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Jobwechsel & KündigungMitarbeiterbindung

Jeder siebte mit Jobwechsel in diesem Jahr

In diesem Jahr heuert jeder siebte Deutsche bei einem neuen Arbeitgeber an. Damit liegt Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt von 18,3 Prozent. Das geht aus einer weltweiten Studie der internationalen Unternehmensberatung Hay Group hervor.

Ein grünes Schild mit einem weißen, rennenden Männchen und einem Pfeil nach links mit der Bedeutung eines Notausganges.

Jeder siebte Deutsche wechselt seinen Arbeitsplatz in diesem Jahr
Frankfurt, 20.08.2013 (hayg) – Jeder siebte Deutsche (14 Prozent) wird in diesem Jahr seinen Arbeitgeber verlassen, um bei einer neuen Firma anzuheuern. Diese Prognose geht aus einer weltweiten Studie der internationalen Unternehmensberatung Hay Group hervor. Damit liegt Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt von 18,3 Prozent. Dennoch: Auch deutsche Arbeitgeber müssen sich anstrengen, um qualifizierte Mitarbeiter zu halten. Denn die Wechselbereitschaft wird sich in den kommenden Jahren noch weiter verstärken.

Am loyalsten sind der Hay Group-Prognose zufolge derzeit die Niederländer und Italiener. In Holland wird in diesem Jahr nur jeder 16. Mitarbeiter seinen Job wechseln. In Italien ist es jeder zehnte. Besonders wechselfreudig sind russische Mitarbeiter. Dort plant in diesem Jahr jeder vierte Arbeitnehmer (26,8 Prozent), den derzeitigen Job zu quittieren.

„Deutsche Unternehmen werden es in den kommenden Jahren immer schwerer haben, ihre Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2018 bereits eine Fluktuationsrate von 15,2 Prozent haben werden“, sagt Thomas Gruhle, Mitglied der Geschäftsleitung von Hay Group.

Die Prognosen von Hay Group spiegeln einen weltweiten Trend wider. „Die angespannte wirtschaftliche Situation in vielen Ländern hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Mitarbeiter die Füße still gehalten haben“, sagt Hay Group-Experte Gruhle. Nun aber hat sich die Wirtschaft in vielen Staaten der Welt erholt. Die Folge: Unzufriedene Arbeitnehmer schauen sich nach besseren Angeboten um.

Für Unternehmen weltweit bedeutet das, dass sie sich – stärker als bisher – aktiv um ihre Angestellten bemühen müssen. „Um Mitarbeiter zu halten, muss nicht nur das Gehalt stimmen. Vielen Arbeitnehmern ist daneben wichtig, dass sie die Möglichkeit haben, sich beruflich weiterzuentwickeln und dabei von der Firma unterstützt werden“, so Gruhle. Nicht zu unterschätzen seien auch die direkten Vorgesetzten. Das Vertrauen in den Chef spiele eine große Rolle, wenn es darum geht, Mitarbeiter an ein Unternehmen zu binden.

Auch weltweit ist die Wechselbereitschaft unter den Mitarbeitern groß. Schon jetzt plant jeder fünfte Angestellte den Arbeitgeberwechsel (21 Prozent). Im Jahr 2018 wird es bereits fast jeder vierte (24 Prozent) sein. Besonders im Asien-Pazifik-Raum ist die Wechselbereitschaft groß. Dort plant in diesem Jahr mehr als jeder fünfte Mitarbeiter (22,8 Prozent) den Ausstieg beim alten Arbeitgeber. „Die Gründe dafür liegen auf der Hand“, sagt Gruhle. „Die Jobaussichten sind gut und der Wohlstand steigt.“

Hay Group hat 5 Faktoren identifiziert, die für die Mitarbeiterbindung wichtig sind:

  1. Vertrauen in die Organisation und ihre Führung
  2. Entwicklungsmöglichkeiten
  3. Eine faire Vergütung
  4. Eine erfolgsfördernde Umgebung
  5. Befugnis und Einfluss


Über die Studie
Die Studie „Wie Sie den Verlust Ihrer Talente stoppen“ basiert auf einem makroökonomischen Modell von Hay Group, das die wichtigsten Faktoren der Mitarbeiterfluktuation analysiert. In die Studie eingeflossen sind Daten von 700 Millionen Mitarbeitern aus 19 Ländern weltweit.

Zusammen mit dem „Centre for Economics and Business Research“ (Cebr) in London hat Hay Group die Mitarbeiterfluktuation in 19 Ländern untersucht. Das Ziel: Die makroökonomischen und die den Arbeitsmarkt betreffenden Faktoren zu identifizieren, die zum Wechsel von Mitarbeitern führen. Zu diesen Faktoren zählen: eine sinkende Arbeitslosenquote, die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit, der Branchenmix in den verschiedenen Ländern sowie die Flexibilität des Arbeitsmarktes (z. B. rechtliche Regelungen bei Neueinstellungen und Entlassungen). Die Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen wie zum Beispiel der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank und dem World Economic Forum. Hay Group und Cebr haben ihre makroökonomischen Prognosen und die Daten zu den Mitarbeiterumfragen von Hay Group verwendet, um die Entwicklungen in der Mitarbeiterfluktuation in 19 Ländern zu prognostizieren.

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