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Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

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TaxManager

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

Hallo zusammen,
ich hätte eine Frage bzgl. des Gehalts als frisch examinierter Steuerberater.

Zu meinem Hintergrund: Ich bin derzeit in der Finanzverwaltung in BaWü bei einem FA tätig. Habe nach meinem Bachelor-Abschluss einen Master gemacht und jetzt die Steuerberaterprüfung bestanden. Möchte nun die Verwaltung verlassen, da mir die Arbeit und das ganz drumherum nicht zusagt.
Dass Diplom Finanzwirte gerne in der Beratung gesehen werden, wurde mir schon öfter bestätigt. Ich selbst habe auch schon während meiner Tätigkeit im Finanzamt Job Angebote bekommen. Allerdings wollte ich zuerst das Studium und den Berater in der Tasche habe und dann wechseln.
Da ich mich nun bewerben möchte bin ich mir unsicher was meinen Marktwert betrifft. Natürlich habe ich keine Ahnung von Datev, SAP etc. und kann kein Business Englisch (meines Erachtens aber aller erlernbar) . Dafür sind natürlich andere Dinge meine Stärke
Kann mir jemand sagen was bei meiner Qualifikation eine realistisches Einstiegsgehalt in BaWü wäre, da ich mich natürlich auch nicht unter Wert verkaufen möchte.
Bin ich noch etwas unentschlossen ob ich direkt in die Industrie oder zuerst in die klassische Steuerberatung gehen soll. Steuerberatung sollte schon etwas größer sein (aber kein Big4) also kein Wald und Wiesen Berater.
Lohnt sich direkt eine Spezialisierung z.B. USt oder Verrechnungspreise?
Würde mich über Antworten freuen.
Viele Grüße

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WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

Wie alt bist du und wieviel Berufserfahrung hast du? Wenn du 3 Jahre Bachelor + 2 Jahre Master Dual gemacht hast, dann bitte nicht unter 60k. Wenn du gut verhandelst und mehr Erfahrung hast, dann bis 80k.

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WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

Bitte berücksichtige bei Deinen Überlegungen daß bei einer Tätigkeit in der Finanzverwaltung ein Pensionsanspruch ohne eigene Beitragsleistung mit inbegriffen ist während ein Steuerberater sich seinen Rentenanspruch aus dem Versorgungswerk durch Einzahlung von einem Teil seines Berufseinkommens erst aufbauen muß.

Wenn man den Kapitalwert der Pension eines Finanzbeamten vergleicht mit der Altersversorgung von angestellten Steuerberatern durch das Versorgungswerk sieht man wie schlecht angestellte Steuerberater im Grunde bezahlt werden.

Dies jenseits von in der Branche üblichen Überstunden sowie desöfteren unangenehmen Betriebsklima.

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WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

TaxManager schrieb am 22.04.2022:

Hallo zusammen,
ich hätte eine Frage bzgl. des Gehalts als frisch examinierter Steuerberater.

Zu meinem Hintergrund: Ich bin derzeit in der Finanzverwaltung in BaWü bei einem FA tätig. Habe nach meinem Bachelor-Abschluss einen Master gemacht und jetzt die Steuerberaterprüfung bestanden. Möchte nun die Verwaltung verlassen, da mir die Arbeit und das ganz drumherum nicht zusagt.
Dass Diplom Finanzwirte gerne in der Beratung gesehen werden, wurde mir schon öfter bestätigt. Ich selbst habe auch schon während meiner Tätigkeit im Finanzamt Job Angebote bekommen. Allerdings wollte ich zuerst das Studium und den Berater in der Tasche habe und dann wechseln.
Da ich mich nun bewerben möchte bin ich mir unsicher was meinen Marktwert betrifft. Natürlich habe ich keine Ahnung von Datev, SAP etc. und kann kein Business Englisch (meines Erachtens aber aller erlernbar) . Dafür sind natürlich andere Dinge meine Stärke
Kann mir jemand sagen was bei meiner Qualifikation eine realistisches Einstiegsgehalt in BaWü wäre, da ich mich natürlich auch nicht unter Wert verkaufen möchte.
Bin ich noch etwas unentschlossen ob ich direkt in die Industrie oder zuerst in die klassische Steuerberatung gehen soll. Steuerberatung sollte schon etwas größer sein (aber kein Big4) also kein Wald und Wiesen Berater.
Lohnt sich direkt eine Spezialisierung z.B. USt oder Verrechnungspreise?
Würde mich über Antworten freuen.
Viele Grüße

Kann nur für Big4 berichten:

Bruttofixgehalt nicht unter 60 TEUR. Dazu noch Überstunden Bezahlung und Bonus. Falls ÜS abgegolten, dann 5-10% höheres Fixgehalt. Gesamtvergütung sollte somit so circa um die 70-72 TEUR sein (kommt dann auch auf deine Leistung und Bereitschaft Überstunden zu leisten an). Du solltest als Senior Consultant/Assistant Manager einsteigen. Sobald du dir die grundlegenden Berstungsskills (Business englisch, IT Programme, Softskills im Umgang mit Mandanten) angeeignet hast (würde mal ein Jahr schätzen, je nachdem wie gut du dich anstellst), kannst dann Manager (im ersten Jahr ca. 70 TEUR fix + 15 Bonus + ÜS, all-in also circa 90 TEUR) werden.

Spezialisierung kannst du ganz nach deinen Vorlieben entscheiden. Bei TP wärst du fachlich den Kollegen sicherlich deutlich überlegen, da viele nicht mal den StB machen. Sei dir bewusst, dass wir hier aber auch viel Doku (Master + Localfile, Benchmarkstudien) erstellen (die im FA eh niemand komplett liest) und das, wie ich finde, auf Dauer sehr langweilig sein kann. Natürlich gibt es auch spannende Abwehr-/BP-Beratungsmandate oder konzeptionelle Projektberatung, das kommt aber dann auf deinen zukünftigen Partner an und dürfte nicht der überwiegende Teil deiner Arbeit sein. USt ist spannend und es gibt viel Berstungsbedarf, hängt aber neben der materiellrechtlichen Beratung auch immer mehr mit IT (SAP/Oracle) und Prozessberatung zusammen und vom gesamten Umsatzvolumen bei jeder Big4 eher zweitrangig. Die größten Abteilungen sind klar Corporate/International Business Tax (KSt, GewSt, IStR, BilSt, BP Beratung etc), teilweise aber noch mal unterteilt in Compliance (StE, Steuerberechnung und -Prüfung sowie BP) und Projektberatung (IStR, M&A, etc.). Ein späterer Wechsel in oder aus einer Spezialabteilung ist eher selten, kommt aber vor, darüber sollte man sich bewusst sein.

Falls du erst Beratung machen willst, um dann evtl. in die Industrie zu gehen, würde ich in einer Corporate Tax Abteilung anfangen, um möglichst breit aufgestellt zu sein. Beratung macht mir persönlich Spaß, da man viel in kurzer Zeit lernt, spannende steuerliche Themen bearbeitet und die Kollegen gut ausgebildet und motiviert sind. Hat aber auch Nachteile wie zB Überstunden und relativ geringes Gehalt unter Berücksichtigung der eigenen Fähigkeiten und Bezahlung in der Industrie. Das muss man halt für sich abwägen, welche Seite überwiegt.

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WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

TaxManager schrieb am 22.04.2022:

Hallo zusammen,
ich hätte eine Frage bzgl. des Gehalts als frisch examinierter Steuerberater.

Zu meinem Hintergrund: Ich bin derzeit in der Finanzverwaltung in BaWü bei einem FA tätig. Habe nach meinem Bachelor-Abschluss einen Master gemacht und jetzt die Steuerberaterprüfung bestanden. Möchte nun die Verwaltung verlassen, da mir die Arbeit und das ganz drumherum nicht zusagt.
Dass Diplom Finanzwirte gerne in der Beratung gesehen werden, wurde mir schon öfter bestätigt. Ich selbst habe auch schon während meiner Tätigkeit im Finanzamt Job Angebote bekommen. Allerdings wollte ich zuerst das Studium und den Berater in der Tasche habe und dann wechseln.
Da ich mich nun bewerben möchte bin ich mir unsicher was meinen Marktwert betrifft. Natürlich habe ich keine Ahnung von Datev, SAP etc. und kann kein Business Englisch (meines Erachtens aber aller erlernbar) . Dafür sind natürlich andere Dinge meine Stärke
Kann mir jemand sagen was bei meiner Qualifikation eine realistisches Einstiegsgehalt in BaWü wäre, da ich mich natürlich auch nicht unter Wert verkaufen möchte.
Bin ich noch etwas unentschlossen ob ich direkt in die Industrie oder zuerst in die klassische Steuerberatung gehen soll. Steuerberatung sollte schon etwas größer sein (aber kein Big4) also kein Wald und Wiesen Berater.
Lohnt sich direkt eine Spezialisierung z.B. USt oder Verrechnungspreise?
Würde mich über Antworten freuen.
Viele Grüße

1)

gib mal in den Mitteilungsblättern der Steuerberaterkammern (Stuttgart, Nordbaden, Südbaden) Stellengesuche auf, z. B. mit einer anonymen email Adresse, das kostet so 30 - 50 € je Anzeige, lohnt sich aber:

Schreib ruhig Dein Profil rein, Deine Stärken und Schwächen, was Du gern machen würdest und wie Du Dich entwickeln willst.

2)

Hast Du evtl. Interesse an Rechtsbehelfsverfahren / Streitigkeiten mit dem Finanzamt ? Das würd ich ggf. in der Anzeige nach Punkt 1) mit einarbeiten.

Du kannst natürlich auch Anzeigen in den Mitteilungen der Rechtsanwaltskammern (Tübingen, Stuttgart, Karlsruhe) aufgeben, evtl. wollen sich Anwälte Richtung Steuerrecht spezialisieren und erweitern und suchen dazu einen StB, ein Dipl. Fw. hat dazu eine sehr gute Ausbildung, sei es bei Rechtsbehelfen, sei es bei Gestaltungen.

3)

Überleg Dir, was Du machen willst: Ist Buchhaltung und die Steuererklärung von Lieschen Müller eher Deines oder ist die Komplexe M & A Transaktion das was Dich anzieht ? Willst lieber Geld verdienen mit Lücken im internationalen Steuerrecht oder sagst Dir "nee, an Staatsabzocke beteilige ich mich nicht ?"

Willst Du Mitarbeiter führen, Dein eigener Chef sein, im Team arbeiten oder mit wenig Leuten um Dich rum angestellt sein ? Willst Du etwas eigenes aufbauen ? Eine Kanzlei übernehmen ? Seßhaft werden ?

Es kommt nicht nur drauf an, was sich im Rahmen einer wirtschaftlichen Betrachtung lohnt sondern darauf, daß das, was Du machst, Dir lebenslang gefällt.

Hier würd ich den Kontakt suchen zu Steuerberatern, ggf. mal bei der StB Kammer anrufen ob die da weiter helfen können oder einfach mal, wenn Du als Finanzbeamter Gelegenheit hast, mit Beratern zu telefonieren, mit denen mal über den Steuerfall hinaus über Deine Lage schwätzen.

4)

Wenn Du die Angebote noch hast, dann nutze doch die Angebote um Eindrücke rund um den Steuerberaterberuf zu gewinnen: Wie lebt und arbeitet man dort ? Welche Arbeit bieten sie Dir an ? Gefällt Dir das ?

Du mußt ja nicht gleich zuschlagen, aber ich denke, der erste Punkt ist die Überlegung, ob Du was eigenes hochziehen bzw. kaufen willst bzw. wie sich die Entwicklung einer Einzelkanzlei darstellt. Ich halte nicht viel davon, weil Mandanten und Mitarbeiter da nur Chef - Bezogen arbeiten und weil der Qualitätsschub über die Jahre ausbleibt, besser sind Sozietäten aus StB, ggf. WP, ggf. RA mit so 3 - 7 Partnern, aber Du kannst Dir gern Deine eigene Meinung bilden.

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TaxManager

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

Vielen Dank für Eure Kommentare😊 Den Tipp mit den Anzeigen bei der Kammer werde ich mir merken.
Das Thema Pension ist mir durchaus bewusst. Allerdings kennt die Verwaltung zum einen meine fachlichen Weiterqualifikationen (Master und StB) nicht an und zum anderen ist mir die Arbeit oft nicht anspruchsvoll genug. Das ganze „System Verwaltung“ ist nun mal sehr starr in der Hierarchie und hat mE mit dem Leistungsprinzip wenig zu tun.

Habe 4 Jahre Berufserfahrung (Master berufsbegleitend) und bin derzeit in der Außenprüfung tätig. USt fände ich grundsätzlich sehr spannend allerdings bin ich mir nicht sicher ob es zum jetzigen Zeitpunkt schon schlau ist die anderen Rechtsgebiete „zur Seite zu legen“. Daneben würde mich Verfahrensrecht, Bp und Gemeinnützigkeit derzeit am Meisten reizen, gerne auch steuerliche Gutachten zu den Themen. Habe aber auch kein Problem mich mit SV aus den Ertragsteuern auseinanderzusetzen. Mit Buchhaltung und der klassischen Deklarationstätigkeit für Privatpersonen möchte ich mich eigentlich nicht auseinandersetzen.
Ich habe schon Ehrgeiz, hänge mich rein allerdings kommt eine 60h+ Woche für mich nicht in Frage.
Ein fachlicher Austausch mit Kollegen wäre mir schon sehr wichtig, da das Einzelkämpfer-da-sein in der Außenprüfung auf Dauer nicht mein Ding ist. Selbständigkeit kommt für mich (zumindest derzeit) nicht in Frage, genauso wie eine Anstellung in einer kleinen Steuerkanzlei.

Kommt man in das Business Englisch rein (learning by doing, Kurs vom AG oder Eigenmotivation in der Freizeit?) Bin der englischen Sprache schon mächtig nur eben nicht im Business Bereich.
Arbeitet jemand in der Steuerabteilung eines Konzerns und möchte hier seine Erfahrung teilen?

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WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

Ich würde schon wegen der Pension beim Finanzamt bleiben und als privates Hobby ein ICO lancieren.

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WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

Wenn Du die BP drauf hast und StB bist wirst schnell Kanzleien (RA / StB) finden, die jemanden brauchen, die fundierte rechtliche und praktische Gegenwehr zur Betriebsprüfung brauchen.

Thematisiere das in Deinen Anzeigen bei den StB bzw. RA Kammern. Nur die Kombination aus praktischem Handeln des Prüfers und aus dem rechtlichen Wissen spart dem Mandanten Geld. Alleine StB (nur Prüfung gemacht, z. B. nach Studium ohne Erfahrung als Außenprüfer beim FA) tut sich arg schwer, der BP des FA die Stirn zu bieten: Rechtliche Auseinandersetzung ist für den BWL - Absolventen StB ein Problem und die Praxis (wo schaut die BP denn hin und welche Rechtsfragen folgen daraus) sind auch ein Greuel. Wer als RA StB unterschreibt, hat es auch nicht besser, denn die rechtliche Auseinandersetzung ist zwar besser ausgeprägt, aber die praktischen Punkte machen es aus.

Die Probleme fangen schon bei der Abschlußerstellung an: Wo wird die BP in X Jahren bei einem Unternehmen, das anschlußgeprüft wird, hinschauen ? Diese Sachverhalte sollte man gleich eliminieren, um spätere Probleme zu eliminieren. Kann das der BWL StB oder der RA StB oder der Praktiker StB ?

Ich sehe die folgenden Wege, ausgehend von der Anzeige in den Kammermitteilungen:

Weg 1: Du arbeitest für Kollegen StB, die geben Dir ihren Abschlußentwurf bevor der Abschluß fertig ist, Du schaust den Abschluß an als wärst Du Außenprüfer. Freiberuflich, Du machst so viele Aufträge, daß Arbeitszeit und Geld passen.

Weg 2: Du spezialisierst Dich drauf und sucht Dir Mandanten ab einer gewissen Größe, vor allem solche, die die Buchhaltung und den JA selber machen und ggf. prüfungspflichtig (WP) sind. Die wollen lieber Geld zahlen und später Ruhe haben bei der BP.

Weg 3: Du suchst Dir Kanzleien zur Festanstellung, die im Bereich Weg 1 und Weg 2 arbeiten bzw. Bedarf haben.

Weg 4: Du spezialisierst Dich auf Hilfestellung während laufender Betriebsprüfung; Du weißt, wie der Prüfer tickt und wo er Prüfer hinschaut, die Kollegen StB aber nicht und die Mdt, die die Buchhaltung selber machen und vom WP prüfen lassen, oft auch nicht: Welche Aktionen sind im Vorfeld nötig (ggf. Selbstanzeige) ? Welche Unterlagen gibt man dem Prüfer und welche erst mal nicht ? Wie geht man mit problematischen Funden um ? Wie geht man mit den Feststellungen des AP um ? Wie verhandelt man ? Wann geht man ins gerichtliche Verfahren ? Was ist mit digitaler BP ? Schnittstellenauswertung zu andern Daten ? Nimm mal ein Unternehmen mit 100 Mio. € Umsatz, das seine Ruhe haben will und die BP vom Tisch. Für Fachkunde in dem Bereich ist Dein Jahresverdienst beim FA schnell peanuts, denn es kostet dem Mdt mehr Steuern , auf im Bereich der AP unerfahrene StB zurück zu greifen als Dich gut zu ernähren.

antworten
WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

WiWi Gast schrieb am 25.04.2022:

Wenn Du die BP drauf hast und StB bist wirst schnell Kanzleien (RA / StB) finden, die jemanden brauchen, die fundierte rechtliche und praktische Gegenwehr zur Betriebsprüfung brauchen.

Thematisiere das in Deinen Anzeigen bei den StB bzw. RA Kammern. Nur die Kombination aus praktischem Handeln des Prüfers und aus dem rechtlichen Wissen spart dem Mandanten Geld. Alleine StB (nur Prüfung gemacht, z. B. nach Studium ohne Erfahrung als Außenprüfer beim FA) tut sich arg schwer, der BP des FA die Stirn zu bieten: Rechtliche Auseinandersetzung ist für den BWL - Absolventen StB ein Problem und die Praxis (wo schaut die BP denn hin und welche Rechtsfragen folgen daraus) sind auch ein Greuel. Wer als RA StB unterschreibt, hat es auch nicht besser, denn die rechtliche Auseinandersetzung ist zwar besser ausgeprägt, aber die praktischen Punkte machen es aus.

Die Probleme fangen schon bei der Abschlußerstellung an: Wo wird die BP in X Jahren bei einem Unternehmen, das anschlußgeprüft wird, hinschauen ? Diese Sachverhalte sollte man gleich eliminieren, um spätere Probleme zu eliminieren. Kann das der BWL StB oder der RA StB oder der Praktiker StB ?

Ich sehe die folgenden Wege, ausgehend von der Anzeige in den Kammermitteilungen:

Weg 1: Du arbeitest für Kollegen StB, die geben Dir ihren Abschlußentwurf bevor der Abschluß fertig ist, Du schaust den Abschluß an als wärst Du Außenprüfer. Freiberuflich, Du machst so viele Aufträge, daß Arbeitszeit und Geld passen.

Weg 2: Du spezialisierst Dich drauf und sucht Dir Mandanten ab einer gewissen Größe, vor allem solche, die die Buchhaltung und den JA selber machen und ggf. prüfungspflichtig (WP) sind. Die wollen lieber Geld zahlen und später Ruhe haben bei der BP.

Weg 3: Du suchst Dir Kanzleien zur Festanstellung, die im Bereich Weg 1 und Weg 2 arbeiten bzw. Bedarf haben.

Weg 4: Du spezialisierst Dich auf Hilfestellung während laufender Betriebsprüfung; Du weißt, wie der Prüfer tickt und wo er Prüfer hinschaut, die Kollegen StB aber nicht und die Mdt, die die Buchhaltung selber machen und vom WP prüfen lassen, oft auch nicht: Welche Aktionen sind im Vorfeld nötig (ggf. Selbstanzeige) ? Welche Unterlagen gibt man dem Prüfer und welche erst mal nicht ? Wie geht man mit problematischen Funden um ? Wie geht man mit den Feststellungen des AP um ? Wie verhandelt man ? Wann geht man ins gerichtliche Verfahren ? Was ist mit digitaler BP ? Schnittstellenauswertung zu andern Daten ? Nimm mal ein Unternehmen mit 100 Mio. € Umsatz, das seine Ruhe haben will und die BP vom Tisch. Für Fachkunde in dem Bereich ist Dein Jahresverdienst beim FA schnell peanuts, denn es kostet dem Mdt mehr Steuern , auf im Bereich der AP unerfahrene StB zurück zu greifen als Dich gut zu ernähren.

Lass mal die Kirche im Dorf. Gute Steuerberater haben schon - unabhängig von der Ausbildung - ein ganz gutes Gefühl für Risiken und können durchaus weiterdenken. Die brauchen keinen Kollegen mit wenig Erfahrung nur zum Review der Abschlüsse.

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WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

Bleib beim Amt. Beste W/L Balance die man haben kann

antworten
WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

WiWi Gast schrieb am 27.04.2022:

Bleib beim Amt. Beste W/L Balance die man haben kann

Ich war in der Verwaltung, bin zum StB gewechselt und habe inzwischen das Examen erfolgreich abgelegt. Ich habe es noch keine Sekunde bereut. Sprich mit den Leuten und mach dir ein tatsächliches Bild von Deiner zukünftigen W/L-Balance.

Ich arbeite nach wie vor 40h, jedoch zu besserem Gehalt und mit spannenderen Aufgaben.

antworten
TaxManager

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

WiWi Gast schrieb am 27.04.2022:

Bleib beim Amt. Beste W/L Balance die man haben kann

Ich war in der Verwaltung, bin zum StB gewechselt und habe inzwischen das Examen erfolgreich abgelegt. Ich habe es noch keine Sekunde bereut. Sprich mit den Leuten und mach dir ein tatsächliches Bild von Deiner zukünftigen W/L-Balance.

Ich arbeite nach wie vor 40h, jedoch zu besserem Gehalt und mit spannenderen Aufgaben.

Wie lange hat es gedauert, bis du in die Tätigkeit reingekommen bist? Darf ich fragen wie viel du nun nach dem Examen verdienst?

antworten
Steuerlulu

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

TaxManager schrieb am 24.04.2022:

Habe 4 Jahre Berufserfahrung (Master berufsbegleitend) und bin derzeit in der Außenprüfung tätig.

Ich bin momentan im Dualen Studium beim Finanzamt und mich würde interessieren, da ich ebenfalls Lust auf einen berufsbegleitenden Master habe, wie anstrengend das war.
Ich vermute mal das du während des Masters nicht Vollzeit gearbeitet hast oder?
Wie schwierig/leicht war es Teilzeit zu bekommen und würdest du einen berufsbegleitenden Master weiterempfehlen?

Danke schonmal im Voraus für die Antwort.

antworten
WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

Nicht der TE. Allerdings mehr oder weniger den selben Werdegang.
Im Amt bekommst du keine Freistellung o.ä. für einen Master, da dieser auch nicht anerkannt wird bzw dich nicht weiterbringt in der Verwaltung. Mal abgesehen davon, dass wie überall auch hier Personal fehlt ist eine Teilzeitbeschäftigung nicht möglich sofern du keine sozialen Gründe wie Kinder oder Pflegebedürftige Angehörige hast.

Das Studium ist schon gut machbar. Muss dir bewusst sein,dass du an manchen Wochenenden und nach der Arbeit Zeit investieren musst oder eben auch Urlaub opfern für Vorlesung und Prüfungen.

Steuerlulu schrieb am 14.10.2022:

TaxManager schrieb am 24.04.2022:

Habe 4 Jahre Berufserfahrung (Master berufsbegleitend) und bin derzeit in der Außenprüfung tätig.

Ich bin momentan im Dualen Studium beim Finanzamt und mich würde interessieren, da ich ebenfalls Lust auf einen berufsbegleitenden Master habe, wie anstrengend das war.
Ich vermute mal das du während des Masters nicht Vollzeit gearbeitet hast oder?
Wie schwierig/leicht war es Teilzeit zu bekommen und würdest du einen berufsbegleitenden Master weiterempfehlen?

Danke schonmal im Voraus für die Antwort.

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WiWi Gast

Wechsel von Finanzamt zur Steuerberatung

Deine Aussagen kann ich absolut nicht bestätigen, vielleicht ist das aber auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich (komme aus NDS). Ich war selbst Finanzbeamter im gehobenen Dienst und habe mittlerweile die Seiten gewechselt. Habe noch sehr gute Kontakte zu meinen Studienfreunden und mehr als ein paar Leute haben danach noch Masterstudiengänge absolviert und dafür ohne Probleme die Teilzeitgenehmigung bekommen.

Ich kenne sogar Fälle in den das Finanzamt die Mitarbeiter entsprechend für das StB-Examen freigestellt hat; wer gehen will geht sowieso und auch die Leute im FA sind keine Unmenschen - aus welchem Grund sollten sie dir also Steine in den Weg legen? Wichtig ist hier natürlich offene und ehrlich Kommunikation, wenn man früh genug merkt, dass die Beamtenwelt nichts für einen ist, dann ist das doch total in Ordnung.

WiWi Gast schrieb am 16.10.2022:

Nicht der TE. Allerdings mehr oder weniger den selben Werdegang.
Im Amt bekommst du keine Freistellung o.ä. für einen Master, da dieser auch nicht anerkannt wird bzw dich nicht weiterbringt in der Verwaltung. Mal abgesehen davon, dass wie überall auch hier Personal fehlt ist eine Teilzeitbeschäftigung nicht möglich sofern du keine sozialen Gründe wie Kinder oder Pflegebedürftige Angehörige hast.

Das Studium ist schon gut machbar. Muss dir bewusst sein,dass du an manchen Wochenenden und nach der Arbeit Zeit investieren musst oder eben auch Urlaub opfern für Vorlesung und Prüfungen.

Steuerlulu schrieb am 14.10.2022:

TaxManager schrieb am 24.04.2022:

Habe 4 Jahre Berufserfahrung (Master berufsbegleitend) und bin derzeit in der Außenprüfung tätig.

Ich bin momentan im Dualen Studium beim Finanzamt und mich würde interessieren, da ich ebenfalls Lust auf einen berufsbegleitenden Master habe, wie anstrengend das war.
Ich vermute mal das du während des Masters nicht Vollzeit gearbeitet hast oder?
Wie schwierig/leicht war es Teilzeit zu bekommen und würdest du einen berufsbegleitenden Master weiterempfehlen?

Danke schonmal im Voraus für die Antwort.

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