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Teamleiter im Konzern

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Moin.

Ich habe nach 6 Jahren UB (zuletzt als Engagement Manager) nun den Exit zum Teamleiter angeboten bekommen. Konditionen sind gut und ich möchte es machen. Allerdings habe ich noch nie in "festen Strukturen" gearbeitet und immer nur meine Projekte mit 2-5 (extrem motivierten) Beratern gemacht. Die Frage mag daher für einige ziemlich dumm scheinen, aber ist für mich sehr relevant: Wie arbeitet man im Team im Konzern? Wie gehe ich vor damit das Team mich nicht direkt hasst?

Ich kann ja schlecht wie gewohnt rumlaufen und erwarten, dass jeder bis spät in die Nacht 100% gibt. Außerdem: wie unterscheidet sich das (disziplinarische) Führen im Alltag mit Leuten auf unterschiedlichen Projekten zur Projektleitung?

Ich freue mich über Tipps von Führungskräften, aber genauso über Meinungen von Konzernmitarbeitern - was sollte der Teamleiter machen bzw. nicht machen?

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Ich würde sagen schonmal Verständnis dafür haben, dass der Großteil der Leute 35h die woche arbeitet und da auch nur so viel wie nötig ist. Denen musst du halt ein bißchen den sinn des ganzen zeigen und sie motivieren. Ein kleiner Teil ist wie du top motiviert, die musst du fördern und herausfordern top Leistungen zu liefern.

Generell würde ich sagen in den ersten Tagen erstmal ein Gefühl für die Dynamik in der Gruppe bekommen und nicht versuchen direkt möglichst viel Ergebnisse durchzudrücken.

Interessantes Buch zu dem Thema: Winning von Jack Welch

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Deswegen bevorzuge ich ältere, erfahrene Vorgesetzte, die sich auch nicht mehr profilieren müssen. Mit denen ist es ganz entspannt und man arbeitet einfach fürs Geld. Kommt ein jüngerer hat er immer Angst zu versagen und muss sich zuerst einen Ruf erarbeiten.

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

WiWi Gast schrieb am 31.08.2022:

Ich würde sagen schonmal Verständnis dafür haben, dass der Großteil der Leute 35h die woche arbeitet und da auch nur so viel wie nötig ist. Denen musst du halt ein bißchen den sinn des ganzen zeigen und sie motivieren. Ein kleiner Teil ist wie du top motiviert, die musst du fördern und herausfordern top Leistungen zu liefern.

Generell würde ich sagen in den ersten Tagen erstmal ein Gefühl für die Dynamik in der Gruppe bekommen und nicht versuchen direkt möglichst viel Ergebnisse durchzudrücken.

Interessantes Buch zu dem Thema: Winning von Jack Welch

Danke für den Buchtipp! Habe es direkt bestellt.

Ich denke motivieren und das Team abholen ist das A&O damit das klappt. Was hälst du davon am Anfang das Team zu befragen wie sie in Zukunft arbeiten wollen (quasi wie im Projektmanagement nach DAKI: drop, add, keep, improve). Ist das zu riskant? Nachher verliere ich für mich sinnvolle Managementhebel?

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Ich denke motivieren und das Team abholen ist das A&O damit das klappt. Was hälst du davon am Anfang das Team zu befragen wie sie in Zukunft arbeiten wollen (quasi wie im Projektmanagement nach DAKI: drop, add, keep, improve). Ist das zu riskant? Nachher verliere ich für mich sinnvolle Managementhebel?

Es hängt auch davon ab, was für eine Abteilung du leitest. Ich arbeite in einer Abteilung von Fachspezialisten, die größtenteils schon ziemlich lange im Unternehmen sind und größtenteils eigenständig arbeiten.

Wenn du in das Team kommst, kannst du uns nicht abholen. Dazu müsstest du erst mal Erfahrung haben.

Was Motivation angeht, muss die Arbeits-Atmosphäre passen. Da erwarte ich von dir als Chef,

  • dass du in Zeiten geringer Arbeitsauslastung interne Projekte besorgst, um unser Budget zu sicher.
  • dass du in Zeiten von hoher Auslastung für neue MA's sorgst, um eine Überlastung zu vermeiden.
  • dass du für Budgets für Trainings und ggf. für Beförderungen sorgst, auch indem du uns intern gut präsentierst.
  • dass du in schwierigen Situationen hinter deinen Mitarbeitern stehst, zumindest sofern die nicht ganz groben Mist gebaut haben.

Du hast Aufgaben im Team, die du am Anfang wahrscheinlich nicht vollständig ausfüllst. Es ist wichtig, dass du dich da schnell einarbeitest.

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Danke auch von mir für den Buchtipp.
Habe nach vielen Jahren Consulting auf SM Level den Exit in einen Konzern gemacht. Gehalt und WLB sehr gut und auch alle prinzipiell nett.

Trotzdem Kulturschock in Bezug auf Geschwindigkeit und nun ist man insbesondere in der Politik "mittendrin", statt im Consulting "nur dabei". Ersteres habe ich erwartet und ist auch ok. Politik ist doch mehr, als ich gedacht hatte.

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Ich würde versuchen, eine Stelle als Abteilungsleiter zu ergattern: Der Wechsel von "Ich leite 23-jährige Highpotentials" hinzu "Ich führe 60-jährige Konzernkoryphäen" ist unfassbar und für viele in meinem Bekanntenkreis sehr unbefriedigend...

Ich bin selbst Teamleiter und "mache" nichts. Ich führe und delegiere.

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Meine Erfahrung als TL im Mittelstand und Konzern: nicht zu viel machen wollen. Das schlimmste was du machen kannst, ist prompt an Tag 1 einhundert tolle Ideen haben, wie alles anderes/besser geht.

Gleichzeitig möchte natürlich die Chefetage, dass du genau das machst. Ab Tag 1 Vollgas geben.

Hier musst du einen Mittelweg finden, wie du gleichzeitig Erfolge/Themen für die Chefetage bieten kannst, aber gleichzeitig die Mitarbeiter nicht das Gefühl bekommen, dass jetzt der nächste Halodripei kommt, der wieder mal alles anders machen will. „Ich möchte doch nur arbeiten!“ 😁

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

WiWi Gast schrieb am 31.08.2022:

Ich würde sagen schonmal Verständnis dafür haben, dass der Großteil der Leute 35h die woche arbeitet und da auch nur so viel wie nötig ist. Denen musst du halt ein bißchen den sinn des ganzen zeigen und sie motivieren. Ein kleiner Teil ist wie du top motiviert, die musst du fördern und herausfordern top Leistungen zu liefern.

Generell würde ich sagen in den ersten Tagen erstmal ein Gefühl für die Dynamik in der Gruppe bekommen und nicht versuchen direkt möglichst viel Ergebnisse durchzudrücken.

Interessantes Buch zu dem Thema: Winning von Jack Welch

Danke für den Buchtipp! Habe es direkt bestellt.

Ich denke motivieren und das Team abholen ist das A&O damit das klappt. Was hälst du davon am Anfang das Team zu befragen wie sie in Zukunft arbeiten wollen (quasi wie im Projektmanagement nach DAKI: drop, add, keep, improve). Ist das zu riskant? Nachher verliere ich für mich sinnvolle Managementhebel?

Tipp: die einzelnen Teammitglieder zuerst menschlich abholen ist sehr wichtig. Das ganze Organisatorische ist anfangs zweitrangig. Da eine gute Balance, was man als Teamlead vorgibt bzw. umsetzt und was sich das Team wünscht etc. Den Vorgänger sollte man natürlich, trotz einzelnen Defiziten, versuchen weiterhin gut aussehen zu lassen.

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ExBerater

Teamleiter im Konzern

Spannendes Thema.
Ich habe zuletzt in meiner Firma an einem anderen Standort eine Art Q&A session gemacht, weil die Leute von mir wissen wollten, wie es in der Beratung war vs. jetzt im Unternehmen.

Auf die Frage, was der größte Unterschied ist zwischen vorher Beratung und dem Job jetzt, hatte ich geantwortet:

  • Erstents die Tatsache, dass man auf ein mal WIRKLICH verantwortlich ist. jede Idee die man hat, jedes Konzept was man auf ppt packt, ist MEINE Verantwortung. Ich muss es glaubhaft verkaufen, alle überzeugen, umsetzen/implementieren, nachhalten. Letztlich muss ich damit jahrelang leben, und bin nicht raus aus der Sache, nachdem das Konzept vorgestellt wurde.

  • Die zweite Sache: Es gibt im Consulting keine disziplinarische Führung! Das lernt man erst wenn man aus der Beratung raus ist
    Dazu gehört, Mitarbeiter die nicht unbedingt motiviert sind, zu motivieren. Probleme lösen, sich mit den privaten Problemen beschäftigen, darauf zumindest Rücksicht zu nehmen, regelmäßige Feedback meetings, ...

Bei mir geht die Verantwortung noch viel weiter. Man denkt, man sei jetzt Geschäftsführer des Büros, in Wahrheit gehört dazu, dass die Mitarbeiter zu mir kommen, wenn der Kaffee nicht schmeckt, wenn das Toilettenpapier aus ist,... Beschwerden über home office, Beschwerden über die Rückkehr ins Büro, Beschwerden über Beförderung anderer, Beschwerden über ausbleibende eigene Beförderung, Beschwerden übers Gehalt, angedrohte Kündigungen, ...

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

ExBerater schrieb am 31.08.2022:

Spannendes Thema.
Ich habe zuletzt in meiner Firma an einem anderen Standort eine Art Q&A session gemacht, weil die Leute von mir wissen wollten, wie es in der Beratung war vs. jetzt im Unternehmen.

Auf die Frage, was der größte Unterschied ist zwischen vorher Beratung und dem Job jetzt, hatte ich geantwortet:

  • Erstents die Tatsache, dass man auf ein mal WIRKLICH verantwortlich ist. jede Idee die man hat, jedes Konzept was man auf ppt packt, ist MEINE Verantwortung. Ich muss es glaubhaft verkaufen, alle überzeugen, umsetzen/implementieren, nachhalten. Letztlich muss ich damit jahrelang leben, und bin nicht raus aus der Sache, nachdem das Konzept vorgestellt wurde.

  • Die zweite Sache: Es gibt im Consulting keine disziplinarische Führung! Das lernt man erst wenn man aus der Beratung raus ist
    Dazu gehört, Mitarbeiter die nicht unbedingt motiviert sind, zu motivieren. Probleme lösen, sich mit den privaten Problemen beschäftigen, darauf zumindest Rücksicht zu nehmen, regelmäßige Feedback meetings, ...

Bei mir geht die Verantwortung noch viel weiter. Man denkt, man sei jetzt Geschäftsführer des Büros, in Wahrheit gehört dazu, dass die Mitarbeiter zu mir kommen, wenn der Kaffee nicht schmeckt, wenn das Toilettenpapier aus ist,... Beschwerden über home office, Beschwerden über die Rückkehr ins Büro, Beschwerden über Beförderung anderer, Beschwerden über ausbleibende eigene Beförderung, Beschwerden übers Gehalt, angedrohte Kündigungen, ...

Als Teamlead hat man m.E. sehr viel mehr mit Admin/HR/Budget Themen zu tun als wirklich Strategisches. Man wird immer mehr zum Scrum Master von Personal. Bzw. man ist "Verwalter" von Spezialisten, die wiederum Verwalter von ihren Aufgabenbereichen sind. Spannend wird es ab Stufe Abteilungsleiter, weil man dann auch strategische Entscheide treffen kann und vieles delegiert. Für mich ist Teamlead nicht interessant, da der Arbeitseinsatz auf unterster Stufe nicht wirklich in Korrelation mit der Entlöhnung steht.

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

WiWi Gast schrieb am 31.08.2022:

Ich würde versuchen, eine Stelle als Abteilungsleiter zu ergattern: Der Wechsel von "Ich leite 23-jährige Highpotentials" hinzu "Ich führe 60-jährige Konzernkoryphäen" ist unfassbar und für viele in meinem Bekanntenkreis sehr unbefriedigend...

Das hat man als Führungskraft leider in jedem Bereich.
Das Team bzw. die Mitarbeiter die man führen soll, machen den größten Teil davon aus, ob man ein leichtes oder ein sehr schweres Leben hat.
Mit unmotivierten und schlecht qualifizierten Mitarbeitern wird man halt nie irgendwas Sinnvolles erreichen.

Ich habe schon so manchen Ex-Berater erlebt, der als Teamleiter oder auch Abteilungsleiter daran verzweifelt ist. Die waren gewohnt mit Leuten zu arbeiten, die hochgradig motiviert und leistungsbereit sind. Außerdem sind sie Leute auch verhältnismäßig leicht wieder losgeworden.
Dann kommen sie in einen Konzern wo "Motivation" für viele Mitarbeiter nur ein Buzzword ist. Und sie werden die Leute aufgrund von HR, Betriebsrat und Arbeitsgesetzten auch nicht los. Gleichzeitig erwartet man aber natürlich Resultate, weil das sind ja "Ex-Berater".

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Ich arbeite im HR eines Konzerns.

Deine größte Umstellung wird sein, dass du nun vermutlich mit vielen unterschiedlichen Altersgruppen und Berufserfahrungen zutun haben wirst (in unseren Teams arbeiten Leute zwischen 25 und 65). Einige werden dort nur ihre Zeit absitzen und um 16.30 den Stift fallen lassen, egal was noch ansteht.
Du wirst sehr stark mit Motivation zu tun haben und solltest die intrinsische Motivation der MA herauskitzeln können, denn mit Micromanagement schießt du dich schnell ins aus.

Man muss aber auch dazu sagen, dass Teamleiter in Konzernen eher das Team verwalten und operativ mit anpacken. Die haben wenig zu sagen, schließlich gibt's noch Abteilungsleiter.
Der Teamleiter unseres Kundenservice zum Beispiel arbeitet exakt das ab, was seine Sachbearbeiter machen. Er geht ans Telefon, nimmt Bestellung an, etc. Aber macht eben auch die Urlaubsplanung.

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Je nach Konzern, kannst dich dann schon mal auf ein ganz besonderes Thema einstellen: Betriebsrat!
Mit dem wirst du dann ganz schnell zu tun bekommen, wenn du die UB-Mentalität in den Konzern mitbringst.
Bei jeder größeren Entscheidung, jeder Einstellung, jeder strukturellen Änderung ist immer die Genehmigung vom BR erforderlich.

WiWi Gast schrieb am 30.08.2022:

Moin.

Ich habe nach 6 Jahren UB (zuletzt als Engagement Manager) nun den Exit zum Teamleiter angeboten bekommen. Konditionen sind gut und ich möchte es machen. Allerdings habe ich noch nie in "festen Strukturen" gearbeitet und immer nur meine Projekte mit 2-5 (extrem motivierten) Beratern gemacht. Die Frage mag daher für einige ziemlich dumm scheinen, aber ist für mich sehr relevant: Wie arbeitet man im Team im Konzern? Wie gehe ich vor damit das Team mich nicht direkt hasst?

Ich kann ja schlecht wie gewohnt rumlaufen und erwarten, dass jeder bis spät in die Nacht 100% gibt. Außerdem: wie unterscheidet sich das (disziplinarische) Führen im Alltag mit Leuten auf unterschiedlichen Projekten zur Projektleitung?

Ich freue mich über Tipps von Führungskräften, aber genauso über Meinungen von Konzernmitarbeitern - was sollte der Teamleiter machen bzw. nicht machen?

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

WiWi Gast schrieb am 31.08.2022:

Ich würde versuchen, eine Stelle als Abteilungsleiter zu ergattern: Der Wechsel von "Ich leite 23-jährige Highpotentials" hinzu "Ich führe 60-jährige Konzernkoryphäen" ist unfassbar und für viele in meinem Bekanntenkreis sehr unbefriedigend...

Das hat man als Führungskraft leider in jedem Bereich.
Das Team bzw. die Mitarbeiter die man führen soll, machen den größten Teil davon aus, ob man ein leichtes oder ein sehr schweres Leben hat.
Mit unmotivierten und schlecht qualifizierten Mitarbeitern wird man halt nie irgendwas Sinnvolles erreichen.

Ich habe schon so manchen Ex-Berater erlebt, der als Teamleiter oder auch Abteilungsleiter daran verzweifelt ist. Die waren gewohnt mit Leuten zu arbeiten, die hochgradig motiviert und leistungsbereit sind. Außerdem sind sie Leute auch verhältnismäßig leicht wieder losgeworden.
Dann kommen sie in einen Konzern wo "Motivation" für viele Mitarbeiter nur ein Buzzword ist. Und sie werden die Leute aufgrund von HR, Betriebsrat und Arbeitsgesetzten auch nicht los. Gleichzeitig erwartet man aber natürlich Resultate, weil das sind ja "Ex-Berater".

Für Ex-Berater ist eine gute bezahlte Stab- oder Spezialistenstelle in einem Konzern sicherlich geeignerter. Sie haben ja eigentlich keinerlei Ahnung von Führung, weil dies wie von dir beschrieben, ein ganz anderes Umfeld ist. Hätte auch nicht gerne einen Ex-Berater, der dauern stresst und rumrennt, weil er meint, auf dem Rücken der einzelnen Team-Members für sich persönlich Lorbeeren ernten zu können. Auch ist die Einstellung zur Arbeit bei ihm generell eine andere ("Karriere", "Lebe um zu arbeiten").

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Prinzipiell einfach mal einen Gang runterschalten. Die wenigsten Projekte bei uns im Konzern haben so harte Deadlines wir damals in der Beratung.
Niemand erwartet und noch weniger Leute würden hier bis 22 oder 0 Uhr sitzen um irgendwas fertig zu machen.

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Ich bin ebenfalls aus der Beratung in den Konzern gewechselt. Allerdings auf Ebene Abteilungsleiter (also ich führe Teamleiter, die wiederum Teams führen).

Alles entscheidend ist aus meiner Sicht die menschliche / persönliche Komponente. Ex-Berater sind erstmal nicht sonderlich beliebt und haben den Ruf „ewig zu arbeiten und Folien zu malen“. Daher wirst du erstmal menschlich überzeugen müssen.

Die gewohnten Hebel aus der Beratung (Druck, schlechtes Feedback, Beförderungen oder Boni) funktionieren im Konzern nicht, da die Mitarbeiter zu 95% keine Variable Vergütung haben und es keine Konsequenzen im Sinne von Kündigung & Co. gibt. Außerdem bist du auf das Wissen dieser Leute angewiesen, da du im Zweifel „der Neue“ bist.

Daher meine Empfehlung, dass du erstmal viel zuhörst, versuchst zu verstehen und nachfragst. Danach versuche ich immer zu verstehen, was den Mitarbeitern wichtig ist. Außerdem offen und transparent kommunizieren, sofern das möglich ist.

Guten Start!

antworten
WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

WiWi Gast schrieb am 31.08.2022:

Ich bin ebenfalls aus der Beratung in den Konzern gewechselt. Allerdings auf Ebene Abteilungsleiter (also ich führe Teamleiter, die wiederum Teams führen).

Alles entscheidend ist aus meiner Sicht die menschliche / persönliche Komponente. Ex-Berater sind erstmal nicht sonderlich beliebt und haben den Ruf „ewig zu arbeiten und Folien zu malen“. Daher wirst du erstmal menschlich überzeugen müssen.

Die gewohnten Hebel aus der Beratung (Druck, schlechtes Feedback, Beförderungen oder Boni) funktionieren im Konzern nicht, da die Mitarbeiter zu 95% keine Variable Vergütung haben und es keine Konsequenzen im Sinne von Kündigung & Co. gibt. Außerdem bist du auf das Wissen dieser Leute angewiesen, da du im Zweifel „der Neue“ bist.

Daher meine Empfehlung, dass du erstmal viel zuhörst, versuchst zu verstehen und nachfragst. Danach versuche ich immer zu verstehen, was den Mitarbeitern wichtig ist. Außerdem offen und transparent kommunizieren, sofern das möglich ist.

Guten Start!

Danke für das Feedback. Da ich recht operativ beraten habe von Konzeption bis Implementierung habe ich da hoffentlich weniger "Umstellung" und kann das vielleicht auch im Gespräch anklingen lassen. Zur Komponente Menschlichkeit gebe ich dir völlig recht da werde ich am meisten darauf achten müssen. Bei den fachlichen Themen wird mir an vielen Stellen gar nicht viel anderes übrig bleiben als dem Team zu vertrauen und nachzufragen da der Bereich äußerst spezialisiert ist. Micromanagement ist aber sowieso nicht mein Ding ;)

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

WiWi Gast schrieb am 31.08.2022:

Ich würde versuchen, eine Stelle als Abteilungsleiter zu ergattern: Der Wechsel von "Ich leite 23-jährige Highpotentials" hinzu "Ich führe 60-jährige Konzernkoryphäen" ist unfassbar und für viele in meinem Bekanntenkreis sehr unbefriedigend...

Das hat man als Führungskraft leider in jedem Bereich.
Das Team bzw. die Mitarbeiter die man führen soll, machen den größten Teil davon aus, ob man ein leichtes oder ein sehr schweres Leben hat.
Mit unmotivierten und schlecht qualifizierten Mitarbeitern wird man halt nie irgendwas Sinnvolles erreichen.

Ich habe schon so manchen Ex-Berater erlebt, der als Teamleiter oder auch Abteilungsleiter daran verzweifelt ist. Die waren gewohnt mit Leuten zu arbeiten, die hochgradig motiviert und leistungsbereit sind. Außerdem sind sie Leute auch verhältnismäßig leicht wieder losgeworden.
Dann kommen sie in einen Konzern wo "Motivation" für viele Mitarbeiter nur ein Buzzword ist. Und sie werden die Leute aufgrund von HR, Betriebsrat und Arbeitsgesetzten auch nicht los. Gleichzeitig erwartet man aber natürlich Resultate, weil das sind ja "Ex-Berater".

Für Ex-Berater ist eine gute bezahlte Stab- oder Spezialistenstelle in einem Konzern sicherlich geeignerter. Sie haben ja eigentlich keinerlei Ahnung von Führung, weil dies wie von dir beschrieben, ein ganz anderes Umfeld ist. Hätte auch nicht gerne einen Ex-Berater, der dauern stresst und rumrennt, weil er meint, auf dem Rücken der einzelnen Team-Members für sich persönlich Lorbeeren ernten zu können. Auch ist die Einstellung zur Arbeit bei ihm generell eine andere ("Karriere", "Lebe um zu arbeiten").

Naja gibt ja auch andere Berater als Strategieberater die dann durchaus auch Implementierungserfahrung usw. haben. Davon abgesehen verstehe ich den Zusammenhang zwischen Berater und Arschl*ch nicht - also warum sollte der Berater auf dem Rücken seines Teams für sich eher Lorbeeren einsammeln wollen als derjenige der im Konzern aufgestiegen ist? Auch was die Frage der Führung betrifft: ein normales Teammitglied das befördert wird hatte davor ja auch keine Führungserfahrung und teilweise nicht einmal fachliche Führungserfahrung aus Projekten. Also warum ist der Berater da so viel schlechter? Natürlich ist es eine Umstellung wegen des Umfelds, aber das sollte für einen selbstreflektierten Menschen doch machbar sein oder nicht? Was die Einstellung betrifft: wer aus der Beratung aussteigt will ja meistens raus aus dem "Leben um zu arbeiten" und ist oft auch bereit bei der Karriere runter zu schalten.

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

WiWi Gast schrieb am 02.09.2022:

...Davon abgesehen verstehe ich den Zusammenhang zwischen Berater und Arschl*ch nicht...

Setz mal die Empathie, die vonnöten ist, um 23-jährige, engagierte Highpotentials zu Höchstleistungen zu motivieren, mit der ins Verhältnis, die notwendig ist, um 60-jährige Konzernbeamte überhaupt zu bewegen, dann erkennst du, was "Führung" ist.
In Konzernen wirst du in aller Regel nicht innerhalb von drei Jahren befördert und das hat schon seinen Grund... Der Grund: Seniorität. Manch einer hat diese schon früh, die meisten aber nicht, auch wenn mit 25 Jahren die 23-jährigen erfolgreich "geführt" worden sind...

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WiWi Gast

Teamleiter im Konzern

Natürlich können viele keine echte Führung wenn sie aus der Beratung kommen, aber das hat immer noch nichts damit zu tun, dass Berater sich angeblich auf dem Rücken anderer profilieren wollen. Davon abgesehen gibt es ja genau für sowas Bewerbungsgespräche - da sollte eine gewisse seniorität ja erkennbar sein oder eben nicht.

WiWi Gast schrieb am 02.09.2022:

...Davon abgesehen verstehe ich den Zusammenhang zwischen Berater und Arschl*ch nicht...

Setz mal die Empathie, die vonnöten ist, um 23-jährige, engagierte Highpotentials zu Höchstleistungen zu motivieren, mit der ins Verhältnis, die notwendig ist, um 60-jährige Konzernbeamte überhaupt zu bewegen, dann erkennst du, was "Führung" ist.
In Konzernen wirst du in aller Regel nicht innerhalb von drei Jahren befördert und das hat schon seinen Grund... Der Grund: Seniorität. Manch einer hat diese schon früh, die meisten aber nicht, auch wenn mit 25 Jahren die 23-jährigen erfolgreich "geführt" worden sind...

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