Lounge Gast schrieb:
Erstmal vorweg: ich bin kein Party-Jungstudent, sondern 40 +
Jahre alt und Teamleiter.
Ich bin 36, Abteilungsleiter und Vater 2er Mädchen. Mir wäre lieber, wenn hier Jungstudenten mitdiskutieren. Du hast deine Entscheidung getroffen. Dein Zug ist schon abgefahren. Warum willst du jetzt die jungen Leute mit deinen radikal-hedonistischen Ansichten verwirren?
Die Senkung der Lebensqualität ist für mich keine
"Banalität" Das ist das Hauptargument gegen
Kinder. Mir ist ein gepflegtes, ruhiges Privatumfeld sehr
wichtig, genauso wie ein guter Schlaf und tolle Urlaube. Das
würde alles massiv unter Kindern leiden.
Meine Mutter meinte immer, dass man im Grab schon genug "gepflegte Ruhe" hat. Das Leben beginnt am Rande der Komfortzone.
Im Übrigen sind deine "Hauptargumente" allesamt Klischees. Meine Kinder und ich schlafen bestens. Die Urlaube sind jetzt noch besser, da man alles nochmal durch die Kinder anders wahrnimmt. Ich habe so viele tolle Details früher übersehen. Was du als wichtig und unverzichtbar empfindest, ist aus meiner Sicht nur oberflächlich und langweilig... aber man redet bekanntlich nicht mit Blinden über Farben.
Dazu kommt noch, dass man mit Kindern viel stärker an die
aktuelle Frau gebunden wird und auch deshalb viele
Kompromisse in allen Lebensbereichen eingehen muss. Jeder
kennt doch unglückliche Ehen etc.
Ja die Kinder verbinden mich mit meiner Frau. Das scheint ja eine ziemlich schlimme Sache zu sein, so eng verbunden zu sein und dafür Kompromisse zu machen. Lieber wäre ich unverbindlich, oberflächlich, beliebig und flexibel wie du - natürlich ohne die vielen Freiheiten in Anspruch zu nehmen, denn alles wäre ja "ruhig" und "gepflegt"
Fakt ist auch: Kinder zu bekommen ist immer unökologisch.
.. ich fasse es nicht. Hast du diese "Argumente" auch deinen Eltern zum Vorwurf gemacht oder gilt das nur für deine Nächsten?
Die Demographiefrage kann viel besser durch Einwanderung gelöst
werden.
Der demografische Wandel kann überhaupt nicht aufgehalten oder gar "gelöst" werden, weder durch mehr Kinder, Zuwanderung oder sonst irgend eine politische Maßnahme. Die Bevölkerungspyramide wurde seit den 70er-Jahren nachaltig geschädigt. Die Einwohnerzahl wird in den nächsten Jahrzehnten extrem zurück gehen. Das wird niemand ändern. Wer meint, die Zuwanderer würden hier irgend ein strukturelles Problem lösen, der lebt anscheinend auf dem Mond. Aber das ist ein anderes Thema.
Wer wissen will, wie sich der demografische Wandel anfühlt, der möge mal einen Ausflug in eine entvölkerte Kleinstadt nach Brandenburg oder Sachsen-Anhalt machen. Das ist das Schicksal des ganzen Landes (außer in den Ballungsräumen). Ich will als Opa mit meinen Enkeln spielen und nicht mit den anderen alten Knackern "ruhig und gepflegt" versauern.
Und dass eine wachsende Weltbevölkerung bei
begrenzten Ressourcen nicht dauerhaft erstrebenswert sein
kann, das liegt ja wohl auf der Hand.
Die Weltbevölkerung interessiert sich einen feuchten Kehricht dafür, ob du Kinder bekommst oder nicht (entschuldige den drastischen Ausdruck). Ich bin echt froh, dass meine Eltern sich nicht von solchen wirren Theorien den Spaß an der Zeugung haben nehmen lassen.
Bitte liebe Unentschlossene: Kinder sind kein Gebrauchtwagen oder eine Immobilie bei der man eine Kosten-/Nutzenbetrachtung durchführt. Ihr werdet sehr lange suchen müssen, bis ihr jemanden findet, der mit seinen Kindern ernsthaft unglücklich ist. Ihr könnt getrost darauf vertrauen, dass das großartig ist. Gehet hin und mehret euch!
antworten