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Berufliche Fortbildungen steigern Karriere- und Gehaltschancen

Wer Karriere machen will, muss nicht unbedingt studieren. Meister oder Techniker können genauso gut verdienen wie Akademiker. Wichtiger als der Abschluss sind Fachrichtung, Beruf und Branche. Bei kaufmännischen Fortbildungsabsolventen und wirtschaftswissenschaftlichen Akademikern sind die Gehaltsunterschiede beispielsweise gering. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Cartoon zeigt einen Personaler mit einer Bewerbungsmappe in der Hand auf dem Weg in sein Büro.

Berufliche Fortbildungen steigern Karriere- und Gehaltschancen
Köln, 23.05.2016 (iw) - Unternehmen schätzen die Kompetenzen von Fortbildungsabsolventen (FBA), also von Meistern, Technikern, Fach- und Betriebswirten. Und das schlägt sich auch im Einkommen nieder, wie eine Auswertung der Erwerbstätigenbefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sowie eine Unternehmensbefragung im Rahmen des IW-Personalpanels 2015 durch das IW Köln zeigen: 28 Prozent der Meister und Techniker haben einen höheren Stundenlohn als ein Durchschnittsakademiker. Rund ein Viertel der Akademiker verdienen weniger als der Durchschnitt der Fortbildungsabsolventen.

„Für das Gehalt sind Fachrichtung, Beruf, Tätigkeitsanforderungen und Branche entscheidender als der Abschluss“, erklärt IW-Forscherin Regina Flake.

Gleiches Gehalt für Fortbildungsabsolventen und Wirtschaftsakademikern
Die Mehrheit der Fortbildungsabsolventen erhält ein gleich hohes Gehalt wie Bachelorabsolventen; Diplom- und Master-Absolventen verdienen im Vergleich häufiger mehr. Vor allem bei kaufmännischen Fortbildungsabsolventen und wirtschaftswissenschaftlichen Akademikern sind die Gehaltsunterschiede relativ gering. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen geben an, dass deren Gehälter in etwa gleich hoch sind – sowohl mit Blick auf das Einstiegsgehalt als auch auf das Gehalt nach fünf Jahren. Während das Einstiegsgehalt von Fortbildungsabsolventen in mehr als einem Viertel aller Unternehmen mit 26,6 Prozent etwas niedriger oder deutlich niedriger ausfällt als das Einstiegsgehalt von Bachelorabsolventen, nimmt dieser Anteil im Lauf der Zeit ab. Nach fünf Jahren liegt er nur noch bei knapp einem Fünftel mit 18,3 Prozent. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Unternehmen, in denen Fortbildungsabsolventen mehr verdienen als Bachelorabsolventen, in den ersten fünf Jahren von 12,2 Prozent auf 20,4 Prozent zu. Es zeichnet sich somit ein deutlicher Trend zugunsten der Fortbildungsabsolventen ab.

Gehaeltervergleich Bachelorabsolventen aus den Wirtschaftswissenschaften zu Absolventen mit einer kaufmännischen Fortbildung

Merklich anders ist das Bild beim Vergleich von Fortbildungsabsolventen mit Master- und Diplomabsolventen. Hier geben nur knapp 45 Prozent der Unternehmen an, dass die Gehälter in etwa gleich hoch sind. In 45,9 Prozent der Unternehmen liegt das Einstiegsgehalt für Fortbildungsabsolventen hingegen etwas niedriger oder deutlich niedriger als das von Akademikern. Diese Differenz nimmt auch fünf Jahre nach Erwerb des Abschlusses nur leicht ab mit 42,3 Prozent. 9,6 Prozent der Fortbildungsabsolventen erzielen laut Unternehmensauskunft mehr oder deutlich mehr Einkommen als Akademiker, fünf Jahre nach Abschluss sind es immerhin 13,0 Prozent.

Große Lohnunterschiede im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich
Jedoch zeigt sich zwischen gewerblich-technischen Fortbildungsabsolventen und Hochschulabsolventen mit naturwissenschaftlichem (Ingenieur-)Abschluss eine große Lohnlücke. Hier unterscheiden sich die Tätigkeitsprofile, etwa im Bereich der Forschung oder der Unternehmensführung, deutlicher voneinander als in Büroberufen.

„Unsere Analyse legt nahe, dass Unternehmen beide Gruppen brauchen und schätzen und die verschiedenen Abschlüsse komplementär sind“, sagt Flake.

Beide Qualifikationswege bieten somit gute Karrierechancen. Für Unternehmen gilt also nicht ‚entweder Akademiker oder Fortbildungsabsolvent‘, sondern vielmehr ‚sowohl als auch‘.


Download Karrierefaktor berufliche Fortbildung [PDF, 21 Seiten – 1,8 MB]
http://www.iwkoeln.de/_/IW-Trends/Flake-Werner-Zibrowius.pdf

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