder wir kehren diese Entwicklung langsam um. Bezeichnend ist, dass die Firmen, die deutschlands Erfolgsmodell ausmachen, solche Entwicklungen oft nicht aufweisen (Mittelstand, Hidden Champions)

Ende meines Worts zum Sonntag

Schöner Beitrag, bin ebenfalls gespannt wies weiter geht.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

10 Leute? Worauf soll sich das beziehen?

Und selbst wenn es wenige Stelle sind, ist das doch noch lange nicht, wie von dir bezeichnet, ein "Mythos"?

Ich hab mir eben mal die Mühe gemacht und bei LinkedIn nach solchen Stellen gesucht: Alleine Siemens in München (inkl. Siemens Mobility) hat aktuell 3 Stellen im Strategiebereich ausgeschrieben, wo explizit nach Erfahrung im Consulting gefragt ist. Da sprechen wir in jedem Fall von AT-Stellen mit 120k und mehr. Ein ähnliches Ergebnis hat sich für Stuttgart gezeigt mit Treffern bei Daimler, Bosch und Porsche.

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Für mich ist es trotzdem eine Ausnahme, denn es sind unter 10 Leute auf einen Konzern mit mehreren 10 k Mitarbeitern. Das ist nichts wo man auch nur halbwegs drauf planen kann, wenn da durchschnittlich ein oder zwei von im Jahr eingestellt werden.

Und auch die Einsteiger da landen übrigens im +- 120 k-Band und nicht in der Region von 160 k. Tortzdem sind die Stellen für Exits nach mehrjähriger MBB-Erfahrung heiß begehrt. Kenne ein paar der Kollegen dort, und sie meinten sie werden jedes mal mit guten Bewerbungen zugeworfen.
Würde mich wundern, wenn das passiert während andere Konzerne in signifikanter Häufigkeit solchen Leuten 30 % mehr zahlen.

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Du widersprichst dir gerade selbst.
Für verschiedene spezialisierte Bereiche werden eben explizit Ex-Berater eingestellt. Und dazu gehören Bereiche, wie die von dir genannte Strategieabteilung. Und genau dort ist das eben auch die Regel.

In anderen Konzernbereichen sind Leute aus der Beratung viel zu teuer und werden daher auch nicht eingestellt. Daher ist es „die Regel“ für manche Bereiche und anderswo kommt es gar nicht vor

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Die Jobs ohne Führungsverantwortung >120k werden meiner Erfahrung nach oftmals an UB-Aussteiger von BCG, McKinsey, Roland Berger usw. vergeben. Sind irgendwelche Stabsstellen, die Richtung "Strategie" gehen bzw. intern als solche verkauft werden, um solche Gehälter aufrufen zu können. Aber wenn man als UBler mit 170+ kommt, wird es schwer diese Kandidatinnen mit 120k zu überzeugen.

Das sind aber auch oft Mythen, die vor allem von UBlern hoch gehalten werden. Ich war bis jetzt in zwei Chemie/Pharma-Konzernen, und in beiden wurde so gut wie keiner von einer UB eingestellt. In einem Konzern habe ich es bei einem Fall mitbekommen, und der war zum ganz normalen Konzerngehalt, das jeder interne auch bekommen hätte. Beim anderen gab es ein paar mehr, die wurden dann aber auch tatsächlich für die Strategieabteilung geholt, weil man kein Inhouse-Consulting hatte auf das man zugreifen konnte.

Das heißt nicht, dass sowas nirgendwo existiert oder nie vorkommt. Aber die Regel ist es auch nicht.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Ich glaube, dass sich da nichts tun wird, solange die Firmen weiterhin gut Geld verdienen.

Manchmal wirkt es für mich auch ein bisschen wie "Prestige", wenn ich als Konzern sagen kann, dass "wir hier ein Team aus Ex Top Berater" für interne Strategie haben. Als wäre das ein Siegel für Qualität und Anspruch.

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Habe so das Gefühl, dass wir das hier beschriebene "Problem" in den nächsten 20 Jahren verstärkt sehen werden.

Aus meiner Sicht sind die Gehälter in bestimmten Funktionen für bestimmte Leute in den letzten Jahren völlig durch die Decke gegangen. Damit meine ich vor allem Positionen ohne jede Führungsverantwortung, zumeist in Konzernzentralen, und zumeist mit einem "Projekt" oder "Strategie“ Fokus.

Als Gründe für die Entwicklung sehe ich u.a.:

  • Die irre Schwemme an Ex-Beratern die man sich ins Haus geholt hat unter Missachtung der üblichen Gehaltsstruktur, und das nicht selten durch andere Ex-Berater die nun Bereichsleiter sind oder gar im Top Management sitzen
  • Der eingeredete "war for talent". Man hat teilweise das Gefühl, je größer das Unternehmen desto weniger Ahnung hat das Management von dem was das Unternehmen braucht, und deshalb war man bereit jedem der Excel und Powerpoint bedienen kann, nach 2-4 Jahren 100k zu geben (während ganz klar die Unternehmen auch ohne all diese Leute produzieren könnten und nicht schlechter dastehen würden)
    Es kommt noch hinzu, dass diese recht jungen Leute mit diesen Gehältern ja aus den Generationen kommen, die aufgewachsen sind in dem Glauben, dass sie nicht nur alles erreichen können, sondern es ihnen auch ohne große Anstrengungen zusteht.

All das vor dem Hintergrund der stagnierenden Gesamtlöhne (oder eher fallende Reallöhne) hat zu einer Entkoppelung der echten Leistungserbringer von denen, die sich dafür auf die Schulter klopfen und es sich gut bezahlen lassen, geführt.
Bin da gespannt wie es weiter geht. Entweder wir bewegen uns weiter auf amerikanische Verhältnisse zu mit dem Risiko eines wachsenden sozialen Unfriedens, oder wir kehren diese Entwicklung langsam um. Bezeichnend ist, dass die Firmen, die deutschlands Erfolgsmodell ausmachen, solche Entwicklungen oft nicht aufweisen (Mittelstand, Hidden Champions)

Ende meines Worts zum Sonntag

Schöner Beitrag, bin ebenfalls gespannt wies weiter geht.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

90% der Berater braucht man nicht.
Die deutsche Industrie wird demnächst wieder das Sparen lernen und Projekte zusammenstreichen.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Habe so das Gefühl, dass wir das hier beschriebene "Problem" in den nächsten 20 Jahren verstärkt sehen werden.

Aus meiner Sicht sind die Gehälter in bestimmten Funktionen für bestimmte Leute in den letzten Jahren völlig durch die Decke gegangen. Damit meine ich vor allem Positionen ohne jede Führungsverantwortung, zumeist in Konzernzentralen, und zumeist mit einem "Projekt" oder "Strategie“ Fokus.

Aus meiner Sicht ein schwammiger Beitrag, der mehrere logische Fehler macht.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

  • Die irre Schwemme an Ex-Beratern die man sich ins Haus geholt hat unter Missachtung der üblichen Gehaltsstruktur, und das nicht selten durch andere Ex-Berater die nun Bereichsleiter sind oder gar im Top Management sitzen

Gehälter werden aber nicht nur nach "üblichen Gehaltsstrukturen" gebildet, sondern zumindest teilweise auch nach Angebot und Nachfrage. Das "Angebot" an Arbeitnehmern mit einem Profil für solche Stellen ist eben so gelagert, dass man ihnen ein besseres Gehalt als anderen Arbeitsgruppen zahlen muss.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

  • Der eingeredete "war for talent". Man hat teilweise das Gefühl, je größer das Unternehmen desto weniger Ahnung hat das Management von dem was das Unternehmen braucht, und deshalb war man bereit jedem der Excel und Powerpoint bedienen kann, nach 2-4 Jahren 100k zu geben (während ganz klar die Unternehmen auch ohne all diese Leute produzieren könnten und nicht schlechter dastehen würden)

Könnten die Unternehmen ohne diese Leute produzieren? Klar, diese Leute haben ja selten operative Rollen. Stünden die Unternehmen ohne besser da? Das ist eine Hypothese von dir, und du lieferst kein Argument, warum dem so sein sollte.

Aus meiner Sicht internalisieren die Konzerne durch ihre Strategieabteilungen Beratungsleistungen. Für die Leistung eines einigermaßen erfahrenen Beraters (3-4 Jahre Berufserfahrung) zahlt man, wenn man sich MBB/T2 ins Haus holt, als Unternehmen mal gerne 4k pro Tag. Die hohen Gehälter werden dadurch relativiert.
Dass alle größeren Unternehmen denselben Fehler machen, sich größere Strategieabteilungen zuzulegen, die das Unternehmen Geld kosten, ohne dass sie zum Unternehmenserfolg beitragen, darf doch bezweifelt werden.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Es kommt noch hinzu, dass diese recht jungen Leute mit diesen Gehältern ja aus den Generationen kommen, die aufgewachsen sind in dem Glauben, dass sie nicht nur alles erreichen können, sondern es ihnen auch ohne große Anstrengungen zusteht.

Das ist doch Boomersprech "-die Jugend von heute". Ganz ehrlich, die Leute, die 3-4 Jahre in einer größeren Beratung überleben, haben in aller Regel zur Genüge gezeigt, dass sie zu "Anstrengungen" bereit sind.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

All das vor dem Hintergrund der stagnierenden Gesamtlöhne (oder eher fallende Reallöhne) hat zu einer Entkoppelung der echten Leistungserbringer von denen, die sich dafür auf die Schulter klopfen und es sich gut bezahlen lassen, geführt.

Dass die Reallöhne für den dt. Durchschnittsverdiener mittlerweile im tiefen Fall sind hat ganz andere Ursachen (Stichwort Weichwährung Euro - und das schon seit Jahrzehnten - in einer Exportnation profitieren die Arbeitnehmer u.a. eben auch durch die Aufwertung ihrer Wertung vom Leistungsbilanzüberschuss; von der Entkoppelung von Wechselkurs und Leistungsbilanzüberschuss profitieren ausschließlich die Shareholder der Unternehmen). Wie gesagt - dass die Löhne von Stabs-/Strategiestellen davon entkoppelt sind, liegt eben daran, dass man Mitarbeiter mit dieser Qualifikation nur mit höherem Gehalt bekommt. Die schlechter zu bezahlen, "weil sich das so gehört" nützt dem Ingenieur gar nichts.
Abgesehen davon stört mich die verzerrte Einteilung in "Leistungsträger" und, naja, "Parasiten". Das ist doch populistischer und unreflektierter Unsinn.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Bin da gespannt wie es weiter geht. Entweder wir bewegen uns weiter auf amerikanische Verhältnisse zu mit dem Risiko eines wachsenden sozialen Unfriedens, oder wir kehren diese Entwicklung langsam um. Bezeichnend ist, dass die Firmen, die deutschlands Erfolgsmodell ausmachen, solche Entwicklungen oft nicht aufweisen (Mittelstand, Hidden Champions)

Tun wir eh, weil man mit normaler Arbeit nicht mehr wirklich wohlhabend/ vermögend werden kann - wegen der immensen Abgabenlast, wegen der sehr teuren Preise für alle Anlageklassen, wegen der niedrigen Real-Bruttolöhne. Vermögen sind in den letzten Jahrzehnten viel stärker gewachen als die Löhne - dieses gekündigte Aufstiegsversprechen birgt viel mehr Konfliktpotential.

Die amerikanischen Verhältnisse bekommen wir nicht, weil ein paar Strategie-Mitarbeiter mehr verdienen als der Rest. Sondern weil die gesamtgesellschaftlichen, ökonomischen Richtungsstellungen der letzten zwei Jahrzehnte katastrophal waren und unsere aktuelle Politik alles daran setzt, diesen Trend zu verschlimmern.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Habe so das Gefühl, dass wir das hier beschriebene "Problem" in den nächsten 20 Jahren verstärkt sehen werden.

Aus meiner Sicht sind die Gehälter in bestimmten Funktionen für bestimmte Leute in den letzten Jahren völlig durch die Decke gegangen. Damit meine ich vor allem Positionen ohne jede Führungsverantwortung, zumeist in Konzernzentralen, und zumeist mit einem "Projekt" oder "Strategie“ Fokus.

Als Gründe für die Entwicklung sehe ich u.a.:

  • Die irre Schwemme an Ex-Beratern die man sich ins Haus geholt hat unter Missachtung der üblichen Gehaltsstruktur, und das nicht selten durch andere Ex-Berater die nun Bereichsleiter sind oder gar im Top Management sitzen
  • Der eingeredete "war for talent". Man hat teilweise das Gefühl, je größer das Unternehmen desto weniger Ahnung hat das Management von dem was das Unternehmen braucht, und deshalb war man bereit jedem der Excel und Powerpoint bedienen kann, nach 2-4 Jahren 100k zu geben (während ganz klar die Unternehmen auch ohne all diese Leute produzieren könnten und nicht schlechter dastehen würden)
    Es kommt noch hinzu, dass diese recht jungen Leute mit diesen Gehältern ja aus den Generationen kommen, die aufgewachsen sind in dem Glauben, dass sie nicht nur alles erreichen können, sondern es ihnen auch ohne große Anstrengungen zusteht.

All das vor dem Hintergrund der stagnierenden Gesamtlöhne (oder eher fallende Reallöhne) hat zu einer Entkoppelung der echten Leistungserbringer von denen, die sich dafür auf die Schulter klopfen und es sich gut bezahlen lassen, geführt.
Bin da gespannt wie es weiter geht. Entweder wir bewegen uns weiter auf amerikanische Verhältnisse zu mit dem Risiko eines wachsenden sozialen Unfriedens, oder wir kehren diese Entwicklung langsam um. Bezeichnend ist, dass die Firmen, die deutschlands Erfolgsmodell ausmachen, solche Entwicklungen oft nicht aufweisen (Mittelstand, Hidden Champions)

Ende meines Worts zum Sonntag

Schöner Beitrag, bin ebenfalls gespannt wies weiter geht.

nunja, man kann von den amerikanischen firmen halten was man möchte, aber bei den amerikanischen techfirmen gilt mmn eher das leistungsprinzip als hier. bei den IGM firmen hat man eine schöne mischung aus beamtenmentalität und geklüngel. fachkarriere kaum möglich, expertentum wird nicht wertgeschätzt, kein innovationsgeist mehr vorhanden. karriere macht man wenn man die richtige person kennt oder wenn man gut im labern und verkaufen ist.

ohne aus erster hand davon berichtigen zu können, habe ich das gefühl dass insbesondere amerikanische firmen eher leistungsgerecht bezahlen als deutsche firmen - insbesondere was fachliche arbeit angeht. gut zu sehen an den riesigen gehältern die man in amerika für software entwickler hinlegt, vergleichen mit den niedrigen gehältern für entwickler hierzulande.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Amerikanische Firmen in den USA, sind sicher so, wie du es beschreibst.

Aber ich war beispielsweise bei Salesforce und Amazon (jeweils München, nicht USA) und kann dir sagen, dass die Kultur nicht besonders anders ist in den Back Office Bereichen im Vergleich zu meinem jetzigen Dax40 Arbeitgeber. Die Sales Leute und Tech Leute haben natürlich einen ganz anderen Drive, aber dann vergleichst du auch Äpfel mit Birnen. Im Back Office der Tech Konzerne musste ich genauso viel Politik und Gemauschel erleben, wie das jetzt auch der Fall ist.

Man darf nicht vergessen, dass in Deutschland zum einen deutsche Gesetze gelten hinsichtlich Kündigung und Entlohnung und auch 90% der Belegschaft deutsch sind und sich auch entsprechend verhalten.

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Habe so das Gefühl, dass wir das hier beschriebene "Problem" in den nächsten 20 Jahren verstärkt sehen werden.

Aus meiner Sicht sind die Gehälter in bestimmten Funktionen für bestimmte Leute in den letzten Jahren völlig durch die Decke gegangen. Damit meine ich vor allem Positionen ohne jede Führungsverantwortung, zumeist in Konzernzentralen, und zumeist mit einem "Projekt" oder "Strategie“ Fokus.

Als Gründe für die Entwicklung sehe ich u.a.:

  • Die irre Schwemme an Ex-Beratern die man sich ins Haus geholt hat unter Missachtung der üblichen Gehaltsstruktur, und das nicht selten durch andere Ex-Berater die nun Bereichsleiter sind oder gar im Top Management sitzen
  • Der eingeredete "war for talent". Man hat teilweise das Gefühl, je größer das Unternehmen desto weniger Ahnung hat das Management von dem was das Unternehmen braucht, und deshalb war man bereit jedem der Excel und Powerpoint bedienen kann, nach 2-4 Jahren 100k zu geben (während ganz klar die Unternehmen auch ohne all diese Leute produzieren könnten und nicht schlechter dastehen würden)
    Es kommt noch hinzu, dass diese recht jungen Leute mit diesen Gehältern ja aus den Generationen kommen, die aufgewachsen sind in dem Glauben, dass sie nicht nur alles erreichen können, sondern es ihnen auch ohne große Anstrengungen zusteht.

All das vor dem Hintergrund der stagnierenden Gesamtlöhne (oder eher fallende Reallöhne) hat zu einer Entkoppelung der echten Leistungserbringer von denen, die sich dafür auf die Schulter klopfen und es sich gut bezahlen lassen, geführt.
Bin da gespannt wie es weiter geht. Entweder wir bewegen uns weiter auf amerikanische Verhältnisse zu mit dem Risiko eines wachsenden sozialen Unfriedens, oder wir kehren diese Entwicklung langsam um. Bezeichnend ist, dass die Firmen, die deutschlands Erfolgsmodell ausmachen, solche Entwicklungen oft nicht aufweisen (Mittelstand, Hidden Champions)

Ende meines Worts zum Sonntag

Schöner Beitrag, bin ebenfalls gespannt wies weiter geht.

nunja, man kann von den amerikanischen firmen halten was man möchte, aber bei den amerikanischen techfirmen gilt mmn eher das leistungsprinzip als hier. bei den IGM firmen hat man eine schöne mischung aus beamtenmentalität und geklüngel. fachkarriere kaum möglich, expertentum wird nicht wertgeschätzt, kein innovationsgeist mehr vorhanden. karriere macht man wenn man die richtige person kennt oder wenn man gut im labern und verkaufen ist.

ohne aus erster hand davon berichtigen zu können, habe ich das gefühl dass insbesondere amerikanische firmen eher leistungsgerecht bezahlen als deutsche firmen - insbesondere was fachliche arbeit angeht. gut zu sehen an den riesigen gehältern die man in amerika für software entwickler hinlegt, vergleichen mit den niedrigen gehältern für entwickler hierzulande.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Habe so das Gefühl, dass wir das hier beschriebene "Problem" in den nächsten 20 Jahren verstärkt sehen werden.

Aus meiner Sicht sind die Gehälter in bestimmten Funktionen für bestimmte Leute in den letzten Jahren völlig durch die Decke gegangen. Damit meine ich vor allem Positionen ohne jede Führungsverantwortung, zumeist in Konzernzentralen, und zumeist mit einem "Projekt" oder "Strategie“ Fokus.

Als Gründe für die Entwicklung sehe ich u.a.:

  • Die irre Schwemme an Ex-Beratern die man sich ins Haus geholt hat unter Missachtung der üblichen Gehaltsstruktur, und das nicht selten durch andere Ex-Berater die nun Bereichsleiter sind oder gar im Top Management sitzen
  • Der eingeredete "war for talent". Man hat teilweise das Gefühl, je größer das Unternehmen desto weniger Ahnung hat das Management von dem was das Unternehmen braucht, und deshalb war man bereit jedem der Excel und Powerpoint bedienen kann, nach 2-4 Jahren 100k zu geben (während ganz klar die Unternehmen auch ohne all diese Leute produzieren könnten und nicht schlechter dastehen würden)
    Es kommt noch hinzu, dass diese recht jungen Leute mit diesen Gehältern ja aus den Generationen kommen, die aufgewachsen sind in dem Glauben, dass sie nicht nur alles erreichen können, sondern es ihnen auch ohne große Anstrengungen zusteht.

All das vor dem Hintergrund der stagnierenden Gesamtlöhne (oder eher fallende Reallöhne) hat zu einer Entkoppelung der echten Leistungserbringer von denen, die sich dafür auf die Schulter klopfen und es sich gut bezahlen lassen, geführt.
Bin da gespannt wie es weiter geht. Entweder wir bewegen uns weiter auf amerikanische Verhältnisse zu mit dem Risiko eines wachsenden sozialen Unfriedens, oder wir kehren diese Entwicklung langsam um. Bezeichnend ist, dass die Firmen, die deutschlands Erfolgsmodell ausmachen, solche Entwicklungen oft nicht aufweisen (Mittelstand, Hidden Champions)

Ende meines Worts zum Sonntag

Schöner Beitrag, bin ebenfalls gespannt wies weiter geht.

nunja, man kann von den amerikanischen firmen halten was man möchte, aber bei den amerikanischen techfirmen gilt mmn eher das leistungsprinzip als hier. bei den IGM firmen hat man eine schöne mischung aus beamtenmentalität und geklüngel. fachkarriere kaum möglich, expertentum wird nicht wertgeschätzt, kein innovationsgeist mehr vorhanden. karriere macht man wenn man die richtige person kennt oder wenn man gut im labern und verkaufen ist.

ohne aus erster hand davon berichtigen zu können, habe ich das gefühl dass insbesondere amerikanische firmen eher leistungsgerecht bezahlen als deutsche firmen - insbesondere was fachliche arbeit angeht. gut zu sehen an den riesigen gehältern die man in amerika für software entwickler hinlegt, vergleichen mit den niedrigen gehältern für entwickler hierzulande.

Jein.

  1. Hast du in San Francisco & Co. andere Lebenshaltungskosten. Die absoluten Gehälter zu vergleichen ist somit etwas unfair.
  2. Die Tech-Firmen haben in Deutschland häufig weniger Expertenstellen. Google hat paar Entwickler in München, mehr aber auch nicht. Als z.B. Software Engineer den Einstieig bei Google in Deutschland zu bekommen ist also recht hart. Analog bei anderen FANGs.
  3. Selbst wenn es klappt...was ist dann die Wechselperspektive mit Blick auf Gehalt? Die Grundthematik welche der TE anspricht wird dann nicht wirklich besser. Und: ein Leben lang in den leistungsorientierten FANGs zu arbeiten...ich weiß nicht Digga ;-)
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ExBerater

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

zu den Kommentaren auf meinen Beitrag.

Erstens habe ich selbst so einiges gesehen, mitgemacht, erlebt. Tochtergesellschaft eines Konzerns, Konzernzentrale, Inhouse Beratung, dann als Berater in Konzernen und Familienunternehmen, jetzt selbst GF in einem inhabergeführten Service-Provider.

Irgendwer hatte gesagt "solange die Firmen Geld verdienen" und andere haben viel auf die US Tech Unternehmen verwiesen.

Also, erstmal besteht die Welt nicht nur aus DAX (wohl noch IGM) und US Tech Unternehmen. Das ist alles gesamtwirtschaftlich gesehen völlig zu ignorieren zumal in Deutschland. DIE Unternehmen die in Deutschland substantiell Arbeitsplätze schaffen, die Geld verdienen und das Land am Laufen halten, das sind zum größeren Teil kleine und mittelständische Unternehmen oder Großunternehmen die keine (börsennotierten) Konzerne sind - alle oft Hidden (oder weniger Hidden) Champions.
Ratet mal was viele davon gemein haben? Sie geben tendenziell recht wenig für Beratungen aus und noch weniger für Ex Berater, die große Strategieabteilungen aufbauen. Wer sein Geschäft kennt und dort erfolgreich ist, der braucht oft weniger externen Rat.

Was die viel zitierten Tech Konzerne angeht: Wurden Facebook, Apple, Microsoft, Google, Tesla von Beratern gegründet oder von denen groß gemacht? Können wir uns Musk vorstellen, wie er 10 Mio an MBB überweist, damit sie ihm eine EV Strategie machen?

Das Argument "Angebot und Nachfrage" lasse ich als überzeugter Marktwirtschaftler natürlich gelten. Aber ist diese Nachfrage real und begründet? Ich behaupte, sie basiert an vielen Stellen einfach darauf, dass ein Management, welches das eigene Geschäft nicht mehr kennt und deshalb den eigenen Leuten nicht vertraut, diese Defizite damit zu kompensieren sucht, dass man HR den Befehl gibt, Leute einzukaufen "koste es was es wolle".

Oft geht es ja so:

  • Headhunter holt einen hochrangingen Ex-Berater...
  • damit der dann den Auftrag bekommt, weitere Ex-Berater ins sein Team zu holen
  • und schon hast du eine Truppe von Ex Beratern, die was tut? Genau, Beratungsprojekte auszuschreiben die sie dann selbst - wie es so schön heißt - "begleiten"
  • Mit dem Ergebnis, dass du nach 3-5 Jahren viele Ex-Berater im Konzern hast die alle in irgendwelche führenden Positionen vorrücken wollen
  • Bis manche davon in die GF kommen (und so schließt sich der Kreis)

Gibt es eigentlich wissenschaftliche Untersuchungen, die die positive Korrelation zwischen Beraterausgaben und Wettbewerbsposition eines Unternehmens belegen? Vielleicht aber ich kenne sie nicht.
Oder ist es nicht eher so, dass seitdem es Beratungen gibt, die Einkommensschere in den Ländern wo sie besonders aktiv sind, immer weiter auseinander geht? (Ich empehle den guten Artikel "how McKinsey destroyed the middle class" )

Natürlich sind die Zusammenhänge nicht so trivial.
Aber ich mache es mal ganz praktisch: Ich als Geschäftsführer, würde ich ehemalige Berater einstellen? Wenn ja in welchem Bereich? Was verspreche ich mir davon? Ich stand schon einige Male vor der Entscheidung.

Beratungen sind mein Business. Ich hoffe, dass es ihnen allen sehr gut geht - schon aus Eigeninteresse. Ich wünsche auch jedem Berater einen schönen Exit mit hohem Gehalt. Ob alle damit glücklick werden wenn sie dann in Konzernzentralen im Anzug sitzen und lahme Konzernprogramme treiben die es eigentlich gar nicht braucht, ist eine andere Frage.

antworten
WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Du holst doch hier viel zu weit aus und argumentierst am Thema vorbei.

Das Zitat „solange gut verdient wird“, bezieht sich auf große Konzerne (Dax40, IGM,…) und eben um diese Unternehmen mit Milliardengewinne geht es.

So recht du auch haben kannst mit deinen Aussagen zu anderen Firmen, es trägt nichts zum Thema bei. Große Konzerne haben sehr häufig (Ex-)Berater in deren Reihen. Ob das sinnvoll ist, interessiert hier ebenfalls nicht. Es geht darum, ob es dort attraktive Jobs für ehemalige Berater gibt und dies ist zu 100% der Fall.

Zu deinen weiteren Argumenten möchte ich keine Stellung nehmen, weil diese nichts zum Thema beitragen.

ExBerater schrieb am 23.08.2022:

zu den Kommentaren auf meinen Beitrag.

Erstens habe ich selbst so einiges gesehen, mitgemacht, erlebt. Tochtergesellschaft eines Konzerns, Konzernzentrale, Inhouse Beratung, dann als Berater in Konzernen und Familienunternehmen, jetzt selbst GF in einem inhabergeführten Service-Provider.

Irgendwer hatte gesagt "solange die Firmen Geld verdienen" und andere haben viel auf die US Tech Unternehmen verwiesen.

Also, erstmal besteht die Welt nicht nur aus DAX (wohl noch IGM) und US Tech Unternehmen. Das ist alles gesamtwirtschaftlich gesehen völlig zu ignorieren zumal in Deutschland. DIE Unternehmen die in Deutschland substantiell Arbeitsplätze schaffen, die Geld verdienen und das Land am Laufen halten, das sind zum größeren Teil kleine und mittelständische Unternehmen oder Großunternehmen die keine (börsennotierten) Konzerne sind - alle oft Hidden (oder weniger Hidden) Champions.
Ratet mal was viele davon gemein haben? Sie geben tendenziell recht wenig für Beratungen aus und noch weniger für Ex Berater, die große Strategieabteilungen aufbauen. Wer sein Geschäft kennt und dort erfolgreich ist, der braucht oft weniger externen Rat.

Was die viel zitierten Tech Konzerne angeht: Wurden Facebook, Apple, Microsoft, Google, Tesla von Beratern gegründet oder von denen groß gemacht? Können wir uns Musk vorstellen, wie er 10 Mio an MBB überweist, damit sie ihm eine EV Strategie machen?

Das Argument "Angebot und Nachfrage" lasse ich als überzeugter Marktwirtschaftler natürlich gelten. Aber ist diese Nachfrage real und begründet? Ich behaupte, sie basiert an vielen Stellen einfach darauf, dass ein Management, welches das eigene Geschäft nicht mehr kennt und deshalb den eigenen Leuten nicht vertraut, diese Defizite damit zu kompensieren sucht, dass man HR den Befehl gibt, Leute einzukaufen "koste es was es wolle".

Oft geht es ja so:

  • Headhunter holt einen hochrangingen Ex-Berater...
  • damit der dann den Auftrag bekommt, weitere Ex-Berater ins sein Team zu holen
  • und schon hast du eine Truppe von Ex Beratern, die was tut? Genau, Beratungsprojekte auszuschreiben die sie dann selbst - wie es so schön heißt - "begleiten"
  • Mit dem Ergebnis, dass du nach 3-5 Jahren viele Ex-Berater im Konzern hast die alle in irgendwelche führenden Positionen vorrücken wollen
  • Bis manche davon in die GF kommen (und so schließt sich der Kreis)

Gibt es eigentlich wissenschaftliche Untersuchungen, die die positive Korrelation zwischen Beraterausgaben und Wettbewerbsposition eines Unternehmens belegen? Vielleicht aber ich kenne sie nicht.
Oder ist es nicht eher so, dass seitdem es Beratungen gibt, die Einkommensschere in den Ländern wo sie besonders aktiv sind, immer weiter auseinander geht? (Ich empehle den guten Artikel "how McKinsey destroyed the middle class" )

Natürlich sind die Zusammenhänge nicht so trivial.
Aber ich mache es mal ganz praktisch: Ich als Geschäftsführer, würde ich ehemalige Berater einstellen? Wenn ja in welchem Bereich? Was verspreche ich mir davon? Ich stand schon einige Male vor der Entscheidung.

Beratungen sind mein Business. Ich hoffe, dass es ihnen allen sehr gut geht - schon aus Eigeninteresse. Ich wünsche auch jedem Berater einen schönen Exit mit hohem Gehalt. Ob alle damit glücklick werden wenn sie dann in Konzernzentralen im Anzug sitzen und lahme Konzernprogramme treiben die es eigentlich gar nicht braucht, ist eine andere Frage.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Habe so das Gefühl, dass wir das hier beschriebene "Problem" in den nächsten 20 Jahren verstärkt sehen werden.

Aus meiner Sicht sind die Gehälter in bestimmten Funktionen für bestimmte Leute in den letzten Jahren völlig durch die Decke gegangen. Damit meine ich vor allem Positionen ohne jede Führungsverantwortung, zumeist in Konzernzentralen, und zumeist mit einem "Projekt" oder "Strategie“ Fokus.

Aus meiner Sicht ein schwammiger Beitrag, der mehrere logische Fehler macht.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

  • Die irre Schwemme an Ex-Beratern die man sich ins Haus geholt hat unter Missachtung der üblichen Gehaltsstruktur, und das nicht selten durch andere Ex-Berater die nun Bereichsleiter sind oder gar im Top Management sitzen

Gehälter werden aber nicht nur nach "üblichen Gehaltsstrukturen" gebildet, sondern zumindest teilweise auch nach Angebot und Nachfrage. Das "Angebot" an Arbeitnehmern mit einem Profil für solche Stellen ist eben so gelagert, dass man ihnen ein besseres Gehalt als anderen Arbeitsgruppen zahlen muss.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

  • Der eingeredete "war for talent". Man hat teilweise das Gefühl, je größer das Unternehmen desto weniger Ahnung hat das Management von dem was das Unternehmen braucht, und deshalb war man bereit jedem der Excel und Powerpoint bedienen kann, nach 2-4 Jahren 100k zu geben (während ganz klar die Unternehmen auch ohne all diese Leute produzieren könnten und nicht schlechter dastehen würden)

Könnten die Unternehmen ohne diese Leute produzieren? Klar, diese Leute haben ja selten operative Rollen. Stünden die Unternehmen ohne besser da? Das ist eine Hypothese von dir, und du lieferst kein Argument, warum dem so sein sollte.

Aus meiner Sicht internalisieren die Konzerne durch ihre Strategieabteilungen Beratungsleistungen. Für die Leistung eines einigermaßen erfahrenen Beraters (3-4 Jahre Berufserfahrung) zahlt man, wenn man sich MBB/T2 ins Haus holt, als Unternehmen mal gerne 4k pro Tag. Die hohen Gehälter werden dadurch relativiert.
Dass alle größeren Unternehmen denselben Fehler machen, sich größere Strategieabteilungen zuzulegen, die das Unternehmen Geld kosten, ohne dass sie zum Unternehmenserfolg beitragen, darf doch bezweifelt werden.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Es kommt noch hinzu, dass diese recht jungen Leute mit diesen Gehältern ja aus den Generationen kommen, die aufgewachsen sind in dem Glauben, dass sie nicht nur alles erreichen können, sondern es ihnen auch ohne große Anstrengungen zusteht.

Das ist doch Boomersprech "-die Jugend von heute". Ganz ehrlich, die Leute, die 3-4 Jahre in einer größeren Beratung überleben, haben in aller Regel zur Genüge gezeigt, dass sie zu "Anstrengungen" bereit sind.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

All das vor dem Hintergrund der stagnierenden Gesamtlöhne (oder eher fallende Reallöhne) hat zu einer Entkoppelung der echten Leistungserbringer von denen, die sich dafür auf die Schulter klopfen und es sich gut bezahlen lassen, geführt.

Dass die Reallöhne für den dt. Durchschnittsverdiener mittlerweile im tiefen Fall sind hat ganz andere Ursachen (Stichwort Weichwährung Euro - und das schon seit Jahrzehnten - in einer Exportnation profitieren die Arbeitnehmer u.a. eben auch durch die Aufwertung ihrer Wertung vom Leistungsbilanzüberschuss; von der Entkoppelung von Wechselkurs und Leistungsbilanzüberschuss profitieren ausschließlich die Shareholder der Unternehmen). Wie gesagt - dass die Löhne von Stabs-/Strategiestellen davon entkoppelt sind, liegt eben daran, dass man Mitarbeiter mit dieser Qualifikation nur mit höherem Gehalt bekommt. Die schlechter zu bezahlen, "weil sich das so gehört" nützt dem Ingenieur gar nichts.
Abgesehen davon stört mich die verzerrte Einteilung in "Leistungsträger" und, naja, "Parasiten". Das ist doch populistischer und unreflektierter Unsinn.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Bin da gespannt wie es weiter geht. Entweder wir bewegen uns weiter auf amerikanische Verhältnisse zu mit dem Risiko eines wachsenden sozialen Unfriedens, oder wir kehren diese Entwicklung langsam um. Bezeichnend ist, dass die Firmen, die deutschlands Erfolgsmodell ausmachen, solche Entwicklungen oft nicht aufweisen (Mittelstand, Hidden Champions)

Tun wir eh, weil man mit normaler Arbeit nicht mehr wirklich wohlhabend/ vermögend werden kann - wegen der immensen Abgabenlast, wegen der sehr teuren Preise für alle Anlageklassen, wegen der niedrigen Real-Bruttolöhne. Vermögen sind in den letzten Jahrzehnten viel stärker gewachen als die Löhne - dieses gekündigte Aufstiegsversprechen birgt viel mehr Konfliktpotential.

Die amerikanischen Verhältnisse bekommen wir nicht, weil ein paar Strategie-Mitarbeiter mehr verdienen als der Rest. Sondern weil die gesamtgesellschaftlichen, ökonomischen Richtungsstellungen der letzten zwei Jahrzehnte katastrophal waren und unsere aktuelle Politik alles daran setzt, diesen Trend zu verschlimmern.

Vielleicht der bisher beste Beitrag in diesem Thread! Vielen Dank dafür!

antworten
WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Habe so das Gefühl, dass wir das hier beschriebene "Problem" in den nächsten 20 Jahren verstärkt sehen werden.

Aus meiner Sicht sind die Gehälter in bestimmten Funktionen für bestimmte Leute in den letzten Jahren völlig durch die Decke gegangen. Damit meine ich vor allem Positionen ohne jede Führungsverantwortung, zumeist in Konzernzentralen, und zumeist mit einem "Projekt" oder "Strategie“ Fokus.

Aus meiner Sicht ein schwammiger Beitrag, der mehrere logische Fehler macht.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

  • Die irre Schwemme an Ex-Beratern die man sich ins Haus geholt hat unter Missachtung der üblichen Gehaltsstruktur, und das nicht selten durch andere Ex-Berater die nun Bereichsleiter sind oder gar im Top Management sitzen

Gehälter werden aber nicht nur nach "üblichen Gehaltsstrukturen" gebildet, sondern zumindest teilweise auch nach Angebot und Nachfrage. Das "Angebot" an Arbeitnehmern mit einem Profil für solche Stellen ist eben so gelagert, dass man ihnen ein besseres Gehalt als anderen Arbeitsgruppen zahlen muss.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

  • Der eingeredete "war for talent". Man hat teilweise das Gefühl, je größer das Unternehmen desto weniger Ahnung hat das Management von dem was das Unternehmen braucht, und deshalb war man bereit jedem der Excel und Powerpoint bedienen kann, nach 2-4 Jahren 100k zu geben (während ganz klar die Unternehmen auch ohne all diese Leute produzieren könnten und nicht schlechter dastehen würden)

Könnten die Unternehmen ohne diese Leute produzieren? Klar, diese Leute haben ja selten operative Rollen. Stünden die Unternehmen ohne besser da? Das ist eine Hypothese von dir, und du lieferst kein Argument, warum dem so sein sollte.

Aus meiner Sicht internalisieren die Konzerne durch ihre Strategieabteilungen Beratungsleistungen. Für die Leistung eines einigermaßen erfahrenen Beraters (3-4 Jahre Berufserfahrung) zahlt man, wenn man sich MBB/T2 ins Haus holt, als Unternehmen mal gerne 4k pro Tag. Die hohen Gehälter werden dadurch relativiert.
Dass alle größeren Unternehmen denselben Fehler machen, sich größere Strategieabteilungen zuzulegen, die das Unternehmen Geld kosten, ohne dass sie zum Unternehmenserfolg beitragen, darf doch bezweifelt werden.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Es kommt noch hinzu, dass diese recht jungen Leute mit diesen Gehältern ja aus den Generationen kommen, die aufgewachsen sind in dem Glauben, dass sie nicht nur alles erreichen können, sondern es ihnen auch ohne große Anstrengungen zusteht.

Das ist doch Boomersprech "-die Jugend von heute". Ganz ehrlich, die Leute, die 3-4 Jahre in einer größeren Beratung überleben, haben in aller Regel zur Genüge gezeigt, dass sie zu "Anstrengungen" bereit sind.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

All das vor dem Hintergrund der stagnierenden Gesamtlöhne (oder eher fallende Reallöhne) hat zu einer Entkoppelung der echten Leistungserbringer von denen, die sich dafür auf die Schulter klopfen und es sich gut bezahlen lassen, geführt.

Dass die Reallöhne für den dt. Durchschnittsverdiener mittlerweile im tiefen Fall sind hat ganz andere Ursachen (Stichwort Weichwährung Euro - und das schon seit Jahrzehnten - in einer Exportnation profitieren die Arbeitnehmer u.a. eben auch durch die Aufwertung ihrer Wertung vom Leistungsbilanzüberschuss; von der Entkoppelung von Wechselkurs und Leistungsbilanzüberschuss profitieren ausschließlich die Shareholder der Unternehmen). Wie gesagt - dass die Löhne von Stabs-/Strategiestellen davon entkoppelt sind, liegt eben daran, dass man Mitarbeiter mit dieser Qualifikation nur mit höherem Gehalt bekommt. Die schlechter zu bezahlen, "weil sich das so gehört" nützt dem Ingenieur gar nichts.
Abgesehen davon stört mich die verzerrte Einteilung in "Leistungsträger" und, naja, "Parasiten". Das ist doch populistischer und unreflektierter Unsinn.

ExBerater schrieb am 21.08.2022:

Bin da gespannt wie es weiter geht. Entweder wir bewegen uns weiter auf amerikanische Verhältnisse zu mit dem Risiko eines wachsenden sozialen Unfriedens, oder wir kehren diese Entwicklung langsam um. Bezeichnend ist, dass die Firmen, die deutschlands Erfolgsmodell ausmachen, solche Entwicklungen oft nicht aufweisen (Mittelstand, Hidden Champions)

Tun wir eh, weil man mit normaler Arbeit nicht mehr wirklich wohlhabend/ vermögend werden kann - wegen der immensen Abgabenlast, wegen der sehr teuren Preise für alle Anlageklassen, wegen der niedrigen Real-Bruttolöhne. Vermögen sind in den letzten Jahrzehnten viel stärker gewachen als die Löhne - dieses gekündigte Aufstiegsversprechen birgt viel mehr Konfliktpotential.

Die amerikanischen Verhältnisse bekommen wir nicht, weil ein paar Strategie-Mitarbeiter mehr verdienen als der Rest. Sondern weil die gesamtgesellschaftlichen, ökonomischen Richtungsstellungen der letzten zwei Jahrzehnte katastrophal waren und unsere aktuelle Politik alles daran setzt, diesen Trend zu verschlimmern.

Vielleicht der bisher beste Beitrag in diesem Thread! Vielen Dank dafür!

Ich kann dem nur zustimmen. Gute Argumente.

Ich selbst als ex Berater auf einer solchen Stelle bin ein gutes Beispiel, da ich als Berater für meine jetzige Firma gearbeitet habe. Früher habe ich ca. 400k ohne Expenses im Jahr gekostet und jetzt bekommen sie mich für ca. 230k plus Expenses.
Meine Expertise in der Form gibt es bis dato nicht im Unternehmen. Wir sprechen ungefähr über Faktor 50 zwischen Gehalt und direktem Nutzen für die Company.
Da ich auch die internen Schulungen übernommen habe, kommt ein indirekter Nutzen noch hinzu.
Ich würde sagen ein win win, außer meine ehemalige Beratung, die ist raus.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

ExBerater schrieb am 23.08.2022:

zu den Kommentaren auf meinen Beitrag.

Erstens habe ich selbst so einiges gesehen, mitgemacht, erlebt. Tochtergesellschaft eines Konzerns, Konzernzentrale, Inhouse Beratung, dann als Berater in Konzernen und Familienunternehmen, jetzt selbst GF in einem inhabergeführten Service-Provider.

Irgendwer hatte gesagt "solange die Firmen Geld verdienen" und andere haben viel auf die US Tech Unternehmen verwiesen.

Also, erstmal besteht die Welt nicht nur aus DAX (wohl noch IGM) und US Tech Unternehmen. Das ist alles gesamtwirtschaftlich gesehen völlig zu ignorieren zumal in Deutschland. DIE Unternehmen die in Deutschland substantiell Arbeitsplätze schaffen, die Geld verdienen und das Land am Laufen halten, das sind zum größeren Teil kleine und mittelständische Unternehmen oder Großunternehmen die keine (börsennotierten) Konzerne sind - alle oft Hidden (oder weniger Hidden) Champions.
Ratet mal was viele davon gemein haben? Sie geben tendenziell recht wenig für Beratungen aus und noch weniger für Ex Berater, die große Strategieabteilungen aufbauen. Wer sein Geschäft kennt und dort erfolgreich ist, der braucht oft weniger externen Rat.

Was die viel zitierten Tech Konzerne angeht: Wurden Facebook, Apple, Microsoft, Google, Tesla von Beratern gegründet oder von denen groß gemacht? Können wir uns Musk vorstellen, wie er 10 Mio an MBB überweist, damit sie ihm eine EV Strategie machen?

Das Argument "Angebot und Nachfrage" lasse ich als überzeugter Marktwirtschaftler natürlich gelten. Aber ist diese Nachfrage real und begründet? Ich behaupte, sie basiert an vielen Stellen einfach darauf, dass ein Management, welches das eigene Geschäft nicht mehr kennt und deshalb den eigenen Leuten nicht vertraut, diese Defizite damit zu kompensieren sucht, dass man HR den Befehl gibt, Leute einzukaufen "koste es was es wolle".

Oft geht es ja so:

  • Headhunter holt einen hochrangingen Ex-Berater...
  • damit der dann den Auftrag bekommt, weitere Ex-Berater ins sein Team zu holen
  • und schon hast du eine Truppe von Ex Beratern, die was tut? Genau, Beratungsprojekte auszuschreiben die sie dann selbst - wie es so schön heißt - "begleiten"
  • Mit dem Ergebnis, dass du nach 3-5 Jahren viele Ex-Berater im Konzern hast die alle in irgendwelche führenden Positionen vorrücken wollen
  • Bis manche davon in die GF kommen (und so schließt sich der Kreis)

Gibt es eigentlich wissenschaftliche Untersuchungen, die die positive Korrelation zwischen Beraterausgaben und Wettbewerbsposition eines Unternehmens belegen? Vielleicht aber ich kenne sie nicht.
Oder ist es nicht eher so, dass seitdem es Beratungen gibt, die Einkommensschere in den Ländern wo sie besonders aktiv sind, immer weiter auseinander geht? (Ich empehle den guten Artikel "how McKinsey destroyed the middle class" )

Natürlich sind die Zusammenhänge nicht so trivial.
Aber ich mache es mal ganz praktisch: Ich als Geschäftsführer, würde ich ehemalige Berater einstellen? Wenn ja in welchem Bereich? Was verspreche ich mir davon? Ich stand schon einige Male vor der Entscheidung.

Beratungen sind mein Business. Ich hoffe, dass es ihnen allen sehr gut geht - schon aus Eigeninteresse. Ich wünsche auch jedem Berater einen schönen Exit mit hohem Gehalt. Ob alle damit glücklick werden wenn sie dann in Konzernzentralen im Anzug sitzen und lahme Konzernprogramme treiben die es eigentlich gar nicht braucht, ist eine andere Frage.

Ganz ganz klassischer Bias dem du aufliegst. Du warst mal Low Level (nicht despektierlich gemeint) Berater und bist jetzt externer Dienstleister. Das heißt, du weißt im Kern nicht, wie MBB den Konzernen hilft. Gleichzeitig maßt du dir an über den Nutzen einer Branche zu urteilen, die XXX Milliarden im Jahr schwer ist. Well done.

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WiWi Gast

Jobwechsel ab >100k extrem schwierig ?

Also ich bin nochmal derjenige, der die lange, ausführliche Antwort von oben verfasst hat. Ich bin inzwischen selbst über 3 Jahre bei MBB und stehe vor der Entscheidung, wie es weitergeht.

ExBerater schrieb am 23.08.2022:

Ratet mal was viele davon gemein haben? Sie geben tendenziell recht wenig für Beratungen aus und noch weniger für Ex Berater, die große Strategieabteilungen aufbauen. Wer sein Geschäft kennt und dort erfolgreich ist, der braucht oft weniger externen Rat.

Was die viel zitierten Tech Konzerne angeht: Wurden Facebook, Apple, Microsoft, Google, Tesla von Beratern gegründet oder von denen groß gemacht? Können wir uns Musk vorstellen, wie er 10 Mio an MBB überweist, damit sie ihm eine EV Strategie machen?

Kann man sich irgendeinen anderen Manager vorstellen, der mit seinem Twitter-Account Kapitalmarktmanipulation wie Musk betreibt? Musk ist doch eine absolute Ausnahmefigur im Guten wie im Schlechten.
Ansonsten kennst du offensichtlich den deutschen Start-/Scale-Up-Markt schlecht. Unter den Gründern sind sehr viele ehemalige Berater, gerade von MBB. Gerade bei den erfolgreichen.

Das Argument "Angebot und Nachfrage" lasse ich als überzeugter Marktwirtschaftler natürlich gelten. Aber ist diese Nachfrage real und begründet? Ich behaupte, sie basiert an vielen Stellen einfach darauf, dass ein Management, welches das eigene Geschäft nicht mehr kennt und deshalb den eigenen Leuten nicht vertraut, diese Defizite damit zu kompensieren sucht, dass man HR den Befehl gibt, Leute einzukaufen "koste es was es wolle".

Nun ja. Ich habe selbst mittlerweile eine Vielzahl an Projekten hinter mir, darunter vereinzelt auch auf DAX-C-Level (nicht schön; der Druck auf diesen Projekten ist brutal). Ich war erstaunt, wie hart man die Dinge für diese Ebene eigentlich vereinfachen muss, also so, als müsste man dem Top-Management eines Autokonzerns erklären, was Gas und Bremse sind.
Noch erstaunter war ich, nach welchen Kriterien da Entscheidungen über absurd hohe Investitionen getätigt werden (Slides mit ein paar Pro-/Contra-Punkten).

Aber das liegt meiner Ansicht nach primär darin begründet, dass die "großen Konzerne" von heute einfach zu groß sind und zu viele unterschiedliche Geschäftsmodelle unter ihrem Dach vereinen. Das Top-Management dieser Konzerne steuert natürlich nicht das "Alltagsgeschäft" (auch nicht auf einer höheren, abstrakten Form, wie es bei Mittelständlern noch gut geht) sondern schaut, dass sich die relativ autonom agierenden Tochtergesellschaften in einer einigermaßen kohärenten Strategie bewegen. Und dafür braucht es, genau, Strategen. Und es ist deutlich günstiger, diese Strategen im eigenen Haus zu haben, als für jede Fragestellung einen externen Dienstleister zu beauftragen.

Weitere Aspekte, warum Beratungen grundsätzlich gebraucht werden, egal, ob man nun für sinnvoll hält oder nicht:

  • Interne Meetings von Kunden laufen oft brutal chaotisch ab. Da als Berater zuzuhören ist regelrecht grausam. Entsprechend verlaufen sie aber oft ohne fassbares, sinnvolles Ergebnis, und man geht aus der Sache raus, und fragt sich, was nun eigentlich die Quintessenz war, außer, dass ein paar Leute sich wichtig gemacht haben. Ich verstehe seitdem, warum für bestimmte Prozesse Beratungen ins Haus geholt werden, die eigentlich gar nicht beraten, sondern einen Prozess steuern sollen.
  • Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig die seniorere Führungsschicht (nicht einmal Top-Mgmt.) in Unternehmen noch in der Lage ist, mit den einfachen Mitarbeiten zu sprechen. Oft besteht unsere Arbeit darin, Informationen von unten zusammenzufassen und nach oben weiterzugeben.
  • Oft will man aber auch nur eine externe Zweitmeinung haben. Die kann natürlich nicht von der Konkurrenz kommen.

ExBerater schrieb am 23.08.2022:

Oft geht es ja so:

  • Headhunter holt einen hochrangingen Ex-Berater...
  • damit der dann den Auftrag bekommt, weitere Ex-Berater ins sein Team zu holen
  • und schon hast du eine Truppe von Ex Beratern, die was tut? Genau, Beratungsprojekte auszuschreiben die sie dann selbst - wie es so schön heißt - "begleiten"
  • Mit dem Ergebnis, dass du nach 3-5 Jahren viele Ex-Berater im Konzern hast die alle in irgendwelche führenden Positionen vorrücken wollen
  • Bis manche davon in die GF kommen (und so schließt sich der Kreis)

In einem gewissen Rahmen läuft das tatsächlich so ab. Aber es ist meiner Ansicht nach nicht der ausschlaggebende Punkt. Der liegt woanders (siehe oben).

ExBerater schrieb am 23.08.2022:

Gibt es eigentlich wissenschaftliche Untersuchungen, die die positive Korrelation zwischen Beraterausgaben und Wettbewerbsposition eines Unternehmens belegen? Vielleicht aber ich kenne sie nicht.

Ich kenne sie auch nicht. Aber eine solche Studie müsste schon sehr gut gemacht sein, ich stelle es mir jedenfalls schwer vor, den Ursache-Wirkungs-Zusammenhang klar herauszuarbeiten.

ExBerater schrieb am 23.08.2022:

Oder ist es nicht eher so, dass seitdem es Beratungen gibt, die Einkommensschere in den Ländern wo sie besonders aktiv sind, immer weiter auseinander geht? (Ich empehle den guten Artikel "how McKinsey destroyed the middle class" )

Vielleicht haben Beratungen diese Entwicklung etwas beschleunigt, aber die wahren Ursachen liegen da woanders. Habe ich in meinem letzten Beitrag aber ausführlich dargelegt. Ich halte die makroökonomischen Zusammenhänge wesentlich ausschlaggebender als ein Mekkie, der dem CEO irgendeines mittelgroßen Unternehmens erklärt, dass er offshore für ein Viertel seiner aktuellen Lohnkosten produzieren kann (darauf wäre der nämlich irgendwann auch selbst gekommen).

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