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Karriere-NetzwerkeNetworking

Networking - Vitamin B der Jobgarant

Eine Hand wäscht die andere: Beziehungen schaden nur demjenigen, der sie nicht hat. Wer Networking betreibt, ist häufig im Vorteil.

Networking oder Kompetenz - oder beides?
Die Reaktion ist nicht ungewöhnlich: In einem Gespräch über einen Kollegen, der auf einen begehrten Posten versetzt wurde, heißt es hinter vorgehaltener Hand: »Kein Wunder, der Mann hat Beziehungen!« Worin häufig auch, schon um den eigenen Neid wieder kleinzukriegen, mitschwingt: »An seiner Kompetenz hat es jedenfalls nicht gelegen, dass der so weit gekommen ist!«

Wer Networking betreibt und auf diesem Weg Erfolg hat, kann ja nichts auf dem Kasten haben, so tröstet man sich gerne, wenn mal wieder ein Kollege an einem beruflich vorbeigezogen ist. Diese Einstellung mag ja hilfreich sein, um den eigenen Frust etwas zu dämpfen, zum Erfolg verhilft sie aber nicht, außerdem ist sie falsch: Wer Networking betreibt und seine Beziehungen sinnvoll für sich zu nutzen weiß, hat in der Regel - abgesehen von seiner fachlichen Kompetenz - eine der viel gerühmten Soft Skills: Er kann mit Menschen umgehen, sie um Hilfe bitten und ihnen wahrscheinlich außerdem vermitteln, dass er ihnen bei anderer Gelegenheit auch mal helfen wird. Dabei kann es hilfreich sein, im Rotary-Club zu verkehren oder eine Tante zu haben, die gerade Bundeskanzlerin geworden ist.

All jenen, die nicht über so exklusive Verbindungen verfügen, sei aber gesagt: Es muss nicht immer der Chef sein, der einem die Tür öffnet, häufig ist es die Sekretärin, die in dem Unternehmen alles und jeden kennt und die weiß, wo der Hase läuft, sprich: welche Stellen gerade wieder offen und noch nicht ausgeschrieben worden sind.
 

Bleib im Gespräch
Jeder verfügt über mehr Beziehungen, als er eigentlich weiß, man muss sie aber auch zu nutzen verstehen. Woher soll deine Cousine zweiten Grades, die bei Unilever einen hochdotierten Job hat, wissen, dass du dich gerade um ein Praktikum in der Marketingabteilung bemühst, wenn du nicht darüber redest? Hast du einen Onkel, der aufgrund seines Berufes Beziehungen ins Ausland hat? Ruf ihn an, wenn du dich für einen Job im Ausland interessierst!

Wenn man seine Kontakte nutzt, darf man allerdings nicht mit dem Anspruch herangehen, dass dabei gleich ein Job herausspringt. Was du aber sehr wahrscheinlich gewinnen kannst, sind wertvolle Informationen oder eine Telefonnummer von jemandem, der dir - vielleicht - weiterhelfen kann.
 

 

Wahre Insider kennen die SchlupflöcherJeder, der dabei ist, seine Kontakte bei der Job- oder Praktikumssuche mit einzubringen, wird wahrscheinlich irgendwann auch mal auf Menschen stoßen, die zwar auf einem (scheinbar) einflussreichen Posten sitzen, die sich aber als wenig hilfreich erweisen oder einen gar noch entmutigen. Wenn ein Projektleiter in einer Unternehmensberatung, den du über einen Freund kennenlernst, auf deine Anfragen über einen möglichen Einstieg nur zu entgegnen weiß, dass es der Branche schlecht geht und überall nur abgebaut wird (»Ein Einstieg bei uns ist unmöglich!«), kann man diesen Kontakt getrost vergessen: Denn auch wenn es der Branche gut ginge (und welcher Branche geht es zur Zeit schon gut?), wäre diese Kontaktperson wahrscheinlich wenig hilfreich, da sie dir entweder nicht helfen kann oder nicht will!

Es gehören nämlich Einfühlungsvermögen und geistige Beweglichkeit dazu, gerade in schlechten Zeiten die Chancen eines Bewerbers und die Anforderungen an ihn auszuloten und sie ihm mitzuteilen. Wahre Insider kennen erst recht in Krisenzeiten die wenigen Schlupflöcher in ihrem Unternehmen!

 


Fazit