Entscheidungskriterien beim Jobwechsel
Die Personalberatung Neumann International hat im Rahmen einer Studie in Deutschland und Osteuropa untersucht, worauf Kandidaten bei ihrer beruflichen Neuorientierung tatsächlich Wert legen.
Gehalt spielt große Rolle
Das Gehalt spielt immer eine Rolle, wenngleich es selten Thema Nummer eins ist. Interessanterweise zeigt die Erhebung, dass das Gehalt im Laufe eines Aufstiegs in der Unternehmenshierarchie immer wichtiger wird. »Je mehr ich verdiene, desto wichtiger ist mir die Höhe der Vergütung«, fasst Gehaltsexperte Pramböck zusammen.
Auf den ersten Blick scheint es paradox, dass gerade Führungskräfte mit Jahresgehältern jenseits der 100.000-Euro-Grenze auf ihren Verdienst so großen Wert legen. Jedoch steigen mit zunehmenden finanziellen Möglichkeiten auch die Ansprüche und Erwartungen. Das Gehaltsthema erfreut sich in jeder Argumentation so großer Beliebtheit, weil es so greifbar ist. Im Gegensatz zur Bewertung eines angenehmen Betriebsklimas oder spannender Arbeitsaufgaben drückt das Gehalt auf den Cent genau aus, welchen Wert ein Mitarbeiter für das Unternehmen verkörpert. Gegenüber dem Vorgesetzten oder im Freundeskreis lässt sich ein Jobwechsel leichter mit einem finanziell attraktiveren Angebot argumentieren als mit der Aussage »Ich fühle mich einfach nicht mehr wohl«. »Auch wenn es von den Mitarbeitern natürlich erwünscht ist, ein möglichst hohes Gehalt zu verdienen, ist es den meisten viel wichtiger, nicht unterbezahlt zu sein«, sagt Pramböck.
In Zentral- und Osteuropa ist das Gehaltsthema noch heikler und die Loyalität der Mitarbeiter noch geringer. Dort wird ein Arbeitgeber von jüngeren Mitarbeitern vor allem daran gemessen, welches Gehalt er zahlt und welche Karrierechancen er bietet. »Gerade unter Berufseinsteigern herrscht noch immer eine gewisse Goldgräberstimmung mit dem Wunsch, rasch reich zu werden«, sagt Pramböck. Erst nach ein paar Jahren Berufserfahrung erkennen die Mitarbeiter, dass spannende Arbeitsaufgaben und ein angenehmes Betriebsklima wichtiger und erfüllender sind als viel Cash auf dem Konto.
Das Image des Arbeitgebers spielt für eine Karriereentscheidung in Deutschland eine weniger dominierende Rolle. In Zentral- und Osteuropa ist es den Mitarbeitern hingegen wichtig, bei einem großen, internationalen Konzern mit einem ausgezeichneten Arbeitgeberimage beschäftigt zu sein. Nur diese Unternehmen versprechen eine erfolgreiche Zukunft, die sich von Karrieren in den früheren staatlichen Betrieben des alten Systems in jeder Hinsicht unterscheidet.
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