Hi,

wie der Titel schon sagt habe ich im April bei einer Tier3-UB angefangen. Hatte vor mich erst um MBB- und Tier2-Bewerbungen zu kümmern, wenn ich 1 Jahr bei meinem jetzigen Arbeitgeber sein würde, jedoch merke ich dass ich mich hier nicht wirklich weiterentwickeln kann und in den Projekten worin ich bisher war die Arbeitsabläufe nicht wirklich viel mit denen einer typischen Strategieberatung zu tun haben.

Ich war bei nahezu jedem Unternehmen aus MBB und Tier2 UB im Interview, nur leider hat es nicht geklappt. Wäre bei folgenden Unternehmen kurz vor dem verweilen der Ban Period (man darf sich ja angeblich nach 1 - 1.5 Jahren wiederbewerben):

McK c. 2 Jahre
BCG c. 1.5 Jahre
Bain c. 1 Jahr (nicht eingeladen, Sofortabsage)
S& c. 1 Jahr
RB c. 1 Jahr (Analytiktest nicht bestanden)
OW, ATK c. 0.5 Jahre

War bei M und B bei Interviews, daher Profil MBB-tauglich. Seit dem letzten Iinterview bei den jeweiligen Firmen habe ich quasi mein Masterstudium absolviert (Studienleistung plus zahlreiche Projekte im Team) plus eben die vorhin angesprochene Beratungserfahrung.

Soll ich daher schonmal heute / morgen die ersten Bewerbungen an S& und RB rausschicken? (will ehrlich gesagt wirklich weg von der Firma wo ich jetzt bin)

WiWi Gast schrieb am 10.10.2020:

Hi,

wie der Titel schon sagt habe ich im April bei einer Tier3-UB angefangen. Hatte vor mich erst um MBB- und Tier2-Bewerbungen zu kümmern, wenn ich 1 Jahr bei meinem jetzigen Arbeitgeber sein würde, jedoch merke ich dass ich mich hier nicht wirklich weiterentwickeln kann und in den Projekten worin ich bisher war die Arbeitsabläufe nicht wirklich viel mit denen einer typischen Strategieberatung zu tun haben.

Ich war bei nahezu jedem Unternehmen aus MBB und Tier2 UB im Interview, nur leider hat es nicht geklappt. Wäre bei folgenden Unternehmen kurz vor dem verweilen der Ban Period (man darf sich ja angeblich nach 1 - 1.5 Jahren wiederbewerben):

McK c. 2 Jahre
BCG c. 1.5 Jahre
Bain c. 1 Jahr (nicht eingeladen, Sofortabsage)
S& c. 1 Jahr
RB c. 1 Jahr (Analytiktest nicht bestanden)
OW, ATK c. 0.5 Jahre

War bei M und B bei Interviews, daher Profil MBB-tauglich. Seit dem letzten Iinterview bei den jeweiligen Firmen habe ich quasi mein Masterstudium absolviert (Studienleistung plus zahlreiche Projekte im Team) plus eben die vorhin angesprochene Beratungserfahrung.

Soll ich daher schonmal heute / morgen die ersten Bewerbungen an S& und RB rausschicken? (will ehrlich gesagt wirklich weg von der Firma wo ich jetzt bin)

Die Frage ist schon auch, ob es dann vom Aufgabengebiet bei MBB so viel besser für dich ist.
6 Monate sind natürlich nicht viel, aber wenn dir die Stelle keinen Spaß mehr macht, würde ich nicht mehr unnötig länger auf das Bewerben warten.

Schwierigies Umfeld, aber kannst du probieren.
Unterlagen vorher aufpolieren, du hast die Zeit gerade!

Sehe das alles immer sehr kritisch. Hier im Forum wird durch Beiträge ala "Reicht mein Profil für XY" immer so getan, als wäre die größste Hürde die Einladung zu MBB und T2, über die Interviews an sich wird eher wenig gesprochen.
Aber es gibt einfach so viele Leute, die glänzen in Fächern wie BWL solange man auswendig lernen muss, aber wenn man mal in eine neue Situation (wie einen Case) kommt, dann scheitern sie.
Die Top-Beratungen suchen halt einfach Leute, die mehr als nur auswendig lernen können und nur weil das Profil passt, heißt es nicht, dass man selbst zu MBB passt.

Basierend auf deiner Beschreibung, hast du ja ein gutes Profil, aber Leute die zu MBB wollen, schaffen dann auch mindestens ein Interview und 0 aus 5 ist halt schon extrem schlecht, sogar eher 0 aus 6 wenn man RB auch berücksichtigt, und der Analytiktest ist jetzt echt nicht schwer. Würde eher hinterfragen, ob du wirklich in eine Top-Beratung gehörst.
Außerdem hat man während/nach des Studiums deutlich mehr Zeit sich auf Cases vorzubereiten als während des Jobs, sehe also nicht, warum die Interviews dieses mal anders laufen sollten.
Wenn es natürlich am Personal Fit lag, dann kann man da noch weniger machen.

TE hier:

Ich hatte vergessen zu fragen, ob es sein kann, dass die Bewerbungen aufgrund von fehlendem Arbeitszeugnis meines jetzigen Arbeitgebers nicht berücksichtigt werden.

Es ist zwar ein formales Requirement, allerdings will ich jetzt nicht nach 6 Monaten ein Arbeitszeugnis erstellen lassen, weil dies ja massiv darauf hindeutet, dass ich weg will, und ich will nicht dass mein Arbeitgeber davon Wind bekommt.

Wie soll so ein Ban eigentlich funktionieren?

Unternehmen dürfen deine Daten nicht über die eigentliche Besetzung der Stelle aufbewahren (außer bei Zustimmung), d.h. Unternehmen haben Fristen, nach denen sie die Daten ohnehin löschen. So kenne ich das und ist es auch bei Recherche zu lesen. Würde mich rein technisch und rechtlich interessieren, wie das klappen soll. Dass eine Recruiterin bei >500 Bewerbungen auf eine Stelle sich merkt, wer sich vor 6 Monaten beworben hatte, glaube ich nicht.

Woran bist du denn bei M und B gescheitert?
Personal Fit oder Case?
Denke es ist entscheidend für eine erneute Einladung woran du beim ersten Mal gescheitert bist. Wenn es eher der Personal Fit Teil war, würde ich auf jeden Fall noch warten. Eine verfrühte Bewerbung kann schnell den Touch einer sehr „verbissenen“ und starren Persönlichkeit haben. Gerade die großen Strategieberatungen suchen souveräne Typen.
Ein paar Hintergrundinfos könnten helfen. Ggf. geht auch ein anderes Programm bei McK wenn du das gut begründen kannst.

WiWi Gast schrieb am 10.10.2020:

Woran bist du denn bei M und B gescheitert?
Personal Fit oder Case?
Denke es ist entscheidend für eine erneute Einladung woran du beim ersten Mal gescheitert bist. Wenn es eher der Personal Fit Teil war, würde ich auf jeden Fall noch warten. Eine verfrühte Bewerbung kann schnell den Touch einer sehr „verbissenen“ und starren Persönlichkeit haben. Gerade die großen Strategieberatungen suchen souveräne Typen.
Ein paar Hintergrundinfos könnten helfen. Ggf. geht auch ein anderes Programm bei McK wenn du das gut begründen kannst.

Case. Ich meine dass der Fit-Part nicht ideal war, jedoch war Case der Part anhand dessen meine Absage in den Feedbacks begründet wurde.

WiWi Gast schrieb am 10.10.2020:

Woran bist du denn bei M und B gescheitert?
Personal Fit oder Case?
Denke es ist entscheidend für eine erneute Einladung woran du beim ersten Mal gescheitert bist. Wenn es eher der Personal Fit Teil war, würde ich auf jeden Fall noch warten. Eine verfrühte Bewerbung kann schnell den Touch einer sehr „verbissenen“ und starren Persönlichkeit haben. Gerade die großen Strategieberatungen suchen souveräne Typen.
Ein paar Hintergrundinfos könnten helfen. Ggf. geht auch ein anderes Programm bei McK wenn du das gut begründen kannst.

Case. Ich meine dass der Fit-Part nicht ideal war, jedoch war Case der Part anhand dessen meine Absage in den Feedbacks begründet wurde.

Dann würde ich es versuchen. Lieber jetzt eine Absage als in 1-2 Jahren. Mit deinen 6 Monaten Berufserfahrung kannst du aktuell noch gut als McK Fellow einsteigen. Irgendwann wird das schwieriger. Da musst du dann schon ein richtig gutes Profil für den experienced hire haben.

Ein Arbeitszeugnis würde ich allerdings auf jeden Fall mitliefern. Du bist bei (fast) allen im Interviewprozess gescheitert. Wenn dir etwas bei einer zweiten Bewerbung hilft, dann dass du in der aktuellen Beratung top Ergebnisse ablieferst. Grundsätzlich erfüllte dein Profil deren Auswahlkriterien. Die Erwartungen konntest du leider nicht in den Cases bestätigen. Wenn du diese Meinung revidieren willst, dann geht das mMn. nur über deine Leistung im Beruf und nichts anderes. Also kann ich dir nur raten dir ein Zeugnis von deinem AG zu besorgen, dass dir eine sehr gute Leistung bestätigt.

WiWi Gast schrieb am 10.10.2020:

Woran bist du denn bei M und B gescheitert?
Personal Fit oder Case?
Denke es ist entscheidend für eine erneute Einladung woran du beim ersten Mal gescheitert bist. Wenn es eher der Personal Fit Teil war, würde ich auf jeden Fall noch warten. Eine verfrühte Bewerbung kann schnell den Touch einer sehr „verbissenen“ und starren Persönlichkeit haben. Gerade die großen Strategieberatungen suchen souveräne Typen.
Ein paar Hintergrundinfos könnten helfen. Ggf. geht auch ein anderes Programm bei McK wenn du das gut begründen kannst.

Case. Ich meine dass der Fit-Part nicht ideal war, jedoch war Case der Part anhand dessen meine Absage in den Feedbacks begründet wurde.

Dann würde ich es versuchen. Lieber jetzt eine Absage als in 1-2 Jahren. Mit deinen 6 Monaten Berufserfahrung kannst du aktuell noch gut als McK Fellow einsteigen. Irgendwann wird das schwieriger. Da musst du dann schon ein richtig gutes Profil für den experienced hire haben.

Ein Arbeitszeugnis würde ich allerdings auf jeden Fall mitliefern. Du bist bei (fast) allen im Interviewprozess gescheitert. Wenn dir etwas bei einer zweiten Bewerbung hilft, dann dass du in der aktuellen Beratung top Ergebnisse ablieferst. Grundsätzlich erfüllte dein Profil deren Auswahlkriterien. Die Erwartungen konntest du leider nicht in den Cases bestätigen. Wenn du diese Meinung revidieren willst, dann geht das mMn. nur über deine Leistung im Beruf und nichts anderes. Also kann ich dir nur raten dir ein Zeugnis von deinem AG zu besorgen, dass dir eine sehr gute Leistung bestätigt.

Hmm bin ehrlich gesagt nirgendwo wirklich deiner Meinung:

• Verstehe oft nicht, wieso der Personal Fit hier im Forum als etwas dargestellt wird, was sich nicht verändern kann. Ihr werdet euch wundern, wieviel sich die Persönlichkeit binnen weniger Monate verändern kann, wenn man in einem dynamischen Umfeld ist (kann bspw. von Freunden / Bekannten berichten, die vom Auslandssemester zurückkamen und nicht mehr wiederzuerkennen waren, oder von einer Freundin, die vor 2 Jahren sich nicht traute bei der Hotel-Rezeption eine Frage zu stellen, und jetzt eine von ihr gegründete Organisation mit mittlerweile 30 Mitgliedern leitet.

Das ist auch einer der Gründe, wieso MBB eine Zeitspanne von 1-2 Jahren festlegen: weil sie glauben, dass sich in diesem Zeitraum eben nicht nur professionelle, sondern auch persönliche Weiterentwicklung sich spürbar machen lässt!

• Verstehe den Teil mit dem Fellow-Einstieg nicht. Man kann immer als Fellow einsteigen (solange man einen Master-Abschluss hat). Mit ein paar Jahren Berufserfahrung könnte man sich auch als Associate oder ggf. Consultant bewerben, aber wenn McKinsey meint es reicht nicht für diese Position, wird man eben zum Fellow zurückgestuft. Falls es für den TE okay ist passt es ja...

• Arbeitszeugnis würde ich bleiben lassen, und McKinsey wird auch verstehen, dass man dem jetzigen Arbeitgeber nicht verdeutlichen möchte, dass man gehen will. Gibt ja keine Garantie, dass der TE bei McKinsey wieder eingeladen wird, geschweige denn die Interviews besteht. Einfach Projekte und Tätigkeiten bei der jetzigen Tier3-Beratung in den CV beschreiben und gut ist...

hamburgerinbayern schrieb am 10.10.2020:

Wie soll so ein Ban eigentlich funktionieren?

Unternehmen dürfen deine Daten nicht über die eigentliche Besetzung der Stelle aufbewahren (außer bei Zustimmung), d.h. Unternehmen haben Fristen, nach denen sie die Daten ohnehin löschen. So kenne ich das und ist es auch bei Recherche zu lesen. Würde mich rein technisch und rechtlich interessieren, wie das klappen soll. Dass eine Recruiterin bei >500 Bewerbungen auf eine Stelle sich merkt, wer sich vor 6 Monaten beworben hatte, glaube ich nicht.

hab mich bspw 2014 oder 2015 nach der Ausbildung bei Apple als Verkäufer beworben
2020 mal nach Stellen für Akademiker geschaut und in meinem bewerbungsprofil war immer noch meine Bewerbung und meine Unterlagen gespeichert.
Aber das Problem mit dem ignorieren von der dsgvo hat sich ja spätestens mit einer neuen Emailadresse erledigt

Keine Ahnung ob es mit sich dem Datenschutz-Gesetz geändert hat, aber die Beratungen haben eine sehr genaue Buchführung, wer sich wann wofür beworben hat. Als Berufseinsteiger bei MBB musste ich mal was bei der HR Abteilung abliefern. Die Dame hat dann, während ich noch daneben stand, ein paar Informationen über mich ins System nachgetragen. Dabei konnte ich auf ihren Bildschirm blicken und sah eine Tabelle jeder einzelnen Bewerbung von mir - für Praktika, Workshops, Events, ausländische Büros etc. etc. Zwischendrin hatte ich 2-3 Mal die E-Mail Adresse gewechselt und nicht jede Bewerbung ging über deren Online-Tool, d.h. es muss händisch zusammengeführt worden sein.

Den Moment habe ich noch gut in Erinnerung, weil es ganz schön peinlich war. Ich habe mich quasi jedes Semester für ein Praktikum bei denen beworben und wurde nie eingeladen (es waren über 10 Einträge in der Tabelle...). Das einzige Mal dass sie mich einluden war zu dem Interview für den Einstieg, das ich geschafft habe. Zum Glück weiß sowas nur HR, und offensichtlich war es ja dann doch kein Hindernis für eine Einladung.

WiWi Gast schrieb am 15.12.2020:

Den Moment habe ich noch gut in Erinnerung, weil es ganz schön peinlich war. Ich habe mich quasi jedes Semester für ein Praktikum bei denen beworben und wurde nie eingeladen (es waren über 10 Einträge in der Tabelle...). Das einzige Mal dass sie mich einluden war zu dem Interview für den Einstieg, das ich geschafft habe. Zum Glück weiß sowas nur HR, und offensichtlich war es ja dann doch kein Hindernis für eine Einladung.

1.) Was genau soll daran peinlich sein? Das zeigt doch Beharrlichkeit und Kampfgeist! Abgesehen davon gibt es ja "offiziell" keine Blacklist und die Wartezeit von 1-2 Jahren ist "nur" eine Empfehlung der jeweiligen Firma, da angeblich erfahrungsgemäß erst dann deutliche Weiterentwicklungen im CV zu sehen sind. Und selbst wenn, steht auch nirgendwo offiziell, dass das Bewerbermanagement zentral ist und man sich selbst bei einer Absage nicht bei ausländischen Offices bewerben könne.

2.) Naja, was heißt hier "nur" die HR? Die einzige Konsequenz daraus ist eben, dass du 1.5 Jahre warten musst nach einer erfolglosen Bewerbung. Heißt, dass innerhalb dieser 1.5 Jahre die HR bei jedem Bewerbungseingang eine Notification bekommt und deswegen diese erst gar nicht zu den Consultants fürs Screening abschickt, sondern direkt die Absage rausschickt. Wegen der Benutzung verschiedener Email-Addressen brauchst du dir keine Sorgen machen, auch nicht wenn du z. B. bei der zweiten Bewerbung Theo anstatt Theodor oder Doro anstatt Dorothea eingetippt hast. Problematisch (auch aus legaler Sicht) wird es einzig und allein, wenn man absichtlich eine Fake-ID (falscher Vor- und Nachname, Wohnort etc.) eingibt.

Viel Erfolg!