Hallo zusammen,

dies ist mein erster Eintrag in einem Forum, aber ich habe das Gefühl, in meiner jetzigen Situation benötige ich die unvoreingenommene Meinung anderer.

Ich habe erst vor wenigen Wochen einen neuen Job im öD angenommen. Ich war von der Tatsache, dass es ein angesehener AG in der Region ist, komplett überzeugt und habe daher das Angebot angenommen. Die Bezahlung ist super, die Rahmenbedingungen passen. Das Aufgabenfeld hat mir nicht zu 100% zugesagt, aber ich dachte, ich arbeite mich ein. Pustekuchen. Mein Aufgabenfeld ist so öde und um einiges abgespeckter als erwartet. Mich macht dieses Nichtstun und nicht Nachdenken wirklich psychisch fertig (Schlafmangel, Lustlosigkeit, Heulkrämpfe), sodass ich nachdenke, mich wieder umzuschauen. Ich habe auch bereits mit meiner Vorgesetzten gesprochen, aber das ist nun leider die Stelle, die für mich mit diesen Aufgaben vorgesehen ist.
Tendenziell hätte ich da wahrscheinlich auch kein Problem mich weiter zu bewerben, weil mir mein Seelenfrieden doch wichtiger ist und mir die Erfahrung bei dem AG wirklich rein gar nichts für meine berufliche Weiterentwicklung bringt, aber ich habe keinen konventionellen Lebenslauf und daher Angst, nichts Neues finden zu können bzw mich damit ins Aus zu schießen.

Ich war nun etwas längere Zeit bei meinem vorherigen Arbeitgeber, hatte aber davor einige Jobwechsel hinter mir (eventuell würde man mich als typischen Jobhopper bezeichnen).

Ich habe ich das Gefühl, ich muss jetzt durchhalten und das Ganze durchziehen. Jedoch graut es mir einfach so sehr davor, dass ich nachts nicht mehr schlafen kann.

Hattet ihr schon mal eine ähnliche Situation, in denen ihr schnell gemerkt habt, dass es nicht passt? Danke euch für eure Antworten!

Was spricht denn dagegen dort solange weiterzuarbeiten bis du einen neuen Job hast? Also dich parallel zu bewerben?
Was ist damit dich intern weiterzuentwicklen oder freiwillig mehr und andere Aufgaben zu übernehmen?

Hallo fast_track,
ja, ich werde auf jeden Fall dort weiterarbeiten, weil kündigen ohne etwas Neues zu haben, kommt für mich nicht in Frage. Ich bin nur am verzweifeln, weil ich nicht weiß, ob es schlau ist, mit so einem unsteten Lebenslauf wieder zu suchen.

Ich habe die internen Möglichkeiten schon mal vorsichtig abgetastet. Problem ist aber hier, dass die Möglichkeiten (öD ist da wirklich nochmal anders) sehr gering sind und wenn auch nicht in absehbarer Zeit kommen werden.

fast_track schrieb am 23.07.2021:

Was spricht denn dagegen dort solange weiterzuarbeiten bis du einen neuen Job hast? Also dich parallel zu bewerben?
Was ist damit dich intern weiterzuentwicklen oder freiwillig mehr und andere Aufgaben zu übernehmen?

Wie „unstet“ ist denn Dein Lebenslauf, wenn Dir das solche Sorgen macht? Ohne Infos über Deine vorherigen CV-Stationen (wie lange pro Job), Deine Ausbildung, Deine beruflichen Ziele und Deine eigentlichen Erwartungen an einen Dich erfüllenden Arbeitsplatz kann Dir hier niemand aus der Ferne hilfreichen Rat geben … .

Nach wenigen Wochen erst ist es ohnehin zu früh, sich über einen neuen Job schon ein abschließendes Urteil bilden zu können. Und sorry, aber „Heulkrämpfe, Schlafmangel, Lustlosigkeiten“ sprechen auch eher dafür, dass Du Dir die Dinge zu sehr zu Herzen nimmst. Kämpf Dich da jetzt erst mal weiter durch, bewirb Dich parallel anderswo, aber aufgepasst: das Dir Versprochene, Deine Erwartung und dann die tatsächliche berufliche Realität im neuen Job haben bereits in der Vergangenheit (schon mindestens ein Mal) nicht zusammengepasst.

Gab‘s denn in Deiner beruflichen Vergangenheit Jobstationen, wo es besser gepasst hatte?

Lilly,
die Formel ist ein ganz einfacher 2er Schritt:

1. Die Grenze etwas auszuüben vs Durchhalten ist immer dann überschritten, wenn es einen schon psychisch runterzieht und das auch privat. Lass dich von den ganzen gesellshaftlichen "Du musst durchhalten, wie sieht das denn aus" Parolen nicht verunsichern. Es geht um Dich und sonst niemanden
2. Wenn du dich entschieden hast dann bleibst du entweder oder du gehst. Wenn du gehst, dann bewirbst du dich. Sei nicht so arrogant (überspitzt) zu glauben DU entscheidest was ein "unsteter" Lebenslauf ist und was nicht. Das gibts nicht. Manche Personaler mögen es, wenn jmd 1 Jahr in der Welt rumgetingelt ist, manche mögen es nicht. Du kannst es nicht allen recht machen.

WiWi Gast schrieb am 23.07.2021:

Hallo fast_track,
ja, ich werde auf jeden Fall dort weiterarbeiten, weil kündigen ohne etwas Neues zu haben, kommt für mich nicht in Frage. Ich bin nur am verzweifeln, weil ich nicht weiß, ob es schlau ist, mit so einem unsteten Lebenslauf wieder zu suchen.

Ich habe die internen Möglichkeiten schon mal vorsichtig abgetastet. Problem ist aber hier, dass die Möglichkeiten (öD ist da wirklich nochmal anders) sehr gering sind und wenn auch nicht in absehbarer Zeit kommen werden.

fast_track schrieb am 23.07.2021:

Was spricht denn dagegen dort solange weiterzuarbeiten bis du einen neuen Job hast? Also dich parallel zu bewerben?
Was ist damit dich intern weiterzuentwicklen oder freiwillig mehr und andere Aufgaben zu übernehmen?

"Aushalten und Ertragen" ist ein falscher Glaubenssatz. Korrigiere das und Wechsel dann