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Personalstudie: Karrierechancen durch Flexibilität

Arbeitgeber und Arbeitnehmer ticken anders. Der von 89 Prozent der Unternehmen geäußerten Forderung nach Arbeitszeitflexibilität steht der Wunsch nach geregelten Arbeitszeiten von 93 Prozent der Arbeitnehmer entgegen.

Karriereleiter

Karrierechancen durch Flexibilität
München, 11.08.2005 (ots) - Eine gut bezahlte und verantwortungsvolle Position mit viel Freiraum für eigene Ideen und hohen Karrierechancen - so lautet der Berufswunsch von mehr als 60 Prozent aller Arbeitnehmer mit Bürojob. Die Arbeitgeber wünschen sich zu über 80 Prozent einen bei der Arbeitszeit flexiblen, kundenorientierten und verantwortungsbewussten Angestellten, der mitdenkt. Dies sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Karrierestudie 2005 des Marketingdienstleister Pepper AG.

Allerdings hat das Gehalt nach eigenen Angaben nicht einmal bei einem Drittel der Arbeitnehmer (27 Prozent) oberste Priorität. Wichtiger sind ein angenehmes Arbeitsklima (63 Prozent), Karrierechancen (61 Prozent) und die Attraktivität des Standortes (47 Prozent). Letzteres hängt damit zusammen, dass ein Drittel nicht bereit sind, für den Job umzuziehen. 57 Prozent suchen sich einen Arbeitsplatz, der nicht weiter als 200 km vom Wohnort entfernt liegt. Das passt wenig zusammen mit dem Anspruch von 91 Prozent der Arbeitgeber, wonach Mitarbeiter zumindest eine gewisse Bereitschaft zum Ortswechsel mitbringen sollten, hat die Pepper-Karrierestudie festgestellt. Immerhin wird die Geringschätzung des Gehalts durch die Arbeitnehmer von der Arbeitgeberseite genutzt: Fast zwei Drittel der Unternehmen (64 Prozent) begnügen sich mit verbalem Lob zur Mitarbeitermotivation. Lediglich 28 Prozent nehmen außergewöhnliche Leistungen zum Anlass für eine Gehaltserhöhung, nur 10 Prozent zahlen dafür eine Extragratifikation.

Der von 89 Prozent der Arbeitgeber geäußerten Anforderung nach Arbeitszeitflexibilität stellen 93 Prozent der Arbeitnehmer das Verlangen nach mehr oder minder geregelten Arbeitszeiten entgegen. 44 Prozent geben einer starren Regelung den Vorzug.
 

Diskrepanzen bei Aufgabengebiet und Arbeitsplatz
Bei der täglichen Jobroutine zeigt die Pepper-Studie ebenfalls erhebliche Differenzen auf. So wünschen sich fast die Hälfte (49 Prozent) der Mitarbeiter ein klar umrissenes Aufgabengebiet. Über die Hälfte der Unternehmen (56 Prozent) bevorzugen hingegen den Arbeitnehmer mit der Fähigkeit, sich jederzeit auf verschiedene Jobs einzustellen. In wie weit dies mit dem Wunsch von fast drei Viertel der Beschäftigten nach einem mehr oder minder ruhigen Arbeitsplatz in Einklang zu bringen ist, darf bezweifelt werden.

Diskrepanzen auch beim Umgang mit Kolleginnen und Kollegen: Nicht einmal die Hälfte der Arbeitnehmer (45 Prozent) arbeitet ausgesprochen gern im Team. In 72 Prozent der Unternehmen nimmt indes die ausgeprägte Teamfähigkeit einen besonders hohen Stellenwert bei der Beurteilung von Mitarbeitern ein.

93 Prozent der Firmen verlangen von ihrer Belegschaft ein hohes Verantwortungsbewusstsein. Aber nur 60 Prozent der Beschäftigten streben überhaupt nach einer verantwortungsvollen Position, hat die Pepper-Studie zutage gefördert. Für nicht ganz zwei Drittel (65 Prozent) ist eine Karriere erstrebenswert, während 95 Prozent der Arbeitgeber zumindest ein gewisses Maß an Ehrgeiz in Bezug auf das berufliche Fortkommen unterstellen.


Potentiale für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
»Die Wünsche der Arbeitnehmer und die Anforderungen der Arbeitgeber klaffen auf zentralen Gebieten des Personalwesens weit auseinander«, resümiert Sybille Luzia, Personalleiterin bei der Pepper AG mit Verantwortung für den deutschsprachigen Raum, zentrale Erkenntnisse aus der Studie. Sie empfiehlt: »Arbeitgeber können die Motivation und damit die Produktivität ihrer Mitarbeiter erheblich steigern, wenn sie deren Wunschwelt beispielsweise hinsichtlich Karrierechancen stärker berücksichtigen, ohne deswegen alle Wünsche erfüllen zu müssen. Umgekehrt kommen Arbeitnehmer beruflich sicherlich besser voran, wenn sie mehr Verständnis für die Anforderungen ihres Unternehmens aufweisen, etwa in Bezug auf die Flexibilität des Arbeitsplatzes.«

Die Pepper-Karrierestudie 2005 basiert auf der Umfrage unter 120 Fach- und Führungskräften aus dem Personalwesen, die Arbeitnehmer- bzw. Arbeitgeberpositionen vertreten. Pepper ist ein internationaler Spezialist für Relationship Management. [www.pepperglobal.com]