UB als Karrierebooster
Hallo,
ich stehe derzeit vor einer nicht einfachen Entscheidung. Abnehmen kann mir die keiner, ich möchte jedoch nochmal pro/contra Argumente sammeln bzw. prüfen ob ich nicht zu naiv denke.
Background: Ende 20, ING+MBA (beides keine "besonderen" Institute), ca. 81k€ 40h/w
Derzeit bin ich in der Industrie (Großkonzern) fest angestellt (6,5J Berufserfahrung, ohne Praktika zuvor). Ich habe eine relativ steile Lernkurve hinter mir, da ich im Prinzip von Anfang an nur im Projektgeschäft (derzeit als PM/Lead Ingenieur) war und auch den Sales tatkräftig unterstütze wenn die Projekte das zulassen - habe also sowohl in den Projekten als auch im Sales viel Kundenkontakt.
Bei den direkten vorgesetzten stehe ich hoch im Kurs und werde an sich gut gefördert (MBA war z.B. finanziert). Die restlichen Benefits von Großkonzernen kennt ihr ja...genauso wie die Schattenseiten, besonders was Aufsteigen betrifft. 2-3 Ebenen würde ich gern noch schaffen, sprich: TL, AL und ggf. BL. AL ist aber Hauptziel.
Ich habe nun ein externes Angebot in einer UB (keine T1) und würde als Senior Manager einsteigen. Gehaltstechnisch verschlechtere ich mich in sofern dass ich bei einer UB natürlich deutlich mehr unbezahlt arbeite - All IN brutto steht natürlich erstmal mehr auf dem Papier. Ich arbeite jetzt auch schon viel aber geht halt alles auf ein Überstundenkonto bzw. wird ausgezahlt - also Nettolohn ist schlechter.
Dies soll jedoch nicht der entscheidende Faktor sein. Was angefangen hat mit Bewerbung aus leichter Unzufriedenheit und Marktwert testen wird nun zur ernstzunehmenden Alternative.
Ich frage mich, ob ich wenn ich jetzt nochmal 3-4J UB mache wirklich so viel besser in die Industrie zurückkomme, oder ich mich nicht lieber intern fokussieren sollte. Klar werden mal extern welche eingstellt, aber rein Gefühltechnisch sind das eher Higher-Management Posis, wo der Zug bei mir eh abgefahren ist.
Denkt ihr ich lerne bei der UB nochmal so viel, dass die Downsides des Wechsels lohnen?
Bei der UB wird die Luft nach SM ja auch recht dünn. Positiv wäre, dass ich da wohl schnell offiziell ein Team aufbauen soll. Es wird natürlich auch erwartet, dass ich mein tech. Wissen schnell in Beratungsleistungen transferiere und mir ein Netzwerk mit Kunden aufbaue, was ich ja bisher nur wenig habe. Also eine kleine Schonfrist wird wohl da sein, aber zu naiv sollte ich an die Sache nicht rangehen.
Warum grade 3-4J UB? Ich denke danach weiß ich, ob es mir etwas taugt und habe es 1-2 Ebenen nach oben geschafft, oder merke es war nichts für mich, hab aber trotzdem was mitgenommen. Zudem steht in 3-4 Jahren Familienplanung an, wo ich zumindest die vielen Geschäftsreisen vermeiden will.
Gibt es hier Leute die einen ähnlichen Werdegang gemacht haben? Würdet ihr es nochmal tun?
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