DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Karriere-TrendsKarriereplanung

Lohnverzicht für die Karriere akzeptieren besonders die Deutschen

Was hilft, um im Job weiterzukommen? Wer will am schnellsten Karriere machen? Das Münchner geva-institut hat Arbeitnehmer in rund 25 Ländern befragt.

Eine Deutschlandflagge weht vor einem blauen Himmel.

Lohnverzicht für die Karriere akzeptieren besonders die Deutschen
München, 08.07.2009 (pts) - Was hilft, um im Job weiterzukommen? Wer will am schnellsten Karriere machen? Das Münchner geva-institut hat Arbeitnehmer in rund 25 Ländern befragt.

Auf die Frage, welche Faktoren für die eigene Karriere besonders entscheidend sind, antworten die meisten Teilnehmer einer internationalen Mitarbeiterbefragung des geva-instituts in 25 Ländern: Arbeitsleistung, berufliche Erfahrung und Fachwissen. Besonders ausgeprägt scheint diese Leistungsorientierung in den englischsprachigen Ländern sowie in China und Japan zu sein, zumindest erhält hier der Aspekt Arbeitsleistung von über 80 Prozent der Teilnehmer Zustimmung.

In den stark beziehungsorientierten Geschäftskulturen in Ost- und Südeuropa, Südamerika und Asien nennen die Teilnehmer darüber hinaus auch persönliche Beziehungen oder die Empfehlung anderer als wichtigen Einflussfaktor für die eigene berufliche Entwicklung. Flexibilität und Mobilität sehen nur die Mitteleuropäer als Sprosse ihrer Karriereleiter. Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen werden in einigen wenigen Ländern, beispielsweise in Tschechien und Bulgarien, als karriererelevant eingestuft.

Ohne Fleiß kein Preis
Als besonders karriereambitioniert sind laut Studie des geva-instituts die Inder: 70 Prozent geben an, alles daran zu setzen, um möglichst schnell beruflich voranzukommen. Darüber hinaus würden 55 Prozent eigenes Geld und Freizeit in ihr berufliches Fortkommen investieren. Ähnlich fleißig sind nur die Brasilianer und Mexikaner. Die Deutschen sind unter allen Befragten Nationen am ehesten bereit auf Gehalt zu verzichten: Jeder Zweite würde für die Chance auf eine bessere berufliche Zukunft weniger Geld und mehr Zeiteinsatz akzeptieren. Der Mehrheit der Schweden (64 Prozent), Holländer (60 Prozent) und Franzosen (59 Prozent) sind wiederum Familie und Freizeit wichtiger als die eigene Karriere, was nur rund 40 Prozent der Deutschen, weniger als ein Drittel der Brasilianer und Mexikaner und ein Viertel der Inder nachvollziehen können.

Wie unterschiedlich die Einstellungen zum Beruf und zur Karriere sind, wissen deutsche Personalchefs und Unternehmer mit ausländischen Produktionsstandorten. Extrem hohe Fluktuationsquoten, viele Fehlzeiten und eine im Vergleich zu Deutschland außerordentlich niedrige emotionale Bindung zum Unternehmen verursachen hohe Kosten. "Gründe für diese Effekte sollte man nicht nur in den unterschiedlichen Kulturen suchen, oft sind die Führungs- und Managementmethoden an Auslandsstandorten weniger qualifiziert, als in den inländischen Mutterbetrieben." erklärt Gerhard Bruns, Geschäftsführer des auf Mitarbeiterbefragungen spezialisierten Münchner geva-instituts. "Da braucht es dann nur ein wenig mehr Lohn beim Nachbarbetrieb, und die Mitarbeiter wechseln mit fliegenden Fahnen". Wer gegensteuern will, sollte Ansprüche und Erwartungen von Mitarbeitern und Führungskräften an Auslandsstandorten besser verstehen lernen, zum Beispiel über eine fundierte Mitarbeiterbefragung. Anschließend kann die emotionale und physische Mitarbeiterbindung über gezielte Maßnahmen gefördert werden. "Eines unserer deutschen Kundenunternehmen mit Produktion in der Slowakei senkte nach diesem Prozess die Fehlzeiten um fast die Hälfte und die Fluktuation um ein Viertel", so Gerhard Bruns vom geva-institut.

Im Forum zu Karriereplanung

26 Kommentare

Welche Branchen/Karrieren sind planbar?

WiWi Gast

Richtig! Diejenigen, die hier immer den ÖD bzw. eine Beamtenlaufbahn empfehlen haben wirklich keine Ahnung und sind i,d,R. selbst noch nie Beamte gewesen. Die plappern dann irgendwelche Stammtischpar ...

11 Kommentare

Karriereplan bitte absegnen

Cholo

Lllllllggggggg schrieb am 04.08.2020: Ja is tatsächlich so. Möchte ne 1-2 Zi. Wohnung/Studio/Apartment und mir sonst was als Single leisten können wie ab und zu essen gehen, Lebensmittel. Ich ge ...

1 Kommentare

Nächste Schritte Karriere

WiWi Gast

Hallo liebe Community, ich bin derzeit am überlegen welche nächsten Schritte ich machen sollte, um am Ende eine Chance bei den Top 3 Beratungen zu haben. Kurz zu mir: Abitur: 2,9 (bitte nicht ve ...

13 Kommentare

Karriere machen ohne Top-Uni-Abschluss

WiWi Gast

Nur weil wir in Deutschland die Unis über Steuern finanzieren, brauchst du nicht ausländische Unis als anspruchslos deklarieren, weil diese sich selbst finanzieren. Dafür gibt's auch dementsprechende ...

1 Kommentare

Optionen

WiWi Gast

Hallo, ich bin seit geraumer Zeit im Forum unterwegs. Was würdet ihr an meiner Stelle in Erwägung ziehen. Ausgangssituation: BSc Wiwi - 8 Jahre einschlägige Berufserfahrung (ReWe und Investmen ...

17 Kommentare

Karriereeinstieg Private Banking oder M&A?

WiWi Gast

Vielen Dank euch beiden für die tollen Insights. Ich bin gerade Student und habe kaum Einblicke in beide Industrien und da es sich um Vollzeitsjobs handelt ziemliche Schwierigkeiten bei der Entsch ...

3 Kommentare

Karriereplanung

WiWi Gast

Versuche Dich während des Studiums auf Schwerpunkte deiner Branche zu fokussieren, die dich perspektivisch interessieren. Selbst wenn es keine passgenauen Module gibt, versuche ggfs Seminararbeiten od ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Karriereplanung

Nachhaltigkeit Pusteblume

"Grüne" Unternehmen sind für junge Talente attraktiver

Eine überzeugende Nachhaltigkeitsstrategie spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitern – und das weltweit. Gerade der hart umkämpfte Nachwuchs stellt in dieser Hinsicht hohe Ansprüche an Arbeitgeber und möchte sich im Betrieb entsprechend engagieren. Dies hat eine weltweite Umfrage der internationalen Managementberatung Bain & Company ergeben.

Weiteres zum Thema Karriere-Trends

Alternative Wege in Lohn und Brot – Teil 1: Branchenkenntnis als Karrierestrategie

Es gibt eine Vielzahl von Strategien, um sich potentiellen Arbeitsgebern zu empfehlen. Gute Noten sind nur eine davon. In jedem Fall gilt: gezielt bewerben!

Karrierestrategie: Cover von "Die heimlichen Spielregeln der Karriere" von Juergen Luerssen.

Die heimlichen Spielregeln der Karriere

Die Karriere wird nur zu zehn Prozent von fachlicher Kompetenz bestimmt. Den Rest prägen andere, nicht-fachliche Faktoren. Wer erfolgreich sein will, muss ein Macher sein. Wie sich die ungeschriebenen Gesetze am Arbeitsplatz für den Erfolg nutzen lassen, verrät Jürgen Lürssen in seinem Buch "Die heimlichen Spielregeln der Karriere".

Karrieretipps für Frauen

Fünf Karriere-Tipps für Frauen

Frauen sind in vielen Führungsetagen weiterhin unterrepräsentiert, Managerinnen meist in der Minderheit. Associate Director Rike Pröbstl vom Personaldienstleister Robert Half hat fünf Karrieretipps für Frauen. Sie rät Karriereziele zu kommunizieren, sich einen Mentor und aktiv Führungsverantwortung zu suchen, Aufgaben auch mal abzulehnen und die eigene Karriere in Etappen zu planen.

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2016: die Arbeit nach Feierabend im Büro lassen

Mehr Gelassenheit und eine stärkere Abgrenzung zwischen Beruflichem und Privatem sind die Top-Ziele der deutschen Arbeitnehmer für das kommende Jahr 2016. Jeder dritte Deutsche möchte nach Dienstschluss besser abschalten können, 17 Prozent wollen effizienter arbeiten und 15 Prozent sind auf dem Sprung. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Karriereziele 2016“.

Eine junge Frau hält lachend ein pinkes Plakat in die Höhe auf dem mit weißer Schrift steht: nice legs.

Job-Zufriedenheit: Emotionale Stabilität fördert Erfolg und Zufriedenheit

Neben Gehalt, Ausbildung und Tätigkeit ist ein relevanter Erfolgsfaktor auch die Persönlichkeit von Arbeitnehmern. Menschen, die emotional stabil und belastbar sind, sind zufriedener im Job. Unklar bleibt, ob der Job den Charakter beeinflusst oder manche Menschen wegen ihrem Charakter über eine höhere Zufriedenheit im Job berichten. Zu diesen Ergebnisse kommt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Student von hinten beim Lernen.

Karriere-Marathon: Millennials erwarten lebenslanges Lernen und Arbeiten

Mehr als ein Drittel der Berufstätigen werden im Jahr 2020 Millennials ausmachen. Weil 77 Prozent der Generation Y auch nach dem 65. Lebensjahr glauben noch berufstätig zu sein, erwarten sie von ihren zukünftigen Arbeitgebern mehr als ein attraktives Gehalt: Eine gute Arbeitsatmosphäre, sinnstiftende Arbeit und sicherer Arbeitsplatz sind wichtige Faktoren für Millennials bei der Arbeitgeberwahl. Weiterhin sollen Arbeitgeber Fort- und Weiterbildungen ermöglichen. Das zeigt eine neue Studie der Manpower Group.

Work-Life-Balance: Der Alexanderturm in Berlin mit einer Frau die in ihrer Freizeit joggt.

Arbeitnehmerstudie: Weniger arbeiten, mehr leben

Weniger arbeiten, mehr leben: Die Mehrheit der Arbeitnehmer möchte in der Woche fünf Stunden weniger arbeiten. Die sogenannten „Wissensarbeiter“ haben ganz eigene Ansprüche – sie würden für bessere Arbeitsatmosphäre und Selbstbestimmung sogar auf Gehalt verzichten, zeigt die XING Studie „Kompass Neue Arbeitswelt“.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.