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Arbeitsklima ist Absolventen wichtiger als Karriere

IT-Experten und Online-Spezialisten in deutschen Medienhäusern sind bei der Wahl ihres Arbeitgebers weiche Faktoren wichtiger als etwa eine steile Karriere: Fast die Hälfte dieser aktuell auf dem deutschen Arbeitsmarkt heftig umworbenen Berufsgruppe legt besonderen Wert auf ein kollegiales Arbeitsklima.

Der Blick über eine Weinanbaulandschaft bei Sonnenaufgang.

Arbeitsklima ist Absolventen wichtiger als Karriere
Berlin, 18.03.2013 (kb) -  IT-Experten und Online-Spezialisten in deutschen Medienhäusern sind bei der Wahl ihres Arbeitgebers weiche Faktoren wichtiger als etwa eine steile Karriere: Fast die Hälfte dieser aktuell auf dem deutschen Arbeitsmarkt heftig umworbenen Berufsgruppe legt besonderen Wert auf ein kollegiales Arbeitsklima. Fast genauso vielen IT- und Online-Mitarbeitern ist es wichtig, dass sie in einem Unternehmen mit gutem Ruf arbeiten, ergab die heute vorgestellte Studie „Arbeitgeberpräferenzen von IT-Professionals und Online-Spezialisten in Medienhäusern“ der Akademie des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und der Managementberatung Kienbaum.

Die Studie richtet sich erstmals besonders an die Medienbranche, für die sie wichtige Empfehlungen ableitet, damit diese wichtige, spezifische Zielgruppe stärker für die Verlagsbranche gewonnen werden kann.

„Medien brauchen immer mehr IT- und Online-Spezialisten, um beim Digitalisierungs-Trend mithalten zu können. Es fehlt an Nachwuchskräften, aber auch erfahrenen Mitarbeitern mit entsprechender IT- und Online-Kompetenz. Der War for Talent auf dem Arbeitsmarkt spitzt sich angesichts der demografischen Entwicklung immer weiter zu“, sagt Paul Kötter, Director und Partner bei Kienbaum. „Um die besten IT- und Online-Spezialisten zu bekommen, müssen die Verlage wissen, welche Erwartungen diese Berufsgruppe hat. Nur so können sich als attraktiver Arbeitgeber richtig positionieren, um im Kampf um die besten Köpfe zu bestehen.“

„Die IT- und Online-Spezialisten sind anders als klassische Berufsgruppen. Einerseits sind sie eher bescheiden, denn Gehaltsboni sind ihnen zum Beispiel nicht so wichtig. Andererseits legen sie Wert auf eine Vielzahl immaterieller Faktoren. Solche attraktiven Rahmenbedingungen zu schaffen und immer wieder weiterzuentwickeln, ist eine dauerhafte Herausforderung für die deutschen Medienhäuser“, sagt Sven König, Geschäftsführer der VDZAkademie.

Auf Platz drei ihrer Prioritätenliste haben die befragten IT-Professionals und Online- Spezialisten die Arbeitsplatzsicherheit gewählt: 40 Prozent legen Wert darauf, in einem beständigen Unternehmen zu arbeiten und einen sicheren Job zu haben. Auch flexible Arbeitszeiten sind für gut ein Viertel der Befragten ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber. Für die Studie „Arbeitgeber-Präferenzen von IT-Professionals und Online- Spezialisten in Medienhäusern“ hat Kienbaum 111 IT- und Online-Spezialisten der deutschen Verlags- und Medienbranche befragt.

Home Office ist beliebteste Nebenleistung
Die Möglichkeit, von zu Hause arbeiten zu können, ist für die meisten IT-Professionals und Online-Spezialisten eine attraktive Nebenleistung: 55 Prozent der Befragten wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber Home-Office-Zeiten erlaubt. Jeder zweite IT- oder Online-Mitarbeiter legt darüber hinaus Wert auf Weihnachts- und Urlaubsgeld und 16 Prozent ist es wichtig, Familie und Beruf vereinbaren zu können. Und ein Fünftel der Befragten ist interessiert an flexiblen Arbeitszeiten und der Anerkennung von „Online“-Arbeitszeit, ergab die Studie von VDZ-Akademie und Kienbaum. Auf einen Bonus neben dem Festgehalt legen dagegen nur drei Prozent der IT-Professionals Wert.

Viele IT-Professionals haben nicht Informatik studiert
Der typische IT-Professional in der Verlagsbranche ist männlich, gehört der „Generation Y“ – das sind die Jahrgänge 1980 bis 1995 – an und hat keine IT-spezifische Ausbildung wie etwa ein Informatikstudium absolviert, so die Ergebnisse der Studie von VDZ Akademie und Kienbaum. „Der typische Online-Spezialist ist als Grenzgänger an vielfältigen Aufgabenfeldern interessiert und sieht sich als Experte für spezifische Technologien. Zudem identifiziert sich der typische IT-Professional mehr mit der Tätigkeit als mit dem Unternehmen selbst, denn häufig hat er sein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt Kienbaum-Berater Kötter.

Wechselbereitschaft bei gutem Angebot ist hoch
Zwar sind die meisten IT- und Online-Spezialisten in deutschen Medienhäusern ihrem Arbeitgeber gegenüber prinzipiell loyal, bei einem attraktiven Angebot würden allerdings viele schwach: Etwa die Hälfte der Befragten würde einen Arbeitgeberwechsel in Betracht ziehen, wenn sie ein sehr gutes Alternativangebot erhalten – dieser Anteil der latent Wechselmotivierten ist im Vergleich zu anderen Berufsgruppen recht hoch. 37 Prozent können sich nicht vorstellen, ihren derzeitigen Arbeitgeber zu wechseln. Lediglich vier Prozent der Befragten suchen aktiv nach einem neuen Arbeitgeber. Die hauptsächlichen Beweggründe für einen Wechsel sind sowohl materieller als auch immaterieller Natur: Wechselmotiv Nummer eins ist für knapp die Hälfte der Befragten eine höhere Vergütung. Je ein Viertel könnte sich vorstellen, zu einem anderen Unternehmen zu wechseln, wenn dieses eine Tätigkeit bietet, die stärker herausfordert und erfüllender ist oder wenn es ein besonders innovatives Arbeitsumfeld bietet, so die Studie von VDZ Akademie und Kienbaum.