Zunächst mal Glückwunsch zum Nachwuchs.
Zu den bisherigen Beiträgen: Inhouse Consultants nehmen oft externe Aufträge an, bei denen dann Reisen anfallen. Asset Management könnte damit verbunden sein, die Assets zu besuchen. Das wären dann ebenfalls Reisen. Auch Einkauf und Vertrieb reisen viel, der Vertrieb im Schnitt aber deutlich mehr. Personaler (Recruiting) fahren zum Teil auf Messen. Vorstandsassis reisen fast immer.
Mein Vorschlag: Ein Unternehmen suchen, welches nur einen Standort hat bzw. alle Standorte in einem Ballungsraum. Dort einen Job machen, der in der Zentrale ausgeübt wird (Controlling, Buchhaltung, Finanzen etc.).
Parallel dann dem Ehepartner erklären, dass man seinen beruflichen Einsatz FÜR die Familie bringt.
Dieses "die nächsten drei Jahre muss ich ranklotzen, dann habe ich mehr Zeit" funktioniert meistens nicht. Weil man sich durch einen überdurchschnittlichen Reise- oder Arbeitseinsatz vor allem für solche Positionen qualifiziert, die ebenfalls einen hohen Reise-/Arbeitseinsatz erfordern. Der Absprung aus diesem Hamsterrad ist nicht so ganz einfach.
Deutlich WENIGER als 40 Stunden zu arbeiten ist zudem ziemlich unrealistisch, wenn man das Studium nicht völlig vergebens gemacht haben will. Ein Ziel könnte es allerdings sein, bestimmte Regelmäßigkeiten möglich zu machen, also z.B. Feierabend vor 18 Uhr. Dies ist in vielen Funktionen durchaus machbar.
Wenn allerdings jedem Familienvater dazu geraten wird, möglichst halbtags zu arbeiten oder einen Home-Job zu erledigen (bei dem übrigens das komplette betriebliche Sozialleben wegfällt, für mich wär das nix!), dann geht die soziale Schere zwischen den Familien und den DINKs in Zukunft noch weiter auseinander. Das wäre keine wünschenswerte Entwicklung.
Ich würde allerdings bereits in der Vertragsverhandlung (noch nicht im ersten Bewerbungsgespräch) die Frage stellen, ob das Unternehmen ITmäßig darauf ausgerichtet ist, dass Arbeit von daheim aus erledigt werden kann. Habe schon viele Unternehmen kennen gelernt, wo das funktioniert. Man hat einen Laptop und einen Zugang von daheim. Damit könnte man sich sogar um 14 Uhr vom Büro "lossagen" und abends, wenn das Kind schläft, noch ein wenig Arbeit wegschaffen.
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