Romantische Gründe... Willst du deine gesamte finanzielle Zukunft von Romantik abhängig machen?
Und nein, der Zugewinnausgleich ist OFT nicht fair. Er ist nämlich viel zu pauschal geregelt und führt daher oft zu Ungerechtigkeiten. Insbesondere wenn du deutlich mehr verdienst als deine Frau und deutlich karriereorientierter bist.
Klassisches Beispiel: Du gehst arbeiten und verdienst gut, deine Frau hat nur einen mittelmäßigen Job und bleibt lange wegen den Kindern zu Hause. Ihr zu Hause bleiben wird schon dadurch finanziell ausgeglichen, dass du sie während der Zeit finanziell mitversorgst. Um was es sich dann im Falle einer Scheidung also dreht, ist ihr Karriereausfall, also Geld, das sie als Vollzeitarbeitende selbst zusätzlich hätte ansparen können (mit Lebenshaltungskosten verrechnet). Da sie nur einen mittelmäßigen Job hat, wäre das nicht wirklich viel gewesen. Und erst recht wäre da nichts übrig geblieben, wenn sie euren Lebensstandard und die Familie selbst finanzieren hätte müssen.
Trotzdem wirst du einmal die Hälfte deines Vermögens bei einer Scheidung an sie abgeben müssen (obwohl du sie die Jahre über versorgt hast). Was ist daran gerecht? Sie selbst hätte sich dieses Vermögen nie selbst erarbeiten können, wahrscheinlich nicht einmal den Lebensstandard von euch imitieren können.
Fair ist der Zugewinnausgleich nur, wenn auch deine Frau einen gutbezahlten Job hat und karriereorientiert ist und davon auszugehen ist, dass sie selbst ein ordentliches Vermögen hätte ansparen können, wenn sie wegen den Kindern nicht zu Hause geblieben wäre.
Und wenn ihr ohne Kinder verheiratet seid (sie also weiterhin Vollzeit arbeitet und überhaupt keine Karriereinbußen hat), ist der Zugewinnausgleich sowieso verrückt.
WiWi Gast schrieb am 15.02.2018:
Ich halte wenig von einem Ehevertrag. Zum einen aus romantischen Gründen, zum anderen weil Geld nicht mein Lebenszweck ist. Ohne Ehevertrag greifen die gesetzlichen Regelungen, die durchaus differenziert sind und damit auch fair.
Erbe bleibt wie beschrieben ohnehin außen vor, es geht einzig um Zugewinn sowie Ausgleich für Verdienstausfälle etc. aus familiären Gründen.
Was ist daran unfair?
Ich habe im Freundeskreis derzeit den Fall, Trennung ging von ihr aus, sie würde sich gerne alimentieren lassen, bekommt nach kurzer Frist aber kaum etwas. Und so sollte es auch sein.
antworten