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Schere im Portemonnaie und im Kopf

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WiWi Gast

Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich habe heute morgen die "Zeit" vom 7.8. gelesen, und zwar den Abschnitt, in dem es um Selbstbestimmtheit im Beruf sowie Arbeitszeit geht.

Dort wurden drei "Aussteiger" vorgestellt, von denen mir eine die Zornesröte ins Gesicht hat steigen lassen. Es geht um eine Lehrerin, die von ihrem normalen Unterrichtsdeputat (26 Std. pro Woche) auf 19 Std. pro Woche heruntergeht und sich damit schmückt, dass sie sich nicht vor den Karren der Leistungsgesellschaft spannen lässt. Die Gehaltseinbuße: Von vorher 3000 netto im Monat auf nun 2400 netto. Sie brauche ja nicht so viel.

2400 für 70% Arbeitszeit ist ein Gehalt, das die allermeisten hier im Forum (mich wohl eingeschlossen) nie erreichen werden.

Geschweige denn die Möglichkeit, ohne Karrierenachteile auf 70% reduzieren zu können - scheinbar wissen die Damen und Herren im Staatsdienst teilweise gar nicht, wie es "draußen" so aussieht.

Was denkt ihr dazu?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ohne Karrierenachteil stimmt, weil sie als Lehrerin ohnehin keine Karriere vor sich hat. Das ist eine andere Situation als in der freien Wirtschaft. Ich kenne einige Lehrerinnen im Alter um die 60, die exakt dieselbe Besoldungsgruppe haben wie mit 25. Bedeutet: die hatten in 35 Berufsjahren nicht eine Beförderung! Wenn man als Lehrerin eine Funktionsstelle (Konrektorin oder Rektorin) anstrebt, kann man das mit der Arbeitszeitreduzierung auch vergessen. Reduzierte Arbeitszeit bedeutet am Ende auch weniger Pension.

Lounge Gast schrieb:

Ich habe heute morgen die "Zeit" vom 7.8. gelesen,
und zwar den Abschnitt, in dem es um Selbstbestimmtheit im
Beruf sowie Arbeitszeit geht.

Dort wurden drei "Aussteiger" vorgestellt, von
denen mir eine die Zornesröte ins Gesicht hat steigen lassen.
Es geht um eine Lehrerin, die von ihrem normalen
Unterrichtsdeputat (26 Std. pro Woche) auf 19 Std. pro Woche
heruntergeht und sich damit schmückt, dass sie sich nicht vor
den Karren der Leistungsgesellschaft spannen lässt. Die
Gehaltseinbuße: Von vorher 3000 netto im Monat auf nun 2400
netto. Sie brauche ja nicht so viel.

2400 für 70% Arbeitszeit ist ein Gehalt, das die allermeisten
hier im Forum (mich wohl eingeschlossen) nie erreichen werden.

Geschweige denn die Möglichkeit, ohne Karrierenachteile auf
70% reduzieren zu können - scheinbar wissen die Damen und
Herren im Staatsdienst teilweise gar nicht, wie es
"draußen" so aussieht.

Was denkt ihr dazu?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Jeder kann lehrer werden. Wenn man sich aber ansieht welche personen aus der eigenen peer-group denn letztendlich tatsächlich diesen schritt machen, dürfte doch einiges klar werden. Diese bedingungen müssen einfach geboten werden, sonst macht das einfach keiner - hier wird doch permanent von angebot und nachfrage gefaselt - so siehts eben aus.

Und wenn du dich aufregst: in welcher hinsicht hast du es denn jobtechnisch BESSER als die lehrer? Da würde mich deine einschätzung doch sehr interessieren!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Sie haben dieselbe BesoldungsGRUPPE, nämlich A13 oder A14 - aber sie steigen automatisch mit dem Alter an. Das ist vielleicht nicht so stark wie die Erhöhung, die man sich als Berufsanfänger in der Bank o.ä. erhofft - aber man startet auch nicht mit 2700 netto im Monat...

Lounge Gast schrieb:

Ohne Karrierenachteil stimmt, weil sie als Lehrerin ohnehin
keine Karriere vor sich hat. Das ist eine andere Situation
als in der freien Wirtschaft. Ich kenne einige Lehrerinnen im
Alter um die 60, die exakt dieselbe Besoldungsgruppe haben
wie mit 25. Bedeutet: die hatten in 35 Berufsjahren nicht
eine Beförderung! Wenn man als Lehrerin eine Funktionsstelle
(Konrektorin oder Rektorin) anstrebt, kann man das mit der
Arbeitszeitreduzierung auch vergessen. Reduzierte Arbeitszeit
bedeutet am Ende auch weniger Pension.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Verstehe Deine Argumentation nicht. Was willst Du sagen?

Außerdem hat hier niemand was von Angebot und Nachfrage gefaselt - im Beamtenbereich geht es übrigens gerade NICHT nach A&N.

Lounge Gast schrieb:

Jeder kann lehrer werden. Wenn man sich aber ansieht welche
personen aus der eigenen peer-group denn letztendlich
tatsächlich diesen schritt machen, dürfte doch einiges klar
werden. Diese bedingungen müssen einfach geboten werden,
sonst macht das einfach keiner - hier wird doch permanent von
angebot und nachfrage gefaselt - so siehts eben aus.

Und wenn du dich aufregst: in welcher hinsicht hast du es
denn jobtechnisch BESSER als die lehrer? Da würde mich deine
einschätzung doch sehr interessieren!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wenn du der TE bist den ich adressiert habe: bitte vergleiche doch mal hier deinen job (bzw den wie du ihn dir in zukunft vorstellst) und den eines lehrers in allen möglichen facetten.
Das wäre sicherlich sehr erhellend und vor allem würdest du dann wsl meinen post verstehen.

Lounge Gast schrieb:

Verstehe Deine Argumentation nicht. Was willst Du sagen?

Außerdem hat hier niemand was von Angebot und Nachfrage
gefaselt - im Beamtenbereich geht es übrigens gerade NICHT
nach A&

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

keine Beförderung: wie schon gesagt wurde, steigt das Gehalt automatisch mit dem Alter. Und es gibt Zulagen für alles mögliche wie fürs verheiratet sein, für jedes Kind und man darf nicht vergessen: eine Pension die so hoch ist, das kriegt kein Angestellter aus der GRV raus, im höheren Dienst sind es im Schnitt 3700 Euro Pension. Ein Angestellter kann theoretisch maximal auf 2800 Brutto Rente kommen, wobei das keine 100 Rentner in Deutschland überhaupt geschafft haben. Dazu kommt, dass Beamte keine Sozialabgaben bezahlen und insbesondere nicht die wohl bald steigenden Rentenbeiträge. Auch hat man eine Jobsicherheit, die hat sonst keiner. Wenn man ländlich wohnt, gibt es nix besseres. Doppelt verdienendes Lehrerehepaar an einem beschaulichen ländlichen Gymnasium wo eher die Kinder der Bildungsbürger hin gehen und nicht wie in Großstädten sämtlicher Nachwuchs von "kritischem Klientel" und wo Immobilienpreise recht günstig sind. Da kann ein Lehrerpaar sich eine fette Hütte hin stellen, ohne Angst haben zu müssen, jemals da weg zu müssen. Auch gibts als Beamter günstigere Kredite und man kann sich beruhigt bis zur Pension verschulden, der Job ist ja sicher. Werde mal als "High Performer" mit 50 als Führungskraft arbeitslos und überall ist gerade Krise, niemand stellt dich ein. Nach 1-2 Jahren wenn es wieder besser läuft bis woanders schon zu alt, bist zu lang draußen und wer jahrelang Führungskraft war, den stellt keiner mehr als Sachbearbeiter ein. Dann darfst du dein Vermögen erstmal aufzerren bis der Staat dir hilft. Der Beamte lebt da viel entspannter. Und: je nach Bundesland wird so ziemlich jeder Gymnasiallehrer nach 10-15 Jahren A14 also Oberstudienrat, ohne besondere Leistung. Beim doppelt verdienenden Lehrerpaar macht das gerne mal 7-7,5k netto zusammen + Kindergeld. Da kann man beruhigt von 30-35 Jahre lang 2-2,5k Zins-Tilgung für ein richtig geiles Haus mit Pool und riesen Garten im ländlichen Raum von zahlen, der Job ist ja sicher. Als Angestellter ist das so nicht drin, auch weil man flexibel sein muss und man muss noch was für schlechte Zeiten zurück legen und fürs Alter. Der Beamte? nada.

Außerdem hat erst neulich eine Studie gezeigt, dass Pensionärshaushalte mit Abstand die reichsten Haushalte in Deutschland sind, mittlerweile sogar noch vor den Selbständigen!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Nur weil du neidisch bist soll die Lehrerin jetzt weniger verdienen?

Du hättest doch auch Lehrer werden können?!
Ansonsten streng dich an, in der Wirtschaft kann man später deutlich mehr verdienen, ich erinnere da nur mal an den Chef von VW, soviel wird ein Lehrer nie verdienen.

Und wo ist das Problem? Anstatt aus Neid das andere Menschen diese Möglichkeit haben zu jammern, setz dich doch dafür ein das dein Arbeitgeber auch menschlichere Arbeitsbedingungen schafft. Ich werde soviel erben, ich brauch in 10-20 Jahren nicht mehr arbeiten, ich werde höchstens mal mit dem Haus- und Vermögensverwalter sprechen. Was willst du da machen?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Einfach nur traurig, dass es dem TE gleich die Zornesröte ins Gesicht treibt nur weil die Lehrerin 2400,- netto im Monat zur Verfügung hat. Kein Grund zum Neid, ehrlich. Denn es gibt immer weniger Steuerzahler, die den Lehrern langfristig ein Einkommen sichern könnten. In meiner Region wird schon jetzt sehr viel über Tauschwirtschaft geregelt, komplett ohne Geld also. Wenn sich Tauschgeschäfte (Ware gegen Ware) durchsetzen, stehen Beamte, also auch Lehrer, sehr schlecht da. Jeder Handwerker oder Bauer hat da um Längen bessere Aussichten.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Zornesröte" finde ich persönlich auch etwas Übertrieben in der Wortwahl. Aber es meiner Meinung nach schon eine Tatsache, dass Lehrer mittlerweile im Vergleich zur privaten Wirtschaft überdurchschnittlich viel Geld verdienen. Das war vor 20 Jahren sicherlich mal anders, aber gerade aufgrund von gesunkenen Reallöhnen kann es nicht angehen, dass diese Berufsgruppe quasi losgekoppelt ist von diesem Abwärtstrend. Die breite Masse muss aus vielerlei Gründen mit Einschränkungen leben. Auch Lehrer sollten hier einen Beitrag leisten.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Gut und schön. Aber es kann und will nicht jeder Lehrer werden. Ich kenne einige die es vorziehen sich an einem Raketenmotorenprüfstand 4Mio PS bei der Arbeit anzuschauen anstatt sich vor eine Horde pupertierender 9Klässler zu stellen ;).

Cheers

Lounge Gast schrieb:

keine Beförderung: wie schon gesagt wurde, steigt das Gehalt
automatisch mit dem Alter. Und es gibt Zulagen für alles
mögliche wie fürs verheiratet sein, für jedes Kind und man
darf nicht vergessen: eine Pension die so hoch ist, das
kriegt kein Angestellter aus der GRV raus, im höheren Dienst
sind es im Schnitt 3700 Euro Pension. Ein Angestellter kann
theoretisch maximal auf 2800 Brutto Rente kommen, wobei das
keine 100 Rentner in Deutschland überhaupt geschafft haben.
Dazu kommt, dass Beamte keine Sozialabgaben bezahlen und
insbesondere nicht die wohl bald steigenden Rentenbeiträge.
Auch hat man eine Jobsicherheit, die hat sonst keiner. Wenn
man ländlich wohnt, gibt es nix besseres. Doppelt
verdienendes Lehrerehepaar an einem beschaulichen ländlichen
Gymnasium wo eher die Kinder der Bildungsbürger hin gehen und
nicht wie in Großstädten sämtlicher Nachwuchs von
"kritischem Klientel" und wo Immobilienpreise recht
günstig sind. Da kann ein Lehrerpaar sich eine fette Hütte
hin stellen, ohne Angst haben zu müssen, jemals da weg zu
müssen. Auch gibts als Beamter günstigere Kredite und man
kann sich beruhigt bis zur Pension verschulden, der Job ist
ja sicher. Werde mal als "High Performer" mit 50
als Führungskraft arbeitslos und überall ist gerade Krise,
niemand stellt dich ein. Nach 1-2 Jahren wenn es wieder
besser läuft bis woanders schon zu alt, bist zu lang draußen
und wer jahrelang Führungskraft war, den stellt keiner mehr
als Sachbearbeiter ein. Dann darfst du dein Vermögen erstmal
aufzerren bis der Staat dir hilft. Der Beamte lebt da viel
entspannter. Und: je nach Bundesland wird so ziemlich jeder
Gymnasiallehrer nach 10-15 Jahren A14 also Oberstudienrat,
ohne besondere Leistung. Beim doppelt verdienenden Lehrerpaar
macht das gerne mal 7-7,5k netto zusammen + Kindergeld. Da
kann man beruhigt von 30-35 Jahre lang 2-2,5k Zins-Tilgung
für ein richtig geiles Haus mit Pool und riesen Garten im
ländlichen Raum von zahlen, der Job ist ja sicher. Als
Angestellter ist das so nicht drin, auch weil man flexibel
sein muss und man muss noch was für schlechte Zeiten zurück
legen und fürs Alter. Der Beamte? nada.

Außerdem hat erst neulich eine Studie gezeigt, dass
Pensionärshaushalte mit Abstand die reichsten Haushalte in
Deutschland sind, mittlerweile sogar noch vor den
Selbständigen!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Nach der Logik steht dann ja jeder, der nicht direkt an der Produktion beteiligt ist schlecht da und kann einpacken. Schon klar. Wer bildet dann die junge Generation aus? Wer sorgt für eine funktionierende öffentliche Verwaltung? Wer garantiert öffentliche Sicherheit? Wer ist für Gesetzgebung und Rechtsprechung verantwortlich? Wer forscht?

Für die Sicherstellung all dieser Aufgaben brauchen wir nunmal Beamte. Außerdem steht es ja jedem frei selbst den Beamtenweg zu gehen.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"wenn sich die Tauschwirtschaft durchsetzt"

Selten so ein dummes Zeug gelesen.
Warte mal ab, wenn erst die grünen Marsmännchen landen...

Lounge Gast schrieb:

Einfach nur traurig, dass es dem TE gleich die Zornesröte ins
Gesicht treibt nur weil die Lehrerin 2400,- netto im Monat
zur Verfügung hat. Kein Grund zum Neid, ehrlich. Denn es gibt
immer weniger Steuerzahler, die den Lehrern langfristig ein
Einkommen sichern könnten. In meiner Region wird schon jetzt
sehr viel über Tauschwirtschaft geregelt, komplett ohne Geld
also. Wenn sich Tauschgeschäfte (Ware gegen Ware)
durchsetzen, stehen Beamte, also auch Lehrer, sehr schlecht
da. Jeder Handwerker oder Bauer hat da um Längen bessere
Aussichten.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Hier der TE - sehr schöner Beitrag, das ist es, was ich meine!

Lounge Gast schrieb:

"Zornesröte" finde ich persönlich auch etwas
Übertrieben in der Wortwahl. Aber es meiner Meinung nach
schon eine Tatsache, dass Lehrer mittlerweile im Vergleich
zur privaten Wirtschaft überdurchschnittlich viel Geld
verdienen. Das war vor 20 Jahren sicherlich mal anders, aber
gerade aufgrund von gesunkenen Reallöhnen kann es nicht
angehen, dass diese Berufsgruppe quasi losgekoppelt ist von
diesem Abwärtstrend. Die breite Masse muss aus vielerlei
Gründen mit Einschränkungen leben. Auch Lehrer sollten hier
einen Beitrag leisten.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

es geht nicht um Beamte an sich, sondern um die extrem gut verdienenden Beamten.

Was mich an der Beamten-Diskussion immer extrem nervt, ist, dass die Spitzengehälter sowie Erhöhungen im höheren Dienst damit begründet werden, dass doch der arme Polizeibeamte so einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Ohne Zweifel macht auch der Lehrer einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft - aber mache ich mit einem Bürojob keinen?

Warum müssen A14 und A15 Beamte prozentual eine ebenso hohe Steigerung bekommen wie der Polizeibeamte ?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich bereue es heute zutiefst, nicht den Beruf des Lehrer gewählt zu haben. Der ganze Karriere- und Leistungsgesellschaftsschwachsinn wird wohl von einem riesigen Propagandaapparat befeuert. Klar, die Chefs etc. verdienen ganz toll. Schonmal Statistik gehört? Die Wahrscheinlichkeit ist wohl äußerst gering. Auch die ganzen Kiddies mit "Deutschland sucht den Superstar" fallen auf den Klamauk herein. Die Realität wird massiv durch Medien und Politik verzerrt.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lehrergehälter sind einfach massiv überhöht. Ich kann das Beispiel von der o.g. Lehrerin noch toppen:

Im Bekanntenkreis haben wir einen A14-Oberstudienrat (Alter 40 Jahre). Er wird aus "psychischen Gründen" regelmäßig krankgeschrieben, de facto ist er nur ca. 1/3 des Jahres im Dienst. Den Arzt kennt er schon von klein auf.

Er verdient netto ca. 4.000 ?, bei einer durchschnittlichen 8-9 Stunden-Woche. In der ganzen Freizeit hat er für sich und seine Familie ein sehr schönes Häuschen hochgezogen, fast alles in Eigenleistung. Keine Schulden etc. Über unsereinen lacht der nur - wer hat einen so hohen Stundenlohn?

Also - bei den Lehrern läuft auf jeden Fall was falsch. Das System mit Unkündbarkeit, Lohnplus nach Dienstjahren und unbegrenzter Lohnfortzahlung lädt einfach zum Missbrauch ein.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Das mit der Zornesröte kann ich gut nachvollziehen!
Diese überbewerteten Gehälter müssen ja erstmal verdient bzw. eingezahlt werden.
Und das zahlen dann die ein , die sich "vor den Karren der Leistungsgesellschaft"
spannen lassen. Wir verheizen uns für 3k netto und 60-80 Stundenwoche
damit die Lehrer >3k netto für ne Kuschelwoche bekommen; weil sie
sich ja "nicht verheizen lassen wollen"... schön dank auch.
Und dann noch diese Sätze wie "in der freien Wirtschaft würde ich ja viel mehr verdienen"
von Germanistik-Lehrern .. ja ne ist klar! -.-

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Was an euren jobs ist denn besser als an denen eines lehrers?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Hallo.

Ich arbeite seit einigen Jahren in der Beratung. Meine Freundin ist Lehrerin.
Ich kenne daher beide Seiten ganz gut.

Ja: Der Lehrerjob ist NICHT der schlechteste. Und ja: Es gibt sie, die faulen Lehrer, die das Geld nehmen ohne viel zu leisten.
Das ist aber bei guten Lehrer NICHT der Fall und ich behaupte mal, dass die meisten Lehrer doch nicht so schlecht sind.

Im Kollegium meiner Freundin rotieren jedenfalls viele Lehrer und arbeiten ganz klar duetlich mehr als 40 Stunden die Woche.
Dass es Leute gibt, die sich nen faulen Lenz machen, ist nicht verwunderlich. Die hast du ja auch in der freien Wirtschaft.

Es ist aber mitnichten so, dass Lehrer per se überbezahlt sind.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Also - bei den Lehrern läuft auf jeden Fall was falsch."

Keine Sorge... denen wird es noch gehen wie den Lehrern nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.

Jedem Wiwi sollte klar sein das sich soviel Mist aufgestaut hat die letzten Jahrzehnte das ne Volkswirtschaft ohne ein richtiges Krachen nicht aus der Nummer rauskommt... der ganze Staatsdienst, die Angeschlossenen "Verwaltungsindustrien" die bekommen dann mindestens so wie in Griechenland den Stecker gezogen.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

man darf da nicht pauschalieren. Ich selbst bin kein Lehrer, habe aber Lehrer im Freundeskreis. Für manche ist Lehrer ein super Job, wer z.B. sehr gut mit Kindern und Jugendlichen kann, zu denen ein super Draht hat und idealerweise an einer beschaulichen, sehr ländlichen Schule arbeitet, wo der Lehrer noch eine Respektsperson ist.
Solche Schulen sind aber ein ziemliches Auslaufmodell. Selbst an Gymnasien gibt es heute teilweise Zustände fast wie an der Rütli Schule. Schuld ist dann meist der Lehrer. Als Berater z.B. wird die eigene Arbeit meist wert geschätzt und wenn man einen Workshop hält, dann arbeiten die meisten mehr oder weniger mit. Als Lehrer ist das meist völlig anders. Oft demotivierte Schüler die keine Lust haben, keiner schätzt deine Arbeit usw.

Es kann ein sehr netter Job sein mit guter Bezahlung, aber auch nicht. Auch ist es Glückssache. Wenn man auf Lehramt studiert, dann macht man sich von einem Arbeitgeber und dessen Personalpolitik abhängig. Keiner weiß, wie die politischen Umstände nach einem Studium und nach dem Ref. sind. Mancherorts werden Lehrer gar nicht mehr oder kaum noch verbeamtet. Hat man aber eine gemütliche Lehrerstelle mit Beamtentum ergattert, geht es einem oft sehr gut. Zur freien Wirtschaft: die richtige Überfliegerkarriere machen auch nur die wenigsten. Da kommt es zu einem großen Teil sowieso auf Connections an.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

Als Berater z.B. wird die eigene Arbeit meist wert geschätzt und wenn man
einen Workshop hält, dann arbeiten die meisten mehr oder
weniger mit. Als Lehrer ist das meist völlig anders. Oft
demotivierte Schüler die keine Lust haben, keiner schätzt
deine Arbeit usw.

Hehehehe wo haste das denn augeschnappt?
Bei deinem zweiten beispiel kommst du dem "ansehen" eines gemeinen beraters deutlich näher.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

@ wenn es kracht wie in GR: die Beamten die ihren Status schon haben, kann man ja nicht kündigen. Jedenfalls nicht nach deutschem Recht. Man kann höchstens bei den ÖD Angestellten sparen. Und: wenn es richtig kracht, dann werden die Leute in der freien Wirtschaft zuerst gegangen. Bedenke auch: Beamte haben in der Politik eine starke Lobby, die meisten Politiker sind bzw. waren Beamte und Pensionsempfänger sind bzw. werden alle sowieso.

Wer insbesondere vom Häusschen im Grünen mit Familie träumt, ohne von hier nach da wegen der Karriere umziehen zu müssen und ständig auf Dienstreise zu sein, ist als Lehrer gut aufgestellt. Selbst eine Führungskraft muss heute ziemlich aufpassen, ob man sich eine Immobilie ans Bein bindet. Wehe da kommt mal ein neuer Chef-Chef der in wichtigen Positionen seine eigenen Leute hin setzt, dann war es das. Ebenso bei Fachkräften. Wenn gerade Krise ist, entlässt nicht selten Daimler und gleichzeitig andere Autofirmen und Zulieferer Leute. Dann sieht es bitter aus. Dem Beamten kann das nicht passieren. Klar, wenn es ganz übel kracht und wirklich nix mehr geht, dann trifft es auch den Beamten. Aber bis dahin ist die freie Wirtschaft sowieso längst hinüber.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Und was soll das bezwecken? Glaubst du etwa, damit könnte man Steuertatbestände umgehen? Da irrst du dich aber. Aber schön, wie sich die Leute immer für schlauer als allle anderen (und vor allem als alle Steuerzahler der letzten etwas mehr als 100 Jahre) halten...

Lounge Gast schrieb:

Einfach nur traurig, dass es dem TE gleich die Zornesröte ins
Gesicht treibt nur weil die Lehrerin 2400,- netto im Monat
zur Verfügung hat. Kein Grund zum Neid, ehrlich. Denn es gibt
immer weniger Steuerzahler, die den Lehrern langfristig ein
Einkommen sichern könnten. In meiner Region wird schon jetzt
sehr viel über Tauschwirtschaft geregelt, komplett ohne Geld
also. Wenn sich Tauschgeschäfte (Ware gegen Ware)
durchsetzen, stehen Beamte, also auch Lehrer, sehr schlecht
da. Jeder Handwerker oder Bauer hat da um Längen bessere
Aussichten.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich frage mich nur immer, warum viele der Ansicht sind, dass die Gehälter von bspw. Lehrern sinken müssten, damit diese nicht `zu gut` verdienen, verglichen mit der Privatwirtschaft. Eine Angleichung wäre ja nicht nur so möglich.... Komischerweise denken viele aber so, was vll. auch eine Ursache für sinkende Reallöhne sein könnte.
Mal davon abgesehen: Dir Gänge es auch nicht besser, sollten Lehrer plötzlich nur noch neun Bruchteil ihres jetzigen Gehalts verdienen...

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

GUTEN Lehrern gönne ich dieses Gehalt definitiv, da sie wesentlich mehr für die Gesellschaft leisten als 99% der ganzen Wiwi Leute. Nur leider gibt es kaum noch gute Lehrer. Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit erinnere und mir anschaue, was jetzt gerade Lehramt studiert, da hab ich jetzt schon Schiss um meine noch nichtmal vorhandenen Kindern.

Und Lehrer ist weiß Gott kein leichter Job mehr, zumindest in den Städten. Zu große Klassen, nur die Hälfte spricht Deutsch und jetzt kommt dank der wahnsinnigen Politiker auch noch die Inklusion.
Ganz ehrlich, da möchte ich keine Lehrerin sein, auch wenn ich damals lange überlegt habe, den Job zu machen.
Das Problem ist nicht, dass Lehrer zuviel bekommen, sondern die anderen zu wenig. Mieten und Energiekosten steigen so schnell, da kommt man nicht mehr hinterher, die Löhne und vor allem die Einstiegsgehälter sinken dagegen eher.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Grundschullehrerinnen fangen mit ca. 25 mit A12 an und hören mit 67 mit A12 auf. Die sogenannten Erfahrungsstufen bringen auch nicht viel. Ärger und Stress mit den heutigen Schülern gibt es jede Menge. In vielen Grundschulen sind viele Migrantenkinder mit allen möglichen Problemen. Die Eltern sind auch nicht einfach zu ertragen. Das Lehramtsstudium an sich ist ganz sicher nicht allzu schwer, das ist aber bei BWL und Wiwi ganz genauso. Dafür ist der Lehrerjob gesellschaftlich gesehen wichtig, was bei BWL und Wiwi eher nicht der Fall ist. Als Polizist hat man eher eine Chance auf A13 als ein Grundschullehrer.

Lounge Gast schrieb:

es geht nicht um Beamte an sich, sondern um die extrem gut
verdienenden Beamten.

Was mich an der Beamten-Diskussion immer extrem nervt, ist,
dass die Spitzengehälter sowie Erhöhungen im höheren Dienst
damit begründet werden, dass doch der arme Polizeibeamte so
einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Ohne
Zweifel macht auch der Lehrer einen wichtigen Beitrag für die
Gesellschaft - aber mache ich mit einem Bürojob keinen?

Warum müssen A14 und A15 Beamte prozentual eine ebenso hohe
Steigerung bekommen wie der Polizeibeamte ?

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

GUTEN Lehrern gönne ich dieses Gehalt definitiv, da sie
wesentlich mehr für die Gesellschaft leisten als 99% der
ganzen Wiwi Leute. Nur leider gibt es kaum noch gute Lehrer.
Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit erinnere und mir
anschaue, was jetzt gerade Lehramt studiert, da hab ich jetzt
schon Schiss um meine noch nichtmal vorhandenen Kindern.

Könnten von mir stammen die zeilen. Willst du mich heiraten? ;)

Ein großes problem ist aber auch das zunehmende "outsourcen" der elterlichen erziehungspflichten an den staat. Seien es kitas, ganztagsschulen oder der grund für das alles: die bestrebungen danach mehr frauen wieder in den arbeitsmarkt zurückzubringen.
Das elterngeld ist da nur ein faules ablenkungsmanöver um die wahnsinnigen versprechungen teilweise einlösen zu können...

Würde man die eignung von lehrern wirklich offensiv verfolgen sollen diese meinswegen ein vielfaches von dem erhalten was heute standard ist - aber das ist absolute utopie. Wenn auch eine attraktive...

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich kenne einige Lehrerinnen. Die haben alle erwachsene Kinder. Nicht ein einziges Kind von denen ist Lehrer oder Beamter geworden! Die haben alle sehr viel besser bezahlte Jobs und müssen nicht auf die beamteten Mütter neidisch sein. Wenn "Lehrerin" oder Beamter so toll wäre, hätten die Kinder doch wohl auch versucht, Lehrer oder Beamter zu werden? Haben sie aber nicht!!!

Lounge Gast schrieb:

GUTEN Lehrern gönne ich dieses Gehalt definitiv, da sie
wesentlich mehr für die Gesellschaft leisten als 99% der
ganzen Wiwi Leute. Nur leider gibt es kaum noch gute Lehrer.
Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit erinnere und mir
anschaue, was jetzt gerade Lehramt studiert, da hab ich jetzt
schon Schiss um meine noch nichtmal vorhandenen Kindern.

Und Lehrer ist weiß Gott kein leichter Job mehr, zumindest in
den Städten. Zu große Klassen, nur die Hälfte spricht Deutsch
und jetzt kommt dank der wahnsinnigen Politiker auch noch die
Inklusion.
Ganz ehrlich, da möchte ich keine Lehrerin sein, auch wenn
ich damals lange überlegt habe, den Job zu machen.
Das Problem ist nicht, dass Lehrer zuviel bekommen, sondern
die anderen zu wenig. Mieten und Energiekosten steigen so
schnell, da kommt man nicht mehr hinterher, die Löhne und vor
allem die Einstiegsgehälter sinken dagegen eher.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Die Diskussion ob Beamte gut/schlecht bezahlt sind, etc. gibt es immer wieder. Das Problem ist, dass ein Vergleich nicht direkt möglich ist. Ich hätte kein Problem mit den Gehältern der Beamten, wenn diese transparent gezeigt würden.

D.h. belasst das Netto-Gehalt der Beamten, führt aber explizit die (theoretisch) benötigten Rücklagen für Pension auf. Gleicht die Kürzungen für früheren Ruhestand/Pension der gesetzlichen Rente an. Macht das Gehalt einfach vergleichbar.

Dann kann man auch sinnvoll darüber streiten ob das resultierende Bruttogehalt viel, wenig, oder angemessen ist.
Ich habe in einem anderen Thread mal nachgerechnet, dass ein Beamtengehalt im Lebensmittel (A13-A14) ca einem Lebensdurchschnittsgehalt von 75-85k eines "normalen" Angestellten entspricht, also am oberen Ende ca 7k Brutto im Monat. Wenn das Stimmen würde, hätte man eine Basis über die man diskutieren könnte. So basieren alle Argumente nur auf Vermutungen.

Ich persönlich muss sagen, dass ich dank gutem Einkommen + Betriebsrente auch nicht so ewig weit weg von einer der 3k Marke im Alter liege. Allerdings kann ich das im Gegensatz zum Beamten nicht schon mit 63 (oder sogar früher?) mit relativ gerinen Abzügen in Anspruch nehmen, sondern müsste bis 67 durcharbeiten.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Da mein Vater Lehrer ist, habe ich etwas Einsicht in den Job und habe mich deswegen auch für einen Wechsel von der freien Wirtschaft ins Lehramt entschieden. Und zwar aus folgenden Gründen:

-Lehren macht mir Spaß ( habe auch schon in der Wirtschaft Schulungen gehalten)
-Ich kann gut mit Jugendlichen
-"Sinnvoller" Job. D.h. man gibt jungen Menschen etwas mit für ihren Lebensweg und arbeitet nicht nur dafür, dass einige Wenige sich immer mehr einstecken (und Ja, 99% von Euch werden nicht zu dieser Schicht gehören, auch wenns jeder im Studium von sich denkt) Klar, nicht alle Schüler nehmen das auch gut an! Aber mal ganz ehrlich, wie oft macht man in der freien Wirtschaft was für die Katz, für die Schublade oder ein zum scheitern verurteiltes Projekt.
-Sicherer Arbeitsplatz (für mich sehr wichtig)
-Planbarkeit (Standort und finanzielle Situation)
-Sehr gute Kreditkonditionen für zB Hausbau
-Als A13 fängt man mit ca 2500? Netto an, davon gehen nochmal 100? für die Krankenversicherung weg--> Einstiegsgehalt von ca 2400?
-Als verbeamteter Lehrer verdient man nach einigen Jahren sicher seine 3900 ? Netto!!! --> In der freien Wirtschaft beim Mittelständler nur schwer erreichbar.
Klar, man wird nicht zum SeniorBLABLAH, Teamleiter oder sonstwas befördert, aber man verdient weit überdurchschnittlich!
-Mein Vater hat im Moment Pensionsansprüche von knapp 3000? Netto!!! im Monat --> Klar, sobald wir ins Pensionsalter kommen, siehts sicher anderst aus, aber Pensionäre werden trotzdem immer besser dastehen als Rentner
-Circa 90 Tage Urlaub im Jahr --> Selbst, wenn man 45 Tage davon durchkorrigiert und Unterrichtseinheiten plant, bleiben immer noch 45 Tage übrig
-Ein Großteil der Arbeit kann flexibel eingeteilt werden --> Korrigieren, vorbereiten... kann man, wo und wann man will. Im Garten, im Haus, auf dem Boot(Kennen einen Lehrer der das dort macht)...

Nachteile:
-Oftmals kein großes Ansehen des Berufes --> Aber hey, mag der Pöbel Banker, Controller, Berater oder "Manager" !?!
-Viele Neider --> Siehe dieser Thread
-Jugendliche sind ab und zu sehr anstrengend
-Urlaub ist nicht frei einteilbar
-Job kann nicht ohne Weiteres gewechselt werden
-Im Gegensatz zum typischen Sachbearbeiterjob, kann man den Griffel oft nicht fallen lassen und die Arbeit vergessen. D.h. man nimmt Arbeit "mit nach Hause"

Nachdem ich diese Vor- und Nachteile gegenüber der freien Wirtschaft abgewägt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein verbeamteter Lehrer besser dasteht als ein Großteil der Wiwis. Und ja, die meisten Lehrer in Mangelfächern werden noch verbeamtet (zumindest in Bayern und Ba Wü).

Gruß Mark

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich unterrichte selbst als verbeamteter Lehrer an einem Gymnasium. Ich bin jedoch kein Quereinsteiger, sondern habe direkt auf Lehramt studiert. Das, was Sie hier beschreiben, kann ich zu 100% bestätigen.

Es sollte jedoch noch angefügt werden, dass man als Lehrer, der sich bei seinen Vorbereitungen wirklich Mühe gibt und sich Zeit für Schüler- und Elterngespräche nimmt, in der Regel deutlich mehr als 40 h/Woche arbeitet. Die o.a. Vorteile gleichen dies aber wieder aus.

Dennoch sollte kein WiWi glauben, der Beruf als Lehrer sei das letzte Paradies auf Erden. Die Wiese auf der anderen Seite ist immer grüner... ;-)

Peter Z.

Lounge Gast schrieb:

Da mein Vater Lehrer ist, habe ich etwas Einsicht in den Job
und habe mich deswegen auch für einen Wechsel von der freien
Wirtschaft ins Lehramt entschieden. Und zwar aus folgenden
Gründen:

-Lehren macht mir Spaß ( habe auch schon in der Wirtschaft
Schulungen gehalten)
-Ich kann gut mit Jugendlichen
-"Sinnvoller" Job. D.h. man gibt jungen Menschen
etwas mit für ihren Lebensweg und arbeitet nicht nur dafür,
dass einige Wenige sich immer mehr einstecken (und Ja, 99%
von Euch werden nicht zu dieser Schicht gehören, auch wenns
jeder im Studium von sich denkt) Klar, nicht alle Schüler
nehmen das auch gut an! Aber mal ganz ehrlich, wie oft macht
man in der freien Wirtschaft was für die Katz, für die
Schublade oder ein zum scheitern verurteiltes Projekt.
-Sicherer Arbeitsplatz (für mich sehr wichtig)
-Planbarkeit (Standort und finanzielle Situation)
-Sehr gute Kreditkonditionen für zB Hausbau
-Als A13 fängt man mit ca 2500? Netto an, davon gehen nochmal
100? für die Krankenversicherung weg--> Einstiegsgehalt
von ca 2400?
-Als verbeamteter Lehrer verdient man nach einigen Jahren
sicher seine 3900 ? Netto!!! --> In der freien Wirtschaft
beim Mittelständler nur schwer erreichbar.
Klar, man wird nicht zum SeniorBLABLAH, Teamleiter oder
sonstwas befördert, aber man verdient weit
überdurchschnittlich!
-Mein Vater hat im Moment Pensionsansprüche von knapp 3000?
Netto!!! im Monat --> Klar, sobald wir ins Pensionsalter
kommen, siehts sicher anderst aus, aber Pensionäre werden
trotzdem immer besser dastehen als Rentner
-Circa 90 Tage Urlaub im Jahr --> Selbst, wenn man 45 Tage
davon durchkorrigiert und Unterrichtseinheiten plant, bleiben
immer noch 45 Tage übrig
-Ein Großteil der Arbeit kann flexibel eingeteilt werden
--> Korrigieren, vorbereiten... kann man, wo und wann man
will. Im Garten, im Haus, auf dem Boot(Kennen einen Lehrer
der das dort macht)...

Nachteile:
-Oftmals kein großes Ansehen des Berufes --> Aber hey, mag
der Pöbel Banker, Controller, Berater oder
"Manager" !?!
-Viele Neider --> Siehe dieser Thread
-Jugendliche sind ab und zu sehr anstrengend
-Urlaub ist nicht frei einteilbar
-Job kann nicht ohne Weiteres gewechselt werden
-Im Gegensatz zum typischen Sachbearbeiterjob, kann man den
Griffel oft nicht fallen lassen und die Arbeit vergessen.
D.h. man nimmt Arbeit "mit nach Hause"

Nachdem ich diese Vor- und Nachteile gegenüber der freien
Wirtschaft abgewägt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen,
dass ein verbeamteter Lehrer besser dasteht als ein Großteil
der Wiwis. Und ja, die meisten Lehrer in Mangelfächern werden
noch verbeamtet (zumindest in Bayern und Ba Wü).

Gruß Mark

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Welche Besoldungsgruppe und welches Alter hast Du für 3.900 Euro netto für einen nicht verheirateten Beamten ohne Kinder unterstellt?? Bundesland als Zusatzinfo noch wichtig, weil die Länder unterschiedlich bezahlen.

Lounge Gast schrieb:

Da mein Vater Lehrer ist, habe ich etwas Einsicht in den Job
und habe mich deswegen auch für einen Wechsel von der freien
Wirtschaft ins Lehramt entschieden. Und zwar aus folgenden
Gründen:

-Lehren macht mir Spaß ( habe auch schon in der Wirtschaft
Schulungen gehalten)
-Ich kann gut mit Jugendlichen
-"Sinnvoller" Job. D.h. man gibt jungen Menschen
etwas mit für ihren Lebensweg und arbeitet nicht nur dafür,
dass einige Wenige sich immer mehr einstecken (und Ja, 99%
von Euch werden nicht zu dieser Schicht gehören, auch wenns
jeder im Studium von sich denkt) Klar, nicht alle Schüler
nehmen das auch gut an! Aber mal ganz ehrlich, wie oft macht
man in der freien Wirtschaft was für die Katz, für die
Schublade oder ein zum scheitern verurteiltes Projekt.
-Sicherer Arbeitsplatz (für mich sehr wichtig)
-Planbarkeit (Standort und finanzielle Situation)
-Sehr gute Kreditkonditionen für zB Hausbau
-Als A13 fängt man mit ca 2500? Netto an, davon gehen nochmal
100? für die Krankenversicherung weg--> Einstiegsgehalt
von ca 2400?
-Als verbeamteter Lehrer verdient man nach einigen Jahren
sicher seine 3900 ? Netto!!! --> In der freien Wirtschaft
beim Mittelständler nur schwer erreichbar.
Klar, man wird nicht zum SeniorBLABLAH, Teamleiter oder
sonstwas befördert, aber man verdient weit
überdurchschnittlich!
-Mein Vater hat im Moment Pensionsansprüche von knapp 3000?
Netto!!! im Monat --> Klar, sobald wir ins Pensionsalter
kommen, siehts sicher anderst aus, aber Pensionäre werden
trotzdem immer besser dastehen als Rentner
-Circa 90 Tage Urlaub im Jahr --> Selbst, wenn man 45 Tage
davon durchkorrigiert und Unterrichtseinheiten plant, bleiben
immer noch 45 Tage übrig
-Ein Großteil der Arbeit kann flexibel eingeteilt werden
--> Korrigieren, vorbereiten... kann man, wo und wann man
will. Im Garten, im Haus, auf dem Boot(Kennen einen Lehrer
der das dort macht)...

Nachteile:
-Oftmals kein großes Ansehen des Berufes --> Aber hey, mag
der Pöbel Banker, Controller, Berater oder
"Manager" !?!
-Viele Neider --> Siehe dieser Thread
-Jugendliche sind ab und zu sehr anstrengend
-Urlaub ist nicht frei einteilbar
-Job kann nicht ohne Weiteres gewechselt werden
-Im Gegensatz zum typischen Sachbearbeiterjob, kann man den
Griffel oft nicht fallen lassen und die Arbeit vergessen.
D.h. man nimmt Arbeit "mit nach Hause"

Nachdem ich diese Vor- und Nachteile gegenüber der freien
Wirtschaft abgewägt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen,
dass ein verbeamteter Lehrer besser dasteht als ein Großteil
der Wiwis. Und ja, die meisten Lehrer in Mangelfächern werden
noch verbeamtet (zumindest in Bayern und Ba Wü).

Gruß Mark

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Welche Besoldungsgruppe hat Dein Vater für 3.000 Euro netto Pensionsanspruch? Ist da noch ein Verheiratetenzuschlag dabei und ist die Krankenkasse für ihn (und zusätzlich für die evtl. vorhandene Frau) schon abgezogen?

Lounge Gast schrieb:

Da mein Vater Lehrer ist, habe ich etwas Einsicht in den Job
und habe mich deswegen auch für einen Wechsel von der freien
Wirtschaft ins Lehramt entschieden. Und zwar aus folgenden
Gründen:

-Lehren macht mir Spaß ( habe auch schon in der Wirtschaft
Schulungen gehalten)
-Ich kann gut mit Jugendlichen
-"Sinnvoller" Job. D.h. man gibt jungen Menschen
etwas mit für ihren Lebensweg und arbeitet nicht nur dafür,
dass einige Wenige sich immer mehr einstecken (und Ja, 99%
von Euch werden nicht zu dieser Schicht gehören, auch wenns
jeder im Studium von sich denkt) Klar, nicht alle Schüler
nehmen das auch gut an! Aber mal ganz ehrlich, wie oft macht
man in der freien Wirtschaft was für die Katz, für die
Schublade oder ein zum scheitern verurteiltes Projekt.
-Sicherer Arbeitsplatz (für mich sehr wichtig)
-Planbarkeit (Standort und finanzielle Situation)
-Sehr gute Kreditkonditionen für zB Hausbau
-Als A13 fängt man mit ca 2500? Netto an, davon gehen nochmal
100? für die Krankenversicherung weg--> Einstiegsgehalt
von ca 2400?
-Als verbeamteter Lehrer verdient man nach einigen Jahren
sicher seine 3900 ? Netto!!! --> In der freien Wirtschaft
beim Mittelständler nur schwer erreichbar.
Klar, man wird nicht zum SeniorBLABLAH, Teamleiter oder
sonstwas befördert, aber man verdient weit
überdurchschnittlich!
-Mein Vater hat im Moment Pensionsansprüche von knapp 3000?
Netto!!! im Monat --> Klar, sobald wir ins Pensionsalter
kommen, siehts sicher anderst aus, aber Pensionäre werden
trotzdem immer besser dastehen als Rentner
-Circa 90 Tage Urlaub im Jahr --> Selbst, wenn man 45 Tage
davon durchkorrigiert und Unterrichtseinheiten plant, bleiben
immer noch 45 Tage übrig
-Ein Großteil der Arbeit kann flexibel eingeteilt werden
--> Korrigieren, vorbereiten... kann man, wo und wann man
will. Im Garten, im Haus, auf dem Boot(Kennen einen Lehrer
der das dort macht)...

Nachteile:
-Oftmals kein großes Ansehen des Berufes --> Aber hey, mag
der Pöbel Banker, Controller, Berater oder
"Manager" !?!
-Viele Neider --> Siehe dieser Thread
-Jugendliche sind ab und zu sehr anstrengend
-Urlaub ist nicht frei einteilbar
-Job kann nicht ohne Weiteres gewechselt werden
-Im Gegensatz zum typischen Sachbearbeiterjob, kann man den
Griffel oft nicht fallen lassen und die Arbeit vergessen.
D.h. man nimmt Arbeit "mit nach Hause"

Nachdem ich diese Vor- und Nachteile gegenüber der freien
Wirtschaft abgewägt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen,
dass ein verbeamteter Lehrer besser dasteht als ein Großteil
der Wiwis. Und ja, die meisten Lehrer in Mangelfächern werden
noch verbeamtet (zumindest in Bayern und Ba Wü).

Gruß Mark

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich vermute, da wurde mit einem verheirateten A14er der Endstufe in LstKl. III aus Bayern gerechnet, da geht das mit den Zahlen nämlich so hin, auch mit den Pensionsansprüchen. Dazu muß man natürlich sagen, daß nicht jeder verheiratet ist und StKl. III hat, daß Bayern das Land mit der höchsten Besoldung ist und daß A14, ohne Funktionsstelle, nur im Gymnasialdienst erreichbar ist, Realschullehrer oder Grund- Und Mittelschullehrer kommen nicht nach A14, Grund- und Mittelschullehrer erhalten A12, was in der Endstufe, die erst nach über 20 Jahren erreicht wird, als Alleinstehender oder Geschiedener unter 3000 EUR netto bedeutet. Nachdem in einem anderen Thread hier ja heftig diskutiert wird, ob man unter 2500 EUR überhaupt leben kann, sollte das eigentlich kaum als großer Reichtum gesehen werden! Mit Ausnahme von Fächerkombis mit Mathe und/oder Physik sollte man sich derzeit in Bayern übrigens in beiden Staatsprüfungen in den vorderen 1er-Bereichen einsortieren, um eine Stelle im Staatsdienst zu erhalten, denn das Angebot an Assesoren ist da sehr groß, die Planstellen dagegen knapp!

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Grundschullehrerin in Rheinland-Pfalz. A12 in der höchsten Stufe, weniger als 3.000 Euro netto im Monat. Viel Stress mit kleinen Kindern und jungen Eltern.

Lounge Gast schrieb:

Ich vermute, da wurde mit einem verheirateten A14er der
Endstufe in LstKl. III aus Bayern gerechnet, da geht das mit
den Zahlen nämlich so hin, auch mit den Pensionsansprüchen.
Dazu muß man natürlich sagen, daß nicht jeder verheiratet ist
und StKl. III hat, daß Bayern das Land mit der höchsten
Besoldung ist und daß A14, ohne Funktionsstelle, nur im
Gymnasialdienst erreichbar ist, Realschullehrer oder Grund-
Und Mittelschullehrer kommen nicht nach A14, Grund- und
Mittelschullehrer erhalten A12, was in der Endstufe, die erst
nach über 20 Jahren erreicht wird, als Alleinstehender oder
Geschiedener unter 3000 EUR netto bedeutet. Nachdem in einem
anderen Thread hier ja heftig diskutiert wird, ob man unter
2500 EUR überhaupt leben kann, sollte das eigentlich kaum als
großer Reichtum gesehen werden! Mit Ausnahme von Fächerkombis
mit Mathe und/oder Physik sollte man sich derzeit in Bayern
übrigens in beiden Staatsprüfungen in den vorderen
1er-Bereichen einsortieren, um eine Stelle im Staatsdienst zu
erhalten, denn das Angebot an Assesoren ist da sehr groß, die
Planstellen dagegen knapp!

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

die Besoldung hängt stark vom Bundesland ab, die Verbeamtung ebenso + vom Fach. Mit gefragten Fächern wird man in Bayern derzeit problemlos verbeamtet.

Dann: in einigen Bundesländern, z.B. BaWü und Bayern bekommt schon ein Realschullehrer A13 zum Einstieg, A14 gibt es ohne besonderen Aufstieg dann halt nur am Gymnasium. Aber: für das Realschullehramt in BaWü reicht ein 8 semestriges PH Studium, da muss man nicht mal an die Uni dafür. Dazu hat man den moralisch integeren Beruf, allerdings an der Realschule halt heute oft, nun ja, schwieriges Klientel. Das ist heute das, was vor nicht zu langer Zeit die Hauptschule war. Wenn Realschule, dann am besten in einem Dorf, wo auch noch die Kinder der Mittelschicht da hin gehen und man als Lehrer einen gewissen Respekt erfährt. Das A13 Gehalt, am besten ist der Partner auch noch Lehrer, ist aufm Dorf in BaWü natürlich richtig viel wert. Nach einigen Jahren hat man zusammen als Paar dann auch ca. 6000 Euro netto + Pensionsansprüche die kein Angestellter aus der GRV bekommt. Wohnt man auf dem Dorf, reicht das um sich einen Palast hinzustellen mit Luxus Garten und großem Pool + sowie mehrere Urlaube pro Jahr, für die man dank Ferien auch Zeit hat. Dauert die Korrektur der Arbeit mal etwas länger? so what, dann ist das halt so. Was soll schon passieren? etwa Boni gekürzt werden? in Krisenzeiten wie 2009 wenn andere um den Job bangen müssen oder auf Kurzarbeit sind, bekommt das Lehrerpaar weiterhin ihr Gehalt und müssen keinerlei Ängste haben. Auszeit wegen Kinder? ebenfalls kein Problem, Wiedereinstieg ebenso.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Du darfst nicht die Pensionsansprüche von 2 Beamten mit der Rente eines Angestellten vergleichen. Im Bekanntenkreis gibt es einige Rentner, die als Summe von gesetzlicher Rente und Betriebsrente deutlich mehr als 3.000 Euro haben. Dafür muss man nicht mal leitender Angestellter sein.

Lounge Gast schrieb:

  • Pensionsansprüche die
    kein Angestellter aus der GRV bekommt.
antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Vom Nettogehalt geht die private Krankenversicherung ab. Da bleiben dann gut 2.000 EUR netto übrig. Ich bin im Moment so bei 4.000 - 5.000 EUR netto (GKV bleibt, bin doch nicht bescheuert und zahle im Alter vierstellige Beträge pro Monat). Das ist heutzutage auch bitter nötig, wenn man zB sein Haus nicht bis zur Rente abzahlen möchte. Ja, als Beamter kann man auch sehr langfristig finanzieren, aber was hat man davon? Dann zahlt man den doppelten und dreifachen Preis des Hauses an die Bank.

Bin übrigens gerade so Ende 20. Ich denke, ich werde in meinem Leben einiges mehr als der typische Lehrer verdienen und im Moment auch nur 40h-Woche. Der Mehrverdienst wird nicht sinnlos verkonsumiert. Rente aus Kapitalvermögen mit 45 - 50 ist geplant, also sobald die Kinder aus dem Haus sind. Bis dahin wird maßvoll und mit Blick auf Qualität statt Quantität konsumiert.

Generell sind alle diese Überlegungen richtig. Mancher geht halt von 2.700 EUR auf 2.100 EUR (wie die Lehrerin unten nach Abzug der KV), andere wie ich könnten mit Überstunden, mehr Engagement etc. auch mehr als 5k verdienen, aber mir reichen 4-5k bei 40h-Woche.

Anderer verdienen 1,5k netto und schuften sich dafür zu Tode. Dann lieber bisschen weniger, aber ein würdiger Job, welcher die Gesundheit nicht kaputt macht.

Lounge Gast schrieb:

Ich habe heute morgen die "Zeit" vom 7.8. gelesen,
und zwar den Abschnitt, in dem es um Selbstbestimmtheit im
Beruf sowie Arbeitszeit geht.

Dort wurden drei "Aussteiger" vorgestellt, von
denen mir eine die Zornesröte ins Gesicht hat steigen lassen.
Es geht um eine Lehrerin, die von ihrem normalen
Unterrichtsdeputat (26 Std. pro Woche) auf 19 Std. pro Woche
heruntergeht und sich damit schmückt, dass sie sich nicht vor
den Karren der Leistungsgesellschaft spannen lässt. Die
Gehaltseinbuße: Von vorher 3000 netto im Monat auf nun 2400
netto. Sie brauche ja nicht so viel.

2400 für 70% Arbeitszeit ist ein Gehalt, das die allermeisten
hier im Forum (mich wohl eingeschlossen) nie erreichen werden.

Geschweige denn die Möglichkeit, ohne Karrierenachteile auf
70% reduzieren zu können - scheinbar wissen die Damen und
Herren im Staatsdienst teilweise gar nicht, wie es
"draußen" so aussieht.

Was denkt ihr dazu?

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

In Bayern muß man für das Realschullehramt ebenfalls an einer Uni studieren, allerdings "nicht vertieft", das Studium ist also etwas kürzer, als im Gymnasialbereich. Die Einstellungssituation sieht allerdings im Realschulbereich noch ernster aus, als im Gymnasialbereich, geschweige denn, daß sich da jemand aussuchen kann, ob er auf dem "Dorf" eingesetzt werden will, man darf froh sein, wenn man überhaupt irgendwo unterkommt. Die meisten Stellen gibts in München und im Umland und da hausen Akademiker ja bevorzugt in Schuhschachteln und fahren verrostete Gölfe, wenn ich mal ein Fazit aus diesem Forum ziehen darf... Meine Partnerschaften habe ich mir bislang auch eher nicht so sehr nach beruflicher Situation ausgesucht, aber möglicherweise ist das in schwäbischen Dörfern anders.

Stimmt, ich war auch mal in einem Betrieb beschäftigt, der eine Pensionskasse hatte, 1000 ? waren da schon bei normalen Arbeitnehmern durchaus üblich! Mein Onkel, der als einfacher Arbeiter in diesem Betrieb tätig war, hat eine Gesamtversorgung von runden 1800 ?, wäre er Beamter im einfachen Dienst gewesen (er hätte damals auch zur Post gehen können), hätte er deutlich weniger! Und auch im Bereich der Tarifbeschäftigten im ö. D. gibts ja Zusatzversorgung, die auch so schlecht nicht ist, insofern ist die Altersversorgung zwar durchaus gut, aber fällt auch nicht aus dem Rahmen!

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"... gibt es einige Rentner, die ..." - wenn ich das schon wieder lese.

Tatsache ist doch: ALLE Lehrer haben eine Pension, von der der DURCHSCHNITTLICHE Angestellte bestenfalls träumen kann.

Es ist ganz schrecklich in dieesem Forum, dass scheinbar studierte Leute nicht unterscheiden können zwischen einem Einzelfall (Dein Rentner mit 3000 Euro pro monat) und systemisch bedingten Gesamterscheinungen (eben die Beamten ab A13 aufwärts)!

Lounge Gast schrieb:

Du darfst nicht die Pensionsansprüche von 2 Beamten mit der
Rente eines Angestellten vergleichen. Im Bekanntenkreis gibt
es einige Rentner, die als Summe von gesetzlicher Rente und
Betriebsrente deutlich mehr als 3.000 Euro haben. Dafür muss
man nicht mal leitender Angestellter sein.

Lounge Gast schrieb:

  • Pensionsansprüche die
    kein Angestellter aus der GRV bekommt.
antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Unterstellt wurde bei meiner Betrachtung Endstufe A13 verheiratet in Ba Wü.

Man muss sich dabei vor Augen führen, dass man die besagten Konditionen auf jeden Fall bekommt (Voraussetzung: Verbeamtet)!
Es muss kein Aufstieg, Job- und Wohnortwechsel, Glück, Connections... vorliegen. Damit steht man IM SCHLECHTESTEN FALL besser da, als der Median der BWLer! Damit wird man nicht Reich, aber ich wage einmal zu behaupten, der Erwartungswert liegt auf jeden Fall höher als in der Industrie.
Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass die Mehrheit der Absolventen nicht bei tarifgebundenen IG-Metall oder Pharma-Unternehmen unterkommt, sondern bei Mittelständlern, wird die Argumentation umso klarer.

Ich denke, dass man vor ein paar Jahrzehnten in der Industrie noch einen besseren Schnitt machen konnte als im Lehramt.
In der aktuellen Situation (internationale Konkurrenz, nicht-neubesetzen ausgeschiedener Mitarbeiter, Outsourcing, Dienstleister...) hat sich das für Absolventen meiner Meinung nach aber umgedreht.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ein wichtiger Punkt, der mir persönlich (ohne alles gelesen zu haben) bisher unter den Tisch gefallen ist, ist die Arbeit, die man als Lehrer mit nach Hause nimmt.
Ich bin zwar noch recht weit vom Berufseinstieg entfernt und werde auch kein Lehrer (studiere Wirtschaftswissenschaften, B.Sc.), aber dafür bin ich andererseits noch recht nah an der Schule.

Lehrer machen ja nicht nur Unterricht, sie werden dazu angehalten, sich mit neuen Unterrichtskonzepten- und methoden (die ich persönlich im Laufe der Zeit immer fragwürdiger fand, vor allem in der Oberstufe) auseinanderzusetzen.
Dazu bereiten sie noch Unterrichtsreihen vor, und korrigieren vor allem Klassenarbeiten, sowie später auch Klausuren.
Und je nachdem, welche Fächerkombinationen ein/e Lehrer/in hat, ist das ein A***h voll Arbeit.

Während ein Arbeiter in der Industrie nach Feierabend nach Hause geht und auch wirklich "Feierabend" hat, geht ein Lehrer also nach Hause und setzt sich nochmal ein paar Stunden vor einen Stapel Klausuren.

Wenn man dann noch beachtet, womit die Lehrerinnen und Lehrer eigentlich jeden Tag umgehen, nämlich mit der Zukunft unseres Landes, kann ich die Kritik an überbezahlten Lehrern nicht mehr nachvollziehen.
Ich bin schon länger der Meinung, dass Lehrer eher unterbezahlt sind, wenigstens jedoch nicht überbezahlt.
Wenn man dann man nicht nur an gut aufgestellte Gymasien denkt, sondern an Haupt- und Sonderschulen, wird diese Situation noch deutlicher.

Jedoch möchte ich generell nicht Lehrerinnen und Lehrer in eine besondere Position heben, es gibt auch andere Menschen, die sehr wichtige Dienste für die Gesellschaft leisten. Und ja, Lehrer begeben sich in aller Regel früher oder später in den Elfenbeinturm des Beamtentums. Dieses Thema bedarf aber einer eigenen Diskussion...

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

Lehrer machen ja nicht nur Unterricht, sie werden dazu
angehalten, sich mit neuen Unterrichtskonzepten- und methoden
(die ich persönlich im Laufe der Zeit immer fragwürdiger
fand, vor allem in der Oberstufe) auseinanderzusetzen.
Dazu bereiten sie noch Unterrichtsreihen vor, und korrigieren
vor allem Klassenarbeiten, sowie später auch Klausuren.
Und je nachdem, welche Fächerkombinationen ein/e Lehrer/in
hat, ist das ein A***h voll Arbeit.

Laut Lehrerverband hat ein Lehrer im Schnitt 1.800h Jahresarbeitszeit. Das ganze all in, also mit Arbeit zuhause, Fortbildungen, Klassenfahrt, etc.
Das entspricht ziemlich genau einem 8h Arbeitstag, also absolut normal, für einen Akademiker eher zu niedrig. Dass das ganze ja nach Fach nochmal stark nach oben oder unten abweichen kann ist klar.

Ich bin auch der Meinung, dass Lehrer absolut richtig bezahlt sind. Der Job stellt, hohe Ansprüche an die Persönlichkeit, darum haben ja viele auch einen Burn Out und werden frühpensioniert.
Was aber absolut falsch ist sind die Gedanken mancher Lehrer, in der freien Wirtschaft würden sie mehr verdienen. Das ist selbst bei guten Fächern nicht so, denn für die umgerechnet vielleicht 80k brutto, die man im Vergleich zu einem A13/14 Lehrer verdienen müsste um finanziell auf gleichem Level zu liegen ist in der Wirtschaft normalerweise eine Leitungsposition nötig, welche die Mehrheit nicht hat.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Das ist dann ein Lebensalter Ü50 für Endstufe A13. Wenn der Durchschnitts-BWLer weniger verdienen sollte als ein Lehrer ist das aber eigentlich auch nicht schlimm. Es ist wohl so. dass einige Studenten BWL gewählt hatten, weil sie geglaubt haben, damit finanziell sehr gut abzuschneiden. Wenn diese Erwartung dann enttäuscht wird ist das aber doch ok. Der Sohn eines Bekannten wollte nach dem Abi auch BWL studieren. Das war 2006. Sein Vater, leitender Angestellter bei Dax30, hatte ihm dringend davon abgeraten, weil man die Massen von BWLern in der Industrie überhaupt nicht brauchen würde. Der Sohn ist dann doch Ingenieur geworden. Nach dem Master hat er sofort eine Stelle bei einem anderen großen Konzern bekommen.

Lounge Gast schrieb:

Unterstellt wurde bei meiner Betrachtung Endstufe A13
verheiratet in Ba Wü.

Man muss sich dabei vor Augen führen, dass man die besagten
Konditionen auf jeden Fall bekommt (Voraussetzung: Verbeamtet)!
Es muss kein Aufstieg, Job- und Wohnortwechsel, Glück,
Connections... vorliegen. Damit steht man IM SCHLECHTESTEN
FALL besser da, als der Median der BWLer! Damit wird man
nicht Reich, aber ich wage einmal zu behaupten, der
Erwartungswert liegt auf jeden Fall höher als in der Industrie.
Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass die Mehrheit
der Absolventen nicht bei tarifgebundenen IG-Metall oder
Pharma-Unternehmen unterkommt, sondern bei Mittelständlern,
wird die Argumentation umso klarer.

Ich denke, dass man vor ein paar Jahrzehnten in der Industrie
noch einen besseren Schnitt machen konnte als im Lehramt.
In der aktuellen Situation (internationale Konkurrenz,
nicht-neubesetzen ausgeschiedener Mitarbeiter, Outsourcing,
Dienstleister...) hat sich das für Absolventen meiner Meinung
nach aber umgedreht.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Da müßte man erstmal definieren, was ein "durchschnittlicher" Angestellter sein soll und in wie weit dieser dann vergleichbar ist. Ich würde nämlich mal meinen, daß im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung und auch der Arbeitnehmer, ein Lehrer über ein überdurchschnittliches Ausbildungsniveau verfügt.

Leichter wie als Lehrer, tut man sich übrigens als Arzt, in den öffentlichen Dienst zu kommen! Da gibts zwar auch weniger Stellen, als im Schuldienst, allerdings sind diese auch weit weniger begehrt, sprich, es gibt deutlich weniger Bewerber, vielerorts ist man froh, Bewerber auf Amtsarztstellen zu bekommen und zwar gerade in den ländlicheren Gebieten! Offensichtlich haben die Ärzte eine andere Perspektive auf die Attraktivität des Beamtenverhältnisses.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Bitte nicht die 2 Jahre Referendariat vergessen. Da verdienen Lehrer (zumindest in Bayern) ca. 1.000 EUR bis 1.200 EUR.
In den beiden Jahren verdienen Angestellte in der Industrie schon ihr "normales" Gehalt.
Wenn dann der Lehrer "richtig" einsteigt, hat der Angestellte in der Industrie schon 2x Gehaltssteigerungen (ca. 5-7 Prozent jeweils...).

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ok, dann vergleichen wirs nicht mit einem BWLer, sondern mit einem Ingenieur:

Laut Personalmarkt haben Ingenieure 2013 in der Automobilindustrie eine Mediangehalt von 71.347 ?.
Das obere Quartil liegt bei 83.032 ?.

--> Verbeamtete Lehrer spielen knapp im !oberen! Quartil der Ingenieursgehälter in der Automobilbranche mit, liegen aber AUF JEDEN FALL über dem Median!

Regelmäßige Gehaltssteigerungen bekommen der Großteil der Akademiker (da bei Mittelständler) in der Regel nicht! Das Referendariat ist aber in der Tat erstmal eine finanzielle Einbuße

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

In den meisten Bundesländern wurde das Referendariat auf 18 Monate verkürzt. Das Problem beim Referendariat ist jedoch, dass es sehr viele Bewerber auf vergleichsweise wenige Stellen gibt. Das führt dann dazu, dass manche Bewerber ein Jahr oder länger auf einen Ref-Platz warten müssen. Das Referendariat als solches ist auch der Hammer. Ich habe während dieser Zeit nie weniger als 55 h/Woche gearbeitet. Und das bei einer Bezahlung von 1000-1200 Euro netto!

Peter Z.

Lounge Gast schrieb:

Bitte nicht die 2 Jahre Referendariat vergessen. Da verdienen
Lehrer (zumindest in Bayern) ca. 1.000 EUR bis 1.200 EUR.
In den beiden Jahren verdienen Angestellte in der Industrie
schon ihr "normales" Gehalt.
Wenn dann der Lehrer "richtig" einsteigt, hat der
Angestellte in der Industrie schon 2x Gehaltssteigerungen
(ca. 5-7 Prozent jeweils...).

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

Laut Lehrerverband hat ein Lehrer im Schnitt 1.800h
Jahresarbeitszeit. Das ganze all in, also mit Arbeit zuhause,
Fortbildungen, Klassenfahrt, etc.
Das entspricht ziemlich genau einem 8h Arbeitstag, also
absolut normal, für einen Akademiker eher zu niedrig. Dass
das ganze ja nach Fach nochmal stark nach oben oder unten
abweichen kann ist klar.

Ich bin auch der Meinung, dass Lehrer absolut richtig bezahlt
sind. Der Job stellt, hohe Ansprüche an die Persönlichkeit,
darum haben ja viele auch einen Burn Out und werden
frühpensioniert.
Was aber absolut falsch ist sind die Gedanken mancher Lehrer,
in der freien Wirtschaft würden sie mehr verdienen. Das ist
selbst bei guten Fächern nicht so, denn für die umgerechnet
vielleicht 80k brutto, die man im Vergleich zu einem A13/14
Lehrer verdienen müsste um finanziell auf gleichem Level zu
liegen ist in der Wirtschaft normalerweise eine
Leitungsposition nötig, welche die Mehrheit nicht hat.

Klingt soweit nachvollziehbar. Aber warum wäre ein Industrieangestellter mit 80k brutto auf dem selben finanziellen Level, wie ein A13/14 Lehrer?
Auf A13/14 kommen doch niemals 80k brutto zusammen. Eher so 50-60k laut Besoldungstabellen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Auf Spiegel.de gibt es eine interessante Statistik.

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/welches-studium-bringt-welches-einkommen-vergleich-fuer-studenten-a-969164.html

BWL auf Platz 3 hinter Zahnmedizin und Medizin, Lehramt Platz 31 (jeweils Männer).

Es geht um Nettogehälter.
Mythos gut verdienender Lehrer ausgeräumt, nächster Thread bitte.

(Jaja ich weiß, es kommen wieder hunderte Voodoo-Priester mit obskuren Rechnungen bei denen der Lehrer entgegen alter Fakten doch besser abschneiden wird.)

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Alternativ kann man ja ein Unternehmen gründen, einen Geschäftsführer einstellen und die Arbeit gut delegieren. Dann schauspielert man Leistungsgesellschaft und lehnt sich faul zurück. Sollen doch die anderen arbeiten. Will von den Mitarbeitern keiner unbezahlten Überstunden leisten oder möchte in den öffentlichen Dienst wechsenl (z.B. als Lehrer) den bezeichnet man als faulen Sack.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Die Studie vergleicht Absolventen eines Faches - nicht die Berufe, die sie üblicherweise ausüben. Der Betriebswirt, der zuhause bleibt und seine Kinder erzieht, fließt genauso in die Berechnung ein wie der Topmanager."

Nich alle Lehrer haben Lehramt studiert und nicht alle, die Lehramt studiert haben werden Lehrer. Weiterhin nicht alle Lehrer werden verbeamtet. => Statistik unbrauchbar.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Klingt soweit nachvollziehbar. Aber warum wäre ein
Industrieangestellter mit 80k brutto auf dem selben
finanziellen Level, wie ein A13/14 Lehrer?
Auf A13/14 kommen doch niemals 80k brutto zusammen. Eher so
50-60k laut Besoldungstabellen.

Beamte bezahlen keine Sozialabgaben, d.h. keine Rentenversicherungs- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge. Daher bleibt vom Brutto mehr Netto übrig als bei Nicht-Beamten. Daher die Differenz.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Meine Frau würde als Grundschullehrerin mit A12 in Stufe 6 ca. 2.700 ? netto in NRW verdienen (Steuerklasse 4). Davon muss Sie aber noch die PKV bezahlen. Um ein vergleichbares Gehalt als BWLer zu erreichen müsste man knapp TEUR 54 verdienen(hier wird die KV ja bereits einbehalten und man kommt auch auf ca. TEUR 2,5). Das Gehalt eines (Grundschul-)Lehrers ist nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Meines Erachtens aber einer der besten Jobs für eine Frau mit Kinderwunsch!

Die Zahlen in der Umfrage kann ich in Bezug auf Lehramt nicht nachvollziehen. Da müssen die auch die ganzen Referendare mit eingerechnet haben.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

Klingt soweit nachvollziehbar. Aber warum wäre ein
Industrieangestellter mit 80k brutto auf dem selben
finanziellen Level, wie ein A13/14 Lehrer?
Auf A13/14 kommen doch niemals 80k brutto zusammen. Eher
so
50-60k laut Besoldungstabellen.

Beamte bezahlen keine Sozialabgaben, d.h. keine
Rentenversicherungs- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge.
Daher bleibt vom Brutto mehr Netto übrig als bei
Nicht-Beamten. Daher die Differenz.

Die Differenz kommt insbesondere auch dadurch, dass man bei einem Beamten natürlich auch die anderen finanziellen Vorteile einbeziehen muss. Wenn man als Angestellter z.B. fuer eine vergleibar hohe Rente selbst an sparen muss, die PKV teurer ist, etc., dann muss man deutlich mehr verdienen als nur den Betrag, welcher zum selben netto führt.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Das sind Zahlen aus einer Vergangenheit, als es den BWLern noch besser ging.

Lounge Gast schrieb:

Auf Spiegel.de gibt es eine interessante Statistik.

ww.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/welches-studium-bringt-welches-einkommen-vergleich-fuer-studenten-a-969164.html

BWL auf Platz 3 hinter Zahnmedizin und Medizin, Lehramt Platz
31 (jeweils Männer).

Es geht um Nettogehälter.
Mythos gut verdienender Lehrer ausgeräumt, nächster Thread
bitte.

(Jaja ich weiß, es kommen wieder hunderte Voodoo-Priester mit
obskuren Rechnungen bei denen der Lehrer entgegen alter
Fakten doch besser abschneiden wird.)

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Könnten von mir stammen die zeilen. Willst du mich heiraten? ;)

Ein großes problem ist aber auch das zunehmende "outsourcen" >der elterlichen erziehungspflichten an den staat. Seien es kitas, >ganztagsschulen oder der grund für das alles: die bestrebungen >danach mehr frauen wieder in den arbeitsmarkt zurückzubringen.
Das elterngeld ist da nur ein faules ablenkungsmanöver um die >wahnsinnigen versprechungen teilweise einlösen zu können...

Jap, lass uns heiraten. ;) Deine Zeilen sprechen mir aus der Seele.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Neulich kam doch auch eine Studie raus, die besagte, dass Pensionäre die vermögenste Gruppe in Deutschland darstellen. Vermögender als Angestellte, Selbstständige, Rentner usw.

Dies wird darauf zurückgeführt, dass Pensionäre vergleichweise viel Immobilienvermögen und Wertpapiere halten....

So schlecht scheints den Beamten wohl nicht zu gehen ;)

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Die Beamten im gehobenen/höheren Dienst fahren aktuell deutlich besser als die meisten Arbeitnehmer in der Wirtschaft.

Ein paar kurze Anmerkungen:

  1. Automatischer Stufenaufstieg innerhalb der Besoldungsgruppe
    Zwischen niedrigster Stufe und letzter Stufe reden wir hier von 20-40% Unterschied, je nach Besoldugsgruppe. Man muss für eine höhere Stufe keine Stelle wechseln, keine Weiterbildungen/Lehrgänge besuchen, oder sonstiges. Es geht von ganz allein!
    Vorteil Beamter.

  2. Tarifsteigerung Öffentlicher Dienst
    Die Tarifsteigerungen kommen auch hinzu. Tarife gibts in der freien Wirtschaft auch, mit z. T. deutlich höheren Tarifabschlüssen (z. B. IGM/IGBCE). Doch immer weniger Firmen sind tarifgebunden. Viele Firmen betreiben Gehaltssenkung, indem sie die Gehälter einfrieren.
    Vorteil Beamter.

  3. Arbeitszeit/Auszeit/Kindererziehung/...
    Beamte können sich für Jahre beurlauben lassen (unbezahlt), haben aber eine Garantie auf Wiedereinstellung. Praktisch, wenn man mal in die Politik will. Die Arbeitszeit können sie auch reduzieren, s. Bsp. oben.
    Auszeiten für Kindererziehung wirken sich in keinster Weise negativ auf die sogenannte "Karriere" aus wie in der Wirtschaft.
    Vorteil Beamter.

  4. Pension
    Hier ist sowieso alles klar.
    Vorteil Beamter.

  5. Jobsicherheit (Stichworte: Globalisierung, Umstrukturierung, Wirtschaftslage)
    dito.
    Vorteil Beamter.

  6. Standortsicherheit
    dito.
    Vorteil Beamter.

  7. Besoldung/Zuschläge
    Sehr hohe Netto-Gehälter! Der Vergleich der Brutto-Gehälter von Beamten mit Arbeitnehmern ist geradezu irreführend, passt den Beamten aber gut in den Kram ("Ich hab nur 45k p. a.").
    Als Single, Stkl. 1, ab A11-Besoldung aufwärts, kann man locker mit normalen Angestellten in der Wirtschaft konkurrieren.
    Ist man verheiratet (Zuschlag ~100 ?), hat 1 Kind (Zuschlag ~100 ?), 2 Kinder (Zuschlag ~100 ?) oder gar 3 Kinder (Zuschlag ~300 ?) schlägt man den normalen Angestellten z. T. schon mit A10-Besoldung.
    Vorteil Beamter.

  8. Sonstiges (Auszug)
    Hitzefrei, Glatteis-frei, Wandertage, Ferien, Gesellschaftliche Anerkennung, sinnstiftende Tätigkeit, kein Erfolgsdruck, ...
    Vorteil Beamter.

Ja, Beamte haben es unter dem Strich besser.

Für Arbeitnehmer könnte es aufgrund des demografischen Wandels in 10-20 Jahren tatsächlich besser werden. Aktuelle Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt (Outsourcing, Explosion bei Gründung von Tochterfirmen, Zeitarbeit, stagnierende Gehälter, etc.) deuten aber auf einen eher negativen Trend hin.

Wenn trotz Fachkräftemangel und Rekordzahlen/-umsätzen/-gewinnen keine spürbare Belebung auf dem Arbeitsmarkt einsetzt (3 Mio. Arbeitslose) und die Firmen sich schon bei Forderungen von 3 % mehr Gehalt (Bundesbank) aufregen, stimmt etwas nicht. Die Wirtschaft wird die Verrentungswelle der nächsten 15 Jahre wohl zum stillen Abbau tausender Jobs nutzen, indem sie die Stellen einfach nicht nachbesetzt.

Der Beamte lacht sich über solche Umstände nur schlapp.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

Beamte bezahlen keine Sozialabgaben, d.h. keine Rentenversicherungs- und >Arbeitslosenversicherungsbeiträge. Daher bleibt vom Brutto mehr Netto übrig >als bei Nicht-Beamten. Daher die Differenz.

Lounge Gast schrieb:

Die Differenz kommt insbesondere auch dadurch, dass man bei einem Beamten >natürlich auch die anderen finanziellen Vorteile einbeziehen muss. Wenn man >als Angestellter z.B. fuer eine vergleibar hohe Rente selbst an sparen muss, die >PKV teurer ist, etc., dann muss man deutlich mehr verdienen als nur den >Betrag, welcher zum selben netto führt.

Ja gut, dann ist die Differenz natürlich erklärt.
Ich fände eine grundsätzliche Diskussion über die Notwendigkeit dieser ganzen Annehmlichkeiten der Beamten (also aller Beamten, nicht nur Lehrer) ohnehin viel sinnvoller als eine Gehaltsdiskussion über Lehrer.

Wenn man bedenkt, was das alles kostet, muss man auch mal fragen dürfen, ob das alles wirklich in der Form und Intensität nötig und gerechtfertigt ist.
Zudem profitieren Beamte von jeder Gehaltserhöhung, die der nicht-verbeamtete Teil des öffentlichen Dienstes mühsam erstreikt.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Dann muss man auch unterscheiden, ob der Angestellte in einer kleinen Firma ohne Betriebsrente arbeitet oder aber in einem Konzern, der mit seiner Betriebsrente (+ gesetzlicher Rente) die Beamtenversorgung noch weit übertrifft.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Klingt soweit nachvollziehbar. Aber warum wäre ein
Industrieangestellter mit 80k brutto auf dem selben
finanziellen Level, wie ein A13/14 Lehrer?
Auf A13/14 kommen doch niemals 80k brutto zusammen.
Eher
so
50-60k laut Besoldungstabellen.

Beamte bezahlen keine Sozialabgaben, d.h. keine
Rentenversicherungs- und
Arbeitslosenversicherungsbeiträge.
Daher bleibt vom Brutto mehr Netto übrig als bei
Nicht-Beamten. Daher die Differenz.

Die Differenz kommt insbesondere auch dadurch, dass man bei
einem Beamten natürlich auch die anderen finanziellen
Vorteile einbeziehen muss. Wenn man als Angestellter z.B.
fuer eine vergleibar hohe Rente selbst an sparen muss, die
PKV teurer ist, etc., dann muss man deutlich mehr verdienen
als nur den Betrag, welcher zum selben netto führt.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wieviel Betriebsrechte gibt es denn noch?
Bzw. wieviele Firmen gibt es, wo man das meiste nicht selber zahlt? Bei mir im Konzern (>50.000 MA) werden ganze 8 Euro zu geschossen, wenn ich eine ueppige Betriebsrechte wollte, welche mit den Pensionen vergleichbar wären, müsste ich einige 100 Euro selber einzahlen. Freund von mir arbeitet bei einer grossen deutschen Versicherung, dort werden maximal 40 Euro vom Arbeitgeber zu geschossen, aber nur, wenn man selber mindestens 80 Euro einzahlt.
Im den meisten Firmen, auch Konzernen gibt es keine nennenswerte Betriebsrechte, ausser man zahlt selber ein. Dann kann ich aber auch gleich selber anlegen und bin damit flexibler.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Vermutlich bist Du noch nicht Beamter gewesen! Anders ist Deine Darstellung nicht zu verstehen. Die Tariferhöhungen im ÖD werden nie direkt an die Beamten weitergegeben, sondern gelten für die Angestellten. Die Beamten bekommen meistens etwas weniger und das auch noch zeitlich später als die Angestellten. Es hat aber auch schon mal Jahre gegeben, in denen die Beamten exakt 0% Erhöhung bekommen haben, obwohl die Angestellten respektable Erhöhungen hatten. Arbeitsortsicherheit haben nur die Angestellten, weil bei denen der Arbeitsort im Arbeitsvertrag steht. Der Beamte kann im Gebiet seines Dienstherren frei versetzt werden. Wenn Dienststellen neu strukturiert werden bzw. zusammengefasst oder aufgelöst werden passiert das auch in der Realität. Da kann für einen Bundesbeamten auch schon mal eine Versetzung von Norddeutschland in das Rhein Main Gebiet draus werden. Geht bei einem Angestellten nicht. Der Beamte bezahlt je nach Familienstand höhere Krankenkassenbeiträge. Deshalb auch die Zuschläge, die diesen Nachteil abmildern sollen. Meine Mutter war Angestellte im ÖD. Der Beamte, der ihr am Schreibtisch gegenüber saß, hatte netto weniger als sie. Vor allem hat sie aber anschließend mehr Rente bekommen als der Beamte Pension. Beide haben exakt die gleiche Arbeit gemacht. Die war sehr froh, keine Beamtin gewesen zu sein!

Lounge Gast schrieb:

  1. Tarifsteigerung Öffentlicher Dienst
    Die Tarifsteigerungen kommen auch hinzu. Tarife gibts in der
    freien Wirtschaft auch, mit z. T. deutlich höheren
    Tarifabschlüssen (z. B. IGM/IGBCE). Doch immer weniger Firmen
    sind tarifgebunden. Viele Firmen betreiben Gehaltssenkung,
    indem sie die Gehälter einfrieren.
    Vorteil Beamter.

  2. Arbeitszeit/Auszeit/Kindererziehung/...
    Beamte können sich für Jahre beurlauben lassen (unbezahlt),
    haben aber eine Garantie auf Wiedereinstellung. Praktisch,
    wenn man mal in die Politik will. Die Arbeitszeit können sie
    auch reduzieren, s. Bsp. oben.
    Auszeiten für Kindererziehung wirken sich in keinster Weise
    negativ auf die sogenannte "Karriere" aus wie in
    der Wirtschaft.
    Vorteil Beamter.

  3. Pension
    Hier ist sowieso alles klar.
    Vorteil Beamter.

  4. Jobsicherheit (Stichworte: Globalisierung,
    Umstrukturierung, Wirtschaftslage)
    dito.
    Vorteil Beamter.

  5. Standortsicherheit
    dito.
    Vorteil Beamter.

  6. Besoldung/Zuschläge
    Sehr hohe Netto-Gehälter! Der Vergleich der Brutto-Gehälter
    von Beamten mit Arbeitnehmern ist geradezu irreführend, passt
    den Beamten aber gut in den Kram ("Ich hab nur 45k p.
    a.").
    Als Single, Stkl. 1, ab A11-Besoldung aufwärts, kann man
    locker mit normalen Angestellten in der Wirtschaft
    konkurrieren.
    Ist man verheiratet (Zuschlag ~100 ?), hat 1 Kind (Zuschlag
    ~100 ?), 2 Kinder (Zuschlag ~100 ?) oder gar 3 Kinder
    (Zuschlag ~300 ?) schlägt man den normalen Angestellten z. T.
    schon mit A10-Besoldung.
    Vorteil Beamter.

  7. Sonstiges (Auszug)
    Hitzefrei, Glatteis-frei, Wandertage, Ferien,
    Gesellschaftliche Anerkennung, sinnstiftende Tätigkeit, kein
    Erfolgsdruck, ...
    Vorteil Beamter.

Ja, Beamte haben es unter dem Strich besser.

Für Arbeitnehmer könnte es aufgrund des demografischen
Wandels in 10-20 Jahren tatsächlich besser werden. Aktuelle
Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt (Outsourcing, Explosion
bei Gründung von Tochterfirmen, Zeitarbeit, stagnierende
Gehälter, etc.) deuten aber auf einen eher negativen Trend hin.

Wenn trotz Fachkräftemangel und
Rekordzahlen/-umsätzen/-gewinnen keine spürbare Belebung auf
dem Arbeitsmarkt einsetzt (3 Mio. Arbeitslose) und die Firmen
sich schon bei Forderungen von 3 % mehr Gehalt (Bundesbank)
aufregen, stimmt etwas nicht. Die Wirtschaft wird die
Verrentungswelle der nächsten 15 Jahre wohl zum stillen Abbau
tausender Jobs nutzen, indem sie die Stellen einfach nicht
nachbesetzt.

Der Beamte lacht sich über solche Umstände nur schlapp.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Doch, es gibt immer noch viele Firmen, die das machen. Dax, MDax u.s.w.

Lounge Gast schrieb:

Wieviel Betriebsrechte gibt es denn noch?
Bzw. wieviele Firmen gibt es, wo man das meiste nicht selber
zahlt? Bei mir im Konzern (>50.000 MA) werden ganze 8 Euro
zu geschossen, wenn ich eine ueppige Betriebsrechte wollte,
welche mit den Pensionen vergleichbar wären, müsste ich
einige 100 Euro selber einzahlen. Freund von mir arbeitet bei
einer grossen deutschen Versicherung, dort werden maximal 40
Euro vom Arbeitgeber zu geschossen, aber nur, wenn man selber
mindestens 80 Euro einzahlt.
Im den meisten Firmen, auch Konzernen gibt es keine
nennenswerte Betriebsrechte, ausser man zahlt selber ein.
Dann kann ich aber auch gleich selber anlegen und bin damit
flexibler.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Leider arbeiten 95% der angestellten nicht bei DAX, MDAX oder SDAX

Etwas lächerlich, dass die verbeamtete Mitarbeiterin der kommunalen Verkehrsüberwachung sich mit einem Abteilungsleiter bei BMW vergleicht. (zugegeben etwas überspitzt und polemisch).

Es gehört schon sehr viel dazu, zu negieren, dass die Konditionen für Beamten traumhaft sind. Was richtig ist: Nach oben gibt es deutlich mehr tolle Chancen in der freien Wirtschaft als im Beamtentum. Die Kehrseite der Medallie ist, dass die Konditionen für die "Verlierer" deutlich schlechter sind. Und beim Vergleich der großen Masse der Otto-Normal-Beamten mit den Otto-Normal-Angestellten gewinnt der Beamte haushoch.

Spannend wird die Zukunft, wenn es - reine Fiktion aber meine Einschätzung - das Beamtenversorgungsverbessergs-chancengleicheitsbeschleunigungsgesetz im Jahr 2025 geben wird. "Die Pension orientiert sich an der durchschnittlichen Rente". Ja, die parlamentarischen Hürden sind ziemlich gering, dass die Pensionen sich in Rauch auflösen. Im Grundgesetz steht nämlich nur was von Alimentationsprinzip (Art. 33 Abs. 5 GG) - und was angemessen ist, ist dehnbar und Auslegungssache. Und Auslegungssache richtet sich nach Kassenlage.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich bekomme bei einem Dax-UN eine bAV (d.h. komplett arbeitgeberfinanziert) in Höhe von ca. 5-6k p.a., gekoppelt an das Jahreszielgehalt. Bei Auszahlung wird die angesparte Summe natürlich individuell versteuert. Denke das wird bei anderen grossen UN nicht anders sein.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Beamtenversorgungsverbessergs-chancengleicheitsbeschleunigungsgesetz im Jahr 2025 "

wünschenswert wäre es - leider aber sitzen in den Reihen unserer Parlamentarier zum Großteil ehemalige Beamte. Da wird die Rente weiter gekürzt, während die Pensionen unter Hinweis auf die Alimentationsverpflichtung hoch gehalten werden.

Wie bereits gesagt: Ich neide dem Polizisten (A9 oder A10) oder dem Feuerwehrmann (ebenfalls A9 oder A10) nicht seine Pension.

Aber es kann doch nicht angehen, dass Beamte, die während des Arbeitslebens schon ordentlich verdienen (und auch mal privat vorsorgen könnten), auch nocht 3000? Pension in den A... geblasen bekommen (ab A13)

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

Ich bekomme bei einem Dax-UN eine bAV (d.h. komplett
arbeitgeberfinanziert) in Höhe von ca. 5-6k p.a., gekoppelt
an das Jahreszielgehalt. Bei Auszahlung wird die angesparte
Summe natürlich individuell versteuert. Denke das wird bei
anderen grossen UN nicht anders sein.

In Deutschland zahlt nicht ganz jeder zweite Arbeitnehmer in eine Betriebsrechte ein. Im Durchschnitt etwa 150?. Er selbst, nicht der Arbeitgeber.
Die durchschnittliche Betriebsrechte beträgt 270? und ist in Hochzinsphasen angespart worden, was nicht mehr mit der heutigen Situation vergleichbar ist.
Daraus kann sich jeder selber überlegen, wie ueblich ein hoher Arbeitgeber Zuschuss ist. Bei der weit ueberwiegenden Mehrheit sind es wahrscheinlich maximal 200-300?, bei vielen auch gar nichts, denn Arbeitgeber sind nur dazu verpflichtet, eine Betriebsrechte zum selber einzahlen anzubieten, Zuschießen ist nicht noetig.
Auch aus der genannten Zahl, dass nicht mal die Hälfte der Arbeitnehmer eine Betriebrente nutzt wird klar, wie lohnend das Ganze ist fuer viele ist, nämlich gar nicht.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Scheiß Autokorrektur. Soll natürlich immer Betriebsrente heißen und die 200-300 Euro sind p.a. zu verstehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Du verkennst die Situation der Polizeibeamten. Im Vergleich zum Durchschnittsbeamten sind die eher besser gestellt. Die normale Vollzugspolizei hat A9 als Eingangsamt. Karrierechancen sind besser als für die anderen Beamten. Du scheinst Dich im ÖD nicht aus zu kennen.

Lounge Gast schrieb:

"Beamtenversorgungsverbessergs-chancengleicheitsbeschleunigungsgesetz im Jahr 2025 "

wünschenswert wäre es - leider aber sitzen in den Reihen
unserer Parlamentarier zum Großteil ehemalige Beamte. Da wird
die Rente weiter gekürzt, während die Pensionen unter Hinweis
auf die Alimentationsverpflichtung hoch gehalten werden.

Wie bereits gesagt: Ich neide dem Polizisten (A9 oder A10)
oder dem Feuerwehrmann (ebenfalls A9 oder A10) nicht seine
Pension.

Aber es kann doch nicht angehen, dass Beamte, die während des
Arbeitslebens schon ordentlich verdienen (und auch mal privat
vorsorgen könnten), auch nocht 3000? Pension in den A...
geblasen bekommen (ab A13)

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Die Frage ist, ob ein Lehrer bei einer 16-Stunden-Woche wirklich 2.400? verdient. Das finde ich, auch im Zusammenhang mit den Managergehältern, ziemlich unanständig vom Staat. Schlimmer noch als beim Manager handelt es sich beim Topf, aus dem der Lehrer sein Gehalt bezieht, um das Vermögen, das der Steuerzahler zusammengetragen hat. Also bitte, nicht jetzt das ganze unter Neid usw. subsumieren. Es geht schlichtweg um den Anstand, insb. vor dem Hintergrund der Staatsverschuldung und des drohenden Rentenchaos. Was leistet denn schon ein Lehrer, dass er solche Gehälter bezihene darf?

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Das Problem ist für mich nicht, dass ein Lehrer viel verdient, sondern eher das Jammern auf hohem Niveau. Natürlich sollten Lehrer gut bezahlt werden, schließlich sind sie mit der Produktion des Humankaptials beauftragt. Viele Lehrer haben einfach keine Relation mehr zu dem, was in der Wirtschaft heute verdient. Ich selbst bin IT Berater, der seit 3 Jahren jede Woche zweimal zum Kunden fliegt, vor Tage vor Ort ist und 4 Nächte im Hotel, gearbeitet werden natürlich auch mehr als 40 Stunden. Am Ende bleiben aber nur 50k Brutto hängen. Im Freundeskreis habe ich einige Lehrer, die glauben, dass ich mit meinem Job Unmengen an Kohle scheffel. Klar, 50k klingen für die erstmal viel. Wenn ich denen dann aber mal vorrechne, was da netto übrig bleibt, erntet man entsetzte, ungläubige Blicke. Am Ende steht viellecht minimal besser da als der Lehrer netto nach Abzug der PKV.

In den 70ern und 80ern mag es vielleicht so gewesen sein, dass man in der Wirtschaft gegenüber dem Lehrer im Vorteil war. Heute herrscht hier Gleichgewicht bzw. ein leichtes Plus beim Lehrer. Nur wissen die das nicht und fühlen sich immer noch im Nachteil und jammern entsprechend.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wie kommst Du auf eine 16-Stunden-Woche? Also 16 Stunden Arbeitszeit pro Woche?

Lounge Gast schrieb:

Die Frage ist, ob ein Lehrer bei einer 16-Stunden-Woche
wirklich 2.400? verdient. Das finde ich, auch im Zusammenhang
mit den Managergehältern, ziemlich unanständig vom Staat.
Schlimmer noch als beim Manager handelt es sich beim Topf,
aus dem der Lehrer sein Gehalt bezieht, um das Vermögen, das
der Steuerzahler zusammengetragen hat. Also bitte, nicht
jetzt das ganze unter Neid usw. subsumieren. Es geht
schlichtweg um den Anstand, insb. vor dem Hintergrund der
Staatsverschuldung und des drohenden Rentenchaos. Was leistet
denn schon ein Lehrer, dass er solche Gehälter bezihene darf?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Also in dem einen Thread wird gerade noch gefragt, ob man von 2500 EUR überhaupt leben kann und hier werden 2400 EUR als unanständig bezeichnet, Jungs und Mädels, ihr seid lächerlich! Abgesehen davon, daß 16 Stunden die Unterrichtsverpflichtung darstellen, hier kommen noch Korrektur- und Unterrichtsvorbereitungszeiten dazu sowie Zeiten für Lehrerkonferenzen etc., es handelt sich dabei um eine 2/3 Stelle und für eine 2/3 Stelle sind nun 2400 Flocken ganz gut, aber sicherlich nicht die Welt, Kinder, Kinder... Und was leistet er? Hm, also er unterrichtet die Früchte eurer Lenden und wenn ich das hier so lese, dann ist das definitiv kein Spaß, ebenso, wie es sicherlich auch kein Spaß ist, sich mit euch als deren Erzeugern noch auseinanderzusetzen, weil sich, die von Mama oder Papa ererbte Hochintelligenz leider nicht in den Noten des Sprößlings wiederspiegelt, so gesehen, muß ich für meinen Teil jetzt sagen, daß da 2400 EUR als Schmerzensgeld eher noch tief angesetzt sind!

Polizei hat tatsächlich einige Vorteile gegenüber der Verwaltung, Eingangsamt A9 ist allerdings lediglich in Bundesländern mit zweigeteilter Laufbahn gegeben, dies sind einige, aber lange nicht alle, normalerweise ist das Eingangsamt im Polizeivollzug A7. Bei der Feuerwehr A9? Wenn man Zugführer ist, oder sonstige herausgehobene oder Leitungsfunktionen hat ja, ansonsten sitzt man da sehr lange in A7. Auch in der Verwaltung wird man bis A9 lange brauchen. Die Stufen sind schon lange keine Altersstufen mehr, sie sind an die Leistung gekoppelt und da Beamte regelmäßig beurteilt werden muß auch die Vorrückung der Stufe bestätigt werden, sonst erfolgt keine Vorrückung. Da sind die Voraussetzungen für die Stufen in den meisten Tarifwerken in der Wirtschaft weniger an die Leistung gekoppelt, dabei handelt es sich meistens um reine Erfahrungsstufen, bei denen eine Leistung keine Rolle spielt! Die Tarifergebnisse der Tarifbeschäftigten werden auch nicht automatisch übertragen, sondern je nach Parlamentsbeschluß und da gab es in den vergangenen Jahren so einige Verschiebungen, diese Erhöhungen waren auch meistens deutlich niedriger, als das, was in der Wirtschaft so an Tariferhöhungen durchgesetzt wurde. Da streikt auch der Tarifbeschäftigte nicht mühsam für die Beamten, sondern Beamte haben Streikverbot(!) und das ist gerade im Schulbereich immer noch ein Argument für den Beamtenstatus, es gab schon so einige Länder, wo ganze Abiturjahrgänge ausgefallen sind, weil die Lehrerschaft gestreikt hat, auch an die GDL-Streiks darf man erinnern, da war so mancher froh, daß es noch Restbestände an verbeamteten Lokführern gab, die zumindestens einige Züge am Laufen gehalten haben! Und jetzt hab ich keinen Bock mehr, weil ich nämlich kein Lehrer bin und entsprechend weniger Schmerzensgeld kassiere...

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wollen wir an der Stelle nicht noch die Gehälter von Ärzten und Piloten einbringen?

Facharzt: 70k zum Einstieg, 84k nach ein paar Jahren
Oberarzt: 84-96k
(jeweils Grundgehälter; dazu kommen je nach Abteilung nach Zulagen, Zuschläge, etc.)

Lufthansa-Pilot: 73k zum Einstieg, Durchschnitt: 181k; Endstufe: 1/4 Million

Sind das nicht übrigens auch nur "Sachbearbeiter"? Zumindest der Pilot oder der Facharzt haben keinerlei Führungsverantwortung. Sehen wir mal davon ab, dass der Arzt gelegentlich einen angehenden Arzt in simplen Dingen einleiten muss, was ja nichts anderes ist als wenn wir BWLer einen Praktikanten anleiten. Deswegen sind wir ja noch lange keine Führungskräfte.

Mit einer eigenen Praxis sind Reingewinne im sechstelligen Bereich übrigens üblich, d.h. Durchschnitt. Und das ist quasi ein sicheres Geschäft mit kaum unternehmerischen Risiko.

Noch so eine These, die meisten werden wohl inflationsbereinigt hier nie über 60k hinaus kommen. Wer nicht bei IG-Metall ist oder das Geld in einer der extrem teuren Städte verdient (Frankfurt, München, etc.), der wird 60k (oder 70k in 5 Jahren inflationsbereinigt oder 85k in 10 Jahren usw.) nie erreichen ohne echte Führungsverantwortung und Knochenjob.

Achja, apropros Ärzte: Die haben ihr eigenes, kapitalgedecktes Versorgungswerk. Deren Rente ist von der Höhe her also absolut mit den Pensionen vergleichbar (und meist sogar höher).
Was LH-Kapitäne mit 55 aufwärts bekommen, brauche ich auch nicht erwähnen. Achja, Ruhestand mit 55, da träumt der liebe BWLer wieder...

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

... Jaja und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man auf diese Positionen kommt. In meiner Anfangszeit (gerade Uni fertig, erster Job, fremde Stadt, WG-Zimmer) hat ein Pilot von AirBerlin in meiner WG gewohnt. Da war nix mit 181k nach einpaar Jahren. Er war so eine Art Springer, wenn man Not am Mann war. Übrigens: Vor der Tür stand sein Wagen - ein Opel Corsa.
Bekannter von mir (Arzt im Krankenhaus, gerade in der Facharztausbildung) erzählt von Zerfleischungssituationen unter den Ärzten und und und ... so hat jeder Beruf etwas für sich. Und ob man überhaupt diese Beruf ergreifen kann - wie schon mal erwähnt -, steht auf einem anderen Blatt.

Denke, dass der Lehrerberuf früher eher belächelt wurde. Heutzutage wird dieser Beruf als geradezu traumhaft verklärt ... Die Wahrheit wird irgendwo in der Mitte liegen ...

Lounge Gast schrieb:

Wollen wir an der Stelle nicht noch die Gehälter von Ärzten
und Piloten einbringen?

Facharzt: 70k zum Einstieg, 84k nach ein paar Jahren
Oberarzt: 84-96k
(jeweils Grundgehälter; dazu kommen je nach Abteilung nach
Zulagen, Zuschläge, etc.)

Lufthansa-Pilot: 73k zum Einstieg, Durchschnitt: 181k;
Endstufe: 1/4 Million

Sind das nicht übrigens auch nur "Sachbearbeiter"?
Zumindest der Pilot oder der Facharzt haben keinerlei
Führungsverantwortung. Sehen wir mal davon ab, dass der Arzt
gelegentlich einen angehenden Arzt in simplen Dingen
einleiten muss, was ja nichts anderes ist als wenn wir BWLer
einen Praktikanten anleiten. Deswegen sind wir ja noch lange
keine Führungskräfte.

Mit einer eigenen Praxis sind Reingewinne im sechstelligen
Bereich übrigens üblich, d.h. Durchschnitt. Und das ist quasi
ein sicheres Geschäft mit kaum unternehmerischen Risiko.

Noch so eine These, die meisten werden wohl
inflationsbereinigt hier nie über 60k hinaus kommen. Wer
nicht bei IG-Metall ist oder das Geld in einer der extrem
teuren Städte verdient (Frankfurt, München, etc.), der wird
60k (oder 70k in 5 Jahren inflationsbereinigt oder 85k in 10
Jahren usw.) nie erreichen ohne echte Führungsverantwortung
und Knochenjob.

Achja, apropros Ärzte: Die haben ihr eigenes,
kapitalgedecktes Versorgungswerk. Deren Rente ist von der
Höhe her also absolut mit den Pensionen vergleichbar (und
meist sogar höher).
Was LH-Kapitäne mit 55 aufwärts bekommen, brauche ich auch
nicht erwähnen. Achja, Ruhestand mit 55, da träumt der liebe
BWLer wieder...

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Nicht nur Ärzte haben eigene Versorungswerke, auch Apotheker, Steuerberater u.s.w. Die Auszahlungen liegen teilweise sehr weit über den Pensionen. Zu den Piloten und Fluglotsen muss man noch sagen, dass das Ausbildungsberufe sind, und zwar die mit dem höchsten Einkommen.

Lounge Gast schrieb:

Wollen wir an der Stelle nicht noch die Gehälter von Ärzten
und Piloten einbringen?

Facharzt: 70k zum Einstieg, 84k nach ein paar Jahren
Oberarzt: 84-96k
(jeweils Grundgehälter; dazu kommen je nach Abteilung nach
Zulagen, Zuschläge, etc.)

Lufthansa-Pilot: 73k zum Einstieg, Durchschnitt: 181k;
Endstufe: 1/4 Million

Sind das nicht übrigens auch nur "Sachbearbeiter"?
Zumindest der Pilot oder der Facharzt haben keinerlei
Führungsverantwortung. Sehen wir mal davon ab, dass der Arzt
gelegentlich einen angehenden Arzt in simplen Dingen
einleiten muss, was ja nichts anderes ist als wenn wir BWLer
einen Praktikanten anleiten. Deswegen sind wir ja noch lange
keine Führungskräfte.

Mit einer eigenen Praxis sind Reingewinne im sechstelligen
Bereich übrigens üblich, d.h. Durchschnitt. Und das ist quasi
ein sicheres Geschäft mit kaum unternehmerischen Risiko.

Noch so eine These, die meisten werden wohl
inflationsbereinigt hier nie über 60k hinaus kommen. Wer
nicht bei IG-Metall ist oder das Geld in einer der extrem
teuren Städte verdient (Frankfurt, München, etc.), der wird
60k (oder 70k in 5 Jahren inflationsbereinigt oder 85k in 10
Jahren usw.) nie erreichen ohne echte Führungsverantwortung
und Knochenjob.

Achja, apropros Ärzte: Die haben ihr eigenes,
kapitalgedecktes Versorgungswerk. Deren Rente ist von der
Höhe her also absolut mit den Pensionen vergleichbar (und
meist sogar höher).
Was LH-Kapitäne mit 55 aufwärts bekommen, brauche ich auch
nicht erwähnen. Achja, Ruhestand mit 55, da träumt der liebe
BWLer wieder...

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Du hast noch einen vergessen..den Fluglotsen!

Kumpel von mir macht das nun seit ca. zwei Jahren nach der Ausbildung. Da kommt bei 32 std./Woche oftmals >4000 Netto raus (je nach Schicht).

Gerade ne Stellenanzeige gesehen... DHBW Prof. Gehalt W2 = 3500 Netto (Stk. 1 ohne Kind).

Nach 3 Jahren wird man verbeamtet und das wars dann mit den sorgen machen ;-)

Lounge Gast schrieb:

Wollen wir an der Stelle nicht noch die Gehälter von Ärzten
und Piloten einbringen?

Facharzt: 70k zum Einstieg, 84k nach ein paar Jahren
Oberarzt: 84-96k
(jeweils Grundgehälter; dazu kommen je nach Abteilung nach
Zulagen, Zuschläge, etc.)

Lufthansa-Pilot: 73k zum Einstieg, Durchschnitt: 181k;
Endstufe: 1/4 Million

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Nochmal ein Zusatz zum Lehrerjob.

  • Die meisten machen erst mit Ende 20 ihr Ref fertig und starten mit 30 erst relativ spät in den Job.
  • Ich kenne ziemlich viele Referandare: Wenn du nicht gerade Physik machst, dann sind deine Jobchancen momentan absolut beschissen. Das wird sich in den nächsten Jahren auch nicht ändern.
  • Viele sind froh, wenn sie immerhin eine befristete Vertretungsstelle bekommen. Es ist auch für Lehrer nicht mehr so rosig, wie früher....
antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Bei W2 solltest Du mal die Anforderungen dazuschreiben. Da reicht kein einfacher Uni-Master!

Lounge Gast schrieb:

Du hast noch einen vergessen..den Fluglotsen!

Kumpel von mir macht das nun seit ca. zwei Jahren nach der
Ausbildung. Da kommt bei 32 std./Woche oftmals >4000 Netto
raus (je nach Schicht).

Gerade ne Stellenanzeige gesehen... DHBW Prof. Gehalt W2 =
3500 Netto (Stk. 1 ohne Kind).

Nach 3 Jahren wird man verbeamtet und das wars dann mit den
sorgen machen ;-)

Lounge Gast schrieb:

Wollen wir an der Stelle nicht noch die Gehälter von
Ärzten
und Piloten einbringen?

Facharzt: 70k zum Einstieg, 84k nach ein paar Jahren
Oberarzt: 84-96k
(jeweils Grundgehälter; dazu kommen je nach Abteilung nach
Zulagen, Zuschläge, etc.)

Lufthansa-Pilot: 73k zum Einstieg, Durchschnitt: 181k;
Endstufe: 1/4 Million

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"- Die meisten machen erst mit Ende 20 ihr Ref fertig und starten mit 30 erst relativ spät in den Job."

das ist nun aber ein höchst privates Problem und wirft nicht gerade ein gutes Licht auf angehende Lehrer so von wegen Leistungsorientierung ....

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Für Lehrer war es noch nie durchgehend rosig. Ist ein Schweinezyklus, so wie bei den Ingenieuren. Einige Jahre werden die meisten eingestellt, dann bleiben wieder komplette Jahrgänge auf der Strasse stehen und arbeiten berufsfremd.

Lounge Gast schrieb:

Nochmal ein Zusatz zum Lehrerjob.

  • Die meisten machen erst mit Ende 20 ihr Ref fertig und
    starten mit 30 erst relativ spät in den Job.
  • Ich kenne ziemlich viele Referandare: Wenn du nicht gerade
    Physik machst, dann sind deine Jobchancen momentan absolut
    beschissen. Das wird sich in den nächsten Jahren auch nicht
    ändern.
  • Viele sind froh, wenn sie immerhin eine befristete
    Vertretungsstelle bekommen. Es ist auch für Lehrer nicht mehr
    so rosig, wie früher....
antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Das hat nix mit Leistungsorientierung zu tun.

Wenn du nachm Abi noch 1 Jahr etwas anderes machst, dann ein Studium über 5 Jahre durchziehst, was in der Prüfungsphase schnell mal auf 5.5 Jahre geht, dann wartest du auf nen Ref-Platz und musst noch 2 Jahre Ref dran hängen: Dann bist du eben ziemlich schnel Ende 20, obwohl du dir den Arsch aufgerissen hast.

Lounge Gast schrieb:

"- Die meisten machen erst mit Ende 20 ihr Ref fertig
und starten mit 30 erst relativ spät in den Job."

das ist nun aber ein höchst privates Problem und wirft nicht
gerade ein gutes Licht auf angehende Lehrer so von wegen
Leistungsorientierung ....

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wenn die WiWis hier alle so geldgeil sind, kann ich wirklich nur die DHBW als Berufseinstieg empfehlen. Wer dort seinen Abschluss macht, ist zu 95% bereits in einem Tarifunternehmen (z.B. Dax30) und wird Zeit seines Lebens höchstwahrscheinlich deutlich besser als Lehrer oder viele andere Angestellte dastehen.

Hinzu kommt, dass man vor allem zeitlich allen anderen voraus ist. Ich bin z.B. mit 22J. ins Berufsleben mit damals 45 k p.a. eingestiegen als einfacher Sachbearbeiter. Heute mit 30J. hat sich das Gehalt nahezu verdoppelt und ich bin noch nicht einmal AT. Tariferhöhungen und ein Stellenwechsel intern machen sowas möglich. In den nächsten Jahren peile ich dann eine Führungsposition an und dann seile ich mich endgültig von irgendwelchen Lehrern ab *g*. Und was den Abschluss angeht, man kann ja einen Master noch berufsbegleitend machen und den zahlen solchen Firmen meist auch komplett (wie bei mir :)).

Einzige Hürde ist der Einstieg in die DHBW über die guten Unternehmen, ein gutes ABI ist da Pflicht, da es viele Bewerber gibt. Mit 2,0 und schlechter dürfte es schwer werden, mit meinem 1,8er ABI war ich bei vielen ACs einer der Schlechteren.

Allerdings sind gute Alternativen wie Beratungen oder IBs ja auch nicht so einfach. Und obwohl dort der Einstieg finanziell besser ist, sehe ich den Weg über die DHBW als vorteilhafter. Denn Berater brauchen oft den Master sowie Praktikas und sind daher eher so 25/26 zum Einstieg. Mit 25 hatte ich ja schon 3x >45k p.a. sowie 40k p.a. (aus 3 Jahre Studium) verdient. Außerdem hatte ich mit 25 auch bereits >60k p.a. Brutto. Den Rückstand muss so ein Berater erstmal aufholen. Das Ganze natürlich noch bei 35h Woche versteht sich, die dann in der Realität noch deutlich weniger ist, denn genauso wie in Beratungen trinken auch hier die Leute Kaffee, schwätzen miteinander oder surfen im Internet bzw. dehnen die Mittagspause großzügig aus :P.

Fazit:
Industriebeamter > Beamter > Rest

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Hinzu kommt, dass man vor allem zeitlich allen anderen voraus ist. Ich bin z.B. mit 22J. ins Berufsleben mit damals 45 k p.a. eingestiegen als einfacher Sachbearbeiter."

Ich habe lange Zeit studiert, dabei viel gegammelt, das Leben genossen, vieles gesehen/erlebt, was mir die viele Freizeit (damals Diplom) erlaubt hat. Dann mit einem guten Batzen Schulden in den Beruf eingestiegen, den ich bald abgetragen habe. Durch die jahrelange viele Freizeit war ich auch richtig motiviert, endlich einzusteigen. Jetzt mit Anfang 30 hab ich 60k als Sachbearbeiter. Die hattest du vermutlich mit Mitte 20.

Wenn man es rein finanziell betrachtet habe ich vermutlich alles falsch gemacht. Allerdings möchte ich niemals mit Leuten tauschen wollen, die mit 22 Jahren in den Beruf eingestiegen sind. Wenn ich mir überlege, wie ich mit 22 die Tage und Nächte verbracht habe tun mir die jetztigen Bachelors richtig leid.

Prinzipiell hast du das alles aber auch mit einem Einleitungssatz schon relativiert:

"Wenn die WiWis hier alle so geldgeil sind, kann ich wirklich nur die DHBW als Berufseinstieg empfehlen."

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

@DHBWler: klar da hast du Recht, wenn man eine DHBW Stelle bei einem Dax Unternehmen ergattert, was ja nicht so leicht ist. Oder wie viele bewerben sich bei euch für eine Stelle? mehrere hundert?

sonst ja, da gibt es nicht viel besseres, ausser u.U. Beamter. Allerdings ist das halt immer ein Glückspiel, ob man als Lehrer überhaupt eine Stelle bekommt und dann auch noch verbeamtet wird. Bei einigen jüngeren Lehrern, auch aus Bayern, weiß ich sogar, dass die froh gewesen sind um eine befristete Stelle als Angestellter. Und das nach Uni Master + 2 Jahre Ref. Nach dieser Zeit ist der DHBW Dax Mitarbeiter längst wo ganz anders.

Dennoch sage ich, dass im Mittel eher gilt:
Beamter höherer Dienst => Industrie"beamter" => Beamter gehobener Dienst > Rest

je nach Einzelfall aber auch Industriebeamter > höherer Dienst.

Auch große Dax Konzerne haben schon Mitarbeiter abgebaut und es lief nicht immer so gut wie jetzt. Erst 2009 waren viele dieser Konzerne auf Kurzarbeit oder haben teilweise DHBWler nicht übernommen. Auch kam es schon vor, dass Teile eines Konzernes ausgelagert oder verkauft wurden, outgesourct, durch Personaldienstleister ersetzt usw.

Oder aber man ist Abteilungsleiter und die Abteilung wird mal dicht gemacht (wie bei Stromberg xD), gleichzeitig aber gibt es keinen Job als Sachbearbeiter oder niemand will einen mehr als Sachbearbeiter, da man zu lange Chef war. Dann kann es auch bitter aussehen.
Häufig ist es ja so, dass wenn BMW Kurzarbeit und Einstellungsstop hat, das bei Audi auch der Fall ist. Sowas kann einem Beamten egal sein.

Auch ist es als Beamter so, dass die Bezahlung innerhalb eines Bundeslandes überall gleich ist. Ob in München oder im bayrischen Wald. Der Unterschied ist aber, dass man mit einem höheren Dienst Gehalt im bayrischen Wald zu den Top Verdienern gehört, in München nicht. Von der Kaufkraft her ist ein A13 oder A14 Gehalt im bayrischen Wald, am besten als Doppelverdiener Lehrerehepaar wahrscheinlich so, wie ein 200k Familienbrutto in München.

Wir z.B. wohnen sehr ländlich, wenn auch nicht im bayrischen Wald und haben als Lehrerpaar mit 3 Kindern zusammen 7500 Euro netto pro Monat. Wir leben in einem Haus mit 400 qm Wohnfläche und 1000 qm Grund, das vierte Kind ist im Anmarsch. Freunde von uns in München, sie Controllerin in einem Konzern, er Ingenieur im selben Konzern, verdienen zusammen ca. 150 k Brutto, sie ist 35, er ist 38, Kinder hätten beide längst bekommen, wenn es beruflich eher vereinbar gewesen wäre. Ein Eigenheim hätten beide auch gerne, aber es wird bei deren Einkommen selbst am Stadtrand schon sehr eng, selbst wenn es nur eine DHH werden soll.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ja cool haste jetzt ne menge kohle als sachbearbeiter und vllt irgendwann mal paar andere sachbearbeiter unter dir.
Wsl nichtmal nen dienst nach dem abi gemacht?

Du hast unglaublich viel verpasst in deinem leben - das wirst du bei deiner midlife-crisis merken. Aber dafür haste ja dann deine kohle für den 911er-cabrio ;)

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

... was sollen eigentlich wieder diese Nonsens-Posts. 7,5k als Lehrerehepaar... wenn es denn so stimmt, muss das echt die Ausnahmen sein. Und das muss schon StD oder zumindest OStR sein ...

Lounge Gast schrieb:

@DHBWler: klar da hast du Recht, wenn man eine DHBW Stelle
bei einem Dax Unternehmen ergattert, was ja nicht so leicht
ist. Oder wie viele bewerben sich bei euch für eine Stelle?
mehrere hundert?

sonst ja, da gibt es nicht viel besseres, ausser u.U.
Beamter. Allerdings ist das halt immer ein Glückspiel, ob man
als Lehrer überhaupt eine Stelle bekommt und dann auch noch
verbeamtet wird. Bei einigen jüngeren Lehrern, auch aus
Bayern, weiß ich sogar, dass die froh gewesen sind um eine
befristete Stelle als Angestellter. Und das nach Uni Master +
2 Jahre Ref. Nach dieser Zeit ist der DHBW Dax Mitarbeiter
längst wo ganz anders.

Dennoch sage ich, dass im Mittel eher gilt:
Beamter höherer Dienst => Industrie"beamter"
=> Beamter gehobener Dienst > Rest

je nach Einzelfall aber auch Industriebeamter > höherer
Dienst.

Auch große Dax Konzerne haben schon Mitarbeiter abgebaut und
es lief nicht immer so gut wie jetzt. Erst 2009 waren viele
dieser Konzerne auf Kurzarbeit oder haben teilweise DHBWler
nicht übernommen. Auch kam es schon vor, dass Teile eines
Konzernes ausgelagert oder verkauft wurden, outgesourct,
durch Personaldienstleister ersetzt usw.

Oder aber man ist Abteilungsleiter und die Abteilung wird mal
dicht gemacht (wie bei Stromberg xD), gleichzeitig aber gibt
es keinen Job als Sachbearbeiter oder niemand will einen mehr
als Sachbearbeiter, da man zu lange Chef war. Dann kann es
auch bitter aussehen.
Häufig ist es ja so, dass wenn BMW Kurzarbeit und
Einstellungsstop hat, das bei Audi auch der Fall ist. Sowas
kann einem Beamten egal sein.

Auch ist es als Beamter so, dass die Bezahlung innerhalb
eines Bundeslandes überall gleich ist. Ob in München oder im
bayrischen Wald. Der Unterschied ist aber, dass man mit einem
höheren Dienst Gehalt im bayrischen Wald zu den Top
Verdienern gehört, in München nicht. Von der Kaufkraft her
ist ein A13 oder A14 Gehalt im bayrischen Wald, am besten als
Doppelverdiener Lehrerehepaar wahrscheinlich so, wie ein 200k
Familienbrutto in München.

Wir z.B. wohnen sehr ländlich, wenn auch nicht im bayrischen
Wald und haben als Lehrerpaar mit 3 Kindern zusammen 7500
Euro netto pro Monat. Wir leben in einem Haus mit 400 qm
Wohnfläche und 1000 qm Grund, das vierte Kind ist im
Anmarsch. Freunde von uns in München, sie Controllerin in
einem Konzern, er Ingenieur im selben Konzern, verdienen
zusammen ca. 150 k Brutto, sie ist 35, er ist 38, Kinder
hätten beide längst bekommen, wenn es beruflich eher
vereinbar gewesen wäre. Ein Eigenheim hätten beide auch
gerne, aber es wird bei deren Einkommen selbst am Stadtrand
schon sehr eng, selbst wenn es nur eine DHH werden soll.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Hier wird viel über den wirklichen Arbeitsaufwand von Lehrern gesprochen. Ich hoffe schon, dass allen bewusst ist, dass Lehrer ihre Arbeitsstunden grundsätzlich im schulischen 45min Takt zählen?

Wenn Sie 24 Wochenstunden (die Norm) Unterricht geben, sind das effektiv 18h! Und wenn Sie zuhause sind und Klausuren korrigieren kommen Sie aus dem 45 Minuten Trott nicht raus! Sitzen mal anderthalb Stunden an ihrem Schreibtisch und klagen beim Abendbrot, noch wieder 2 Stunden mit Nachbereitung verbracht zu haben. ja ja, aber vielen Dank, ich kenne genug Lehrer persönlich - die rechnen alle so. Die haben es noch nie in ihrem Leben anders erlebt! Einmal Schule, immer Schule!

Außer zwei Ausnahmen: Haben zuerst in der freien Wirtschaft gearbeitet und danach auf Gymnasiallehrer umgesattelt. Eine hat 3 Kinder und arbeitet auf einer Vollzeitsstelle und sagt, ein so entspanntes Leben hat sie in der freien Wirtschaft nie gehabt!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Solche Netto-Angaben sind natürlich total verzerrt, weil da auch 3 Kinder mit dabei sind. Dass ein Ehepaar mit so vielen Kindern kaum teuern zahlt ist ja klar.

Lounge Gast schrieb:

... was sollen eigentlich wieder diese Nonsens-Posts. 7,5k
als Lehrerehepaar... wenn es denn so stimmt, muss das echt
die Ausnahmen sein. Und das muss schon StD oder zumindest
OStR sein ...

Lounge Gast schrieb:

@DHBWler: klar da hast du Recht, wenn man eine DHBW Stelle
bei einem Dax Unternehmen ergattert, was ja nicht so
leicht
ist. Oder wie viele bewerben sich bei euch für eine
Stelle?
mehrere hundert?

sonst ja, da gibt es nicht viel besseres, ausser u.U.
Beamter. Allerdings ist das halt immer ein Glückspiel,
ob man
als Lehrer überhaupt eine Stelle bekommt und dann auch
noch
verbeamtet wird. Bei einigen jüngeren Lehrern, auch aus
Bayern, weiß ich sogar, dass die froh gewesen sind um eine
befristete Stelle als Angestellter. Und das nach Uni
Master +
2 Jahre Ref. Nach dieser Zeit ist der DHBW Dax Mitarbeiter
längst wo ganz anders.

Dennoch sage ich, dass im Mittel eher gilt:
Beamter höherer Dienst => Industrie"beamter"
=> Beamter gehobener Dienst > Rest

je nach Einzelfall aber auch Industriebeamter > höherer
Dienst.

Auch große Dax Konzerne haben schon Mitarbeiter abgebaut
und
es lief nicht immer so gut wie jetzt. Erst 2009 waren
viele
dieser Konzerne auf Kurzarbeit oder haben teilweise
DHBWler
nicht übernommen. Auch kam es schon vor, dass Teile eines
Konzernes ausgelagert oder verkauft wurden, outgesourct,
durch Personaldienstleister ersetzt usw.

Oder aber man ist Abteilungsleiter und die Abteilung
wird mal
dicht gemacht (wie bei Stromberg xD), gleichzeitig aber
gibt
es keinen Job als Sachbearbeiter oder niemand will einen
mehr
als Sachbearbeiter, da man zu lange Chef war. Dann kann es
auch bitter aussehen.
Häufig ist es ja so, dass wenn BMW Kurzarbeit und
Einstellungsstop hat, das bei Audi auch der Fall ist.
Sowas
kann einem Beamten egal sein.

Auch ist es als Beamter so, dass die Bezahlung innerhalb
eines Bundeslandes überall gleich ist. Ob in München
oder im
bayrischen Wald. Der Unterschied ist aber, dass man mit
einem
höheren Dienst Gehalt im bayrischen Wald zu den Top
Verdienern gehört, in München nicht. Von der Kaufkraft her
ist ein A13 oder A14 Gehalt im bayrischen Wald, am
besten als
Doppelverdiener Lehrerehepaar wahrscheinlich so, wie ein
200k
Familienbrutto in München.

Wir z.B. wohnen sehr ländlich, wenn auch nicht im
bayrischen
Wald und haben als Lehrerpaar mit 3 Kindern zusammen 7500
Euro netto pro Monat. Wir leben in einem Haus mit 400 qm
Wohnfläche und 1000 qm Grund, das vierte Kind ist im
Anmarsch. Freunde von uns in München, sie Controllerin in
einem Konzern, er Ingenieur im selben Konzern, verdienen
zusammen ca. 150 k Brutto, sie ist 35, er ist 38, Kinder
hätten beide längst bekommen, wenn es beruflich eher
vereinbar gewesen wäre. Ein Eigenheim hätten beide auch
gerne, aber es wird bei deren Einkommen selbst am
Stadtrand
schon sehr eng, selbst wenn es nur eine DHH werden soll.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"so vielen Kindern"... das sollte der Normalzustand sein und nicht als soo ungewöhnlich bezeichnet werden. Das Hohe Netto kommt jedoch nicht unbedingt nur aufgrund der geringen Steuern sondern aufgrund der Zulagen für verheiratete und für die Kids...

Ich gönns euch. Wer (relativ) viele Kinder möchte macht als Beamter definitiv alles richtig!

Lounge Gast schrieb:

Solche Netto-Angaben sind natürlich total verzerrt, weil da
auch 3 Kinder mit dabei sind. Dass ein Ehepaar mit so vielen
Kindern kaum teuern zahlt ist ja klar.

Lounge Gast schrieb:

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ja dann machen wir doch einfach mal den Vergleich mit belastbaren Zahlen. Wir schauen uns ein Beamtenpaar und ein VW-Konzernpaar in Niedersachsen an - Die Gehaltszahlen sind für beide im Internet ausgewiesen (Rechner Öffentlicher Dienst sowie Starterpaket Ingenieure Niedersachsen Volkswagen 2014).
Es soll sich bei beiden um KEINE Führungspositionen handeln (es geht um Menschen die als Lehrer oder als Ing arbeiten und nicht als Führungskraft) - d.h. nicht Aussertariflich und nicht A16 bzw B Besoldung für Leiter von Fortbildungsmaßnahmen von Lehrern / Minestrialposten:

hypotetisches Beamtenehepaar in Niedersachsen beide Lehrer, höchste Erfahrungsstufe (d.h. ungefähr 40 Jahre alt, einfachheitshalber keine Kinder)

  • Sie Realschule A13 (in manchen Ländern steigt man damit ein als Realschullehrer in anderen A12) Stkl.5 macht 36251 Euro Netto
  • Er Berufsschule / Gymnasium A15 (ca 30% der Gym / Berufsschullehrer haben diese Stufe - Einstieg A13 nach ca 10 Jahren A14 und nach 10 Jahren ca A15 ist der Regelfall) Stlk.3 macht 56045 Euro Netto

insgesamt: 92.296 Euro netto im Jahr für ein Lehrerpaar A13 (Realschule) + A15 (Gym / Berufsschule)

nochmal dasselbe nur mit einem VW Konzern Ehepaar beides Ingis ca 40 Jahre alt, kinderlos:

  • Sie FH-Ing Abschluss Tarifstufe 16 mit einem Jahrebrutto 65050 Euro und Stkl.5 macht 31800 Euro netto
  • Er höchste Tarifstufe 20 mit einem Jahresbrutto von 82000 Euro und Stkl.3 macht 53500 Euro netto

insgesamt : 85300 Netto für das VW Konzern Ing Paar.

Der Netto Unterschied wird durch die private Krankenversicherung die die Beamten noch anteilig bezahlen müssen wieder wettgemacht. D.h. beide haben Netto ca dassselbe raus.

Es gibt jedoch entscheidende Unterschiede:

  • Altersversorgung (Pension vs Rente liegen WELTEN dazwischen und das normale Paar muss Geld von ihrem Netto zur Seite legen um ansatzweise die Versorgung der Beamten zu erhalten)
  • Verfügbarkeit der Stelle ( VW ist der größte Konzern in Dtl, und vorallem der bestbezahlende in Niedersachsen auf eine Ingenieurs-Stelle kommen 500+ Bewerber mit Studium, 1.x Schnitt, Ausland etc pp. d.h. nur ein einstelliger Anteil der Ings arbeiten bei so einem solchen DAX Konzern ------- Lehrerstellen gibt es in Niedersachsen, wie auch in Dtl überall und ca 80% der Lehrer sind verbeamtet angestellt)

Die Wertung der Daten kann jeder selber vornehmen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

@VW Ings vs. Lehrer: sehr gute Zustammenstellung. Man sieht quasi, dass nur Angestellte von absoluten Top Firmen überhaupt noch mit verbeamteten Lehrern halbwegs mitziehen können, wenn man von der besseren Pension für Beamte mal absieht. Dazu die Unkündbarkeit als Beamter, auch ein VW Konzern kann mal Jobs abbauen oder auf Kurzarbeit gehen. Und wie du sagtest, zu VW da wollen sehr viele Leute hin, das ist schon ziemlich schwer. Lehrer gibt es in Deutschland ca. 800k, davon sind ca. 600k verbeamtet (laut Spiegel). Wenn man so ein Lehrerpaar mit einem Paar vergleicht wo sie z.B. BWLerin im Mittelstand ist, von mir aus HR Sachbearbeiterin und er FH Ingenieur im Mittelstand, sieht der Vergleich schon ganz anders aus und das Lehrerpaar liegt erheblich weiter vorne! wenn man noch die Pension mitrechnet, sowieso.
Allerdings ist es heute halt auch nicht mehr so leicht gleich verbeamtet zu werden und es ist immer ein Risiko, Stichwort Schweinezyklen. Wenn mal die aktuelle Landesregierung nicht verbeamten oder gar einstellen will, sieht es mau aus.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Verstehe gar nicht, wie hier so enorm rumgeheult werden kann.
WiWis meinen doch immer angebot und nachfrage usw. oder nicht?

Lehrer haben einen der miesesten jobs überhaupt - und geschätzte 90% der ausführenden sind dafür völlig ungeeignet.

Industriebeamter (dazu auch noch vw...) ist sicherlich keine besonders pralle alternative - aber es gibt tolle jobs da draußen.

Habt ihr denn eine idee was angestellte in der sog. "freien wirtschaft" für vorteile haben den beamten (hier: lehrern) gegenüber?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

es wird hier normal diskutiert und nicht rumgeheult. Klar für die "Top High Performer" Wiwis mit Turbo Elite Lebenslauf ist die freie Wirtschaft immer die bessere Alternative. Aber für den eher konservativen, bodenständigen Typen mit normalen Lebenslauf ist ein Job als verbeamteter Lehrer in einer ländlichen Region wo das Geld noch mehr wert ist, meist die bessere Alternative.
Es will und es kann nicht jeder der Top Investmentbanker, Top Management Berater der zwischen London und Singapur jettet werden.

Übrigens: auch da ist der Lehrer im Vorteil. Er hat den politisch korrekten Job, er kümmert sich um die Allgemeinheit und nicht um den Profit von Unternehmen. Gerade das ist in unserer, heute eher linken, Gesellschaft ziemlich angesehen. Dennoch hat der Lehrer als Beamter ein sehr gutes Einkommen, trotz des Image als Gutmensch.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Den FH-Ingenieur kannst Du nicht mit A15 vergleichen, die meisten erreichen als Beamte nur A12. Dafür haben sie aber vorher noch eine schlecht bezahlte Beamtenausbildung gemacht. Was bei dem Vergleich auch nicht stimmt ist die Erfahrungsstufe. Die erreichen Beamte erst mit über 50, nicht schon mit 40. Ein Bundesbeamter hatte z.B. vor erst 7 Jahren mit A15 nur 57k brutto, nicht netto. Mit 50 Jahren. Seitdem gab es nur geringe Erhöhungen. Vieles, was hier von Nicht-Beamten berechnet wird, stimmt hinten und vorne nicht. Ich kenne persönlich eine 61 Jahre alte Grundschullehrerin A12 in der höchsten Erfahrungsstufe (mit 61 ist das halt so). Die hat 2.800 netto, nach weit mehr als 30 Berufsjahren. Was viele hier nicht verstehen: Die Beamten haben keinen Vertrauensschutz. Noch einen Tag vor der Pension kann diese gesetzlich erheblich reduziert werden. Das ist bei Rentnern und Betriebsrentnern nicht so. Seht Euch doch mal das Theater bei der Lufthansa an. Da will die Firma die Renten für die junge Generation runtersetzen. Nicht mal das wird von der Gewerkschaft akzeptiert. Von den 12.000 Euro monatlicher Übergangsrente für die Piloten redet kaum einer. Ein Bundeswehrpilot, der einen Airbus zum Beamtengehalt fliegt, kann davon nur träumen!

Lounge Gast schrieb:

@VW Ings vs. Lehrer: sehr gute Zustammenstellung. Man sieht
quasi, dass nur Angestellte von absoluten Top Firmen
überhaupt noch mit verbeamteten Lehrern halbwegs mitziehen
können, wenn man von der besseren Pension für Beamte mal
absieht. Dazu die Unkündbarkeit als Beamter, auch ein VW
Konzern kann mal Jobs abbauen oder auf Kurzarbeit gehen. Und
wie du sagtest, zu VW da wollen sehr viele Leute hin, das ist
schon ziemlich schwer. Lehrer gibt es in Deutschland ca.
800k, davon sind ca. 600k verbeamtet (laut Spiegel). Wenn man
so ein Lehrerpaar mit einem Paar vergleicht wo sie z.B.
BWLerin im Mittelstand ist, von mir aus HR Sachbearbeiterin
und er FH Ingenieur im Mittelstand, sieht der Vergleich schon
ganz anders aus und das Lehrerpaar liegt erheblich weiter
vorne! wenn man noch die Pension mitrechnet, sowieso.
Allerdings ist es heute halt auch nicht mehr so leicht gleich
verbeamtet zu werden und es ist immer ein Risiko, Stichwort
Schweinezyklen. Wenn mal die aktuelle Landesregierung nicht
verbeamten oder gar einstellen will, sieht es mau aus.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Du musst natürlich auch berücksichtigen, dass BWL kein so tolles Studium ist. Viele BWLer haben anschließend Stellen, für die auch eine kaufmännische Lehre ausreichend gewesen wäre. Der Job des Lehrers ist da schon eine höhere Liga.

Lounge Gast schrieb:

es wird hier normal diskutiert und nicht rumgeheult. Klar für
die "Top High Performer" Wiwis mit Turbo Elite
Lebenslauf ist die freie Wirtschaft immer die bessere
Alternative. Aber für den eher konservativen, bodenständigen
Typen mit normalen Lebenslauf ist ein Job als verbeamteter
Lehrer in einer ländlichen Region wo das Geld noch mehr wert
ist, meist die bessere Alternative.
Es will und es kann nicht jeder der Top Investmentbanker, Top
Management Berater der zwischen London und Singapur jettet
werden.

Übrigens: auch da ist der Lehrer im Vorteil. Er hat den
politisch korrekten Job, er kümmert sich um die Allgemeinheit
und nicht um den Profit von Unternehmen. Gerade das ist in
unserer, heute eher linken, Gesellschaft ziemlich angesehen.
Dennoch hat der Lehrer als Beamter ein sehr gutes Einkommen,
trotz des Image als Gutmensch.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Die Wertigkeit des BWL-Studiums kann man evtl. aus einer Gegenüberstellung erkennen:
Polizeibeamter nach Kommissarsanwärterausbildung: A9
Diplom-Betriebswirt(FH) + Beamtenanwärterausbildung: A9
Diplom-Ingenieur(FH) + Beamtenanwärterausbildung: A10
Grundschullehrerin + Referendariat Grundschule: A12
Gymnasiallehrer + Referendariat: A13

Das Referendariat für den höheren Dienst dauert am längsten.

Lounge Gast schrieb:

Ja dann machen wir doch einfach mal den Vergleich mit
belastbaren Zahlen. Wir schauen uns ein Beamtenpaar und ein
VW-Konzernpaar in Niedersachsen an - Die Gehaltszahlen sind
für beide im Internet ausgewiesen (Rechner Öffentlicher
Dienst sowie Starterpaket Ingenieure Niedersachsen Volkswagen
2014).
Es soll sich bei beiden um KEINE Führungspositionen handeln
(es geht um Menschen die als Lehrer oder als Ing arbeiten und
nicht als Führungskraft) - d.h. nicht Aussertariflich und
nicht A16 bzw B Besoldung für Leiter von
Fortbildungsmaßnahmen von Lehrern / Minestrialposten:

hypotetisches Beamtenehepaar in Niedersachsen beide Lehrer,
höchste Erfahrungsstufe (d.h. ungefähr 40 Jahre alt,
einfachheitshalber keine Kinder)

  • Sie Realschule A13 (in manchen Ländern steigt man damit ein
    als Realschullehrer in anderen A12) Stkl.5 macht 36251 Euro
    Netto
  • Er Berufsschule / Gymnasium A15 (ca 30% der Gym /
    Berufsschullehrer haben diese Stufe - Einstieg A13 nach ca 10
    Jahren A14 und nach 10 Jahren ca A15 ist der Regelfall)
    Stlk.3 macht 56045 Euro Netto

insgesamt: 92.296 Euro netto im Jahr für ein Lehrerpaar A13
(Realschule) + A15 (Gym / Berufsschule)

nochmal dasselbe nur mit einem VW Konzern Ehepaar beides
Ingis ca 40 Jahre alt, kinderlos:

  • Sie FH-Ing Abschluss Tarifstufe 16 mit einem Jahrebrutto
    65050 Euro und Stkl.5 macht 31800 Euro netto
  • Er höchste Tarifstufe 20 mit einem Jahresbrutto von 82000
    Euro und Stkl.3 macht 53500 Euro netto

insgesamt : 85300 Netto für das VW Konzern Ing Paar.

Der Netto Unterschied wird durch die private
Krankenversicherung die die Beamten noch anteilig bezahlen
müssen wieder wettgemacht. D.h. beide haben Netto ca
dassselbe raus.

Es gibt jedoch entscheidende Unterschiede:

  • Altersversorgung (Pension vs Rente liegen WELTEN dazwischen
    und das normale Paar muss Geld von ihrem Netto zur Seite
    legen um ansatzweise die Versorgung der Beamten zu erhalten)
  • Verfügbarkeit der Stelle ( VW ist der größte Konzern in
    Dtl, und vorallem der bestbezahlende in Niedersachsen auf
    eine Ingenieurs-Stelle kommen 500+ Bewerber mit Studium, 1.x
    Schnitt, Ausland etc pp. d.h. nur ein einstelliger Anteil der
    Ings arbeiten bei so einem solchen DAX Konzern -------
    Lehrerstellen gibt es in Niedersachsen, wie auch in Dtl
    überall und ca 80% der Lehrer sind verbeamtet angestellt)

Die Wertung der Daten kann jeder selber vornehmen.

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Für einen großen Teil der abhängig beschäftigten Frauen und Männer in Deutschland klaffen Wunsch und Wirklichkeit bei der Arbeitszeit erheblich auseinander. Besonders viel arbeiten Väter. Bei ihnen ist der Wunsch nach einer Arbeitszeitreduzierung um fast fünf Arbeitsstunden in der Woche am größten.

42 Stun­den pro Wo­che arbei­teten Voll­zeit­beschäf­tigte im Jahr 2012

Die Wochenarbeitszeit vollzeitbeschäftigter Erwerbstätiger lag im Jahr 2012 in Deutschland bei 41,9 Stunden. Teilzeitbeschäftigte arbeiteten 18,2 Stunden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Tag der Arbeit am 1. Mai weiter mitteilt, lag die mittlere gewöhnliche Wochenarbeitszeit aller Erwerbstätigen bei 35,5 Stunden.

Fast ein Drittel aller Berufstätigen rund um die Uhr erreichbar

Teure Armbanduhr auf einem Nachtschränkchen.

Drei Viertel aller Berufstätigen (77 Prozent) in Deutschland sind außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten für Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden per Handy oder E-Mail erreichbar: 30 Prozent sind jederzeit erreichbar und 32 Prozent zu bestimmten Zeiten, zum Beispiel abends an Wochentagen oder am Wochenende.

Männer verbringen deutlich mehr Zeit im Beruf als Frauen

Eine Frau mit langen blonden Haaren und einer schwarz weiß gemusterten Jacke.

Männer sind weiterhin deutlich häufiger erwerbstätig als Frauen. So gingen 2011 in Deutschland 81 Prozent der Männer, aber nur 71 Prozent der Frauen von 20 bis 64 Jahren einer Erwerbstätigkeit nach.

WSI-GenderDatenPortal zur Berufstätigkeit von Frauen und Männern

Gender-Forschung: Berufstätigkeit von Frauen und Männern

Die Arbeitszeiten in Deutschland haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich polarisiert. Einerseits haben im Vergleich zum Anfang der 1990er Jahre lange Arbeitszeiten jenseits von 41 Wochenstunden zugenommen, andererseits sind sehr kurze Arbeitszeiten unter 15 Stunden weiter verbreitet.

88 Prozent der Berufstätigen sind außerhalb der Arbeitszeit erreichbar

Die Grenzen zwischen Job und Privatleben verschwimmen mit der steigenden Verbreitung moderner Kommunikationsmedien immer mehr. So sind 88 Prozent der Berufstätigen auch außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte per Internet oder Handy erreichbar.

Jede fünfte Führungskraft arbeit 60 Stunden und mehr

Eine große 60 in rot-weiß mit dem rechts liegenden Text: Ehrenurkunde der IG Metall.

Bei Führungskräften sind überlange Arbeitszeiten weit verbreitet: 38,5 Prozent der Führungskräfte arbeiteten normalerweise mehr als 48 Stunden. Jede fünfte Führungskraft ist sogar 60 Stunden und mehr im Dienst.

Flexible Arbeitszeiten halten gesund

Ein grüner Apfel auf einem Tisch.

Beschäftigte mit flexiblen Arbeitszeiten haben tendenziell einen niedrigeren Blutdruck, können besser schlafen und sind weniger anfällig für psychische Erkrankungen als solche mit starren Arbeitszeiten. Dies ergab jetzt eine Studie an der Durham Universität im Vereinigten Königreich.

Flexibel arbeiten liegt im Trend

79 Prozent der Frauen und 68 Prozent der Männer würden gerne flexible Arbeitszeiten in Anspruch nehmen, ergab eine Studie der Personalmanagement-Beratung Hewitt.

Trend zu belastenden Arbeitszeiten hält an

Ein beleuchteter Wolkenkratzer mit Büros.

Die Beschäftigten in Deutschland arbeiten häufiger in Schichtsystemen, nachts oder deutlich über 40 Wochenstunden. Damit verbundene Belastungen können zu frühem gesundheitlichem Verschleiß führen.

Der Nine-to-Five-Job ist passé - Arbeitnehmer fordern mehr Flexibilität

Sportliche blaue Straßenturnschuhe werden geschnürt.

Flexible Büroarbeit wird zur Norm: Zu diesem Ergebnis kommt die Studie »Flexible Working 2007« von Johnson Controls Global WorkPlace Solutions. Mehr als 60 Prozent der 200 internationalen Studienteilnehmer arbeiten regelmäßig an verschiedenen Orten.

Arbeiten am Wochenende kein Tabu mehr

Ein Bauarbeiter lehnt an seiner Maschine, während neben ihm ein Plakat von einem Model an der Wand hängt.

Die Grenze zwischen Privatleben und Arbeitszeit verschwimmt zunehmend. Für 14 Prozent der weltweit befragten Finanzmanager ist es undenkbar, ohne ihren Laptop oder PDA in den Urlaub zu fahren.

Deutsche Jahresarbeitszeiten im europäischen Mittelfeld

Eine Seilbahn fährt nach oben.

In Deutschland werden einer Untersuchung des Instituts Arbeit und Technik in Gelsenkirchen zufolge im Durchschnitt 1756 Stunden im Jahr gearbeitet.

Kind und Karriere - Familienorientierte Arbeitszeiten bringen Wachstum

Ein kleiner Junge rennt bei Sonnenuntergang mit seinem Vater am Strand endlang.

An den Bedürfnissen von Eltern ausgerichtete Arbeitszeitmuster haben nicht nur positive Effekte für die Unternehmen und Erwerbspersonen, sondern auch auf makroökonomischer Ebene, zeigt ein neues Gutachten von Professor Rürup.

Längere Arbeitszeiten können teuer werden

Mehrere, langgestreckte Gewächshäuser mit untergehender Sonne im Hintergrund.

Institut Arbeit und Technik warnt vor versteckten Kosten - innovative Organisation von Arbeit und Arbeitszeit wirkt effizienter

Antworten auf Schere im Portemonnaie und im Kopf

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