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Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG?

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WiWi Gast

Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG?

Ich schildere mal meine derzeitige Situation und den nun daraus resultierenden Gewissenkonflikt.
Ich bin nach einem Jahr im Ausland (Sydney,Australien, hatte dort einen f/t job im retail Sportbranche) vor 3 Wochen wieder in Deutschland angekommen, um es hier nochmal zu probieren. Mein Studium (Wirtschaft, FH, gut, Schwerpunkt HR, Praktika) habe ich 2005 abgeschlossen und danach ein Jahr im HR gearbeitet. Bin also (eigentlich) kein Berufsanfänger mehr. Soweit zur Ausgangslage.

Nun habe ich mich auf ein paar Jobs im HR Bereich beworben und hätte am Freitag auch schon mein erstes telefonisches VG. Nun der Haken an der Sache: Die Stelle ist bei einem renomierten Unternehmen FMCG-Branche in München...aber teilzeit. Nun habe ich grade ALG beantragt und ich befürchte fast, dass sich das ungefähr die Waage halten wird, nur mit dem Unterschied, dass ich nicht min. 500Euro für Miete in MUC aufwenden müsste.
Ganz ehrlich, ich denke nicht, dass ich aus finanzieller Hinsicht mit einem p/t Job nach München will. Sydney ist zwar ähnlich teuer aber dort hatte ich mehr Geld zur Verfügung.
Was würdet ihr machen? Die anderen Bewerbungen abwarten, ALG nehmen und weitersuchen ODER den Job evt. annehmen und trotzdem weitersuchen?

Danke im Voraus!

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Den Job annehmen und weitersuchen. Macht sich besser wie aus derArbeitslosigkeit zu bewerben und du sammelst noch einwenig Berufserfahrung.

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG?

Also ich weiß jetzt gar nicht, womit ich meiner Aussage Nachdruck verleihen sollte: nimm auf jeden Fall das ALG! Es bringt meines Erachtens überhaupt nichts, wenn Du nach München gehst, im Endeffekt (durch Miete etc.) noch weniger bei raus hast und im Gegenzug auch noch über weniger Freizeit verfügst. Dies wäre in jeder Hinsicht irrational.
Zur Illustration: ich habe Freunde, die in München Vollzeit arbeiten wollten - bei etwa 1450 Euro netto. Selbst die haben davon abgelassen, weil die keinen Bock haben, dass erstmal geschlagene 500-700 Euro Miete für ein WG-Zimmer weggehen.
Ich empfehle allen, grundsätzlich erstmal an sich zu denken und sich nicht immer "fremdsteuern" zu lassen ("hey, das renommierte Unternehmen in München, mach da mit, und wenn Du 24 Stunden am Tag schuften musst und nicht mal Deine Miete zahlen kannst - denn es ist gut für den Lebenslauf"!). Ich kann das bald nicht mehr hören. Hier solltest Du wirklich eine Nutzen-Kosten-Überlegung anstellen. In Deinem Falle liegt die Sache relativ klar.

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lead341

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG?

Meinem Vorposter kann ich zustimmen. Und es kommt noch etwas hinzu: "Teilzeit" heißt oftmals nicht gleich "Teilzeit". Oftmals steht das zwar im Vertrag, musst aber trotzdem 8 Stunden arbeiten. D.h. man hat noch weniger Freizeit und finanziell zieht überhaupt nichts.
Also ich habe sowas zwar auch mal gemacht (weil ich mal "fremdgesteuert" war und meinte, ich müßte meinen Lebenslauf lückenlos halten...so ein Unsinn)..heute würde mir das glaube ich nicht mehr einfallen. Das wäre zu frustrierend.

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Gute Frage. Ich denk der Job in München macht sich besser im Lebenslauf als ALG.

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lead341

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Diese Lebenslauffokussiertheit ist wirklich verblüffend. Solltest Du wirklich zu dieser Kategorie gehören und auf einen einwandfreien Lebenslauf wert legen, dann hier mal ein inoffizieller Tip: kein Mensch muss wissen, dass Du arbeitslos warst (ich kann mir auch keinen Deppen vorstellen, der sowas in den Lebenslauf schreibt, obwohl ich andererseits nicht einsehe, was daran so schlimm ist) - Du hast in der Zeit einfach etwas anderes gemacht...meinetwegen eine Promotion angefangen oder irgend sowas. Am besten, Du kennst irgendeinen "Chef", mit dem Du vielleicht befreundet bist und der Dir was schreiben kann.

Nur kurz etwas "Illustratives" zu mir: ich arbeite seit einigen Jahren erfolgreich bei der KPMG in Leipzig (wohnhaft in Kassel) - ich war nach dem Studium auch mal arbeitslos...das hat alles keinen Menschen interessiert.

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Mich haut es ja richtig vom Hocker: habe ich doch ein Forum entdeckt, in welchem nicht nur Leute posten, für die der Job, das Praktikum und der Lebenslauf den einzigen und alleinigen Lebensinhalt darstellen.

mein tip von mir: auf jeden Fall das ALG nehmen und Dich nicht unter Wert verkaufen. Und auch mal Mut zur Lücke haben ;-)

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Ist eine interessante Frage. Bei einem "renommierten" Unternehmen was zu machen ist sicherlich nicht schlecht und das kann schon sein, dass man mal drauf angesprochen wird. Andererseits..als ich glaube, ich könnte mich da nicht überwinden..wäre für mich auch zu frustrierend. Und wie hier schon angedeutet...das ist auch nicht alles im Leben

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Lebenslauf jetzt mal aussen vor...das ist auch nicht alles. Es würde sich auch ebenso nicht gut machen, wenn ich dort nach einem halben Jahr oder gar noch früher wieder aufhöre und woanders anfange.
Eigentlich hatte ich mir gedacht, mein nächster Job hier soll Zukunft haben und mir Perspektiven/Karrieremöglichkeiten bringen. Ein bisschen was für die Altersvorsorge will ich außerdem auch zurücklegen. All das kann ich mit dem Job erstmal vergessen, egal wie schön mein CV evt. aussehen würde...und selbst da wäre ich mir nicht ganz sicher, wie weiter oben beschrieben.
Finanziell würde ich auf jeden Fall das schlechtere Los ziehen, das ist mal klar.

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Wenn Du Geldtechnisch nicht über die Runden kommst, kannst Du versuchen Wohngeld oder ALG-Aufstockungsgeld zu bekommen. Kommt drauf an, was Du verdienst.
Okay, München ist sehr teuer und wenn Du dort auch erst hinziehen musst - also schwierig die Frage. Du bist ja auch erst 3 Wochen auf Jobsuche, vielleicht nicht gleich alles übers Knie brechen und erstmal noch schauen, was kommt.

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Genau, nichts übers Knie brechen und mal weitersuchen.
Solltest Du unter Umständen über ein kleines finanzielles Polster oder hilfsbereite Eltern verfügen, spricht m.E. auch nichts dagegen, dass Du mal eine Auszeit nimmst und mal ein paar Monate Urlaub machst.

Ansonsten würde ich an Deiner Stelle sehen, dass ich etwas Lukrativeres bekäme, welches mir ermöglicht:

  1. meinen Lebensunterhalt zu finanzieren
  2. meinetwegen etwas in die Altersvorsorge zu stecken
  3. jeden Monat etwas zu sparen

Dies sind drei legitime Ziele, da Du ja wertvolle Zeit für den Arbeitgeber aufopferst, die Dir dann für andere Aktivitäten zählt.

PS: wie oben schon vom Vorposter erwähnt, ist es schön, mal ein Forum zu finden, wo einigermaßen differenziert geurteilt wird.

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Threadersteller nochmal :-)
Also erstmal danke für Eure Kommentare. Bin schon länger hier in diesem Forum und der Umgangston ist ja oftmals etwas rauer...dennoch haben einige Beiträge hier für meine persönliche Entscheidungsfindung manchmal sehr geholfen. Danke für die Mühe an alle! Irgendwo sitzen wir ja auch alle in einem Boot...

Also ich denke, so interessant der Job auch wäre, so toll der AG (kann ja ruhig sagen, dass es Kraft Foods ist) auch ist, ABER ich denke mehr als 1800brutto werde ich dort nicht bekommen können für einen 25h/w job. Ist schade eigentlich...

Was ich nun gleich machen werde ist denen eine eMail schreiben, mein Bedauern ausdrücken, auch zur Ansprache bringen, dass es einfach finanziell zu wackelig wäre. Denke, ich werd auch fragen, ob der Job evt. nicht doch upzugraden wäre auf eine fulltime position. Mal schauen wie die reagieren. Ich poste es auf jeden Fall hier rein.

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WiWi Gast

Re: Gewissenskonflikt - P/T-Job oder ALG

Wenn alle genau das machen würden, d.h. auch mal "nein" zu einem Jobangebot zu sagen (und auch mal solche Sachen auszudrücken, wie dass es eine Frechheit ist, im teuren München derartiges anzubieten), ich glaube dann würde sich die Situation für die Arbeitnehmer in Deutschland grundlegend ändern. Aber leider gibt es noch viel zu viele Unternehmer und Chefs, die meinen, dass auf der Straße ja viele Absolventen Schlange stehen und jeden Mist annehmen würden (was ja leider teilweise auch stimmt).

In jedem Falle: eine richtige Entscheidung!

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