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Kind & KarriereBeziehung

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Kontroverses Thema: ich bin der erste in meiner Familie, der studiert. Gleichzeitig würde ich behaupten, ich habe mich mittlerweile ganz gut zurecht gefunden in Freundeskreisen aus Leuten, deren Familien seit Generationen einen Uni-Background haben. Ich bin sicher in Gesprächen, führe guten Smalltalk, kenne die unausgesprochenen Kodizes und Umgangsformen, die damit einhergehen. Kurzum: ich finde mich in akademischen Kreisen zurecht und passe mich in Chamäleon-Manier ein, ohne dass das Gegenüber bemerkt, dass meine Vorfahren kein Diplom gemacht haben.

Nun zu meiner Frage: inwiefern ist für Euch entscheidend, dass eure Partnerin/euer Partner aus akademischem Elternhaus kommt? Ich frage mich, ob es eine potenzielle Freundin abschrecken könnte, wenn ihre Schwiegereltern und -verwandschaft nicht die anspruchsvollsten Diskussionen am Esstisch führen können, nur rudimentär Englisch beherrschen, generell "einfacher gestrickt" sind? Ist sowas abschreckend, weil man später nicht in eine solche Familie hinein heiraten möchte?

Bei meiner Ex war es die gleiche Situation wie bei mir, da hat es sich erübrigt, aber viele Frauen die ich attraktiv finde kommen aus klassischen Akademikerfamilien.

Ich freue mich auf Einschätzungen!

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Voice of Reason

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Es gibt halt Probleme, die hat man erst wenn man nach ihnen sucht!

Nein, das ist kein Problem, warum auch?

Meine Frau ist Polnisch/Kanadisch, ihre Eltern haben nicht studiert und sprechen logischerweise auch kein Deutsch.
Meine Eltern haben beide studiert vor 50-55 Jahren, sprechen aber fast kein Englisch und auch kein Polnisch.
Klar, wir müssen halt als Übersetzer fungieren, aber das geht problemlos. Und da ist niemand von dem jeweils anderen eingeschüchtert oder fühlt sich erhaben.

Fazit: wenn man aufhört sich über angebliche Probleme Gedanken zu machen, dann realisieren sich diese Probleme auch nicht!

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Ich kann natürlich nicht für alle sprechen, aber bin zumindest eine dieser Frauen aus reinem Akademikerhaushalt. Meine Familie besteht über mehrere Generationen und alle Zweige hinweg aus Anwälten, Bankern und Ingenieuren. Mir persönlich könnte es kaum unwichtiger sein, ob deine Eltern studiert haben oder nicht. Was ich mir von Schwiegereltern (in spe) wünsche: Dass sie mich herzlich in ihre Familie aufnehmen, ich mich in ihrer Gesellschaft wohlfühle, sie echtes Interesse an meiner Person und an einer guten Beziehung zueinander haben und – längerfristig gedacht – dass ich meine, unsere Kinder ohne jegliche Bedenken in ihre Obhut geben könnte. Wichtig ist mir, dass jemand gutes Benehmen hat und sich kultiviert, niveauvoll artikuliert. Das würde ich aber Arbeitern keinesfalls absprechen, denn Niveau geht nicht mit Bildungssprache einher. Man kann sich auch in einfacher Sprache angemessen äußern, und trotz Bildungssprache jeden Anstand vermissen lassen. Meine Schwiegereltern sind nicht mein Partner, mit dem ich möglichst viele meiner Interessen abdecken können möchte. Dann führe ich mit ihnen eben keine akademischen Diskussionen, so what? Zumal es doch den Horizont erweitert, mit Leuten zu sprechen, die einen anderen Background haben als die eigene Familie. Ich sehe da kein Problem und fände es eher bedenklich, wenn eine Akademikerin pauschal meint, sie käme mit Arbeitern nicht zurecht. Da klingt m. E. erstens einiges an Arroganz durch, zweitens spricht sie sich damit selbst soziale Intelligenz und Fähigkeiten ab.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Die Beeinflussung des Elternhauses spielt schon eine charakterliche Rolle. Obwohl ich aus einem teilweise Akademikerhaushalt mit gutem Einkommen stamme, kann ich mit klassischen Akademikerfamilien häufig nicht viel anfangen. Zu viel Formalismus, zu verkopft, zu viel Stock im Arsch. Bei uns ging es rau, direkt, aber herzlich zu, was man vielleicht eher mit Arbeiterfamilien verbindet.

Mit intelligenten Gesprächen hat das aber nichts zu tun. Eher mit einer Herangehensweise ans Leben. Mehr anpacken, weniger Wahrung der Form.

Da ich selbst gebildet und intelligent bin, kann und muss ich natürlich auch beruflich mit beiden Schichten können. Im Arveiterviertel fühle ich mich aber nach wie vor heimischer als im Großstadtakademikerviertel, auch wenn da die Lebensqualität sonst höher sein mag.

Meine Frau hat einen ähnlichen Background, daher passt das ganz gut. Natürlich würde es auch anders gehen, aber spätestens bei der Erziehung würden sich die Unterschiede zeigen. Ich würde mein Kind auf den Bolzplatz schicken. Andere Eltern möglicherweise eher ins Kindertheater.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Voice of Reason schrieb am 09.03.2021:

Es gibt halt Probleme, die hat man erst wenn man nach ihnen sucht!

Nein, das ist kein Problem, warum auch?

Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Mein Freund ich haben haben eine solche Konstellation.
Meine Familie durch und durch Akademiker, fast alle promoviert, 2 davon Profs.
Seine Familie aus dem ehemaligen Osten, fast niemand studiert, arbeiten in typischen "einfachen" Berufen.

Hat das einen Einfluss gehabt als mein Freund und ich uns kennengelernt haben? Um Gottes Willen NEIN ich habe mich in ihn verliebt, nicht in seine Familie.
Ist es jetzt manchmal ein wenig awkward, wenn die Familien zusammenkommen? Jap definitiv, da sind die Unterschiede dann schon offensichtlich. Aber das macht nichts, und bereichert eigentlich alle Beteiligten, wenn man auch mal mit Leuten jenseits der eigenen Blase zu tun hat.

Also mach dir keine Gedanken deswegen :) Ich kenne definitiv Leute, die sich für die absolute Elite halten und die das stören würde. Aber mit denen will ich auch nicht näher etwas zu tun haben, also macht das nichts ;)

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

solange die nicht nur RTL gucken ist alles okay

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Da kriegt man ja Fremdschämen wenn man sowas liest.
Also ich weiss nicht wie du dir Akademiker vorstellst, aber alle die ich kenne, sind ziemlich ähnlich wie nichtakademiker, also vom Charakter her. Da wird auch über die Bundesliga oder keine Ahnung was gequatscht und nicht über Wissenschaft.

Denkst du Akademikerfamilien reden zuhause beim essen über die neusten Paper die veröffentlicht wurden? Du vergisst glaube ich, dass die meisten Leute studieren um dann einen guten Job zu bekommen, sobald die Uni vorbei ist, ist der Kram dann vergessen.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Troll-Post oder ernst gemeint? Womit fühlst DU dich denn wohl? Würdest du gerne eine Freundin haben für die die akademische Laufbahn deiner Eltern ein entscheidender Faktor in der Partnerauswahl ist? Schämst du dich für deine Eltern, dass sie nicht studiert haben? Beurteilst/Bewertest du gerne Menschen anhand ihrer Herkunft? Nichts für ungut, aber aus deinem Post erscheint mir, dass du dir über ein Wertekonzept Gedanken machst, was zumindest mir persönlich extrem bitter aufschlägt.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Meine Frau kommt aus sehr gutem Elternhaus (viele Richter, Anwälte, Ärzte, etc.)
Ich komme aus extrem einfachen Einwanderer Verhältnissen (Mutter Putzfrau, Vater Hilfsarbeiter).

Durch den thread hier habe ich zum ersten Mal über dieses Thema überhaupt nachgedacht...

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Bei mir ist es ähnlich. Meine Eltern haben beide "nur" einen Volksschulabschluss (was damals normal war, wenige machten Abitur und studierten), haben mich aber bei Studium und Promotion unterstützt. Die Eltern meiner Frau kommen aus solchen "Akademikerfamilien". Natürlich ist das manchmal so, dass es auf Familienfeiern Themen gibt, über die meine Eltern nicht wirklich mit meinen Schwiegereltern auf einem Niveau sprechen können. Aber das macht nichts. Dann spricht man eben über die Enkelkinder, das Wetter oder sonst was.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Sehr guter Beitrag!

Hieran merkt man, dass Du, Reason, einer anderen Generation angehörst. Die heutigen Jugendlichen (und selbst Studierende, die ja eigentlich eine "Reifeprüfung" abgelegt haben) lassen sich massiv von den identitätspolitischen Themen beeinflussen und "kirre machen".

Früher war das überhaupt kein Thema, in meinem Studium (vor 20 Jahren) war alles gemischt - die feuchten Träume der Linken, die seit den 70ern realisiert wurden (via Massenunis, BaFög, ...) waren längst wahr geworden:

Mein Kumpel M. aus Serbien, seine Eltern (Hilfsarbeiter) waren in den 80ern eingewandert.
Mein Kumpel A. aus einem Dorf in der Umgebung, seine Eltern waren Landwirte.
Die ganze "Migrantengang", einige ihrer Eltern waren studiert, die meisten nicht.
Die süße S., mit der ich nach den Partys ..., hatte auch keinen studierten Background.

Es war aber nie Thema, es hatte gezählt, ob man Leistung bringt (klar, einige haben nebenbei gejobbt - habe ich als jmd. mit akad. Background aber auch gemacht)

Es stimmt schon mit der Spaltung der Gesellschaft. Aber ich bekomme immer mehr das Gefühl, diese wird gezielt herbeigeredet gerade. Und zwar von denjenigen, die auf Stellen zur "Bekämpfung von Splatung und Unterschieden" sitzen.

Voice of Reason schrieb am 09.03.2021:

Es gibt halt Probleme, die hat man erst wenn man nach ihnen sucht!

Nein, das ist kein Problem, warum auch?

Meine Frau ist Polnisch/Kanadisch, ihre Eltern haben nicht studiert und sprechen logischerweise auch kein Deutsch.
Meine Eltern haben beide studiert vor 50-55 Jahren, sprechen aber fast kein Englisch und auch kein Polnisch.
Klar, wir müssen halt als Übersetzer fungieren, aber das geht problemlos. Und da ist niemand von dem jeweils anderen eingeschüchtert oder fühlt sich erhaben.

Fazit: wenn man aufhört sich über angebliche Probleme Gedanken zu machen, dann realisieren sich diese Probleme auch nicht!

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:

Meine Frau kommt aus sehr gutem Elternhaus (viele Richter, Anwälte, Ärzte, etc.)
Ich komme aus extrem einfachen Einwanderer Verhältnissen (Mutter Putzfrau, Vater Hilfsarbeiter).

Durch den thread hier habe ich zum ersten Mal über dieses Thema überhaupt nachgedacht...

Bitte fang nicht an dich verrückt zu machen. Bleib wie du bist. Es ist so derbe unwichtig, ob deine Familie "studierte" sind oder nicht. Sobald das aber eine Rolle spielt, würde ich das Weite suchen. Gibt für mich nichts schlimmeres, als so pseudo-elitäre überstudierte Familien, die sich total was darauf einbilden und alle jene, die nicht studiert haben etc., als was niederes ansehen.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:
kenne die unausgesprochenen Kodizes und Umgangsformen, die damit einhergehen.

Was meinst du damit?

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Disclaimer, spreche hier für Österreich:

Du darfst hier aber nicht vergessen, dass Akademiker =! Akademiker bedeutet. Mein Vater hat "nur" Abitur/Matura gemacht aber zu der Zeit wo er Abitur gemacht hat war das mindestens so angesehen wie heute ein Bachelor Studium (er war tatsächlich der einzige aus seinem Grundschullehrgang der dann auch das Abitur gemacht hat). Vergleich das mal mit heute wo teilweise komplette Jahrgänge (mehr schlecht als recht) sogar ein Studium beginnen.

Mein Vater hatte damals mit seinem Abitur dann auch bei weitem bessere Möglichkeiten als der Durchschnitts BWL Absolvent heute mit Master (!). Er ist damals mit 19-20 direkt im öffentlichen Dienst eingestiegen und arbeitet seit dem dort: überaus zufrieden, großes Haus mit Garten und keine finanziellen Sorgen. Auch hier gilt wieder: wenn ich mir heutzutage einen ähnlichen Wohlstand aufbauen will brauche ich dafür einen absoluten Top Beruf. Ansonten reicht es maximal für eine Wohnung am Stadtrand.

Kurz um: früher war es auch nicht üblich, dass man "einfach" mal zu studieren begann. Viele hatten von früh an (gerade am Land) viel Verantwortung und mussten von Anfang an mithelfen. Wäre mein Vater in der jetzigen Zeit groß geworden hätte er mit ziemlicher Sicherheit auch studiert - es war damals halt auch einfach eine andere Zeit.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Vollkommene Zustimmung , nicht zuletzt aufgrund einer ähnlichen Situation.
Interessant wo heutzutage überall Probleme gesehen werden.

Voice of Reason schrieb am 09.03.2021:

Es gibt halt Probleme, die hat man erst wenn man nach ihnen sucht!

Nein, das ist kein Problem, warum auch?

Meine Frau ist Polnisch/Kanadisch, ihre Eltern haben nicht studiert und sprechen logischerweise auch kein Deutsch.
Meine Eltern haben beide studiert vor 50-55 Jahren, sprechen aber fast kein Englisch und auch kein Polnisch.
Klar, wir müssen halt als Übersetzer fungieren, aber das geht problemlos. Und da ist niemand von dem jeweils anderen eingeschüchtert oder fühlt sich erhaben.

Fazit: wenn man aufhört sich über angebliche Probleme Gedanken zu machen, dann realisieren sich diese Probleme auch nicht!

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

+1

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:

Ich kann natürlich nicht für alle sprechen, aber bin zumindest eine dieser Frauen aus reinem Akademikerhaushalt. Meine Familie besteht über mehrere Generationen und alle Zweige hinweg aus Anwälten, Bankern und Ingenieuren. Mir persönlich könnte es kaum unwichtiger sein, ob deine Eltern studiert haben oder nicht. Was ich mir von Schwiegereltern (in spe) wünsche: Dass sie mich herzlich in ihre Familie aufnehmen, ich mich in ihrer Gesellschaft wohlfühle, sie echtes Interesse an meiner Person und an einer guten Beziehung zueinander haben und – längerfristig gedacht – dass ich meine, unsere Kinder ohne jegliche Bedenken in ihre Obhut geben könnte. Wichtig ist mir, dass jemand gutes Benehmen hat und sich kultiviert, niveauvoll artikuliert. Das würde ich aber Arbeitern keinesfalls absprechen, denn Niveau geht nicht mit Bildungssprache einher. Man kann sich auch in einfacher Sprache angemessen äußern, und trotz Bildungssprache jeden Anstand vermissen lassen. Meine Schwiegereltern sind nicht mein Partner, mit dem ich möglichst viele meiner Interessen abdecken können möchte. Dann führe ich mit ihnen eben keine akademischen Diskussionen, so what? Zumal es doch den Horizont erweitert, mit Leuten zu sprechen, die einen anderen Background haben als die eigene Familie. Ich sehe da kein Problem und fände es eher bedenklich, wenn eine Akademikerin pauschal meint, sie käme mit Arbeitern nicht zurecht. Da klingt m. E. erstens einiges an Arroganz durch, zweitens spricht sie sich damit selbst soziale Intelligenz und Fähigkeiten ab.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

"Ich bin sicher in Gesprächen, führe guten Smalltalk, kenne die unausgesprochenen Kodizes und Umgangsformen"

Was sind das denn für Kodizes und Umgangsformen in Akademikerfamilien, die man im Freundeskreis hat?

Wenn man im Ruhrgebiet studiert ist das glaube ich überhaupt kein Thema. In fünf Jahren habe ich mich nie darüber unterhalten was denn die Eltern von anderen Studenten beruflich machen oder gar was für einen Hintergrund die haben.

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ExBerater

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Würde für mich auch absolut nicht entscheidend sein, wobei ich mich vermutlich aber auch nie in eine Frau verlieben würde, die aus einem asozialen Elternhaus kommt. Was ich damit meine: Es gibt einen riesigen Anteil von Nicht-Akademiker Familien die hoch anständig sind, gebildet, gutes Benehmen haben,... und das an ihre Kinder weitergeben. Ich würde behaupte, ich stamme aus so einer Familie (Eltern beide Volksschule). DAS ist es was für mich zählt. Umgekehrt kann es sein, dass man Akademiker-Familien hat, die nicht anständig sind, und nur dumm daher reden und sich schlecht benehmen.

Was ich übrigens bemerkenswert finde - jetzt wo ich darüber nachdenke: Bei uns auf dem Land (und vielleicht auch "früher") scheint die Gesellschaft irgendwie homogener gewesen zu sein. Bei uns auf dem Land merkst du nicht, ob die Eltern Ärzte sind oder Fabrikarbeiter. Man redet miteinander und die Kinder gehen auf die gleiche Schule. Elitäres Denken gibt es hier gar nicht, schon allein deshalb nicht, weil fast alle in ähnlichen Einfamilienhäuser leben, in die gleichen Aldis gehen, und ähnliche Autos fahren. Da hilft es dir auch nicht, wenn du gestelzt rumschwafelst als Akademiker. Wirste höchstens ausgelacht :-)
Bei uns ist es auch so, dass es zig Weltmarktführer hier auf dem Land gibt, die fast keinen Akademiker einstellen. Die brauchen Leute die anpacken und nicht Folien malen. Von WHU, Bocconi und sonst was hat hier noch nie jemand gehört.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Kommt doch immer drauf an, wie man sich verhält.
Komme auch aus einer Akademikerfamilie und kann trotzdem mit Handwerksfreunden Samstag Fußball bei einem Bier gucken.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Mein Vater hat , meine Mutter eine Lehre im Einzelhandel gemacht. Beide Großelternpaare haben nicht studiert. Meine Eltern sind jetzt seit über 40 Jahren verheiratet.

Ich selbst habe studiert, meine Frau hat Hauptschulabschluss und eine Lehre bei einer Bäckerei gemacht (wir sind beide Jahrgang 1979). In der Konstellation verdiene ich 95% des Haushaltseinkommens, meine Frau arbeitet Teilzeit wg. Kindern.

Wir können über alles reden, natürlich auf Augenhöhe. Wenn ich von meinem neuen Auto mit Reihensechszylinder spreche, versteht sie nur Bahnhof. Was aber nicht daran liegt, dass sie es nicht kapiert, sondern einfach kein Interesse an solch technischem Gelaber hat.
Was ich sagen will: wenn ein potentieller Partner die Anforderungen erfüllt (erwartetes Niveau, Verhaltensweise, Humor.......), ist es doch vollkommen egal, ob Akademiker(haushalt), oder nicht.

Kurz zum Thema Schwiegereltern: aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es komplett egal ist, ob nun beide Elternpaare Akademiker sind, oder Arbeiter, oder gemischt oder was auch immer. Es matcht oder eben nicht. Und ja, das kann natürlich für die eigene Beziehung belastend sein. Unterm Strich müsst Ihr aber mit Euren Partnern leben und es nicht Euren Eltern recht machen. Es ist wunderbar, wenn sich die Eltern untereinander super verstehen. Das ist aber wie auch bei Euch selbst keine Frage des "Standes".

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Man kann das Elternhaus vor allem heute nicht mehr wirklich als allzu entscheiden für die Persönlichkeitsentwicklung sehen. Zu einem gewissen Maß ja, aber nicht ausschließlich. Mein Vater kommt aus einer arbeiterfamilie am Dorf, ist aber selbst uni Professor geworden und lebt mittlerweile in einer ganz anderen Welt als seine restliche Familie. Meine Mutter hingegen kommt aus einem Haushalt mit deutlich mehr Akademikern, ihr Vater war auch Professor, verhält sich und denkt aber of wie jemand aus einer bildungsferneren Schicht. Oft wollen sich Kinder halt auch bewusst von den eltern abgrenzen. Würde meine Partnerwahl selbst zu 0% vom Bildungsgrad der Eltern (oder meiner Partnerin) abhängig machen. Denke aber auch das es da einen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt. Stichwort: Frau heiratet lieber gesellschaftlich rauf als runter.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:

Kommt doch immer drauf an, wie man sich verhält.
Komme auch aus einer Akademikerfamilie und kann trotzdem mit Handwerksfreunden Samstag Fußball bei einem Bier gucken.

Weil man mit Handwerksfreunden nichts anderes machen kann außer Fussball gucken und Bier trinken?

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:

"Ich bin sicher in Gesprächen, führe guten Smalltalk, kenne die unausgesprochenen Kodizes und Umgangsformen"

Was sind das denn für Kodizes und Umgangsformen in Akademikerfamilien, die man im Freundeskreis hat?

Frage ich mich auch, zumal ich einige, sehr gut situierte Akademikerfamilien kenne..

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Junior100

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:

Kontroverses Thema: ich bin der erste in meiner Familie, der studiert. Gleichzeitig würde ich behaupten, ich habe mich mittlerweile ganz gut zurecht gefunden in Freundeskreisen aus Leuten, deren Familien seit Generationen einen Uni-Background haben. Ich bin sicher in Gesprächen, führe guten Smalltalk, kenne die unausgesprochenen Kodizes und Umgangsformen, die damit einhergehen. Kurzum: ich finde mich in akademischen Kreisen zurecht und passe mich in Chamäleon-Manier ein, ohne dass das Gegenüber bemerkt, dass meine Vorfahren kein Diplom gemacht haben.

Nun zu meiner Frage: inwiefern ist für Euch entscheidend, dass eure Partnerin/euer Partner aus akademischem Elternhaus kommt? Ich frage mich, ob es eine potenzielle Freundin abschrecken könnte, wenn ihre Schwiegereltern und -verwandschaft nicht die anspruchsvollsten Diskussionen am Esstisch führen können, nur rudimentär Englisch beherrschen, generell "einfacher gestrickt" sind? Ist sowas abschreckend, weil man später nicht in eine solche Familie hinein heiraten möchte?

Bei meiner Ex war es die gleiche Situation wie bei mir, da hat es sich erübrigt, aber viele Frauen die ich attraktiv finde kommen aus klassischen Akademikerfamilien.

Ich freue mich auf Einschätzungen!

Das ist das letzte was mir wichtig ist

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Bei meiner Freundin sind auch alle Familienmitglieder Akademiker (Arzt, Ing. , etc.) meine Eltern Handwerker und Friseuse.

Der Vorteil: Ihre Eltern konnten uns super bei Fianzierungsfragen etc unterstützen, meine beim Renovieren, bei der Elektrik, etc. Alleine Handwerkerkosten haben wir circa 20.000 Euro gespart durch meinen Vater.

Also für was sollte man sich da schämen`?! Es muss doch nicht jeder studiert haben. Schlimm wäre es wenn deine Eltern Dauer-Hartzler wären und selbst dann könntest DU nichts dafür

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

komme aus einer Akademikerfamilie, meine Freundin aus einer Arbeiterfamilie (Vater LKW Fahrer, Mutter was soziales) trotzdem spricht meine Freundin deutlich besser englisch (Studium Bachelor und Master auf Englisch an einer Tier 1 bis Tier 2 Uni laut WiWitreff) als ich (fh) und zusätzlich kann sie französisch + spanisch.

Klassische Musik juckt mich nicht die Bohne, während meine Freundin sogar seit 10 jahren oder so im Chor ist. Ich dagegen höre seit ich 13 oder 14 bin gangsterrap ala Aggro Berlin.

Tischmanieren haben wir beide. Ich kann auch Schnecken, Muscheln, Austern oder zum Teil Hummer essen. Meine Freundin ernährt sich weitestgehend vegetarisch, weshalb obige Gerichte sie nicht interessiert oder sogar stinken. Politik juckt mich nicht die Bohne, sie schon.

long Story short: erzähl halt nicht was deine Eltern machen. fertig. Die Person dated ja dich und nicht deine Eltern. Normaler Mittelstand ala Reihenhaus kannst du auch ohne Erbe werden

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

So viele "alte" Akademikerfamilien kann es gar nicht geben. Noch vor 100 Jahren, was nicht wirklich lange her ist, lag der Akademikeranteil im einstelligen Prozentbereich. Kurz vorher, im Kaiserreich, machten 1% eines Jahrgangs überhaupt nur Abitur. Und nicht alle von denen haben dann wirklich studiert. Erst nach dem zweiten Weltkrieg sind die Zahlen stark angestiegen. Aber noch in den 1970er Jahren lag der Anteil der Abiturienten eines Jahrgangangs bei ca. 15%. Wer von denen dann studiert hat, kam meistens nicht aus einer Akademikerfamilie. Schüler-Bafög, reformierte Oberstufe der Gymnasien u.s.w. haben dann zu den heutigen "Akademiker"-Zahlen geführt.

Zusammenfassend: Es gibt nur relativ wenige wirklich alte Akademiker-Familien. Die Grundschullehrerin, die früher auf einem Lehrerseminar war und nie eine Uni von innen gesehen hatte (bei meinen Lehrerinnen war das so) zählte damals ebenso wenig dazu wie der Fachschul-Ingenieur oder der Polizeikommissar. Die heutige Akademisierung der Berufe führt dazu, dass der Akademiker eine Massenerscheinung geworden ist. Nichts besonderes also. Über Standesdünkel braucht man sich da keine Gedanken mehr machen.

Voice of Reason schrieb am 09.03.2021:

Es gibt halt Probleme, die hat man erst wenn man nach ihnen sucht!

Nein, das ist kein Problem, warum auch?

Meine Frau ist Polnisch/Kanadisch, ihre Eltern haben nicht studiert und sprechen logischerweise auch kein Deutsch.
Meine Eltern haben beide studiert vor 50-55 Jahren, sprechen aber fast kein Englisch und auch kein Polnisch.
Klar, wir müssen halt als Übersetzer fungieren, aber das geht problemlos. Und da ist niemand von dem jeweils anderen eingeschüchtert oder fühlt sich erhaben.

Fazit: wenn man aufhört sich über angebliche Probleme Gedanken zu machen, dann realisieren sich diese Probleme auch nicht!

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Ich versteh das Problem nicht, snd Menschen die kein Hochschulstudium haben Menschen 2. Klasse? Bzw. schämst du dich für deine Eltern?

Ich würds doch anders rum drehen. Deine Eltern haben es geschafft dir als erster die Möglichkeit zu geben (zumindest die Wahl) zu haben zu studieren und einen akademischen Beruf zu ergreifen und du hast es auch geschafft (gut ist seit Bologna auch nicht mehr besonders schwierig).

Ganz ehrlich ein Studium ist so ziemlich das letzt auf was man sich was einbilden kann. Bachelor und Master in BWL und dann Sachbearbeiter im DAX30 (wie hier sehr beliebt) - was ist daran so toll im Vergleich z.B. zu Handwerksberufen.

Ich bin selbst WP/StB und verdiene ganz gut - mein ältester Freund und Trauzeuge ist Schlossermeister (korrekterweise jetzt irgendwas mit Metallbau...) mit einer eigenen Firma und 20 Angestellten die er aufgebaut hat. Gegen sein Einkommen bin ich ein armer Schlucker und er hat da wirklich was geschaffen (Arbeitsplätze, eine Firma).

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:

Kontroverses Thema: ich bin der erste in meiner Familie, der studiert. Gleichzeitig würde ich behaupten, ich habe mich mittlerweile ganz gut zurecht gefunden in Freundeskreisen aus Leuten, deren Familien seit Generationen einen Uni-Background haben. Ich bin sicher in Gesprächen, führe guten Smalltalk, kenne die unausgesprochenen Kodizes und Umgangsformen, die damit einhergehen. Kurzum: ich finde mich in akademischen Kreisen zurecht und passe mich in Chamäleon-Manier ein, ohne dass das Gegenüber bemerkt, dass meine Vorfahren kein Diplom gemacht haben.

Nun zu meiner Frage: inwiefern ist für Euch entscheidend, dass eure Partnerin/euer Partner aus akademischem Elternhaus kommt? Ich frage mich, ob es eine potenzielle Freundin abschrecken könnte, wenn ihre Schwiegereltern und -verwandschaft nicht die anspruchsvollsten Diskussionen am Esstisch führen können, nur rudimentär Englisch beherrschen, generell "einfacher gestrickt" sind? Ist sowas abschreckend, weil man später nicht in eine solche Familie hinein heiraten möchte?

Bei meiner Ex war es die gleiche Situation wie bei mir, da hat es sich erübrigt, aber viele Frauen die ich attraktiv finde kommen aus klassischen Akademikerfamilien.

Ich freue mich auf Einschätzungen!

antworten
WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:

Voice of Reason schrieb am 09.03.2021:

Es gibt halt Probleme, die hat man erst wenn man nach ihnen sucht!

Nein, das ist kein Problem, warum auch?

Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.

Thread closed

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Aus persönlicher Erfahrung muss ich leider sagen, dass es anscheinend für die Nicht-Akademiker Eltern sehr eine Rolle spielt. Es geht dabei nicht um das Tischgespräch oder wie viel Kohle in der Familie ist usw., aber ich wurde von potentiellen (Arbeiter-)Schwiegereltern sehr argwöhnisch betrachtet, "nehme den Sohn weg", gehässige Bemerkungen als ich gesagt habe wo ich wohne "wohl ganz die armen Leute", "denkt die ist was besseres", usw.

Dabei sind wir auch nur Akademiker in der 3. Generation, also nicht seit Urzeiten.

Bei meinem jetzigen Partner sind beide Eltern Akademiker und man wird mehr angenommen, heisst aber nicht, dass es so toll ist.

Eine herzliche Familie wäre halt was schönes, egal welcher Hintergrund.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Kann ich verstehen. Wobei Akademiker in der 3. Generation schon eine Weile ist ;)

WiWi Gast schrieb am 11.03.2021:

Aus persönlicher Erfahrung muss ich leider sagen, dass es anscheinend für die Nicht-Akademiker Eltern sehr eine Rolle spielt. Es geht dabei nicht um das Tischgespräch oder wie viel Kohle in der Familie ist usw., aber ich wurde von potentiellen (Arbeiter-)Schwiegereltern sehr argwöhnisch betrachtet, "nehme den Sohn weg", gehässige Bemerkungen als ich gesagt habe wo ich wohne "wohl ganz die armen Leute", "denkt die ist was besseres", usw.

Dabei sind wir auch nur Akademiker in der 3. Generation, also nicht seit Urzeiten.

Bei meinem jetzigen Partner sind beide Eltern Akademiker und man wird mehr angenommen, heisst aber nicht, dass es so toll ist.

Eine herzliche Familie wäre halt was schönes, egal welcher Hintergrund.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Ich bin Sohn eines Handwerkers. Mein Schwiegervater war ebenfalls Handwerker.

Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob die Eltern der Freundin meines Sohnes Akademiker sind oder nicht. Nur weil meine Frau und ich in leitenden Positionen tätig sind, heben wir nicht ab. Allerdings habe ich festgestellt, dass wir, zumindest bei uns im Ort, wohl eher eine Ausnahme sind. Da schwebt selbst die pfälzische Frisörin mit Handwerkerehemann in ganz anderen Sphären. Und der leicht gestrickte Sohn geht in ähnliche Richtung. Arroganz pur. Sowas widert mich irgendwie an.

Manche Leute haben einfach die Bodenhaftung verloren...

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Selfmade

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Pass auf, dass du keine Komplexe entwickelst.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Sehr spannender Thread. Mein Eindruck ist, dass durchaus Akademiker unter sich bleiben wollen. Keiner will sich sozioökonomisch schlechter stellen, daher wird geschaut dass auch die Partnerseite (inkl. Eltern) Geld in die Beziehung bringen, um bspw. heutzutage noch ein Haus finanzieren zu können. Gleichzeitig wollen wohlhabende Familien ihr Vermögen sichern und sind nicht scharf drauf, wenn das was sie erarbeitet haben plötzlich schrumpft weil die andere Hälfte nichts selbst in die Beziehung einbringt. Sozioökonomischer Status korreliert stark mit dem Bildungsabschluss, ergo halte ich es für einfacher, wenn man eine akademische Partnerfamilie will, auch selbst aus einer zu kommen

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Ich bin hier sehr spät dran, aber möchte dennoch etwas dazu schreiben.
Schon eine Verschiebung innerhalb der Familie kann schwierig sein. Die ganz Familie besteht aus Akadenmikern und ein Kind entscheidet sich für eine Ausbildung oder umgekehrt. Belegt ist, dass sogenannte "Milieuwechsel" immer mit Unsicherheit u.ä. verbunden sind, da die

Alltagskommunikation, Statussymbole, usw.... sich damit verändern KÖNNEN (und in den meisten Fällen auch irgendwie tun) und man unsicher sein kann, was die neuen "Regeln" angeht.
Ich verstehe den Fragensteller und möchte ihn gegen das " Fremdschämen" und damit gegen vermeindlich selbstgeschaffene Komplexe verteidigen.
Am Ende sind die Menschen auf allen Seiten unterschiedlich voreingenommen und wer dich nach deinen Eltern beurteilt und abwertend, sollte kein Teil von deinem Leben sein. Egal ob studiert oder nicht.

Lass es dir gut gehen und pass auf dich auf :-)

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Wobei man bei der Akademikerschwelle auch fragen kann, ob nicht eine handwerkliche Ausbildung eher den Aufstieg mit sich bringt.

Als selbständiger Handwerkermeister kann man gutes Geld verdienen und ist Unternehmer, als mittelmäßiger BWLer verdient man mittelmäßig als Sachbearbeiter.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:

Kontroverses Thema: ich bin der erste in meiner Familie, der studiert. Gleichzeitig würde ich behaupten, ich habe mich mittlerweile ganz gut zurecht gefunden in Freundeskreisen aus Leuten, deren Familien seit Generationen einen Uni-Background haben. Ich bin sicher in Gesprächen, führe guten Smalltalk, kenne die unausgesprochenen Kodizes und Umgangsformen, die damit einhergehen. Kurzum: ich finde mich in akademischen Kreisen zurecht und passe mich in Chamäleon-Manier ein, ohne dass das Gegenüber bemerkt, dass meine Vorfahren kein Diplom gemacht haben.

Nun zu meiner Frage: inwiefern ist für Euch entscheidend, dass eure Partnerin/euer Partner aus akademischem Elternhaus kommt? Ich frage mich, ob es eine potenzielle Freundin abschrecken könnte, wenn ihre Schwiegereltern und -verwandschaft nicht die anspruchsvollsten Diskussionen am Esstisch führen können, nur rudimentär Englisch beherrschen, generell "einfacher gestrickt" sind? Ist sowas abschreckend, weil man später nicht in eine solche Familie hinein heiraten möchte?

Bei meiner Ex war es die gleiche Situation wie bei mir, da hat es sich erübrigt, aber viele Frauen die ich attraktiv finde kommen aus klassischen Akademikerfamilien.

Ich freue mich auf Einschätzungen!

War bei mir ähnlich. Meine Freundin kommt aus einer Familie wo alle studiert haben und regelmäßig kommen Freunde. Und wenn diskutiert wird dann nach dem Motto: Nur die akademischen Erkenntnisse sind das einzig wahre. Ganz besonders schlimm ist das wenn Mediziner Freunde kommen. Die werden wie götter behandelt und gleich auf eine höhere Stufe gestellt, nach dem Motto: Ihr Studiengang ist viel anspruchsvoller als alles andere. Das ist so unerträglich nervend für mich. Letztlich muss man niemanden irgendetwas beweisen. Aber wenn man sich etwas selber erarbeitet und Respekt erhält ist das sehr viel wert. Habe es trotz 2ten Bildungsweg ins M&A geschafft und da haben mir sogar unsere Medizin Götter Respekt gezollt

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Also ich schreibe hier mal ganz offen als Frau aus einer akademisch-geprägten Familie (Vater ist wie auch mein Großvater Professor, Großmutter ebenfalls studiert, Mutter promoviert):

Meine Eltern wären sicherlich okay damit gewesen, wenn ich eine Ausbildung gemacht hätte für die ich Feuer und Flamme gewesen wäre. Die Grundannahme war aber schon seit der Kindheit, dass man an die Uni geht und die subtile Kommunikation prägt einen dann natürlich auch.

Ich bin inzwischen ebenfalls promovierte VWLerin und ich würde einen potentiellen Partner nie kategorisch ausschließen. Aber ich muss auch zugeben, dass ein unstudierter Mann es im Durchschnitt bei mir einfach schwerer hat.

Und auch meine Eltern würden sich wahrscheinlich eher schwerer tun, mit einem unstudierten Partner warm zu werden.

Und mir geht es hier überhaupt nicht um Prestige oder Geld (beides ja genug zu Verfügung), sondern einfach um die Homogenität der eigenen sozialen Blase in der ich lebe.

Mir kann hier niemand erzählen, dass er/sie sich keine Gedanken machen würde, wenn man bspw. einen arbeitslosen, obdachlosen Partner zum ersten Treffen mit den Eltern bringen würde. Auch wenn er super charmant, gepflegt und klug wäre (was sich ja nicht ausschließt).

Wenn man diesen Gedanken eben etwas weiterspinnt, dann ist es halt auch so bei mir und einem Partner, der bspw. nicht studiert hat.

Judge me, aber ich wollte hier auch mal ehrlich sein.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Sehr interessanter Thread, ich würde zur Diskussion folgende kontroverse These aufstellen: das ganze ist genderspezifisch - Männern ist der intellektuelle und sozioökonomische Hintergrund der Schwiegereltern unwichtiger, Frauen ist der intellektuelle und sozioökonomische Hintergrund der Schwiegereltern wichtiger.

Selbiges gilt auch bei der direkten Partnerwahl: der Anwalt würde eher eine Beziehung mit der Einzelhandelskauffrau eingehen als die Anwältin mit dem Einzelhandelskaufmann es tun würde.
Wie seht ihr das?

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 09.03.2021:

Bei mir ist es ähnlich. Meine Eltern haben beide "nur" einen Volksschulabschluss (was damals normal war, wenige machten Abitur und studierten), haben mich aber bei Studium und Promotion unterstützt. Die Eltern meiner Frau kommen aus solchen "Akademikerfamilien". Natürlich ist das manchmal so, dass es auf Familienfeiern Themen gibt, über die meine Eltern nicht wirklich mit meinen Schwiegereltern auf einem Niveau sprechen können. Aber das macht nichts. Dann spricht man eben über die Enkelkinder, das Wetter oder sonst was.

„Normal“ war es in Nicht-Akademikerkreisen NICHT zu studieren, und andersrum: auch normal gewesen, zu studieren in Akdemikerkreisen.

Gleich und gleich gesellt sich gern. Mehr muss man dazu nicht sagen.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Was ist denn mit "Akademiker" gemeint?

Vater ist Professor an einer Uni?
Vater ist promovierter Dozent an einer Uni?
Vater hat Dipl.-Kfm. einer Uni und ist nun in der Wirtschaft tätig?
Vater ist Dipl.-Ing. (FH) und leitet den Produktionsbereich eines lokalen OEMs?

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 11.02.2022:

Also ich schreibe hier mal ganz offen als Frau aus einer akademisch-geprägten Familie (Vater ist wie auch mein Großvater Professor, Großmutter ebenfalls studiert, Mutter promoviert):

Meine Eltern wären sicherlich okay damit gewesen, wenn ich eine Ausbildung gemacht hätte für die ich Feuer und Flamme gewesen wäre. Die Grundannahme war aber schon seit der Kindheit, dass man an die Uni geht und die subtile Kommunikation prägt einen dann natürlich auch.

Ich bin inzwischen ebenfalls promovierte VWLerin und ich würde einen potentiellen Partner nie kategorisch ausschließen. Aber ich muss auch zugeben, dass ein unstudierter Mann es im Durchschnitt bei mir einfach schwerer hat.

Und auch meine Eltern würden sich wahrscheinlich eher schwerer tun, mit einem unstudierten Partner warm zu werden.

Und mir geht es hier überhaupt nicht um Prestige oder Geld (beides ja genug zu Verfügung), sondern einfach um die Homogenität der eigenen sozialen Blase in der ich lebe.

Mir kann hier niemand erzählen, dass er/sie sich keine Gedanken machen würde, wenn man bspw. einen arbeitslosen, obdachlosen Partner zum ersten Treffen mit den Eltern bringen würde. Auch wenn er super charmant, gepflegt und klug wäre (was sich ja nicht ausschließt).

Wenn man diesen Gedanken eben etwas weiterspinnt, dann ist es halt auch so bei mir und einem Partner, der bspw. nicht studiert hat.

Judge me, aber ich wollte hier auch mal ehrlich sein.

Wenn man früher von Akademiker-Kreisen geredet hat, dann meinte man damit auch eine gewisse klassische, humanistische Bildung. Das bedeutete Latinum, vielleicht sogar Graecum und Kenntnisse in klassischer Literatur, Musik, Kunstgeschichte und Geschichte, insbesondere Antike.

Die Zeiten sind in Deutschland vorbei und es gibt bei U50 so eine klassische Bildung nur noch bei einer Minderheit, die sich wirklich dafür interessiert. Sieht man auch hier im Forum, wo man Diskussionen über die Vereinbarkeit von Beratung und Bodybuilding und der zugehörigen Ernährung findet. Niemand fragt aber, wie man Opern- oder Museumsbesuche am besten mit der Arbeit vereinbart. Oder man geht mit Managern vom Kunden lieber zum Fußball oder Eishockey als zu einer Kunstausstellung, da das wesentlich häufiger den Geschmack trifft.

Daher passt meiner Ansicht viel von den früheren Vorurteilen einfach nicht mehr. Ich kenne einige nicht-Akademiker, die wesentlich gebildeter und kulturell interessierter sind als meisten meiner studierten Kollegen.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Also reden wir über Bildungsbürger, nicht über das Aufsteigermilleu aus den zumeist technischen Berufen.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Wenn man früher von Akademiker-Kreisen geredet hat, dann meinte man damit auch eine gewisse klassische, humanistische Bildung. Das bedeutete Latinum, vielleicht sogar Graecum und Kenntnisse in klassischer Literatur, Musik, Kunstgeschichte und Geschichte, insbesondere Antike.

Die Zeiten sind in Deutschland vorbei und es gibt bei U50 so eine klassische Bildung nur noch bei einer Minderheit, die sich wirklich dafür interessiert. Sieht man auch hier im Forum, wo man Diskussionen über die Vereinbarkeit von Beratung und Bodybuilding und der zugehörigen Ernährung findet. Niemand fragt aber, wie man Opern- oder Museumsbesuche am besten mit der Arbeit vereinbart. Oder man geht mit Managern vom Kunden lieber zum Fußball oder Eishockey als zu einer Kunstausstellung, da das wesentlich häufiger den Geschmack trifft.

Daher passt meiner Ansicht viel von den früheren Vorurteilen einfach nicht mehr. Ich kenne einige nicht-Akademiker, die wesentlich gebildeter und kulturell interessierter sind als meisten meiner studierten Kollegen.

Das ist aber auch nur so, weil diese ganze Diskussion in einem Wiwi-Kontext abläuft. Ich will niemandem zu nahe treten, aber wirtschaftliche Akademiker sind nun mal etwas anders als "klassische" Akademiker. Ich habe selber zuerst bwl studiert, und der akademische Wissensdurst fehlt einfach in diesem Fachgebiet. Man macht keinen Master an der HSG weil einen die Materie interessiert und man auf neugierige Art und Weise neues Wissen erarbeiten will (was auch), sondern weil es darum geht sich selber am besten zu positionieren und, seien wir ehrlich, so viel Geld wie möglich zu verdienen.

In anderen Fachrichtungen ist das anders, mein Vater (Arzt) organisiert regelmässig Konferenzen in meiner Stadt, der ein oder andere Besuch in das neue Kunstmuseum gehört dann zum Programm, und am Esstisch wird dann effektiv, wie weiter oben mal gespöttet wurde, über Papers und neue Forschungsergebnisse geredet, zuhause auch. Ein Besuch beim Icehockeymatch würde schlecht ankommen.
Ich sage nicht dass alle Mediziner hypergebildete Genies, und alle Wiwi's ignorant sind, aber ich habe doch krasse Unterschiede bzgl. Allgemeinwissen und -Interesse beobachten können.

antworten
WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 20.06.2023:

Wenn man früher von Akademiker-Kreisen geredet hat, dann meinte man damit auch eine gewisse klassische, humanistische Bildung. Das bedeutete Latinum, vielleicht sogar Graecum und Kenntnisse in klassischer Literatur, Musik, Kunstgeschichte und Geschichte, insbesondere Antike.

Die Zeiten sind in Deutschland vorbei und es gibt bei U50 so eine klassische Bildung nur noch bei einer Minderheit, die sich wirklich dafür interessiert. Sieht man auch hier im Forum, wo man Diskussionen über die Vereinbarkeit von Beratung und Bodybuilding und der zugehörigen Ernährung findet. Niemand fragt aber, wie man Opern- oder Museumsbesuche am besten mit der Arbeit vereinbart. Oder man geht mit Managern vom Kunden lieber zum Fußball oder Eishockey als zu einer Kunstausstellung, da das wesentlich häufiger den Geschmack trifft.

Daher passt meiner Ansicht viel von den früheren Vorurteilen einfach nicht mehr. Ich kenne einige nicht-Akademiker, die wesentlich gebildeter und kulturell interessierter sind als meisten meiner studierten Kollegen.

Das ist aber auch nur so, weil diese ganze Diskussion in einem Wiwi-Kontext abläuft. Ich will niemandem zu nahe treten, aber wirtschaftliche Akademiker sind nun mal etwas anders als "klassische" Akademiker. Ich habe selber zuerst bwl studiert, und der akademische Wissensdurst fehlt einfach in diesem Fachgebiet. Man macht keinen Master an der HSG weil einen die Materie interessiert und man auf neugierige Art und Weise neues Wissen erarbeiten will (was auch), sondern weil es darum geht sich selber am besten zu positionieren und, seien wir ehrlich, so viel Geld wie möglich zu verdienen.

In anderen Fachrichtungen ist das anders, mein Vater (Arzt) organisiert regelmässig Konferenzen in meiner Stadt, der ein oder andere Besuch in das neue Kunstmuseum gehört dann zum Programm, und am Esstisch wird dann effektiv, wie weiter oben mal gespöttet wurde, über Papers und neue Forschungsergebnisse geredet, zuhause auch. Ein Besuch beim Icehockeymatch würde schlecht ankommen.
Ich sage nicht dass alle Mediziner hypergebildete Genies, und alle Wiwi's ignorant sind, aber ich habe doch krasse Unterschiede bzgl. Allgemeinwissen und -Interesse beobachten können.

Kann ich unterschreiben. Die meisten WiWis (HSG etc.) sind nur an Geld/Karriere/Status interessiert. Da ist bis auf wenige Ausnahmen, weniger Interesse an der eigentlichen Materie vorhanden - ausser man hat selbst "Skin in the Game" als Selbstständiger oder Mitglied des Managements. Im Berufsalltag dann noch schlimmer, wenn sich die anfänglicher Berufseinsteiger-Euphorie gelegt hat. Dann wird nur noch über Ferienpläne, Immobilien, Aktien, Restaurants und ähnliche weltliche/materielle Themen diskutiert. Im Marketing wird meiner Erfahrung nach etwas weiter über den Tellerrand geschaut bzw. es ist weniger streamlined als klassische BWL/Verwalter-Bereiche.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Liegt vmtl daran, dass das gemeine Marketier in aller Regel ne Ecke weniger zum Investieren / Anlegen / Spekulieren / Ausgeben als Angehörige lukrativerer einschlägiger Fachbereiche zur Verfügung hat^^

WiWi Gast schrieb am 21.06.2023:

Kann ich unterschreiben. Die meisten WiWis (HSG etc.) sind nur an Geld/Karriere/Status interessiert. Da ist bis auf wenige Ausnahmen, weniger Interesse an der eigentlichen Materie vorhanden - ausser man hat selbst "Skin in the Game" als Selbstständiger oder Mitglied des Managements. Im Berufsalltag dann noch schlimmer, wenn sich die anfänglicher Berufseinsteiger-Euphorie gelegt hat. Dann wird nur noch über Ferienpläne, Immobilien, Aktien, Restaurants und ähnliche weltliche/materielle Themen diskutiert. Im Marketing wird meiner Erfahrung nach etwas weiter über den Tellerrand geschaut bzw. es ist weniger streamlined als klassische BWL/Verwalter-Bereiche.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

Ich merke gerade, dass ich verroht bin:
Wo ich zum Abi noch stolz war (erster mit höheren Bildungsabschluss in der Familie) und über Literatur und Epochen erzählt habe, bin ich heute 15 Jahre später im Konzernleben mit >100k und zwei Kindern kaum mehr an irgendwas anderes interessiert, als mein Projekt, Sport, Urlaub, Familie und gutes Essen. Einziges Hobby ist jetzt sammeln von Luxusuhren. Ich finde es schade, dass ich mit meinem Intellekt nicht vielseitiger geworden bin. Kein Instrument, keine Opern, keine Kunst, Politik interessiert mich auch nur auf Welt-Artikel Niveau….ich kann es nicht ändern

antworten
WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Ich merke gerade, dass ich verroht bin:
Wo ich zum Abi noch stolz war (erster mit höheren Bildungsabschluss in der Familie) und über Literatur und Epochen erzählt habe, bin ich heute 15 Jahre später im Konzernleben mit >100k und zwei Kindern kaum mehr an irgendwas anderes interessiert, als mein Projekt, Sport, Urlaub, Familie und gutes Essen. Einziges Hobby ist jetzt sammeln von Luxusuhren. Ich finde es schade, dass ich mit meinem Intellekt nicht vielseitiger geworden bin. Kein Instrument, keine Opern, keine Kunst, Politik interessiert mich auch nur auf Welt-Artikel Niveau….ich kann es nicht ändern.

Genau, deswegen ist für mich studiert nicht gleich kultiviert. Vor allem im Berufsleben, wenn man sehr viel arbeitet, sodass wenig Zeit für Hobbys und anderweitige Interessen bleibt, kriegt man sehr einen Tunnelblick. Die "Topshots", die ich kenne, sind meist in anderen Themen/Aktivitäten sehr beschränkt.

Dadurch, dass ich mit Familie Teilzeit arbeite und bewusst keinen Karriereweg eingeschlagen habe (0815 Konzernbeamter), finde ich genügend Zeit und Energie, um mich mit anderen Dingen auseinanderzusetzen und auch mal ein Buch zu lesen oder zu meditieren.

Habe selbst gemerkt, wie auf der Arbeit viele Leute (BWLer, ITler) ziemlich einseitig unterwegs sind, eine spirituelle Seite komplett fehlt und wenig Gesprächsthemen vorhanden sind, absgesehen von den klassischen Konsumententhemen (Urlaub, Haus, Restaurants, Auto etc.).

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Ich finde es schade, dass ich mit meinem Intellekt nicht vielseitiger geworden bin. Kein Instrument, keine Opern, keine Kunst, Politik interessiert mich auch nur auf Welt-Artikel Niveau….ich kann es nicht ändern

Das ist genau das Problem, nicht nur deines, sondern von Generationen: Nur du kannst diesen Zustand ändern.

Das ist exakt der Teil der persönlichen Bildung, die du nun immer mehr verloren geht, da unsere Jugend und auch weiten Teilen von uns immer weniger Selbstverantwortung beigebracht worden ist... Ich habe mit meinen Eltern noch die Hausaufgaben diskutiert, über Gott, über Kunst und Bildung. Ich habe noch Orgel spielen müssen/dürfen. Ich habe noch Bücher gelesen... All das kann man sich heute nicht mehr vorstellen, aber machen kann man es.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Ich finde es schade, dass ich mit meinem Intellekt nicht vielseitiger geworden bin. Kein Instrument, keine Opern, keine Kunst, Politik interessiert mich auch nur auf Welt-Artikel Niveau….ich kann es nicht ändern

Das ist genau das Problem, nicht nur deines, sondern von Generationen: Nur du kannst diesen Zustand ändern.

Das ist exakt der Teil der persönlichen Bildung, die du nun immer mehr verloren geht, da unsere Jugend und auch weiten Teilen von uns immer weniger Selbstverantwortung beigebracht worden ist... Ich habe mit meinen Eltern noch die Hausaufgaben diskutiert, über Gott, über Kunst und Bildung. Ich habe noch Orgel spielen müssen/dürfen. Ich habe noch Bücher gelesen... All das kann man sich heute nicht mehr vorstellen, aber machen kann man es.

Man muss auch sagen, dass Eltern heutzutage aufgrund der hohen Fixkosten (spreche von der CH) mehr arbeiten als früher und die Digitalisierung bzw. das Unterhaltungsangebot viel Eigeninitiative etc. killt. Viel Arbeiten = Bequemes, materielles Leben = Langeweile

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Ich finde es schade, dass ich mit meinem Intellekt nicht vielseitiger geworden bin. Kein Instrument, keine Opern, keine Kunst, Politik interessiert mich auch nur auf Welt-Artikel Niveau….ich kann es nicht ändern

Das ist genau das Problem, nicht nur deines, sondern von Generationen: Nur du kannst diesen Zustand ändern.

Das ist exakt der Teil der persönlichen Bildung, die du nun immer mehr verloren geht, da unsere Jugend und auch weiten Teilen von uns immer weniger Selbstverantwortung beigebracht worden ist... Ich habe mit meinen Eltern noch die Hausaufgaben diskutiert, über Gott, über Kunst und Bildung. Ich habe noch Orgel spielen müssen/dürfen. Ich habe noch Bücher gelesen... All das kann man sich heute nicht mehr vorstellen, aber machen kann man es.

Viele Jugendliche lesen oder konsumieren Hörbücher (die laut neueren Forschungen quasi ebenbürtig sind). Ansonsten ist das meiner Meinung nach überholt. Wenn mich Kunst und Orgel spielen nicht interessiert und dort auch meine Talente nicht liegen, wieso soll ich mir das dann zwanghaft reinprügeln? Das verursacht eher den gegenteiligen Effekt, nämlich dass man dann den Rest seines Lebens eine Orgel nicht mal mehr angucken will und Sendungen über Kunst als Einschlafhilfe benutzen kann.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Ich finde es schade, dass ich mit meinem Intellekt nicht vielseitiger geworden bin. Kein Instrument, keine Opern, keine Kunst, Politik interessiert mich auch nur auf Welt-Artikel Niveau….ich kann es nicht ändern

Das ist genau das Problem, nicht nur deines, sondern von Generationen: Nur du kannst diesen Zustand ändern.

Das ist exakt der Teil der persönlichen Bildung, die du nun immer mehr verloren geht, da unsere Jugend und auch weiten Teilen von uns immer weniger Selbstverantwortung beigebracht worden ist... Ich habe mit meinen Eltern noch die Hausaufgaben diskutiert, über Gott, über Kunst und Bildung. Ich habe noch Orgel spielen müssen/dürfen. Ich habe noch Bücher gelesen... All das kann man sich heute nicht mehr vorstellen, aber machen kann man es.

Viele Jugendliche lesen oder konsumieren Hörbücher (die laut neueren Forschungen quasi ebenbürtig sind). Ansonsten ist das meiner Meinung nach überholt. Wenn mich Kunst und Orgel spielen nicht interessiert und dort auch meine Talente nicht liegen, wieso soll ich mir das dann zwanghaft reinprügeln? Das verursacht eher den gegenteiligen Effekt, nämlich dass man dann den Rest seines Lebens eine Orgel nicht mal mehr angucken will und Sendungen über Kunst als Einschlafhilfe benutzen kann.

Naja die Lesekompetenz wird dadurch trotzdem nicht gefördert. Hörbücher hören, bei dem nebenbei nur aufs Handy guckt, ist schon was anderes als aktiv ein Buch zu lesen.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Viele Jugendliche lesen oder konsumieren Hörbücher (die laut neueren Forschungen quasi ebenbürtig sind). Ansonsten ist das meiner Meinung nach überholt. Wenn mich Kunst und Orgel spielen nicht interessiert und dort auch meine Talente nicht liegen, wieso soll ich mir das dann zwanghaft reinprügeln? Das verursacht eher den gegenteiligen Effekt, nämlich dass man dann den Rest seines Lebens eine Orgel nicht mal mehr angucken will und Sendungen über Kunst als Einschlafhilfe benutzen kann.

Welche Forscher erstellen denn solche Studien? Die Lesekompetenz, Textverständnis und Lesegeschwindigkeit gehen bei Hörbüchern komplett verloren bzw. werden nicht aufgebaut. Sind das dieselben Studien, die belegen, dass Schreiben nach Gehör zu besserer Rechtschreibung führt?

Ist "reinprügeln" dasselbe wie "animieren"? Wenn ich Kinder das tun lasse, was sie tun wollen, glotzen sie ganztägig Fernsehen und futtern Chips und Gummibärchen. Da kommt aber sicherlich nicht mit 25 die große Kehrtwende. Es ist genau anders herum: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr." Ständig, auch in diesem Thread liest man, dass sich die Menschen um die 30 wünschen würden "Hätte ich mal...", umgekehrt hört man das eher selten.

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WiWi Gast

Eltern keine Akademiker - unangenehm?

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Viele Jugendliche lesen oder konsumieren Hörbücher (die laut neueren Forschungen quasi ebenbürtig sind). Ansonsten ist das meiner Meinung nach überholt. Wenn mich Kunst und Orgel spielen nicht interessiert und dort auch meine Talente nicht liegen, wieso soll ich mir das dann zwanghaft reinprügeln? Das verursacht eher den gegenteiligen Effekt, nämlich dass man dann den Rest seines Lebens eine Orgel nicht mal mehr angucken will und Sendungen über Kunst als Einschlafhilfe benutzen kann.

Welche Forscher erstellen denn solche Studien? Die Lesekompetenz, Textverständnis und Lesegeschwindigkeit gehen bei Hörbüchern komplett verloren bzw. werden nicht aufgebaut. Sind das dieselben Studien, die belegen, dass Schreiben nach Gehör zu besserer Rechtschreibung führt?

Ist "reinprügeln" dasselbe wie "animieren"? Wenn ich Kinder das tun lasse, was sie tun wollen, glotzen sie ganztägig Fernsehen und futtern Chips und Gummibärchen. Da kommt aber sicherlich nicht mit 25 die große Kehrtwende. Es ist genau anders herum: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr." Ständig, auch in diesem Thread liest man, dass sich die Menschen um die 30 wünschen würden "Hätte ich mal...", umgekehrt hört man das eher selten.

Dafür trainieren Hörbücher die auditive Kompetenz, Aussprache und Tonalität von Fremdwörtern und bieten aufgrund einschlägiger Plattformen eine viel größere Auswahl und einen schnelleren Zugang. Ich jogge und höre dabei alles von Physik und schwarzen Löchern über Systemischer Aufstellungsarbeit bis hin zu Wasserstoff als Lösung für die Klimakatastrophe.

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