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Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ein Punkt der mMn auch mit rein spielt ist die moderne Rollenverteilung, zumindest auf lange Sicht.

Die Zahl der Doppelverdienerhaushalte hat deutlich zugenommen. Und innerhalb der Doppelverdienerhaushalte wird mehr gearbeitet.

Wenn ich an meine Kindheit denke (Ende 80er/Anfang 90er), haben viele der Mütter überhaupt nicht gearbeitet. Von denen die gearbeitet haben, war das fast immer Teilzeit mit 50 % oder sogar nur 2 - 3 Vormittage die Woche. Mehr als 50 % war selten.

Da war das Gehalt des Hauptverdieners der mit Abstand wichtigste Faktor des Haushaltseinkommens. Im Endeffekt war es das, was man gerne "dem Mann den Rücken freihalten nennt". Und es ging auch gar nicht anders, weil es nicht so ein Betreuungsangebot gab wie heute. Es waren also zumindest alle mit Kindern darauf angewiesen, dass einer (meist die Frau) nachmittags zuhause war und die Kinder betreute.

Bei der breiten Masse war also ein Gehalt für den Großteil des Haushaltseinkommens verantwortlich. Hat man jetzt durch Karriere dieses Gehalt deutlich gesteigert, ist auch das Haushaltseinkommen gegenüber der Referenzgruppe deutlich gestiegen.

Heute arbeiten vermehrt beide Partner, wenn auch vielleicht nicht beideVollzeit, so doch zusammen oft deutlich über 1,5 FTE. Dadurch fällt die Steigerung des Haushaltseinkommens durch eine Karriere von einem der Partner aber relativ zur Referenzgruppe geringer aus.

Dazu kommt noch, dass der andere Partner evtl. seine Stunden reduzieren müsste, um dem anderen wieder den Rücken für die Karriere frei zu halten. Dann wird das ganze aber zum Nullsummenspiel.

Als grobe Veranschaulichung: 35 h IGM Sachbearbeiter + 25 h (70 %) IGM Sachbearbeiter stehen besser da als 60 h IGM Führungskraft + 0 h Hausfrau, bei gleicher Stundenzahl.

Tl;dr: Früher hing das Haushaltseinkommen viel mehr an nur einem Gehalt, hat man dieses durch Karriere gesteigert, hat man sich relativ zur Referenzgruppe deutlich verbessert. Heute tragen meistens beide Partner zum Einkommen bei, eine Steigerung von einem Gehalt durch Karriere verbessert die Position gegenüber der Referenzgruppe nicht mehr so stark. Außerdem müsste der andere Partner oft kürzer treten, um die Karriere seines Partners zu unterstützen, was dann unter dem Strich ein Nullsummenspiel ist.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 10.05.2021:

Ein Punkt der mMn auch mit rein spielt ist die moderne Rollenverteilung, zumindest auf lange Sicht.

Die Zahl der Doppelverdienerhaushalte hat deutlich zugenommen. Und innerhalb der Doppelverdienerhaushalte wird mehr gearbeitet.

Wenn ich an meine Kindheit denke (Ende 80er/Anfang 90er), haben viele der Mütter überhaupt nicht gearbeitet. Von denen die gearbeitet haben, war das fast immer Teilzeit mit 50 % oder sogar nur 2 - 3 Vormittage die Woche. Mehr als 50 % war selten.

Da war das Gehalt des Hauptverdieners der mit Abstand wichtigste Faktor des Haushaltseinkommens. Im Endeffekt war es das, was man gerne "dem Mann den Rücken freihalten nennt". Und es ging auch gar nicht anders, weil es nicht so ein Betreuungsangebot gab wie heute. Es waren also zumindest alle mit Kindern darauf angewiesen, dass einer (meist die Frau) nachmittags zuhause war und die Kinder betreute.

Bei der breiten Masse war also ein Gehalt für den Großteil des Haushaltseinkommens verantwortlich. Hat man jetzt durch Karriere dieses Gehalt deutlich gesteigert, ist auch das Haushaltseinkommen gegenüber der Referenzgruppe deutlich gestiegen.

Heute arbeiten vermehrt beide Partner, wenn auch vielleicht nicht beideVollzeit, so doch zusammen oft deutlich über 1,5 FTE. Dadurch fällt die Steigerung des Haushaltseinkommens durch eine Karriere von einem der Partner aber relativ zur Referenzgruppe geringer aus.

Dazu kommt noch, dass der andere Partner evtl. seine Stunden reduzieren müsste, um dem anderen wieder den Rücken für die Karriere frei zu halten. Dann wird das ganze aber zum Nullsummenspiel.

Als grobe Veranschaulichung: 35 h IGM Sachbearbeiter + 25 h (70 %) IGM Sachbearbeiter stehen besser da als 60 h IGM Führungskraft + 0 h Hausfrau, bei gleicher Stundenzahl.

Tl;dr: Früher hing das Haushaltseinkommen viel mehr an nur einem Gehalt, hat man dieses durch Karriere gesteigert, hat man sich relativ zur Referenzgruppe deutlich verbessert. Heute tragen meistens beide Partner zum Einkommen bei, eine Steigerung von einem Gehalt durch Karriere verbessert die Position gegenüber der Referenzgruppe nicht mehr so stark. Außerdem müsste der andere Partner oft kürzer treten, um die Karriere seines Partners zu unterstützen, was dann unter dem Strich ein Nullsummenspiel ist.

Das sehe ich ein wenig anders.

  1. arbeitet nicht jede FK 60h die Woche wie du sagst, 50h sind da wohl realistischer. Wenn 60h wirklich zutreffen reden wir mMn auch von einem Gehalt >150k, da wir hier mindestens von 2., eher 3. Management Ebene reden. Erst ab dieser sind 60h wirklich die Regel, dann aber auch wie gesagt mit Gehältern >150k

  2. Sachbearbeiter kommen i.d.R. nicht wie hier im Forum gerne angenommen auf 100k+, gerade bei 35h nicht. Ich würde sagen da sind 80k schon gut bemessen. 1,7 FTE x 80k sind dann 136k. Immer noch ein super Gehalt, aber kein Nullsummenspiel wie ich denke. Abgesehen davon ist das mMn auch ein sehr spezielles Beispiel, dass beide auf einer sehr gut bezahlten IGM Sachbearbeiterstelle sitzen. Im Normalfall dürfte es eher so sein, dass einer der beiden Partner vielleicht 80k verdient und der andere eher 50-60k (in Vollzeit!)

  3. Warum muss Partner 2 seine Stunden reduzieren, wenn Partner 1 Führungskraft ist? In deinem Beispiel arbeitet Partner 2 5h/Tag. Kinder sind ab Grundschule von 8-13 Uhr in der Schule, man kann also exakt diese Zeit arbeiten und ist mit den Kindern zuhause. Wenn man um 7:30 anfängt ist man sogar vor den Kindern zuhause. Spätestens ab der 5. Klasse hat sich das dann mit Nachmittagsunterricht etc. ohnehin erledigt. Die Kinder werden so genauso betreut wie wenn Partner 2 gar nicht arbeiten würde und den Haushalt wird man auch so hinkriegen. Im Zweifel kann man sich für das Gehalt von Partner 2 ja locker eine Haushaltshilfe leisten. Selbst im Kita Alter kann man schon 5h/Tag arbeiten, je nachdem wie lang die Kinder eben dort sind und ob man bspw. Oma/Opa zur Verfügung hat. Auf jeden Fall kenne ich einige die im Kita Alter bereits 3-4h/Tag arbeiten.

Fazit: Dieser Mythos von wegen wenn Partner 1 "richtig" Karriere macht kann P2 nicht mehr arbeiten ist einfach veraltet. Spätestens mit Eintritt in die Kita KANN P2 also der der anfangs zuhause war auch wieder Teilzeit arbeiten, ab Grundschule dann mehr und ab weiterführende Schule sowieso. Viele wollen (und müssen dank des Gehalts von P1) das nur gar nicht.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 10.05.2021:

Ein Punkt der mMn auch mit rein spielt ist die moderne Rollenverteilung, zumindest auf lange Sicht.

Die Zahl der Doppelverdienerhaushalte hat deutlich zugenommen. Und innerhalb der Doppelverdienerhaushalte wird mehr gearbeitet.

Wenn ich an meine Kindheit denke (Ende 80er/Anfang 90er), haben viele der Mütter überhaupt nicht gearbeitet. Von denen die gearbeitet haben, war das fast immer Teilzeit mit 50 % oder sogar nur 2 - 3 Vormittage die Woche. Mehr als 50 % war selten.

Da war das Gehalt des Hauptverdieners der mit Abstand wichtigste Faktor des Haushaltseinkommens. Im Endeffekt war es das, was man gerne "dem Mann den Rücken freihalten nennt". Und es ging auch gar nicht anders, weil es nicht so ein Betreuungsangebot gab wie heute. Es waren also zumindest alle mit Kindern darauf angewiesen, dass einer (meist die Frau) nachmittags zuhause war und die Kinder betreute.

Bei der breiten Masse war also ein Gehalt für den Großteil des Haushaltseinkommens verantwortlich. Hat man jetzt durch Karriere dieses Gehalt deutlich gesteigert, ist auch das Haushaltseinkommen gegenüber der Referenzgruppe deutlich gestiegen.

Heute arbeiten vermehrt beide Partner, wenn auch vielleicht nicht beideVollzeit, so doch zusammen oft deutlich über 1,5 FTE. Dadurch fällt die Steigerung des Haushaltseinkommens durch eine Karriere von einem der Partner aber relativ zur Referenzgruppe geringer aus.

Dazu kommt noch, dass der andere Partner evtl. seine Stunden reduzieren müsste, um dem anderen wieder den Rücken für die Karriere frei zu halten. Dann wird das ganze aber zum Nullsummenspiel.

Als grobe Veranschaulichung: 35 h IGM Sachbearbeiter + 25 h (70 %) IGM Sachbearbeiter stehen besser da als 60 h IGM Führungskraft + 0 h Hausfrau, bei gleicher Stundenzahl.

Tl;dr: Früher hing das Haushaltseinkommen viel mehr an nur einem Gehalt, hat man dieses durch Karriere gesteigert, hat man sich relativ zur Referenzgruppe deutlich verbessert. Heute tragen meistens beide Partner zum Einkommen bei, eine Steigerung von einem Gehalt durch Karriere verbessert die Position gegenüber der Referenzgruppe nicht mehr so stark. Außerdem müsste der andere Partner oft kürzer treten, um die Karriere seines Partners zu unterstützen, was dann unter dem Strich ein Nullsummenspiel ist.

Das sehe ich ein wenig anders.

  1. arbeitet nicht jede FK 60h die Woche wie du sagst, 50h sind da wohl realistischer. Wenn 60h wirklich zutreffen reden wir mMn auch von einem Gehalt >150k, da wir hier mindestens von 2., eher 3. Management Ebene reden. Erst ab dieser sind 60h wirklich die Regel, dann aber auch wie gesagt mit Gehältern >150k

  2. Sachbearbeiter kommen i.d.R. nicht wie hier im Forum gerne angenommen auf 100k+, gerade bei 35h nicht. Ich würde sagen da sind 80k schon gut bemessen. 1,7 FTE x 80k sind dann 136k. Immer noch ein super Gehalt, aber kein Nullsummenspiel wie ich denke. Abgesehen davon ist das mMn auch ein sehr spezielles Beispiel, dass beide auf einer sehr gut bezahlten IGM Sachbearbeiterstelle sitzen. Im Normalfall dürfte es eher so sein, dass einer der beiden Partner vielleicht 80k verdient und der andere eher 50-60k (in Vollzeit!)

  3. Warum muss Partner 2 seine Stunden reduzieren, wenn Partner 1 Führungskraft ist? In deinem Beispiel arbeitet Partner 2 5h/Tag. Kinder sind ab Grundschule von 8-13 Uhr in der Schule, man kann also exakt diese Zeit arbeiten und ist mit den Kindern zuhause. Wenn man um 7:30 anfängt ist man sogar vor den Kindern zuhause. Spätestens ab der 5. Klasse hat sich das dann mit Nachmittagsunterricht etc. ohnehin erledigt. Die Kinder werden so genauso betreut wie wenn Partner 2 gar nicht arbeiten würde und den Haushalt wird man auch so hinkriegen. Im Zweifel kann man sich für das Gehalt von Partner 2 ja locker eine Haushaltshilfe leisten. Selbst im Kita Alter kann man schon 5h/Tag arbeiten, je nachdem wie lang die Kinder eben dort sind und ob man bspw. Oma/Opa zur Verfügung hat. Auf jeden Fall kenne ich einige die im Kita Alter bereits 3-4h/Tag arbeiten.

Fazit: Dieser Mythos von wegen wenn Partner 1 "richtig" Karriere macht kann P2 nicht mehr arbeiten ist einfach veraltet. Spätestens mit Eintritt in die Kita KANN P2 also der der anfangs zuhause war auch wieder Teilzeit arbeiten, ab Grundschule dann mehr und ab weiterführende Schule sowieso. Viele wollen (und müssen dank des Gehalts von P1) das nur gar nicht.

Ich habe ja auch nie behauptet, dass die Rechnung allgemeingültig ist. Sie soll nur die Denkweise verdeutlichen. Natürlich schwanken die Zahlen, und es wird auch nicht immer auf Null aufgehen. Aber es ist eben auch nicht mehr das sichere Plus, das es früher einmal war. Und wenn es ein Plus ist, fällt es geringer aus.

Letztendlich ist es eine Optimierung des Stundenlohns und der Arbeitszeit. Pro Woche gibt es eine Anzahl Arbeitsstunde für die Familie:

Wochenarbeitszeit = Hausarbeit/Kinderbetreuung + Arbeitszeit Partner 1 + Arbeitszeit Partner 2

Daneben gibt es das Haushaltseinkommen:

Haushaltseinkommen = Gehalt Partner 1 + Gehalt Partner 2 = Arbeitszeit Partner 1 * Stundenlohn Partner 1 + Arbeitszeit Partner 2 * Stundenlohn Partner 2

Mit den Annahmen:
Die Wochenarbeitszeit soll gleich bleiben (ist also konstant)
Hausarbeit/Kinderbetreuung ist konstant (Hilfe gegen Geld lassen wir mal außen vor)

Daraus folgt das Arbeitszeit Partner 1 + Arbeitszeit Partner 2 auch konstant ist. Will ich die Gesamtarbeitsbelastung des Paares gleich halten, kann ich also nur das Verhältnis zwischen den Arbeitszeiten ändern (Also 60 h + 0 h vs. 40 h + 20 h als Beispiel).

Eine Änderung des Verhältnisses der Arbeitszeiten beider Partner beeinflusst dann das Haushaltseinkommen über die Formel oben. Je näher der Stundenlohn der beiden Partner dabei zusammen liegt, desto geringer ist der Einfluss der Verteilung der Arbeitszeit auf das Haushaltseinkommen. Und gerade in unserer Generation, in der viele sich im Studium kennen gelernt haben, also die gleiche Berufsqualifikation haben und auch in etwa gleich verdienen (bitte jetzt keine Diskussionen über Gender Pay Gap), macht sich das bemerkbar.

Es kann gut sein, dass unter dem Strich bei Führungskarriere + Teilzeit + Haus/Kinder etwas mehr heraus kommt als bei 2 x "normale" Arbeitszeiten. Aber der unterschied ist deutlich geringer als früher.

Ganz plakativ: Bei Wiwi Abteilungsleiter DAX + Sekretärin in Teilzeit (stereotypes Beispiel für früher) hat die Karriere des Wiwi einen größeren relativen Einfluss auf das Haushaltseinkommen als bei Wiwi DAX IGM Sachbearbeiter + Wiwi DAX IGM Sachbearbeiter.

Klar trifft das nicht auf jeden zu, aber ich beziehe mich auch vorallem auf die Führungskräfte oder eben nicht zu Führungskräften aufgestiegenen in den top Unternehmen.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 10.05.2021:

Ein Punkt der mMn auch mit rein spielt ist die moderne Rollenverteilung, zumindest auf lange Sicht.

Die Zahl der Doppelverdienerhaushalte hat deutlich zugenommen. Und innerhalb der Doppelverdienerhaushalte wird mehr gearbeitet.

Wenn ich an meine Kindheit denke (Ende 80er/Anfang 90er), haben viele der Mütter überhaupt nicht gearbeitet. Von denen die gearbeitet haben, war das fast immer Teilzeit mit 50 % oder sogar nur 2 - 3 Vormittage die Woche. Mehr als 50 % war selten.

Da war das Gehalt des Hauptverdieners der mit Abstand wichtigste Faktor des Haushaltseinkommens. Im Endeffekt war es das, was man gerne "dem Mann den Rücken freihalten nennt". Und es ging auch gar nicht anders, weil es nicht so ein Betreuungsangebot gab wie heute. Es waren also zumindest alle mit Kindern darauf angewiesen, dass einer (meist die Frau) nachmittags zuhause war und die Kinder betreute.

Bei der breiten Masse war also ein Gehalt für den Großteil des Haushaltseinkommens verantwortlich. Hat man jetzt durch Karriere dieses Gehalt deutlich gesteigert, ist auch das Haushaltseinkommen gegenüber der Referenzgruppe deutlich gestiegen.

Heute arbeiten vermehrt beide Partner, wenn auch vielleicht nicht beideVollzeit, so doch zusammen oft deutlich über 1,5 FTE. Dadurch fällt die Steigerung des Haushaltseinkommens durch eine Karriere von einem der Partner aber relativ zur Referenzgruppe geringer aus.

Dazu kommt noch, dass der andere Partner evtl. seine Stunden reduzieren müsste, um dem anderen wieder den Rücken für die Karriere frei zu halten. Dann wird das ganze aber zum Nullsummenspiel.

Als grobe Veranschaulichung: 35 h IGM Sachbearbeiter + 25 h (70 %) IGM Sachbearbeiter stehen besser da als 60 h IGM Führungskraft + 0 h Hausfrau, bei gleicher Stundenzahl.

Tl;dr: Früher hing das Haushaltseinkommen viel mehr an nur einem Gehalt, hat man dieses durch Karriere gesteigert, hat man sich relativ zur Referenzgruppe deutlich verbessert. Heute tragen meistens beide Partner zum Einkommen bei, eine Steigerung von einem Gehalt durch Karriere verbessert die Position gegenüber der Referenzgruppe nicht mehr so stark. Außerdem müsste der andere Partner oft kürzer treten, um die Karriere seines Partners zu unterstützen, was dann unter dem Strich ein Nullsummenspiel ist.

Das sehe ich ein wenig anders.

  1. arbeitet nicht jede FK 60h die Woche wie du sagst, 50h sind da wohl realistischer. Wenn 60h wirklich zutreffen reden wir mMn auch von einem Gehalt >150k, da wir hier mindestens von 2., eher 3. Management Ebene reden. Erst ab dieser sind 60h wirklich die Regel, dann aber auch wie gesagt mit Gehältern >150k

  2. Sachbearbeiter kommen i.d.R. nicht wie hier im Forum gerne angenommen auf 100k+, gerade bei 35h nicht. Ich würde sagen da sind 80k schon gut bemessen. 1,7 FTE x 80k sind dann 136k. Immer noch ein super Gehalt, aber kein Nullsummenspiel wie ich denke. Abgesehen davon ist das mMn auch ein sehr spezielles Beispiel, dass beide auf einer sehr gut bezahlten IGM Sachbearbeiterstelle sitzen. Im Normalfall dürfte es eher so sein, dass einer der beiden Partner vielleicht 80k verdient und der andere eher 50-60k (in Vollzeit!)

  3. Warum muss Partner 2 seine Stunden reduzieren, wenn Partner 1 Führungskraft ist? In deinem Beispiel arbeitet Partner 2 5h/Tag. Kinder sind ab Grundschule von 8-13 Uhr in der Schule, man kann also exakt diese Zeit arbeiten und ist mit den Kindern zuhause. Wenn man um 7:30 anfängt ist man sogar vor den Kindern zuhause. Spätestens ab der 5. Klasse hat sich das dann mit Nachmittagsunterricht etc. ohnehin erledigt. Die Kinder werden so genauso betreut wie wenn Partner 2 gar nicht arbeiten würde und den Haushalt wird man auch so hinkriegen. Im Zweifel kann man sich für das Gehalt von Partner 2 ja locker eine Haushaltshilfe leisten. Selbst im Kita Alter kann man schon 5h/Tag arbeiten, je nachdem wie lang die Kinder eben dort sind und ob man bspw. Oma/Opa zur Verfügung hat. Auf jeden Fall kenne ich einige die im Kita Alter bereits 3-4h/Tag arbeiten.

Fazit: Dieser Mythos von wegen wenn Partner 1 "richtig" Karriere macht kann P2 nicht mehr arbeiten ist einfach veraltet. Spätestens mit Eintritt in die Kita KANN P2 also der der anfangs zuhause war auch wieder Teilzeit arbeiten, ab Grundschule dann mehr und ab weiterführende Schule sowieso. Viele wollen (und müssen dank des Gehalts von P1) das nur gar nicht.

Noch etwas zu deinem 3. Punkt und dem Fazit:

Natürlich geht auch Partner 1 "richtig" Karriere und Partner 2 arbeitet trotzdem. Das führt aber dazu, dass beide insgesamt mehr arbeiten. also die Familienarbeitszeit zunimmt. Und das ist genau das, worauf ich hinaus wollte. Denn ich glaube dazu sind viele nicht bereit, weil du dann irgendwann gar keine Freizeit mehr hast.

Karriere machen und zuhause den Rücken frei gehalten bekommen ist etwas ganz anderes, als Karriere machen und nebenbei auch noch bei Haushalt und Kinderbetreuung mithelfen müssen. Und die Frau (oder den Mann), der vollzeit oder fast vollzeit arbeitet und nebenbei den kompletten Haushalt und Kinder stemmt, damit der Partner sich auf seine Karriere konzentrieren kann, die musst du mir erstmal zeigen. Da gibt es nicht viele von.

Das heißt aber nicht, dass es niemanden gibt der bereit ist Karriere + einen Teil von Hausarbeit und Kinderbetreuung zu machen, aber es sind eben weniger als früher.

Und was das Arbeiten mit Kindern in der Kita/Grundschule angeht: Ich weiß nicht, ob du Kinder hast und das einschätzen kannst, aber das klappt nur auf dem Papier gut. Erstmal bist du froh, wenn du die Zeit wo die Kinder betreut sind für Hausarbeit nutzen kannst. Und dann läuft das nicht immer so rund. Kinder sind oft Krank. Oder die Kita wird mal wegen Läusen, Keuchhusten oder sonstwas geschlossen (von Corona rede ich gar nicht). Oder sie müssen spontan abgeholt werden weil sie sich verletzt haben. Oder es sind Ferien.
Wenn du keine Hilfe von einem dritten hast, ist es ohne enormes Verständnis vom Arbeitgeber sehr schwer, die Stunden die das Kind in der Kita ist komplett zu arbeiten. Was auch beinhaltet, dass du immer exakt pünktlich den Stift fallen lassen musst um die Kinder abzuholen.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Der 100k-Sachbearbeiter existiert nur hier im Forum, aber nicht in der realen Welt, egal ob DAX oder IGM. Bei Glassdoor gibt es für alle DAX/IGM-Konzerne eine Vielzahl an Gehaltsangaben.

Ich habe mal Controller und Software-Entwickler herausgepickt, als typische "gehobene" Sachbearbeiter-Tätigkeiten. Überall, also je Konzern gibt es viele Gehaltsangaben für diese Berufe, also nicht nur 3-4 Stück. Alle Gehälter liegen zwischen knapp über 50k und knapp unter 70k. Letzteres bei Daimler, VW, Bosch - dort bekommt der durchschnittliche SWE oder Controller knapp unter 70k. Bei Deutsche Bahn geht es z.B. knapp über 50k los (kein IGM, "nur" DAX).

Neue Teamleiter heutzutage sind immer im Tarif. Kann sein, dass es bei mancher Spezialabteilung anders ist, aber ansonsten sind die oberen 1-2 Stufen ja gerade für Teamleiter gedacht. Das ist dann manchmal der 100k-Sachbearbeiter, wobei das nur bei 40h-Vertrag plus guter LZ klappt. Normaler Gruppenleiter darunter.

150k ist dann schon zwei Ebenen über Gruppenleiter.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Ein Punkt der mMn auch mit rein spielt ist die moderne Rollenverteilung, zumindest auf lange Sicht.

Die Zahl der Doppelverdienerhaushalte hat deutlich zugenommen. Und innerhalb der Doppelverdienerhaushalte wird mehr gearbeitet.

Wenn ich an meine Kindheit denke (Ende 80er/Anfang 90er), haben viele der Mütter überhaupt nicht gearbeitet. Von denen die gearbeitet haben, war das fast immer Teilzeit mit 50 % oder sogar nur 2 - 3 Vormittage die Woche. Mehr als 50 % war selten.

Da war das Gehalt des Hauptverdieners der mit Abstand wichtigste Faktor des Haushaltseinkommens. Im Endeffekt war es das, was man gerne "dem Mann den Rücken freihalten nennt". Und es ging auch gar nicht anders, weil es nicht so ein Betreuungsangebot gab wie heute. Es waren also zumindest alle mit Kindern darauf angewiesen, dass einer (meist die Frau) nachmittags zuhause war und die Kinder betreute.

Bei der breiten Masse war also ein Gehalt für den Großteil des Haushaltseinkommens verantwortlich. Hat man jetzt durch Karriere dieses Gehalt deutlich gesteigert, ist auch das Haushaltseinkommen gegenüber der Referenzgruppe deutlich gestiegen.

Heute arbeiten vermehrt beide Partner, wenn auch vielleicht nicht beideVollzeit, so doch zusammen oft deutlich über 1,5 FTE. Dadurch fällt die Steigerung des Haushaltseinkommens durch eine Karriere von einem der Partner aber relativ zur Referenzgruppe geringer aus.

Dazu kommt noch, dass der andere Partner evtl. seine Stunden reduzieren müsste, um dem anderen wieder den Rücken für die Karriere frei zu halten. Dann wird das ganze aber zum Nullsummenspiel.

Als grobe Veranschaulichung: 35 h IGM Sachbearbeiter + 25 h (70 %) IGM Sachbearbeiter stehen besser da als 60 h IGM Führungskraft + 0 h Hausfrau, bei gleicher Stundenzahl.

Tl;dr: Früher hing das Haushaltseinkommen viel mehr an nur einem Gehalt, hat man dieses durch Karriere gesteigert, hat man sich relativ zur Referenzgruppe deutlich verbessert. Heute tragen meistens beide Partner zum Einkommen bei, eine Steigerung von einem Gehalt durch Karriere verbessert die Position gegenüber der Referenzgruppe nicht mehr so stark. Außerdem müsste der andere Partner oft kürzer treten, um die Karriere seines Partners zu unterstützen, was dann unter dem Strich ein Nullsummenspiel ist.

Das sehe ich ein wenig anders.

  1. arbeitet nicht jede FK 60h die Woche wie du sagst, 50h sind da wohl realistischer. Wenn 60h wirklich zutreffen reden wir mMn auch von einem Gehalt >150k, da wir hier mindestens von 2., eher 3. Management Ebene reden. Erst ab dieser sind 60h wirklich die Regel, dann aber auch wie gesagt mit Gehältern >150k

  2. Sachbearbeiter kommen i.d.R. nicht wie hier im Forum gerne angenommen auf 100k+, gerade bei 35h nicht. Ich würde sagen da sind 80k schon gut bemessen. 1,7 FTE x 80k sind dann 136k. Immer noch ein super Gehalt, aber kein Nullsummenspiel wie ich denke. Abgesehen davon ist das mMn auch ein sehr spezielles Beispiel, dass beide auf einer sehr gut bezahlten IGM Sachbearbeiterstelle sitzen. Im Normalfall dürfte es eher so sein, dass einer der beiden Partner vielleicht 80k verdient und der andere eher 50-60k (in Vollzeit!)

  3. Warum muss Partner 2 seine Stunden reduzieren, wenn Partner 1 Führungskraft ist? In deinem Beispiel arbeitet Partner 2 5h/Tag. Kinder sind ab Grundschule von 8-13 Uhr in der Schule, man kann also exakt diese Zeit arbeiten und ist mit den Kindern zuhause. Wenn man um 7:30 anfängt ist man sogar vor den Kindern zuhause. Spätestens ab der 5. Klasse hat sich das dann mit Nachmittagsunterricht etc. ohnehin erledigt. Die Kinder werden so genauso betreut wie wenn Partner 2 gar nicht arbeiten würde und den Haushalt wird man auch so hinkriegen. Im Zweifel kann man sich für das Gehalt von Partner 2 ja locker eine Haushaltshilfe leisten. Selbst im Kita Alter kann man schon 5h/Tag arbeiten, je nachdem wie lang die Kinder eben dort sind und ob man bspw. Oma/Opa zur Verfügung hat. Auf jeden Fall kenne ich einige die im Kita Alter bereits 3-4h/Tag arbeiten.

Fazit: Dieser Mythos von wegen wenn Partner 1 "richtig" Karriere macht kann P2 nicht mehr arbeiten ist einfach veraltet. Spätestens mit Eintritt in die Kita KANN P2 also der der anfangs zuhause war auch wieder Teilzeit arbeiten, ab Grundschule dann mehr und ab weiterführende Schule sowieso. Viele wollen (und müssen dank des Gehalts von P1) das nur gar nicht.

Ich habe ja auch nie behauptet, dass die Rechnung allgemeingültig ist. Sie soll nur die Denkweise verdeutlichen. Natürlich schwanken die Zahlen, und es wird auch nicht immer auf Null aufgehen. Aber es ist eben auch nicht mehr das sichere Plus, das es früher einmal war. Und wenn es ein Plus ist, fällt es geringer aus.

Letztendlich ist es eine Optimierung des Stundenlohns und der Arbeitszeit. Pro Woche gibt es eine Anzahl Arbeitsstunde für die Familie:

Wochenarbeitszeit = Hausarbeit/Kinderbetreuung + Arbeitszeit Partner 1 + Arbeitszeit Partner 2

Daneben gibt es das Haushaltseinkommen:

Haushaltseinkommen = Gehalt Partner 1 + Gehalt Partner 2 = Arbeitszeit Partner 1 * Stundenlohn Partner 1 + Arbeitszeit Partner 2 * Stundenlohn Partner 2

Mit den Annahmen:
Die Wochenarbeitszeit soll gleich bleiben (ist also konstant)
Hausarbeit/Kinderbetreuung ist konstant (Hilfe gegen Geld lassen wir mal außen vor)

Daraus folgt das Arbeitszeit Partner 1 + Arbeitszeit Partner 2 auch konstant ist. Will ich die Gesamtarbeitsbelastung des Paares gleich halten, kann ich also nur das Verhältnis zwischen den Arbeitszeiten ändern (Also 60 h + 0 h vs. 40 h + 20 h als Beispiel).

Eine Änderung des Verhältnisses der Arbeitszeiten beider Partner beeinflusst dann das Haushaltseinkommen über die Formel oben. Je näher der Stundenlohn der beiden Partner dabei zusammen liegt, desto geringer ist der Einfluss der Verteilung der Arbeitszeit auf das Haushaltseinkommen. Und gerade in unserer Generation, in der viele sich im Studium kennen gelernt haben, also die gleiche Berufsqualifikation haben und auch in etwa gleich verdienen (bitte jetzt keine Diskussionen über Gender Pay Gap), macht sich das bemerkbar.

Es kann gut sein, dass unter dem Strich bei Führungskarriere + Teilzeit + Haus/Kinder etwas mehr heraus kommt als bei 2 x "normale" Arbeitszeiten. Aber der unterschied ist deutlich geringer als früher.

Ganz plakativ: Bei Wiwi Abteilungsleiter DAX + Sekretärin in Teilzeit (stereotypes Beispiel für früher) hat die Karriere des Wiwi einen größeren relativen Einfluss auf das Haushaltseinkommen als bei Wiwi DAX IGM Sachbearbeiter + Wiwi DAX IGM Sachbearbeiter.

Klar trifft das nicht auf jeden zu, aber ich beziehe mich auch vorallem auf die Führungskräfte oder eben nicht zu Führungskräften aufgestiegenen in den top Unternehmen.

Gute aufgezeigt. Sobald beide einigermassen gut verdienen und nicht gross zurückstecken wollen (Stunden), dann macht eine grosse Karriere wenig Sinn. Nur mehr Stress, weniger Zeit und (noch) mehr Steuern zu bezahlen. Meine Frau und ich streben langfristig ein 80 + 80 Pensum an. Da hat jeder einen anständigen Job, wo man inhaltlich nicht zurückstecken muss wegen dem Pensum und zusätzlich einen Papa-/Mama-Tag mit den Kids unter der Woche. Arbeitslosigkeit, Krankheiten etc. sind mit einem solch egalitären System auch besser abgefedert, als bei einem Alleinernährer und beide haben etwas von Familie und "Karriere".

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Der 100k-Sachbearbeiter existiert nur hier im Forum, aber nicht in der realen Welt, egal ob DAX oder IGM. Bei Glassdoor gibt es für alle DAX/IGM-Konzerne eine Vielzahl an Gehaltsangaben.

Ich habe mal Controller und Software-Entwickler herausgepickt, als typische "gehobene" Sachbearbeiter-Tätigkeiten. Überall, also je Konzern gibt es viele Gehaltsangaben für diese Berufe, also nicht nur 3-4 Stück. Alle Gehälter liegen zwischen knapp über 50k und knapp unter 70k. Letzteres bei Daimler, VW, Bosch - dort bekommt der durchschnittliche SWE oder Controller knapp unter 70k. Bei Deutsche Bahn geht es z.B. knapp über 50k los (kein IGM, "nur" DAX).

Neue Teamleiter heutzutage sind immer im Tarif. Kann sein, dass es bei mancher Spezialabteilung anders ist, aber ansonsten sind die oberen 1-2 Stufen ja gerade für Teamleiter gedacht. Das ist dann manchmal der 100k-Sachbearbeiter, wobei das nur bei 40h-Vertrag plus guter LZ klappt. Normaler Gruppenleiter darunter.

150k ist dann schon zwei Ebenen über Gruppenleiter.

Sehe ich auch so.
80-90k ist mit langer Betriebszugehöhrigkeit drin und selbst das ist schwierig.
70-80k ist durchaus realistisch, selbst bei Bosch,Daimler etc.

Aber in diesem Forum ist man ja automatisch nach 5 Jahren bei mindestens 100k ;)

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Sorry, aber das stimmt so einfach nicht!

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Dazu gibt es noch folgende on-top Aspekte zu bedenken:

  • 40h Vertrag (+14% Gehalt)
  • Leistungszulagen (Max. 28%)
  • Weihnachts- und Urlaubsgeld

Als Beispiel für dich:

EG10 als Untergrenze und eher „untertrieben“ (da eher EG11 oder 12 der Fall ist)

  • Grundgehalt: 4.604€
  • 40h: +645€
  • LZ (Schnitt 14%): +645€
  • Urlaubsgeld (Annahme 1x Monatsgehalt / 12): +380€

= ca. 6.300€ pro Monat (das ist hier wirklich eine pessimistische Untergrenze)
= ca. 75.000€

Für dich als Info, die Zahlen sind alle öffentlich einsehbar.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Der 100k-Sachbearbeiter existiert nur hier im Forum, aber nicht in der realen Welt, egal ob DAX oder IGM. Bei Glassdoor gibt es für alle DAX/IGM-Konzerne eine Vielzahl an Gehaltsangaben.

Ich habe mal Controller und Software-Entwickler herausgepickt, als typische "gehobene" Sachbearbeiter-Tätigkeiten. Überall, also je Konzern gibt es viele Gehaltsangaben für diese Berufe, also nicht nur 3-4 Stück. Alle Gehälter liegen zwischen knapp über 50k und knapp unter 70k. Letzteres bei Daimler, VW, Bosch - dort bekommt der durchschnittliche SWE oder Controller knapp unter 70k. Bei Deutsche Bahn geht es z.B. knapp über 50k los (kein IGM, "nur" DAX).

Neue Teamleiter heutzutage sind immer im Tarif. Kann sein, dass es bei mancher Spezialabteilung anders ist, aber ansonsten sind die oberen 1-2 Stufen ja gerade für Teamleiter gedacht. Das ist dann manchmal der 100k-Sachbearbeiter, wobei das nur bei 40h-Vertrag plus guter LZ klappt. Normaler Gruppenleiter darunter.

150k ist dann schon zwei Ebenen über Gruppenleiter.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Bayern, Automotive, langährige Mitarbeiter.... Sorry, damit ist auch schon wieder alles gesagt.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Sorry, aber das stimmt so einfach nicht!

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Dazu gibt es noch folgende on-top Aspekte zu bedenken:

  • 40h Vertrag (+14% Gehalt)
  • Leistungszulagen (Max. 28%)
  • Weihnachts- und Urlaubsgeld

Als Beispiel für dich:

EG10 als Untergrenze und eher „untertrieben“ (da eher EG11 oder 12 der Fall ist)

  • Grundgehalt: 4.604€
  • 40h: +645€
  • LZ (Schnitt 14%): +645€
  • Urlaubsgeld (Annahme 1x Monatsgehalt / 12): +380€

= ca. 6.300€ pro Monat (das ist hier wirklich eine pessimistische Untergrenze)
= ca. 75.000€

Für dich als Info, die Zahlen sind alle öffentlich einsehbar.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Der 100k-Sachbearbeiter existiert nur hier im Forum, aber nicht in der realen Welt, egal ob DAX oder IGM. Bei Glassdoor gibt es für alle DAX/IGM-Konzerne eine Vielzahl an Gehaltsangaben.

Ich habe mal Controller und Software-Entwickler herausgepickt, als typische "gehobene" Sachbearbeiter-Tätigkeiten. Überall, also je Konzern gibt es viele Gehaltsangaben für diese Berufe, also nicht nur 3-4 Stück. Alle Gehälter liegen zwischen knapp über 50k und knapp unter 70k. Letzteres bei Daimler, VW, Bosch - dort bekommt der durchschnittliche SWE oder Controller knapp unter 70k. Bei Deutsche Bahn geht es z.B. knapp über 50k los (kein IGM, "nur" DAX).

Neue Teamleiter heutzutage sind immer im Tarif. Kann sein, dass es bei mancher Spezialabteilung anders ist, aber ansonsten sind die oberen 1-2 Stufen ja gerade für Teamleiter gedacht. Das ist dann manchmal der 100k-Sachbearbeiter, wobei das nur bei 40h-Vertrag plus guter LZ klappt. Normaler Gruppenleiter darunter.

150k ist dann schon zwei Ebenen über Gruppenleiter.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ich finde die Vergleichsauswahl hier ausnahmsweise mal passend. Wenn ich wirklich eine Führungskarriere machen will, versuche ich das auch bei einem der besten Arbeitgeber, und das ist nun mal DAX IGM (+ Bosch etc.) und DAX IGBCE.

Klar ist ein Großteil bei anderen Arbeitgebern, von denen viele auch schlechter zahlen. Wobei dass dann aber meist auch sowohl für Führungskräfte als auch für den Tarif gilt, wodurch die Aussagen dann doch wieder stimmen, nur mit niedrigeren Zahlen.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Im Chemie Tarif bist du als E13 nun mal bei knapp 90k, ist halt wies ist.

Nehmen wir E12 also 2. höchste Stufe, nach 6 Jahren 5.640 Monatsgehalt, dazu 13. Gehalt, 1.200 Urlaubsgeld und in meiner Firma noch 6% Bonus:

5.640 x 13 = 73.320 + 1.200 + 4.400 Bonus = 78.920 und das ist wie gesagt die 2. höchste Stufe.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Was ist denn für dich sonst ein „gehobener Sachbearbeiter“ aus dem vorherigen Post?

Für mich sind das Leute mit 5 Jahre BE oder mehr. Diese landen eben einfach bei diesen Gehältern.

Ob du es jetzt glauben willst oder nicht. Das musst du entscheiden.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Bayern, Automotive, langährige Mitarbeiter.... Sorry, damit ist auch schon wieder alles gesagt.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Sorry, aber das stimmt so einfach nicht!

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Dazu gibt es noch folgende on-top Aspekte zu bedenken:

  • 40h Vertrag (+14% Gehalt)
  • Leistungszulagen (Max. 28%)
  • Weihnachts- und Urlaubsgeld

Als Beispiel für dich:

EG10 als Untergrenze und eher „untertrieben“ (da eher EG11 oder 12 der Fall ist)

  • Grundgehalt: 4.604€
  • 40h: +645€
  • LZ (Schnitt 14%): +645€
  • Urlaubsgeld (Annahme 1x Monatsgehalt / 12): +380€

= ca. 6.300€ pro Monat (das ist hier wirklich eine pessimistische Untergrenze)
= ca. 75.000€

Für dich als Info, die Zahlen sind alle öffentlich einsehbar.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Der 100k-Sachbearbeiter existiert nur hier im Forum, aber nicht in der realen Welt, egal ob DAX oder IGM. Bei Glassdoor gibt es für alle DAX/IGM-Konzerne eine Vielzahl an Gehaltsangaben.

Ich habe mal Controller und Software-Entwickler herausgepickt, als typische "gehobene" Sachbearbeiter-Tätigkeiten. Überall, also je Konzern gibt es viele Gehaltsangaben für diese Berufe, also nicht nur 3-4 Stück. Alle Gehälter liegen zwischen knapp über 50k und knapp unter 70k. Letzteres bei Daimler, VW, Bosch - dort bekommt der durchschnittliche SWE oder Controller knapp unter 70k. Bei Deutsche Bahn geht es z.B. knapp über 50k los (kein IGM, "nur" DAX).

Neue Teamleiter heutzutage sind immer im Tarif. Kann sein, dass es bei mancher Spezialabteilung anders ist, aber ansonsten sind die oberen 1-2 Stufen ja gerade für Teamleiter gedacht. Das ist dann manchmal der 100k-Sachbearbeiter, wobei das nur bei 40h-Vertrag plus guter LZ klappt. Normaler Gruppenleiter darunter.

150k ist dann schon zwei Ebenen über Gruppenleiter.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
DB Schenker 63k, 9 Angaben
BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
Check24: 51k, 4 Angaben
Hermes: 54k, 3 Angaben
DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Im Forum wird man ja wohl noch träumen dürfen, oder?

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

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Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
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BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
Check24: 51k, 4 Angaben
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DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ob jetzt < 10 Angaben bei Konzernen mit mehreren 10.000 Mitarbeitern so repräsentativ sind, weiß ich nicht. Grundsätzlich stimme ich dir aber zu, das Gehälter hier gerne überschätzen werden, und auch dass oft Wiwis, Ingenieure und Naturwissenschaftler in einen Topf geworfen werden.

Der 100 k Sachbearbeiter ist sicher nicht der Standard. Und wir können lange diskutieren was überhaupt Standard ist, weil auch nicht jeder bei einem DAX Unternehmen unterkommt.

Was aber auch noch einen Unterschied macht, ist welches Gehalt du dir anguckst. Bei Glasdoor und Co werden oft Gehälter als 12 x Monatsbrutto angegeben. Urlaubs-/Weihnachtsgeld zählt nicht jeder, Boni auch nicht, wird eher extra angegeben.

Hier im Forum reden die meisten aber immer über all-in Gehälter, wo Sonderzahlungen und Boni mit eingerechnet sind (ob das sinnvoll oder Schönrechnerei, gerade bei variablen Bestandteilen, ist, sei dahingestellt). Das ändert dann auch nochmal was. Und dann wird gerne noch die höchste oder eine der höchsten Angaben als Referenz genommen.
So wird dann aus 124 - 147 k + 20 - 70 k variable Bestandteile ein all-in von 217 k gemacht (oder was auch immer da bei 147 k als variabel angegeben war).

Aus meiner Erfahrung (Ing), gibt es bei meinem AG auch Wiwi-Stellen, die ähnlich vergütet sind wie Ingenieure, das sind dann aber Sachen, die hier nur Sachbearbeiter genannt werden, weil sie keine Mitarbeiter unterstellt haben. Die ich aber nicht als Sachbearbeiter sehen würde. Das sind dann Projektleiter in der Supply Chain oder im Business Development oder solche Sachen. Aber nicht die breite Masse der Controller etc.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
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BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
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DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ich zweifle keines dieser Gehälter an. Ich bin auch davon überzeugt, dass die Mehrheit keine 100k macht als Sachbearbeiter.

Nichtsdestotrotz ist es definitiv kein Mythos. Ich habe mir eben die Mühe gemacht und in unser internes Stellentool geschaut bzw. die Budgetplanung der neuen Stellen in der Planungsrunde. Dies sind alles Stellen, welche für Leute mit BWL-Hintergrund und Berufserfahrung vorgesehen sind (keine IT-Experten oder Ings.)

Arbeite bei IGM in Bayern (kein BMW). Keine der Stellen mit Berufserfahrung ist mit weniger als EG11 geplant. Ob 35h oder 40h kann ich nicht einsehen. Gehe ich davon aus, dass eine durchschnittliche Leistungszulage und Jahres- und Urlaubsgeld dazu kommt, dann sind wir bei EG 11 bei folgender Bezahlung:

Grundgehalt: 5.090 EUR (Stufe A - konservativ geplant)
40h-Vertrag: ca. 710 EUR (optional)
LZ (15%): ca. 710 EUR
Weihenachts und Urlaubsgeld (umgelegt): ca. 420 EUR
Bonus (konservativ 5.000 EUR umgelegt): ca. 400 EUR

= 6.620 EUR (35h Basis)
= 7.330 EUR (40h Basis)

Das entspricht also Jahresgehältern von ca. 80.000 EUR und ca. 88.00 EUR. Und das ist konservativ in der Stufe A gerechnet und ohne TZUG oder weitere Zulagen.

Und ja, diese Stellen existieren und sind für BWLer zugänglich. Vielleicht zahlen wir damit besser als der Schnitt, aber bitte erzählt nichts von "Mythos".

Und zum Vergleich Glassdoor: Zumindest bei BMW (dort arbeitet meine Freundin) sind die wenigen Gehaltsangaben deutlich zu niedrig. Vielleicht sind das lediglich die Grundgehälter ohne LZ, Urlaubsgeld, etc.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
DB Schenker 63k, 9 Angaben
BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
Check24: 51k, 4 Angaben
Hermes: 54k, 3 Angaben
DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Nun, die Zahlen von Glassdoor sind realistisch, auch wenn es natürlich 100k Sachbearbeiter gibt, das schließt sich ja nicht aus.

Hauptgrund für die hohen Traumgehälter hier bei wiwi ist quasi die pauschale Hochrechnung auf 40 h Woche IGM. Das ist aber falsch. 40 h Verträge sind die Ausnahme und wurden letztes Jahr in vielen Firmen massiv gekündigt, z. B. bei BMW.

35 h vs. 40 h bedeuten oft 10-15k EUR Unterschied p. a. Wer 75k @40 h hat, fällt dann halt einfach mal auf 65k zurück.

Auch die LZ von 14 % im Durchschnitt sind bei weitem nicht Standard. Viele hängen jahrelang bei unter 10 % rum. Und die LZ ist nun mal eher ein Betriebszugehörigkeitsbonus als eine tatsächliche leistungsabhängige Zulage ;)

Die Wochenarbeitszeit ist bei IGM übrigens monetär der Hauptgrund für AT: Man hat damit nämlich einen unbefristeten 40 h Vertrag. :)

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
DB Schenker 63k, 9 Angaben
BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
Check24: 51k, 4 Angaben
Hermes: 54k, 3 Angaben
DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

Danke.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
DB Schenker 63k, 9 Angaben
BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
Check24: 51k, 4 Angaben
Hermes: 54k, 3 Angaben
DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

Glassdoor sollte und darf man allerdings auch nicht immer für voll nehmen. Bin mir sicher dass deine Aufstellung an sich korrekt ist und es ist definitiv Fakt das nicht jeder Hansel im Konzern nur durch Zeit absitzen irgendwann 80k+ knackt.

ABER: Zumindest in meinem Konzern (Pharma, international, IGBCE Tarif UN) ist es so, dass "normale" BWL Stabsstellen (Controller, Finance und HR Business Partner, Einkäufer, Recruiter, Compensation/Benefits etc.) eigentlich ausnahmslos in die 1. oder sogar 2. AT Stufe gruppiert werden. Hat für das UN natürlich den Vorteil, dass Überstunden weg sind, aber trotzdem ist die 1. AT Stufe 95k, die 2. ist 100k all-in. Und wenn diese Positionen warum auch immer (weniger strategische Relevanz, weniger Workload...) im Tarif eingruppiert sind, dann mindestens E12 also 2. höchste Stufe.

Ich weiß das, weil ich selber mein HR Trainee zurzeit absolviere und in den Recruitingprozessen involviert bin.

Insofern, ich weiß nicht wer oder was da die Angaben macht, aber bspw. 47k für BASF macht für mich keinen Sinn. Auch im Berliner IGBCE gibts 13 Gehälter und 1.200 Urlaubsgeld, 47k-1.200 Urlaubsgeld = 46k/13 Gehälter = 3.540 ca., das wäre eine E6 (von 13). Wenn eine Stelle mit BWL Master wie Controlling nur E6 ist, was sind dann die restlichen 7 Tarifgruppen? Dr. und Prof.? Also bei allem Respekt für die Glassdoor Leute, aber zumindest die Angaben bei der BASF sind definitiv Bullshit.

Und zu guter Letzt: von deinen 15 UN zahlen 8 ihren (teilweise erfahrenen) Controllern weniger als mein UN seinen Trainees, die direkt von der Uni kommen. Und im Vergleich zu bspw. Bayer Trainees verdienen wir noch "wenig". Gleiches gilt hier m.E. für Siemens, da steigen m.W. die Trainees mit >60k ein, aber die Konzerncontroller verdienen weniger? Wohl kaum.

Also gut dass du dir die Mühe gemacht hast die Sachen rauszusuchen, aber die Praxis ist doch eine andere. Nicht jeder Depp im Konzern auf einer BWL Stelle verdient 80k+ als "Sachbearbeiter", aber wer es schafft an eine beliebte und begehrte Stelle wie Controller, HR/Finance Business Partner, Recruiter oder Einkäufer zu kommen, der kriegt solche Gehälter.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Du beschreibst die Karriereleiter so:

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Nach Deinen Quellen verdient ein Vice President 140k und ein Sachbearbeiter 50k. Irgendwo dazwischen orientieren sich dann Teamleiter (75k?) und Director (100k?).

  1. Die Relation zwischen Führungskraft und Sachbeareiter sind ähnlich wie weiter oben beschrieben. Nur Niveau ist etwas höher (Sachbearbeiter 100k, Teamleiter 120k), was logischerweise sehr stark vom Unternehmen abhängt.
  2. Ein Vice President hat wie viele Mitarbeiter unter sich? 200-1000? Dafür finde ich das 3x des Sachbearbeiters sehr wenig. Wenn mir einer so eine Führungskarriere mit solch mickrigen Gehaltssprüungen anbietet, würde ich ablehnen.
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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Und wer garantiert dass die Angaben bei Glassdoor richtig sind?
Wenn die Angaben stimmen würden (tun sie nicht) würde mein IGM-KMU ja besser als Daimler bezahlen - bin 0815-Controller mit 2 Jahren BE und EG 13.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
DB Schenker 63k, 9 Angaben
BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
Check24: 51k, 4 Angaben
Hermes: 54k, 3 Angaben
DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Danke für die Mühe mit diesem wunderbaren Post. Dieser sollte eigentlich irgendwo gespeichert werden
Gerade Studenten sollte es ja nicht interessieren, was mit super sonder Altverträgen möglich ist, sondern was beim Einstieg realistisch ist. Das ist die Realität, die ich aus einem großen IGM Unternehmen mit >20k MA kenne.
Es gibt sicher immer Arbeitgeber wo das Geld etwas besser ist, aber jeder der es zu nem IGM geschafft, sollte auch an die tausenden AG denken, bei denen nicht so gut gezahlt wird...

Bei uns sind Teamleiter Stellen bei EG15 als Endstufe eingeordnet, die nächste Stufe als Manager / AL dann je nach Größe des Bereichs 16 oder AT.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
DB Schenker 63k, 9 Angaben
BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
Check24: 51k, 4 Angaben
Hermes: 54k, 3 Angaben
DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

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ExBerater

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Zwei Dinge:

  1. Auch die Controller Gehälter sind ja vermutlich ein Mix was die BErufserfahrung angeht oder? Also nicht nur Einstiegsgehälter

  2. Das Verständnis von "Sachbearbeiter" hier im Forum ist manchmal etwas merkwürdig. Ein Entwicklungsingenieur ist sicher kein Sachbearbeiter im klassischen Sinn sondern eher genau das Gegenteil.

Ein klassicher Sachbearbeiter ist jemand der repetitive und/oder transaktionale Tätigkeiten erfüllt. Häufig reicht dafür eine Ausbildung.
Leute mit Studium, die oft in Projekten arbeiten, oder an komplexen, sich abwechselnden Tätigkeiten, sind keine Sachbearbeiter.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
DB Schenker 63k, 9 Angaben
BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
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DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Alter... wie random seit ihr eigentlich?
Jeder der in so einem Laden arbeitet weiß dass es so ist. DIE ZAHLEN SIND ÖFFENTLICH EINSEHBAR! Es gibt sogar einen Tarifrechner für solche wie euch.

Glassdoor Gehälter die teilweise Jahre alt sind als Quelle? Really.
Wieso machst du dir überhaupt die Mühe hier etwas "auswerten" zu müssen?
Entweder du bist drin im Konzern und weiß wie es läuft, oder du neidest extern rum.

Bei uns Dax30 IGM (nicht Automotive) ist JEDE Führungskraft AT mit 120k+ pro Jahr.
Drunter ist EG12b Tarif der bei 40h auf seine 110k kommt.
Das sind die 0815 Absolventen die 5-7 Jahre gearbeitet haben. Nothing Special.

Bitte schaut dass ihr selbst in einen Konzern kommt, anscheinend triggert es euch ja und ihr müsst die Realität verzerren um euch besser zu fühlen.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Die Gehaltsangaben auf den Portalen wie glassdoor oder kununu sind deutlich zu niedrig. Als Controller mit 4.5 Jahren BE komme ich dieses Jahr in die höchste IGM Stufe in Hessen. Bei 40h plus Gewinnbeteiligung sollte ich auch ca. 95k im Jahr rauslaufen. Und das bei noch relativ niedriger LZ.

Schaue mich parallel gerade extern um, da ich eigentlich >100k verdienen möchte diese Jahr und auch mit diesem Gehaltswunsch werde ich eingeladen.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

Alter... wie random seit ihr eigentlich?
Jeder der in so einem Laden arbeitet weiß dass es so ist. DIE ZAHLEN SIND ÖFFENTLICH EINSEHBAR! Es gibt sogar einen Tarifrechner für solche wie euch.

Glassdoor Gehälter die teilweise Jahre alt sind als Quelle? Really.
Wieso machst du dir überhaupt die Mühe hier etwas "auswerten" zu müssen?
Entweder du bist drin im Konzern und weiß wie es läuft, oder du neidest extern rum.

Bei uns Dax30 IGM (nicht Automotive) ist JEDE Führungskraft AT mit 120k+ pro Jahr.
Drunter ist EG12b Tarif der bei 40h auf seine 110k kommt.
Das sind die 0815 Absolventen die 5-7 Jahre gearbeitet haben. Nothing Special.

Bitte schaut dass ihr selbst in einen Konzern kommt, anscheinend triggert es euch ja und ihr müsst die Realität verzerren um euch besser zu fühlen.

Ich verstehe das ehrlich gesagt auch nicht. Nur um mal als Beispiel mein UN anzuführen (Pharma, IGBCE)

E13: knapp 85k all-in
E12: knapp 78k all-in
E11: knapp 72k all-in
E10: knapp 65k all-in
E9: knapp 58k all-in

Das beinhaltet 13 Monatsgehälter, 6% Bonus und 1.200€ Urlaubsgeld und ist die Endstufe innerhalb der Tarifgruppe, die man nach 6 Jahren erreicht. Zum Vergleich: Eine E12 Anfangsstufe ist all in ca. 61k all-in.

Studierte werden bei uns definitiv nicht unter E9 eingruppiert und Stellen wie Controlling und vergleichbar, also was im Normalfall einen Master und erste BE voraussetzt, sind normalerweise nicht mal Tarif sondern direkt AT. Und wenn so eine Stelle doch mal warum auch immer im Tarif vorkommt, dann E12 oder E13. Das ist FAKT.

Ich glaube kaum dass sich diese Top UN die der VP hier auf Glassdoor rausgesucht hat da so viel nehmen und so deutlich schlechter bezahlen.

Und falls einer die Zahlen anzweifelt, sie sind öffentlich einsehbar. 6% Bonus ist eine UN Entscheidung, rechnet die meinetwegen raus. Aber der Rest ist nun mal so festgelegt durch die IGBCE.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

Danke für die Mühe mit diesem wunderbaren Post. Dieser sollte eigentlich irgendwo gespeichert werden
Gerade Studenten sollte es ja nicht interessieren, was mit super sonder Altverträgen möglich ist, sondern was beim Einstieg realistisch ist. Das ist die Realität, die ich aus einem großen IGM Unternehmen mit >20k MA kenne.
Es gibt sicher immer Arbeitgeber wo das Geld etwas besser ist, aber jeder der es zu nem IGM geschafft, sollte auch an die tausenden AG denken, bei denen nicht so gut gezahlt wird...

Bei uns sind Teamleiter Stellen bei EG15 als Endstufe eingeordnet, die nächste Stufe als Manager / AL dann je nach Größe des Bereichs 16 oder AT.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
DB Schenker 63k, 9 Angaben
BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
Check24: 51k, 4 Angaben
Hermes: 54k, 3 Angaben
DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

Das ist doch kappes was du da erzählst. Wenn ich also im Controlling auf derselben Stelle wie einer sitze der seit 20 Jahren da ist, ich auf EG9 sitze und der auf EG14 genehmigt dass der BR oder was? Das ist auf so vielen Ebenen falsch. Schon mal was von equal pay gehört?

Immer dieser Altvertrag Mythos. Ja heutzutage werden Stellen etwas konservativer eingestuft und die BAV ist nicht mehr das was sie mal war. Aber die Tarifverträge sind immer noch die gleichen und eine Stelle die vor 10 Jahren EG15 war ist heute nicht auf einmal 8 oder 9. Vielleicht wird man als 12 eingestuft und entwickelt sich in 10 Jahren auf die 15 oder bleibt bei 14 stehen, das ist das höchste der Gefühle und meckern auf seeeehr hohem Niveau.

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Voice of Reason

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Geiler Typ.

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

Alter... wie random seit ihr eigentlich?
Jeder der in so einem Laden arbeitet weiß dass es so ist. DIE ZAHLEN SIND ÖFFENTLICH EINSEHBAR! Es gibt sogar einen Tarifrechner für solche wie euch.

Glassdoor Gehälter die teilweise Jahre alt sind als Quelle? Really.
Wieso machst du dir überhaupt die Mühe hier etwas "auswerten" zu müssen?
Entweder du bist drin im Konzern und weiß wie es läuft, oder du neidest extern rum.

Bei uns Dax30 IGM (nicht Automotive) ist JEDE Führungskraft AT mit 120k+ pro Jahr.
Drunter ist EG12b Tarif der bei 40h auf seine 110k kommt.
Das sind die 0815 Absolventen die 5-7 Jahre gearbeitet haben. Nothing Special.

Bitte schaut dass ihr selbst in einen Konzern kommt, anscheinend triggert es euch ja und ihr müsst die Realität verzerren um euch besser zu fühlen.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

Bei uns Dax30 IGM (nicht Automotive) ist JEDE Führungskraft AT mit 120k+ pro Jahr.
Drunter ist EG12b Tarif der bei 40h auf seine 110k kommt.
Das sind die 0815 Absolventen die 5-7 Jahre gearbeitet haben. Nothing Special.

Klar, jeder 08/15 Absolvent wird nach 5-7 Jahren EG12b @40 h, erreicht also die höchste Tarifstufe in IGM Bayern.

Die Leistungszulage liegt bei euch nach 7 Jahren natürlich auch automatisch bei 28 %, nothing special, lol!

Die Glassdoor Angaben sind wesentlich näher an der Realität also die typischen "Ich bin ein 95k Controller mit 4,5 Jahren BE und bekomme locker 100k+ Angebote".

Warum?
Weil die Datenbasis viel größer und damit aussagekräftiger ist.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Also bei uns wurde ERA irgendwann zwischen 2010-2013 eingeführt.
Entsprechend ist es eben sehr wohl möglich, dass eine Stelle (ganz krasses Bsp bei uns Entwicklungsingenieure) mit 11 startet, Ziel ist 13 und jemand der schon seit 30 Jahren in der Firma ist, seine 15+ mitnimmt.

Bei uns rekrutiert sich der BR aus der Produktion, die Angestellten sind stark unterrepräsentiert und entsprechend wir Politik gemacht.
Meinst den BR interessiert es ob der Jungingenieur auch die 15 als Endstufe bekommt? Zumal der Jungingenieur wahrscheinlich nicht mal der IGM beitritt.
Jeder BR arbeitet politisch und da wir auch keine Probleme haben, die gut dotierten Angestellten Stellen zu besetzen, ist da die Prio irgendwo zwischen Y und Z.

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

Danke für die Mühe mit diesem wunderbaren Post. Dieser sollte eigentlich irgendwo gespeichert werden
Gerade Studenten sollte es ja nicht interessieren, was mit super sonder Altverträgen möglich ist, sondern was beim Einstieg realistisch ist. Das ist die Realität, die ich aus einem großen IGM Unternehmen mit >20k MA kenne.
Es gibt sicher immer Arbeitgeber wo das Geld etwas besser ist, aber jeder der es zu nem IGM geschafft, sollte auch an die tausenden AG denken, bei denen nicht so gut gezahlt wird...

Bei uns sind Teamleiter Stellen bei EG15 als Endstufe eingeordnet, die nächste Stufe als Manager / AL dann je nach Größe des Bereichs 16 oder AT.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Das hier ist das Problem. Da werden irgendwelche Wunsch-ERA-Eingruppierungen gepostet oder wichtige Stabsstellen mit hoher Budget- und P&L-Verantwortung werden als Sachbearbeiter abgetan, weil man ja keine direkte Personalverantwortung hat.

Schau dir zum Beispiel bitte mal die IGM Tarifverträge in Bayern an. Im Automotive Umfeld kannst du davon ausgehen, dass kaum ein langjähriger Mitarbeiter nicht mindestens EG11. Der Großteil hat wohl eher EG12.

Geh auf Glassdoor und schau an, was Leute, welche sich selbst als Controller bezeichnen, verdienen (das kann übrigens einfacher Sachbearbeiter sein, aber auch P&L/Budget-Verantwortung beinhalten - wenn wir hier um Gehälter für Controlling-Sachbearbeiter reden, dann ist es also tendenziell überschätzt).

Filter: Deutschland

Daimler: 70k, 38 Angaben
Siemens: 59,5k, 14 Angaben
Zalando: 43k, 11 Angaben
Bosch: 65k, 9 Angaben
DB Schenker 63k, 9 Angaben
BASF: 47k, 8 Gehälter (Controlling tlw. in Berlin)
Allianz: 61k, 7 Gehälter
Continental: 64k, 7 Angaben
SAP: 58,5k, 6 Angaben
Henkel: 59k, 5 Angaben
Dachser: 58k, 5 Angaben
Airbus: 62k, 4 Gehälter
Check24: 51k, 4 Angaben
Hermes: 54k, 3 Angaben
DB: 52k, 3 Angaben

Ohne Ausreißer Daimler sind hier alle zwischen 51k und 65k. Das sind typische Sachbearbeiter-Gehälter für z.B. einen Controller bei DAX/IGM.

EG10 ist in Bayern die Regeleinstufung für Stellen, welche einen Master in BWL fordern. LZ 14% ist Median-LZ. 40h-Verträge sind eher selten. Das ist also auch eine Schönrechnung. Oben, das sind weit über 100 Gehaltsbeispiele. Klar kann es sein, dass mal einer flunkert, aber nicht hunderte Leute über alle Unternehmen hinweg. Und wenn einer mal flunkert, dann kann es auch sein, dass er zu viel angibt.

Und jetzt noch ein paar "Karriere"-Gehälter:

Vice President, SAP, 11 Gehälter: 147k
Vice President, Siemens, 9 Gehälter, 124k
VP, Telekom, 7 Gehälter, 145k
VP, Bosch, 6 Gehälter, 145k
VP, Post/DHL, 3 Gehälter, 143k
VP, DB Schenker, 142k

Also, 124k bis 147k.

Dazu 20k bis 70k weitere Gehaltsbestandteile, insbesondere Bonus.

Zur Information: Sachbearbeiter => Teamleiter/Gruppenleiter => Director => Vice President

Noch ein paar Sachbearbeiter: Entwicklungsingenieur

Bosch: 77k / 81 Angaben
Daimler: 80k / 73 Angaben
Audi: 75k / 32 Angaben
Siemens: 69k / 26 Angaben
BMW: 77k / 19 Angaben

Um nochmal mit dem Mythos aufzuräumen, dass BWLer als Sachbearbeiter genauso viel verdienen wie Ingenieure. Ist nicht der Fall. Die guten TUM-Ingenieure bei BMW und Co. kommen auf 69k bis 80k, aber eben auch weit entfernt von 100k.

Das ist doch kappes was du da erzählst. Wenn ich also im Controlling auf derselben Stelle wie einer sitze der seit 20 Jahren da ist, ich auf EG9 sitze und der auf EG14 genehmigt dass der BR oder was? Das ist auf so vielen Ebenen falsch. Schon mal was von equal pay gehört?

Immer dieser Altvertrag Mythos. Ja heutzutage werden Stellen etwas konservativer eingestuft und die BAV ist nicht mehr das was sie mal war. Aber die Tarifverträge sind immer noch die gleichen und eine Stelle die vor 10 Jahren EG15 war ist heute nicht auf einmal 8 oder 9. Vielleicht wird man als 12 eingestuft und entwickelt sich in 10 Jahren auf die 15 oder bleibt bei 14 stehen, das ist das höchste der Gefühle und meckern auf seeeehr hohem Niveau.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

Bei uns Dax30 IGM (nicht Automotive) ist JEDE Führungskraft AT mit 120k+ pro Jahr.
Drunter ist EG12b Tarif der bei 40h auf seine 110k kommt.
Das sind die 0815 Absolventen die 5-7 Jahre gearbeitet haben. Nothing Special.

Klar, jeder 08/15 Absolvent wird nach 5-7 Jahren EG12b @40 h, erreicht also die höchste Tarifstufe in IGM Bayern.

Die Leistungszulage liegt bei euch nach 7 Jahren natürlich auch automatisch bei 28 %, nothing special, lol!

Die Glassdoor Angaben sind wesentlich näher an der Realität also die typischen "Ich bin ein 95k Controller mit 4,5 Jahren BE und bekomme locker 100k+ Angebote".

Warum?
Weil die Datenbasis viel größer und damit aussagekräftiger ist.

BaWü Ing EG16 (von 17) hier: er hat einfach recht, (veraltete) Datenbasis hin oder her. Die 110k sind natürlich extrem weil die maximale Leistungszulage nur theoretisch erreicht wird (bzw. nach vielen vielen Jahren). Aber wenn man mit der durchschnittlichen nach 5 Jahren rechnet inkl. Erreichen der Zielstufe in dem vorgesehenen Zeitraum, dann sind es 100k. Am Anfang ist es merklich weniger und das verzerrt wahrscheinlich auch die Statistik aber es geht in den ersten Jahren (automatisch) sehr schnell, weil mehrere Effekte zusammenkommen z.B. gibt es erst nach drei Jahren das volle Weihnachtsgeld, erreicht man erst nach 4-5 Jahren die Zielstufe und ebenso entwickelt sich die Leistungszulage in den ersten Jahren viel steiler als später (hatte jedes Jahr +3-4%).

Das ist dann natürlich auch irgendwo egal ob 100k oder 98k und deshalb wird die T-Zug Zeit (8 zusätzliche freie Tage statt 2,x% mehr Geld) auch so gerne angenommen.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Nein, er hat nicht recht.
Gibt es Stellen und EGs im IGM Tarif, die zu 100k p. a. führen? Natürlich.

Ist das die Regel bzw. werden die obersten Zielstufen automatisch von jedem erreicht? Nein, auf keinen Fall.

Ihr wollt uns doch hier nicht erzählen, dass es bei euch im Betrieb keine Stelleneingruppierug gibt. Die oberen EGs sind Projektleitern, Führungskräften und Experten vorbehalten, siehe auch ERA Niveaubeispiele:

https://www.bw.igm.de/downloads/artikel/files//ARTID_2531_KQvoOn?name=ME_Industrie_ERA_Tarifvertrag_Niveaubeispiele.pdf

Außerdem sind 40 h Verträge nicht die Regel. Ein EG16 Ing. in Bawü bekommt mit 14 % LZ und 13,525 Gehältern auch "nur" auf 88k p. a. @35 h mit vollem UG+WG.

Hinzu kommt, dass viele Betriebe sehr zurückhaltend eingruppieren. Die Niveaubeispiele oben sind da schon das Optimum.

Bei uns im Betrieb werden Hochschulabsolventen z. B. seit einiger Zeit nur mit EG8b (Bayern) eingestuft. Grundlage ist eine Betriebsvereinbarung (BV), die Tarifbestandteile jederzeit an betriebliche Anforderungen anpassen kann. Viele Betriebe haben sogar eine BV, die die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich anhebt, z. B. Bosch in Bamberg oder Knorr Bremse in München (42 h).

Also hört auf mit den Pauschalaussagen hier.

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

BaWü Ing EG16 (von 17) hier: er hat einfach recht, (veraltete) Datenbasis hin oder her. Die 110k sind natürlich extrem weil die maximale Leistungszulage nur theoretisch erreicht wird (bzw. nach vielen vielen Jahren). Aber wenn man mit der durchschnittlichen nach 5 Jahren rechnet inkl. Erreichen der Zielstufe in dem vorgesehenen Zeitraum, dann sind es 100k.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

Alter... wie random seit ihr eigentlich?
Jeder der in so einem Laden arbeitet weiß dass es so ist. DIE ZAHLEN SIND ÖFFENTLICH EINSEHBAR! Es gibt sogar einen Tarifrechner für solche wie euch.

Glassdoor Gehälter die teilweise Jahre alt sind als Quelle? Really.
Wieso machst du dir überhaupt die Mühe hier etwas "auswerten" zu müssen?
Entweder du bist drin im Konzern und weiß wie es läuft, oder du neidest extern rum.

Bei uns Dax30 IGM (nicht Automotive) ist JEDE Führungskraft AT mit 120k+ pro Jahr.
Drunter ist EG12b Tarif der bei 40h auf seine 110k kommt.
Das sind die 0815 Absolventen die 5-7 Jahre gearbeitet haben. Nothing Special.

Bitte schaut dass ihr selbst in einen Konzern kommt, anscheinend triggert es euch ja und ihr müsst die Realität verzerren um euch besser zu fühlen.

Ich verstehe das ehrlich gesagt auch nicht. Nur um mal als Beispiel mein UN anzuführen (Pharma, IGBCE)

E13: knapp 85k all-in
E12: knapp 78k all-in
E11: knapp 72k all-in
E10: knapp 65k all-in
E9: knapp 58k all-in

Das beinhaltet 13 Monatsgehälter, 6% Bonus und 1.200€ Urlaubsgeld und ist die Endstufe innerhalb der Tarifgruppe, die man nach 6 Jahren erreicht. Zum Vergleich: Eine E12 Anfangsstufe ist all in ca. 61k all-in.

Studierte werden bei uns definitiv nicht unter E9 eingruppiert und Stellen wie Controlling und vergleichbar, also was im Normalfall einen Master und erste BE voraussetzt, sind normalerweise nicht mal Tarif sondern direkt AT. Und wenn so eine Stelle doch mal warum auch immer im Tarif vorkommt, dann E12 oder E13. Das ist FAKT.

Ich glaube kaum dass sich diese Top UN die der VP hier auf Glassdoor rausgesucht hat da so viel nehmen und so deutlich schlechter bezahlen.

Und falls einer die Zahlen anzweifelt, sie sind öffentlich einsehbar. 6% Bonus ist eine UN Entscheidung, rechnet die meinetwegen raus. Aber der Rest ist nun mal so festgelegt durch die IGBCE.

Klingt deutlich realistischer als die 47k fürs Controlling bei der BASF LOL, zumal die Trainees da ja schon >60k kriegen.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Wollte das Thema hier mal wieder aufleben lassen - auch aufgrund eigener aktueller Erfahrungen.

Meine/unsere Situation:

  • Paar, beide 38 Jahre
  • Sohn 6 Jahre, wird dieses Jahr eingeschult, Nachmittagsbetreuung / Hortplatz ab Sommer ungewiss (Grundschule in 200.000-Einwohnerstadt)
  • Tochter 2 Jahre: Aktuell bei Tagesmutter, ab Sommer dann im Kindergarten bis 14 Uhr
  • Ich bin im Projektmanagement in der Automobilbranche tätig, 3-4 Tage pro WocheHomeoffice; Fahrzeit Arbeitsweg One way ca. 30 Min.
  • Meine Frau ist Gymnasiallehrerin, Fahrtzeit One way ca. 45 Min.
  • Wir teilen uns alle Verantwortungen - also auch Haushalt und Kinder - möglichst fair auf.

So, und da stehst du dann als Familie in Deutschland im Jahr 2024.

Aktuell macht meine Frau 50% und ich 100%. Wir kriegen den Familienalltag eigentlich nur mit ner Menge Stress gewuppt. Spaß macht das nicht immer.

Für mich war das die letzten Jahre immer Thema. Wenn ich Richtung Führungskraft gehen würde bzw. gegangen wäre, dann wäre die Erwartungshaltung im Unternehmen halt automatisch das übliche. Termine auch mal in den Abend hinein, Dienstreisen, Immer verfügbar sein, Verantwortung und so ist klar.

Wenn ich das machen würde, wäre auf meinen nicht geringen Beitrag zum Familienleben (den ich übrigens sehr sehr gerne leiste), kein Verlass mehr.
Es geht mir dabei um die alltäglichen Dinge, die mit Kindern kommen:

  • Montags 15.45h Kinderturnen Tochter
  • Dienstags 16.30h Fußball Training Sohn
  • Mittwochs 17.30h Flötenunterricht Sohn
  • 1x die Woche Freundeverabredungen nachmittags ermöglichen (in dem Alter muss man dann halt da sein und auch aufpassen)
  • Ab Mai dann wöchentlicher Schwimmkurs mit dem Sohn
  • Tochter wird größer und wird auch Regelnachmittagstermine haben
  • Und irgendwie krass, wie oft man mit anderen Orga-Dingen wie Kinderarzt etc. beschäfttigt ist
  • Ach ja und kleine Kinder sind über manche Jahresabschnitte nicht selten krank und brauchen dann 100% Betreuung

Wenn ich Führungskarriere mit den üblichen Rahmenbedingungen machen würde, könnte meine Frau direkt Arbeitszeit reduzieren. Wir würden es sonst gar nicht mehr hinbekommen. Und wir finden es auch nicht optimal, wenn Kind 1 zu den Aktivitäten von Kind 2 immer mitgeschleppt werden muss etc.

Klar, wenn die Kinder größer werden, wird das alles leichter. Aber bis das leichter wird, bin ich schon Mitte 40.

Daher meine (Lebens-)erfahrung: Du hast Glück, wenn du in einem Unternehmen bist, wo Führungskraftdasein nicht mit den üblichen zeitlichen flexiblen Anforderungen einhergeht. Das ist aber wohl eher die Ausnahmen. Für die breite Masse ist es ein Entweder-Oder.

Ich für mich liebe meine Kinder und ich habe in den letzten Jahren eine krasse Abneigung gegen Stress entwickelt. Der Zeitgeist ist halt so, dass man alles effizient und organisiert erledigen soll, damit man alles "vereinbaren" kann. Ich persönlich empfinde das als den gesellschaftlichen Versuch einer Quadratur des Kreises. Man hat daher die Wahl zwischen:
A) Ich mach Karriere und meine Frau ist für Kinder zuständig
B) Man teilt sich alles - Job, Haushalt und Kinder - auf

A) ist das Modell meiner Eltern und ich fand das als Kind schon immer mies, da ich von meinem Vater nie viel hatte.

Wie habe ich mich entschieden? Ich gehe ab Juni auf 75% Teilzeit, meine Frau macht dann ca. 60%-Stelle. Das ist meiner Meinung nach Stress genug.

Daher: Ja, ich empfinde eine klassische Führungskarriere als nicht attraktiv und im Zweiverdienerhaushalt wird sie finanziell auch weniger attraktiv. Die Kollegen, die ich kenne, die ja angeblich beides wuppen - also Papa sein und Chef - die haben eigentlich die Woche über keine terminlichen Verantwortungen für die Kinder. Höchstens mal in der Kita absetzen. Nicht mein Style digga :)

Wie macht ihr das so?

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ja geht schon, aber man muss es dann halt wollen UND den Stress am besten mögen:)

Gibt genug Beispiele wo es geht, aber die Paare bzw Leute haben dann vll eine andere Charakterstruktur.

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Wollte das Thema hier mal wieder aufleben lassen - auch aufgrund eigener aktueller Erfahrungen.

Meine/unsere Situation:

  • Paar, beide 38 Jahre
  • Sohn 6 Jahre, wird dieses Jahr eingeschult, Nachmittagsbetreuung / Hortplatz ab Sommer ungewiss (Grundschule in 200.000-Einwohnerstadt)
  • Tochter 2 Jahre: Aktuell bei Tagesmutter, ab Sommer dann im Kindergarten bis 14 Uhr
  • Ich bin im Projektmanagement in der Automobilbranche tätig, 3-4 Tage pro WocheHomeoffice; Fahrzeit Arbeitsweg One way ca. 30 Min.
  • Meine Frau ist Gymnasiallehrerin, Fahrtzeit One way ca. 45 Min.
  • Wir teilen uns alle Verantwortungen - also auch Haushalt und Kinder - möglichst fair auf.

So, und da stehst du dann als Familie in Deutschland im Jahr 2024.

Aktuell macht meine Frau 50% und ich 100%. Wir kriegen den Familienalltag eigentlich nur mit ner Menge Stress gewuppt. Spaß macht das nicht immer.

Für mich war das die letzten Jahre immer Thema. Wenn ich Richtung Führungskraft gehen würde bzw. gegangen wäre, dann wäre die Erwartungshaltung im Unternehmen halt automatisch das übliche. Termine auch mal in den Abend hinein, Dienstreisen, Immer verfügbar sein, Verantwortung und so ist klar.

Wenn ich das machen würde, wäre auf meinen nicht geringen Beitrag zum Familienleben (den ich übrigens sehr sehr gerne leiste), kein Verlass mehr.
Es geht mir dabei um die alltäglichen Dinge, die mit Kindern kommen:

  • Montags 15.45h Kinderturnen Tochter
  • Dienstags 16.30h Fußball Training Sohn
  • Mittwochs 17.30h Flötenunterricht Sohn
  • 1x die Woche Freundeverabredungen nachmittags ermöglichen (in dem Alter muss man dann halt da sein und auch aufpassen)
  • Ab Mai dann wöchentlicher Schwimmkurs mit dem Sohn
  • Tochter wird größer und wird auch Regelnachmittagstermine haben
  • Und irgendwie krass, wie oft man mit anderen Orga-Dingen wie Kinderarzt etc. beschäfttigt ist
  • Ach ja und kleine Kinder sind über manche Jahresabschnitte nicht selten krank und brauchen dann 100% Betreuung

Wenn ich Führungskarriere mit den üblichen Rahmenbedingungen machen würde, könnte meine Frau direkt Arbeitszeit reduzieren. Wir würden es sonst gar nicht mehr hinbekommen. Und wir finden es auch nicht optimal, wenn Kind 1 zu den Aktivitäten von Kind 2 immer mitgeschleppt werden muss etc.

Klar, wenn die Kinder größer werden, wird das alles leichter. Aber bis das leichter wird, bin ich schon Mitte 40.

Daher meine (Lebens-)erfahrung: Du hast Glück, wenn du in einem Unternehmen bist, wo Führungskraftdasein nicht mit den üblichen zeitlichen flexiblen Anforderungen einhergeht. Das ist aber wohl eher die Ausnahmen. Für die breite Masse ist es ein Entweder-Oder.

Ich für mich liebe meine Kinder und ich habe in den letzten Jahren eine krasse Abneigung gegen Stress entwickelt. Der Zeitgeist ist halt so, dass man alles effizient und organisiert erledigen soll, damit man alles "vereinbaren" kann. Ich persönlich empfinde das als den gesellschaftlichen Versuch einer Quadratur des Kreises. Man hat daher die Wahl zwischen:
A) Ich mach Karriere und meine Frau ist für Kinder zuständig
B) Man teilt sich alles - Job, Haushalt und Kinder - auf

A) ist das Modell meiner Eltern und ich fand das als Kind schon immer mies, da ich von meinem Vater nie viel hatte.

Wie habe ich mich entschieden? Ich gehe ab Juni auf 75% Teilzeit, meine Frau macht dann ca. 60%-Stelle. Das ist meiner Meinung nach Stress genug.

Daher: Ja, ich empfinde eine klassische Führungskarriere als nicht attraktiv und im Zweiverdienerhaushalt wird sie finanziell auch weniger attraktiv. Die Kollegen, die ich kenne, die ja angeblich beides wuppen - also Papa sein und Chef - die haben eigentlich die Woche über keine terminlichen Verantwortungen für die Kinder. Höchstens mal in der Kita absetzen. Nicht mein Style digga :)

Wie macht ihr das so?

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Kann dem Vorredner nur zustimmen!

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Wobei dann ja auch immer die Frage ist, wie es den Kindern so damit geht.

Es gibt genug Menschen, die erfolgreich sind und als Kind aber zu funktionierenden, emphatielosen Wesen gemacht wurden. Die funktionieren heute halt noch und fahren dann halt dicke Autos. Aber ob es das ist...

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Ja geht schon, aber man muss es dann halt wollen UND den Stress am besten mögen:)

Gibt genug Beispiele wo es geht, aber die Paare bzw Leute haben dann vll eine andere Charakterstruktur.

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Wollte das Thema hier mal wieder aufleben lassen - auch aufgrund eigener aktueller Erfahrungen.

Meine/unsere Situation:

  • Paar, beide 38 Jahre
  • Sohn 6 Jahre, wird dieses Jahr eingeschult, Nachmittagsbetreuung / Hortplatz ab Sommer ungewiss (Grundschule in 200.000-Einwohnerstadt)
  • Tochter 2 Jahre: Aktuell bei Tagesmutter, ab Sommer dann im Kindergarten bis 14 Uhr
  • Ich bin im Projektmanagement in der Automobilbranche tätig, 3-4 Tage pro WocheHomeoffice; Fahrzeit Arbeitsweg One way ca. 30 Min.
  • Meine Frau ist Gymnasiallehrerin, Fahrtzeit One way ca. 45 Min.
  • Wir teilen uns alle Verantwortungen - also auch Haushalt und Kinder - möglichst fair auf.

So, und da stehst du dann als Familie in Deutschland im Jahr 2024.

Aktuell macht meine Frau 50% und ich 100%. Wir kriegen den Familienalltag eigentlich nur mit ner Menge Stress gewuppt. Spaß macht das nicht immer.

Für mich war das die letzten Jahre immer Thema. Wenn ich Richtung Führungskraft gehen würde bzw. gegangen wäre, dann wäre die Erwartungshaltung im Unternehmen halt automatisch das übliche. Termine auch mal in den Abend hinein, Dienstreisen, Immer verfügbar sein, Verantwortung und so ist klar.

Wenn ich das machen würde, wäre auf meinen nicht geringen Beitrag zum Familienleben (den ich übrigens sehr sehr gerne leiste), kein Verlass mehr.
Es geht mir dabei um die alltäglichen Dinge, die mit Kindern kommen:

  • Montags 15.45h Kinderturnen Tochter
  • Dienstags 16.30h Fußball Training Sohn
  • Mittwochs 17.30h Flötenunterricht Sohn
  • 1x die Woche Freundeverabredungen nachmittags ermöglichen (in dem Alter muss man dann halt da sein und auch aufpassen)
  • Ab Mai dann wöchentlicher Schwimmkurs mit dem Sohn
  • Tochter wird größer und wird auch Regelnachmittagstermine haben
  • Und irgendwie krass, wie oft man mit anderen Orga-Dingen wie Kinderarzt etc. beschäfttigt ist
  • Ach ja und kleine Kinder sind über manche Jahresabschnitte nicht selten krank und brauchen dann 100% Betreuung

Wenn ich Führungskarriere mit den üblichen Rahmenbedingungen machen würde, könnte meine Frau direkt Arbeitszeit reduzieren. Wir würden es sonst gar nicht mehr hinbekommen. Und wir finden es auch nicht optimal, wenn Kind 1 zu den Aktivitäten von Kind 2 immer mitgeschleppt werden muss etc.

Klar, wenn die Kinder größer werden, wird das alles leichter. Aber bis das leichter wird, bin ich schon Mitte 40.

Daher meine (Lebens-)erfahrung: Du hast Glück, wenn du in einem Unternehmen bist, wo Führungskraftdasein nicht mit den üblichen zeitlichen flexiblen Anforderungen einhergeht. Das ist aber wohl eher die Ausnahmen. Für die breite Masse ist es ein Entweder-Oder.

Ich für mich liebe meine Kinder und ich habe in den letzten Jahren eine krasse Abneigung gegen Stress entwickelt. Der Zeitgeist ist halt so, dass man alles effizient und organisiert erledigen soll, damit man alles "vereinbaren" kann. Ich persönlich empfinde das als den gesellschaftlichen Versuch einer Quadratur des Kreises. Man hat daher die Wahl zwischen:
A) Ich mach Karriere und meine Frau ist für Kinder zuständig
B) Man teilt sich alles - Job, Haushalt und Kinder - auf

A) ist das Modell meiner Eltern und ich fand das als Kind schon immer mies, da ich von meinem Vater nie viel hatte.

Wie habe ich mich entschieden? Ich gehe ab Juni auf 75% Teilzeit, meine Frau macht dann ca. 60%-Stelle. Das ist meiner Meinung nach Stress genug.

Daher: Ja, ich empfinde eine klassische Führungskarriere als nicht attraktiv und im Zweiverdienerhaushalt wird sie finanziell auch weniger attraktiv. Die Kollegen, die ich kenne, die ja angeblich beides wuppen - also Papa sein und Chef - die haben eigentlich die Woche über keine terminlichen Verantwortungen für die Kinder. Höchstens mal in der Kita absetzen. Nicht mein Style digga :)

Wie macht ihr das so?

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Voice of Reason

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ja nu - aber ich bin jetzt schon 42 Jahre alt, d.h., meine Kindheit ist schon etwas her.
Aber auch ich hatte 2x die Woche Fußball und andere Sachen, hatte 2 voll-berufstätige Eltern und trotzdem hat das alles geklappt.
Und das in einer Zeit ohne ubiquitous communication capabilities.

Ihr tut alle so als wären diese Probleme neu?!

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Man konkurriert halt mit Leuten bei denen Großeltern und Schwiegereltern oder eigene Geschwister direkt nebenan wohnen und bei denen Kinderbetreuung quasi ein Selbstläufer ist.

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Kann dem Vorredner nur zustimmen!

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ab zwei Kindern sollte m.E. einer der beiden beruflich reduzieren (max. 60% Pensum), wenn sonst keine Nanny o.ä. verfügbar ist.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ohne den Thread gelesen zu haben... früher war der "Chef" vs "MA" entscheidend ob man mit dem alten Golf oder jungen 3er Bmw rumgefahren ist, ob man das Reihenhaus oder das freistehende EFH hatte, ob man mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist oder mit dem Flugzeug nach Griechenland, ob man im Tennisverein war oder Fußball, etc.

Eine Mischung aus wegfallenden Privilegien durch Sparzwang der Firmen, enorm angestieger Steuerprogression, enorm angestieger Arbeitsstress (permanente Erreichbarkeit...), massiv angestiegen Immobilienpreisen, einer Generation Erbe, 0 Zinsen & Co. und noch vieler anderer Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass das 30% an Gehaltsplus (wenn überhaupt) zu einem +10% Netto verkümmert, bei massiv mehr Workload. Gleichzeitig leben wir in der Generation in der +10% Netto kaum noch Aussagekraft haben und ich immer wieder verwundert feststelle, dass MA XY Dank Erbe plötzlich mit der E Klasse vorverfährt.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Wollte das Thema hier mal wieder aufleben lassen - auch aufgrund eigener aktueller Erfahrungen.

Meine/unsere Situation:

  • Paar, beide 38 Jahre
  • Sohn 6 Jahre, wird dieses Jahr eingeschult, Nachmittagsbetreuung / Hortplatz ab Sommer ungewiss (Grundschule in 200.000-Einwohnerstadt)
  • Tochter 2 Jahre: Aktuell bei Tagesmutter, ab Sommer dann im Kindergarten bis 14 Uhr
  • Ich bin im Projektmanagement in der Automobilbranche tätig, 3-4 Tage pro WocheHomeoffice; Fahrzeit Arbeitsweg One way ca. 30 Min.
  • Meine Frau ist Gymnasiallehrerin, Fahrtzeit One way ca. 45 Min.
  • Wir teilen uns alle Verantwortungen - also auch Haushalt und Kinder - möglichst fair auf.

So, und da stehst du dann als Familie in Deutschland im Jahr 2024.

Aktuell macht meine Frau 50% und ich 100%. Wir kriegen den Familienalltag eigentlich nur mit ner Menge Stress gewuppt. Spaß macht das nicht immer.

Für mich war das die letzten Jahre immer Thema. Wenn ich Richtung Führungskraft gehen würde bzw. gegangen wäre, dann wäre die Erwartungshaltung im Unternehmen halt automatisch das übliche. Termine auch mal in den Abend hinein, Dienstreisen, Immer verfügbar sein, Verantwortung und so ist klar.

Wenn ich das machen würde, wäre auf meinen nicht geringen Beitrag zum Familienleben (den ich übrigens sehr sehr gerne leiste), kein Verlass mehr.
Es geht mir dabei um die alltäglichen Dinge, die mit Kindern kommen:

  • Montags 15.45h Kinderturnen Tochter
  • Dienstags 16.30h Fußball Training Sohn
  • Mittwochs 17.30h Flötenunterricht Sohn
  • 1x die Woche Freundeverabredungen nachmittags ermöglichen (in dem Alter muss man dann halt da sein und auch aufpassen)
  • Ab Mai dann wöchentlicher Schwimmkurs mit dem Sohn
  • Tochter wird größer und wird auch Regelnachmittagstermine haben
  • Und irgendwie krass, wie oft man mit anderen Orga-Dingen wie Kinderarzt etc. beschäfttigt ist
  • Ach ja und kleine Kinder sind über manche Jahresabschnitte nicht selten krank und brauchen dann 100% Betreuung

Wenn ich Führungskarriere mit den üblichen Rahmenbedingungen machen würde, könnte meine Frau direkt Arbeitszeit reduzieren. Wir würden es sonst gar nicht mehr hinbekommen. Und wir finden es auch nicht optimal, wenn Kind 1 zu den Aktivitäten von Kind 2 immer mitgeschleppt werden muss etc.

Klar, wenn die Kinder größer werden, wird das alles leichter. Aber bis das leichter wird, bin ich schon Mitte 40.

Daher meine (Lebens-)erfahrung: Du hast Glück, wenn du in einem Unternehmen bist, wo Führungskraftdasein nicht mit den üblichen zeitlichen flexiblen Anforderungen einhergeht. Das ist aber wohl eher die Ausnahmen. Für die breite Masse ist es ein Entweder-Oder.

Ich für mich liebe meine Kinder und ich habe in den letzten Jahren eine krasse Abneigung gegen Stress entwickelt. Der Zeitgeist ist halt so, dass man alles effizient und organisiert erledigen soll, damit man alles "vereinbaren" kann. Ich persönlich empfinde das als den gesellschaftlichen Versuch einer Quadratur des Kreises. Man hat daher die Wahl zwischen:
A) Ich mach Karriere und meine Frau ist für Kinder zuständig
B) Man teilt sich alles - Job, Haushalt und Kinder - auf

A) ist das Modell meiner Eltern und ich fand das als Kind schon immer mies, da ich von meinem Vater nie viel hatte.

Wie habe ich mich entschieden? Ich gehe ab Juni auf 75% Teilzeit, meine Frau macht dann ca. 60%-Stelle. Das ist meiner Meinung nach Stress genug.

Daher: Ja, ich empfinde eine klassische Führungskarriere als nicht attraktiv und im Zweiverdienerhaushalt wird sie finanziell auch weniger attraktiv. Die Kollegen, die ich kenne, die ja angeblich beides wuppen - also Papa sein und Chef - die haben eigentlich die Woche über keine terminlichen Verantwortungen für die Kinder. Höchstens mal in der Kita absetzen. Nicht mein Style digga :)

Wie macht ihr das so?

Ich weiß ja nicht, aber zu meiner Zeit war es spätestens ab der Grundschule so: man war jeden Mittag alleine draußen. Egal, ob auf dem Bolzplatz, beim Fußballverein, beim Musikverein egal. Den Fußweg hat man alleine absolviert. Die Busfahrt auch.

Ich kann mich nicht erinnern im Kindergartenalter jemals mit meinen Eltern auf dem Spielplatz gewesen zu sein, weil ich da immer mit meinen älteren Brüdern war. Sonst wäre das sicherlich nicht gegangen.

Will heißen: mit Kind 1 solltest du schon sehr bald aus dem Gröbsten raus sein, wenn du nicht die Helikopterschiene fährst. Also noch 5 Jahre durchhalten für Kind 2. Großeltern am Ort sind natürlich auch hilfreich, aber hat natürlich nicht jeder.

Ich bin übrigens selbst Vater (Kind 1 Jahr). Ja, es ist stressig, da ich meine Freizeit ausschließlich dem Kind widme. Die Karriere leidet (noch) nicht drunter, außer die Leistungsfähigkeit durch den ständigen Schlafmangel. Führungskraft mit einer viel arbeitenden Frau? Klar, das geht nur mit einem Outsourcing der Erziehung. Das war nie anders und wird auch nie anders sein. Simple Mathematik. Der Tag hat nur 24h.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

gerne mehr zu dem Thema :)

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Keine Sorge es gibt immer noch genügend Menschen, die Karriere machen wollen. Die Bwler BA Zahlen steigen jedes Jahr und Beratung und IB werden zunehmenden bekannter, was auch an Social Media liegt. Die können sich über Bewerber nicht beschweren. Und auch Führungskarrieren an Universitäten oder in Konzernen und Behörden werden immer selektiver. Jedes Jahr ein neues Assessment Center. Also die These, dass keiner mehr Karriere machen will, stimmt so einfach nicht.

Und diese Generations Bashing kann man echt nicht mehr hören. Am besten noch von Leuten Unter 30. Die jüngeren Leute in Deutschland haben Gott sei Dank eine andere Vorstellung vom Leben und lassen sich eben nicht mehr vom AG bis zum letzten auspressen. Ob das nun mit Erziehung oder sonst was zu tun hat, ist doch egal. Wertewandel gibt es immer und dieses Psychologisieren ist Boomer at its finest. Wer Lust hat 70h die Woche zu knechten, kann ins IB gehen und sich vom MD anschreien lassen, warum auf Seite 23 PP ein Komma zu weit links steht.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Lohnt sich nicht mehr in Deutschland.
Mit zweimal Sachbearbeiter im HO stehst du deutlich besser da als halbtags + AL.
Ehegattensplitting wird bald abgeschafft, dann noch mehr Richtung Sachbearbeiter im HO.

Es sei denn eine etwas größere Wohnung (im gleichen Viertel) ein etwas teureres Auto udn ein Stern mehr am Urlaubshotel ist euch der ganze Stress wert.
Dazu ist man leichter kündbar und kann nicht entspannt im Tarif chillen.
Alleine das Risiko wird Netto nicht berücksichtigt.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Ohne den Thread gelesen zu haben... früher war der "Chef" vs "MA" entscheidend ob man mit dem alten Golf oder jungen 3er Bmw rumgefahren ist, ob man das Reihenhaus oder das freistehende EFH hatte, ob man mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist oder mit dem Flugzeug nach Griechenland, ob man im Tennisverein war oder Fußball, etc.

Eine Mischung aus wegfallenden Privilegien durch Sparzwang der Firmen, enorm angestieger Steuerprogression, enorm angestieger Arbeitsstress (permanente Erreichbarkeit...), massiv angestiegen Immobilienpreisen, einer Generation Erbe, 0 Zinsen & Co. und noch vieler anderer Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass das 30% an Gehaltsplus (wenn überhaupt) zu einem +10% Netto verkümmert, bei massiv mehr Workload. Gleichzeitig leben wir in der Generation in der +10% Netto kaum noch Aussagekraft haben und ich immer wieder verwundert feststelle, dass MA XY Dank Erbe plötzlich mit der E Klasse vorverfährt.

Sehe ich grundsätzlich ähnlich. Extrem hohe Grenzsteuersätze auf Akademiker-Einkommen machen Karriere deutlich weniger attraktiv. Wenn die Karriere dann noch Kosten für Kinderbetreuung o.ä. erzeugt, wird der Zusatznutzen schnell negativ. Das führt dann entweder zur klassischen Rollenteilung (durch Ehegattensplitting und nur einmal Sozialbeiträge deutlich niedrigere Belastung, effektives Gehaltsplus durch Karriere nimmt zu) oder den hier schon ausgeführten Verzicht auf Karriere / Trend zur Teilzeit. Eigentlich müssten die Steuern runter und Kinderbetreuung inkl. Nanny voll absetzbar sein - aktuell sind es laut Google 4k pro Jahr und Kind, ein eher lächerlicher Betrag.

Meiner Meinung nach "lohnt" sich die erste Stufe Führungsverantwortung eher selten, aber sie öffnet halt auch Türen nach weiter oben. Als Teamleiter verdiene ich mit Mitte 30 150-170k je nach Bonushöhe. Das ist schon ziemlich gut, aber verändert den Lifestyle noch nicht nachhaltig. Als Abteilungsleiter währen es wohl eher 200-250k, und das ist im Vergleich zu "keine Karriere & Teilzeit" den zusätzlichen Stress schon eher wert. Aber muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Lohnt sich nicht mehr in Deutschland.
Mit zweimal Sachbearbeiter im HO stehst du deutlich besser da als halbtags + AL.
Ehegattensplitting wird bald abgeschafft, dann noch mehr Richtung Sachbearbeiter im HO.

Es sei denn eine etwas größere Wohnung (im gleichen Viertel) ein etwas teureres Auto udn ein Stern mehr am Urlaubshotel ist euch der ganze Stress wert.
Dazu ist man leichter kündbar und kann nicht entspannt im Tarif chillen.
Alleine das Risiko wird Netto nicht berücksichtigt.

Bei "entspannt im Tarif chillen" war dann Feierabend.
Mach du mal weiter einen auf Sachbearbeitung, ich möchte keinem Team deine Einstellung als TL zumuten.

antworten
ExBerater

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Exakt!
Ich habe hier mal im Forum mal irgendwo was längeres zu dem Thema verfasst was ich aber natürlich nicht mehr finde.

Bottom line:
Es gibt Leute die wirklich motiviert sind eine Führungkraft zu werden. Diese wollen das, weil sie etwas bewegen wollen, weil sie lieber Häuptling als Indianer sind, sie sind bereit mehr zu leisten, völlig unabhängig ob sich das sofort auszahlt. Wer sowas will, will ja nicht nur Teamleiter werden, sondern will mehr - und das zahlt sich dann auch später wirklich aus!
Wer als normaler Angestellter ausrechnet ob sich der Schritt zum Teamleiter lohnt unter Work-Life/Gehalt Gesichtspunkten, der will in Wirklichkeit gar keine Karriere machen.

Das ist alles total OK! Jeder soll das machen was ihn glücklich macht! Was nur peinlich ist, wenn solche Leute dann Ausreden suchen warum sie "bewusst" auf Karriere verzichten, und dann anschließend über "die da oben" meckern als könnten sie es besser.

Voice of Reason schrieb am 20.03.2024:

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Also ich war bis jetzt in mehreren Firmen und habe sehr viele Konstellationen gesehen. Je flexibler die Firma, desto leichter kann man auch Familie mit Karriere unter einen Hut bringen. Z.B. um 6 Uhr morgens anfangen, um 4 gehen und am Abend nochmal was machen. Andere kommen erst um 10 und bleiben dafür bis später auf der Brücke. Die gut bezahlten Sachbearbeiter gibt es tatsächlich. Die chillen aber meiner Erfahrung in 90% der Fällen nicht wenn es drauf ankommt.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Ohne den Thread gelesen zu haben... früher war der "Chef" vs "MA" entscheidend ob man mit dem alten Golf oder jungen 3er Bmw rumgefahren ist, ob man das Reihenhaus oder das freistehende EFH hatte, ob man mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist oder mit dem Flugzeug nach Griechenland, ob man im Tennisverein war oder Fußball, etc.

Eine Mischung aus wegfallenden Privilegien durch Sparzwang der Firmen, enorm angestieger Steuerprogression, enorm angestieger Arbeitsstress (permanente Erreichbarkeit...), massiv angestiegen Immobilienpreisen, einer Generation Erbe, 0 Zinsen & Co. und noch vieler anderer Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass das 30% an Gehaltsplus (wenn überhaupt) zu einem +10% Netto verkümmert, bei massiv mehr Workload. Gleichzeitig leben wir in der Generation in der +10% Netto kaum noch Aussagekraft haben und ich immer wieder verwundert feststelle, dass MA XY Dank Erbe plötzlich mit der E Klasse vorverfährt.

Sehe ich grundsätzlich ähnlich. Extrem hohe Grenzsteuersätze auf Akademiker-Einkommen machen Karriere deutlich weniger attraktiv. Wenn die Karriere dann noch Kosten für Kinderbetreuung o.ä. erzeugt, wird der Zusatznutzen schnell negativ. Das führt dann entweder zur klassischen Rollenteilung (durch Ehegattensplitting und nur einmal Sozialbeiträge deutlich niedrigere Belastung, effektives Gehaltsplus durch Karriere nimmt zu) oder den hier schon ausgeführten Verzicht auf Karriere / Trend zur Teilzeit. Eigentlich müssten die Steuern runter und Kinderbetreuung inkl. Nanny voll absetzbar sein - aktuell sind es laut Google 4k pro Jahr und Kind, ein eher lächerlicher Betrag.

Meiner Meinung nach "lohnt" sich die erste Stufe Führungsverantwortung eher selten, aber sie öffnet halt auch Türen nach weiter oben. Als Teamleiter verdiene ich mit Mitte 30 150-170k je nach Bonushöhe. Das ist schon ziemlich gut, aber verändert den Lifestyle noch nicht nachhaltig. Als Abteilungsleiter währen es wohl eher 200-250k, und das ist im Vergleich zu "keine Karriere & Teilzeit" den zusätzlichen Stress schon eher wert. Aber muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.

Ich verstehe nicht, wie ihr auf enorm gestiegene Steuersätze für Besserverdienende kommt. Ende der 80'er lag der Spitzensteuersatz deutlich höher als heute.

Das Thema ist eher, dass man die eigenen Eltern oder die von Freunden nicht kannte, als die 30 waren. Man erinnert sich eher an die Zeit, als die schon 20 Jahr Vermögen aufgebaut, das Haus größtenteils abgezahlt war und der Zinseszins-Effekt im Portfolio schon gegriffen hat.

Dieser Vermögensaufbau macht den Unterschied im Lifestyle, nicht dass wir früher angeblich ein Niedrigsteuerland waren.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Nicht böse gemeint, aber das ist doch sehr weit hergeholt.
Ob ich Teamleiter, Sachbearbeiter oder Abteilungsleiter in einem 50k Mann Unternehmen bin, macht für den Impact nahezu keinen Unterschied. Selbst als Bereichsleiter verwaltest du nur gewachsene Strukturen und baust wenig auf.
Dabei von Häuptling zu sprechen halte ich für sehr gewagt. In den Strukturen "was bewegen" ist doch nur Selbstbetrug. Das einzige was bewegt wird, ist der Profit für die Shareholder.

Beim Gründen oder klassischer Selbstständigkeit sind die Möglichkeiten deutlich größer.

ExBerater schrieb am 20.03.2024:

Exakt!
Ich habe hier mal im Forum mal irgendwo was längeres zu dem Thema verfasst was ich aber natürlich nicht mehr finde.

Bottom line:
Es gibt Leute die wirklich motiviert sind eine Führungkraft zu werden. Diese wollen das, weil sie etwas bewegen wollen, weil sie lieber Häuptling als Indianer sind, sie sind bereit mehr zu leisten, völlig unabhängig ob sich das sofort auszahlt. Wer sowas will, will ja nicht nur Teamleiter werden, sondern will mehr - und das zahlt sich dann auch später wirklich aus!
Wer als normaler Angestellter ausrechnet ob sich der Schritt zum Teamleiter lohnt unter Work-Life/Gehalt Gesichtspunkten, der will in Wirklichkeit gar keine Karriere machen.

Das ist alles total OK! Jeder soll das machen was ihn glücklich macht! Was nur peinlich ist, wenn solche Leute dann Ausreden suchen warum sie "bewusst" auf Karriere verzichten, und dann anschließend über "die da oben" meckern als könnten sie es besser.

Voice of Reason schrieb am 20.03.2024:

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

ExBerater schrieb am 20.03.2024:

Exakt!
Ich habe hier mal im Forum mal irgendwo was längeres zu dem Thema verfasst was ich aber natürlich nicht mehr finde.

Bottom line:
Es gibt Leute die wirklich motiviert sind eine Führungkraft zu werden. Diese wollen das, weil sie etwas bewegen wollen, weil sie lieber Häuptling als Indianer sind, sie sind bereit mehr zu leisten, völlig unabhängig ob sich das sofort auszahlt. Wer sowas will, will ja nicht nur Teamleiter werden, sondern will mehr - und das zahlt sich dann auch später wirklich aus!
Wer als normaler Angestellter ausrechnet ob sich der Schritt zum Teamleiter lohnt unter Work-Life/Gehalt Gesichtspunkten, der will in Wirklichkeit gar keine Karriere machen.

Das ist alles total OK! Jeder soll das machen was ihn glücklich macht! Was nur peinlich ist, wenn solche Leute dann Ausreden suchen warum sie "bewusst" auf Karriere verzichten, und dann anschließend über "die da oben" meckern als könnten sie es besser.

Voice of Reason schrieb am 20.03.2024:

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

Stimme dir zu!
Ich würde selber gerne mehr dafür „brennen“. Beneide die Leute wirklich drum die es tun.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Nicht böse gemeint, aber das ist doch sehr weit hergeholt.
Ob ich Teamleiter, Sachbearbeiter oder Abteilungsleiter in einem 50k Mann Unternehmen bin, macht für den Impact nahezu keinen Unterschied. Selbst als Bereichsleiter verwaltest du nur gewachsene Strukturen und baust wenig auf.
Dabei von Häuptling zu sprechen halte ich für sehr gewagt. In den Strukturen "was bewegen" ist doch nur Selbstbetrug. Das einzige was bewegt wird, ist der Profit für die Shareholder.

Beim Gründen oder klassischer Selbstständigkeit sind die Möglichkeiten deutlich größer.

ExBerater schrieb am 20.03.2024:

Exakt!
Ich habe hier mal im Forum mal irgendwo was längeres zu dem Thema verfasst was ich aber natürlich nicht mehr finde.

Bottom line:
Es gibt Leute die wirklich motiviert sind eine Führungkraft zu werden. Diese wollen das, weil sie etwas bewegen wollen, weil sie lieber Häuptling als Indianer sind, sie sind bereit mehr zu leisten, völlig unabhängig ob sich das sofort auszahlt. Wer sowas will, will ja nicht nur Teamleiter werden, sondern will mehr - und das zahlt sich dann auch später wirklich aus!
Wer als normaler Angestellter ausrechnet ob sich der Schritt zum Teamleiter lohnt unter Work-Life/Gehalt Gesichtspunkten, der will in Wirklichkeit gar keine Karriere machen.

Das ist alles total OK! Jeder soll das machen was ihn glücklich macht! Was nur peinlich ist, wenn solche Leute dann Ausreden suchen warum sie "bewusst" auf Karriere verzichten, und dann anschließend über "die da oben" meckern als könnten sie es besser.

Voice of Reason schrieb am 20.03.2024:

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

Kann ich nur zustimmen! Die Großteil strebt eine Führungskarriere an, weil sie extrinsisch motiviert sind (Status und Geld). Als BWLer "bewegt" man wirklich nichts. Und auf keinen Fall in den unteren Führungsstufen.

Ein Kumpel in der Schwarz Gruppe verdient 110k als Senior Consultant + Firmenwagen und Tankkarte. Ein anderer Kollege ist Software Entwickler und verdient 95k und das komplett remote. Der Sprung zur Führungskraft ist einfach finanziell nicht so attraktiv. 120k -180k ist bei der Mehrbelastung nicht so viel mehr Netto.

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ExBerater

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Nun ja, ich glaube das ist eine grundsätzliche Mentalitätsfrage. Dem einen gefällt es die Übersicht zu haben, ans höhere Management zu berichten, Aufgaben zu verteilen. Andere sind lieber in einer sicheren Situation wo sie Anweisungen bekommen und dann ausführen.

Außerdem, erstens gibt es wenige Unternehmen mit mehr als 50k Mitarbeitern, zweitens ist es stark pauschalisierend anzunehmen, dass in jeder großen Firma niemand mehr Freiheitsgrade hat im mittlerem Management.

Last but not least: Hast du gegründet? Die allermeisten Start Ups scheitern, und die die nicht scheitern haben irgendwann Investoren im Nacken, die einem das Leben auch schwer machen. Also, Gründen ist auch nicht immer das Paradies ;-)

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Nicht böse gemeint, aber das ist doch sehr weit hergeholt.
Ob ich Teamleiter, Sachbearbeiter oder Abteilungsleiter in einem 50k Mann Unternehmen bin, macht für den Impact nahezu keinen Unterschied. Selbst als Bereichsleiter verwaltest du nur gewachsene Strukturen und baust wenig auf.
Dabei von Häuptling zu sprechen halte ich für sehr gewagt. In den Strukturen "was bewegen" ist doch nur Selbstbetrug. Das einzige was bewegt wird, ist der Profit für die Shareholder.

Beim Gründen oder klassischer Selbstständigkeit sind die Möglichkeiten deutlich größer.

ExBerater schrieb am 20.03.2024:

Exakt!
Ich habe hier mal im Forum mal irgendwo was längeres zu dem Thema verfasst was ich aber natürlich nicht mehr finde.

Bottom line:
Es gibt Leute die wirklich motiviert sind eine Führungkraft zu werden. Diese wollen das, weil sie etwas bewegen wollen, weil sie lieber Häuptling als Indianer sind, sie sind bereit mehr zu leisten, völlig unabhängig ob sich das sofort auszahlt. Wer sowas will, will ja nicht nur Teamleiter werden, sondern will mehr - und das zahlt sich dann auch später wirklich aus!
Wer als normaler Angestellter ausrechnet ob sich der Schritt zum Teamleiter lohnt unter Work-Life/Gehalt Gesichtspunkten, der will in Wirklichkeit gar keine Karriere machen.

Das ist alles total OK! Jeder soll das machen was ihn glücklich macht! Was nur peinlich ist, wenn solche Leute dann Ausreden suchen warum sie "bewusst" auf Karriere verzichten, und dann anschließend über "die da oben" meckern als könnten sie es besser.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Wie macht ihr das so?

Wir arbeiten beide Vollzeit, sie 40-45h in der Bank, ich 45-55h in der Beratung. Ein Kind (1,5 Jahre).

Unser Sohn geht von 08:30h bis 15:00h in die Kita, ich bringe ihn in der Regel hin, Oma oder Opa holen ihn ab. Nachmittags ist dann mindestens auch immer meine Frau zu Hause, da sie nur drei Vormittage pro Woche ins Büro muss; wenn ich nicht beim Kunden bin (im Schnitt ein bis zwei Wochen á 3-4 Tage pro Monat) arbeite ich komplett von zu Hause aus. Zusammen kriegen wir es dann schon hin, dass sich immer jemand mit dem Kind beschäftigen kann.

Die Großeltern sind natürlich eine große Erleichterung in unserem Fall, wenn wir diese Möglichkeit nicht hätten, bzw. wenn sie es mal nicht mehr können, würden wir uns eine Hausangestellte suchen.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Bin bei dir. Viele suchen doch nur Ausreden warum sie es nicht nach oben geschafft haben. Es ist ok zu scheitern. Manche haben so viel Angst, die probieren es nicht mal.

Voice of Reason schrieb am 20.03.2024:

Ja nu - aber ich bin jetzt schon 42 Jahre alt, d.h., meine Kindheit ist schon etwas her.
Aber auch ich hatte 2x die Woche Fußball und andere Sachen, hatte 2 voll-berufstätige Eltern und trotzdem hat das alles geklappt.
Und das in einer Zeit ohne ubiquitous communication capabilities.

Ihr tut alle so als wären diese Probleme neu?!

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Wollte das Thema hier mal wieder aufleben lassen - auch aufgrund eigener aktueller Erfahrungen.

Meine/unsere Situation:

  • Paar, beide 38 Jahre
  • Sohn 6 Jahre, wird dieses Jahr eingeschult, Nachmittagsbetreuung / Hortplatz ab Sommer ungewiss (Grundschule in 200.000-Einwohnerstadt)
  • Tochter 2 Jahre: Aktuell bei Tagesmutter, ab Sommer dann im Kindergarten bis 14 Uhr
  • Ich bin im Projektmanagement in der Automobilbranche tätig, 3-4 Tage pro WocheHomeoffice; Fahrzeit Arbeitsweg One way ca. 30 Min.
  • Meine Frau ist Gymnasiallehrerin, Fahrtzeit One way ca. 45 Min.
  • Wir teilen uns alle Verantwortungen - also auch Haushalt und Kinder - möglichst fair auf.

So, und da stehst du dann als Familie in Deutschland im Jahr 2024.

Aktuell macht meine Frau 50% und ich 100%. Wir kriegen den Familienalltag eigentlich nur mit ner Menge Stress gewuppt. Spaß macht das nicht immer.

Für mich war das die letzten Jahre immer Thema. Wenn ich Richtung Führungskraft gehen würde bzw. gegangen wäre, dann wäre die Erwartungshaltung im Unternehmen halt automatisch das übliche. Termine auch mal in den Abend hinein, Dienstreisen, Immer verfügbar sein, Verantwortung und so ist klar.

Wenn ich das machen würde, wäre auf meinen nicht geringen Beitrag zum Familienleben (den ich übrigens sehr sehr gerne leiste), kein Verlass mehr.
Es geht mir dabei um die alltäglichen Dinge, die mit Kindern kommen:

  • Montags 15.45h Kinderturnen Tochter
  • Dienstags 16.30h Fußball Training Sohn
  • Mittwochs 17.30h Flötenunterricht Sohn
  • 1x die Woche Freundeverabredungen nachmittags ermöglichen (in dem Alter muss man dann halt da sein und auch aufpassen)
  • Ab Mai dann wöchentlicher Schwimmkurs mit dem Sohn
  • Tochter wird größer und wird auch Regelnachmittagstermine haben
  • Und irgendwie krass, wie oft man mit anderen Orga-Dingen wie Kinderarzt etc. beschäfttigt ist
  • Ach ja und kleine Kinder sind über manche Jahresabschnitte nicht selten krank und brauchen dann 100% Betreuung

Wenn ich Führungskarriere mit den üblichen Rahmenbedingungen machen würde, könnte meine Frau direkt Arbeitszeit reduzieren. Wir würden es sonst gar nicht mehr hinbekommen. Und wir finden es auch nicht optimal, wenn Kind 1 zu den Aktivitäten von Kind 2 immer mitgeschleppt werden muss etc.

Klar, wenn die Kinder größer werden, wird das alles leichter. Aber bis das leichter wird, bin ich schon Mitte 40.

Daher meine (Lebens-)erfahrung: Du hast Glück, wenn du in einem Unternehmen bist, wo Führungskraftdasein nicht mit den üblichen zeitlichen flexiblen Anforderungen einhergeht. Das ist aber wohl eher die Ausnahmen. Für die breite Masse ist es ein Entweder-Oder.

Ich für mich liebe meine Kinder und ich habe in den letzten Jahren eine krasse Abneigung gegen Stress entwickelt. Der Zeitgeist ist halt so, dass man alles effizient und organisiert erledigen soll, damit man alles "vereinbaren" kann. Ich persönlich empfinde das als den gesellschaftlichen Versuch einer Quadratur des Kreises. Man hat daher die Wahl zwischen:
A) Ich mach Karriere und meine Frau ist für Kinder zuständig
B) Man teilt sich alles - Job, Haushalt und Kinder - auf

A) ist das Modell meiner Eltern und ich fand das als Kind schon immer mies, da ich von meinem Vater nie viel hatte.

Wie habe ich mich entschieden? Ich gehe ab Juni auf 75% Teilzeit, meine Frau macht dann ca. 60%-Stelle. Das ist meiner Meinung nach Stress genug.

Daher: Ja, ich empfinde eine klassische Führungskarriere als nicht attraktiv und im Zweiverdienerhaushalt wird sie finanziell auch weniger attraktiv. Die Kollegen, die ich kenne, die ja angeblich beides wuppen - also Papa sein und Chef - die haben eigentlich die Woche über keine terminlichen Verantwortungen für die Kinder. Höchstens mal in der Kita absetzen. Nicht mein Style digga :)

Wie macht ihr das so?

Danke für diesen Beitrag, der mir in weiten Teilen aus der Seele spricht. Die Vereinbarkeit von einem gleichberechtigten, liebevollem Familienleben mit kleinen Kindern und einer umfassenden Berufstätigkeit beider Partner ist unglaublich herausfordernd und Kräfte zehrend.

Ich habe das "klassische" Modell, bei dem ein Partner zu Hause bleibt, in der Vergangenheit immer belächelt und für uns abgelehnt. Inzwischen aber verstehe ich schon, warum manche Paare das machen und sehe auch, dass das in Summe entspannter und für das Familienleben wohl auch angenehmer ist.

Wir selbst sind zu 100% und 75% berufstätig, aber es fühlt sich nur noch nach einem Management des Alltags und teilweise Hamsterrad an. Und das, obwohl ich trotz Führungsverantwortung vergleichsweise humane Arbeitszeiten (~40 Stunden, zwei Tage HO) habe, also eigentlich eine prima Situation. Schon bitter.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Leute das ist doch einfach nicht wahr. Ich kann jede Stunde des Tages nur einmal verbringen. Manche halt freiwillig mit arbeit, andere mit ihrem Kindern oder Freizeitkram.

Arbeit und auch karriere kann schon echt OK sein. Aber Kinder großziehen, Gartenarbeit, 4x die Woche Sport, Freunde und Familie ist halt irgendwie auch geiler. Aber ja ist Typsache. Bewegen tu ich halt ne Menge im privaten Bereich. Macht ihr mal eure karriere. Ich chill in meinem EFH am Stadtrand, mache viel Sport, koche, spiele Gitarre und bin für meine Kinder da. Lebe ja nur einmal.

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Bin bei dir. Viele suchen doch nur Ausreden warum sie es nicht nach oben geschafft haben. Es ist ok zu scheitern. Manche haben so viel Angst, die probieren es nicht mal.

Voice of Reason schrieb am 20.03.2024:

Ja nu - aber ich bin jetzt schon 42 Jahre alt, d.h., meine Kindheit ist schon etwas her.
Aber auch ich hatte 2x die Woche Fußball und andere Sachen, hatte 2 voll-berufstätige Eltern und trotzdem hat das alles geklappt.
Und das in einer Zeit ohne ubiquitous communication capabilities.

Ihr tut alle so als wären diese Probleme neu?!

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Würde gerne weiter nach oben kommen, aber mir fehlt leider der Antrieb. Habe auch etwas geerbt bekommen, so dass das Thema wohnen für mich erledigt ist. Keine große Villa, aber es reicht um meine Kinder aufzuziehen und könnte ich mir ohne Erbe nicht leisten. Das ist insgesamt super positiv. In der Arbeit bin in engagiert und arbeite auch oft länger, nur mache ich keine unbezahlten überstunden mehr oder ähnliches. Kommt nicht immer gut an, aber wird trotzdem aktzeptiert. Nur das müsste man leisten um weiter zu kommen, auch wenn nicht alle die viel arbeiten auch weiter kommen.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ich versteh den thread irgendwie nicht. Seit wann fehlt es denn bitte an Anwärtern für Führungsebenen? Eben, es gibt mehr als genug Leute die "bock darauf" haben.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Ich versteh den thread irgendwie nicht. Seit wann fehlt es denn bitte an Anwärtern für Führungsebenen? Eben, es gibt mehr als genug Leute die "bock darauf" haben.

Naja, Fachkräftemangel fängt ja bekanntlich an, wenn es weniger als 10 qualifizierte Bewerber auf ne Stelle gibt...

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Ich versteh den thread irgendwie nicht. Seit wann fehlt es denn bitte an Anwärtern für Führungsebenen? Eben, es gibt mehr als genug Leute die "bock darauf" haben.

also in meinem Konzern nicht (außerhalb IC, Biz/CorpDev, Strategie Einheiten wo ex-IB/UB sitzen).
Leute werden regelrecht angebettelt Teamleiter zu werden, weil jeder chillen will.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Ohne den Thread gelesen zu haben... früher war der "Chef" vs "MA" entscheidend ob man mit dem alten Golf oder jungen 3er Bmw rumgefahren ist, ob man das Reihenhaus oder das freistehende EFH hatte, ob man mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist oder mit dem Flugzeug nach Griechenland, ob man im Tennisverein war oder Fußball, etc.

Eine Mischung aus wegfallenden Privilegien durch Sparzwang der Firmen, enorm angestieger Steuerprogression, enorm angestieger Arbeitsstress (permanente Erreichbarkeit...), massiv angestiegen Immobilienpreisen, einer Generation Erbe, 0 Zinsen & Co. und noch vieler anderer Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass das 30% an Gehaltsplus (wenn überhaupt) zu einem +10% Netto verkümmert, bei massiv mehr Workload. Gleichzeitig leben wir in der Generation in der +10% Netto kaum noch Aussagekraft haben und ich immer wieder verwundert feststelle, dass MA XY Dank Erbe plötzlich mit der E Klasse vorverfährt.

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Weil es nicht mehr die Eingruppierungen wie früher gibt. Der Vice President früher ist heute maximal noch Senior Manager.

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Ich versteh den thread irgendwie nicht. Seit wann fehlt es denn bitte an Anwärtern für Führungsebenen? Eben, es gibt mehr als genug Leute die "bock darauf" haben.

also in meinem Konzern nicht (außerhalb IC, Biz/CorpDev, Strategie Einheiten wo ex-IB/UB sitzen).
Leute werden regelrecht angebettelt Teamleiter zu werden, weil jeder chillen will.

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MB'ler

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Weil es nicht mehr die Eingruppierungen wie früher gibt. Der Vice President früher ist heute maximal noch Senior Manager.

Ich versteh den thread irgendwie nicht. Seit wann fehlt es denn bitte an Anwärtern für Führungsebenen? Eben, es gibt mehr als genug Leute die "bock darauf" haben.

also in meinem Konzern nicht (außerhalb IC, Biz/CorpDev, Strategie Einheiten wo ex-IB/UB sitzen).
Leute werden regelrecht angebettelt Teamleiter zu werden, weil jeder chillen will.

also beim OEM wimmelts quasi von Anwärtern für die Führungslaufbahn, will gefühlt wenigstens jeder Zweite werden

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Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Erst Voice of Reason, dann der Ex-Berater und jetzt auch noch die Frau aus dem Executive Search, wir werden hier sicher nicht mit unserer Meinung geizen :D.

Ich kann euch beiden nur zustimmen. Insbesondere die Schlussfolgerung, dass Menschen, die Führung und Karriere wollen, einfach einen ganz anderen Anspruch an sich selbst haben, als NUR Teamleiter zu werden, ist der Kernpunkt. Diesen Leuten geht es nicht um 20-50k mehr Gehalt im Jahr, die Leute, die wirklich auf Karriere und Führung brennen, denken eher in der Dimension von mindestens 200-400k mehr als ein Fachexperte verdienen zu wollen und der TL ist in deren Köpfen nur ein Schritt auf dem Weg dorthin. Die meisten würden diesen Schritt wahrscheinlich sogar gehen, ohne ein direktes "Mehr" an Gehalt zu bekommen. Einfach weil der Ehrgeiz, das Ziel zu erreichen, so groß ist.

Letztlich ist es wie im Sport. Es gibt Fußballspieler, die alles für den Erfolg tun, und es gibt Spieler, die einfach nur so gut wie möglich spielen wollen. Die einen bringen die Grundvoraussetzungen mit, um eines Tages Weltklasse zu werden. Die anderen werden nie Weltklasse.

Fleiß und Ehrgeiz schlagen Talent immer, die Frage ist nur, wann. Ich glaube, viele in diesem Forum können sich gar nicht vorstellen, wie stark der Wunsch einzelner Menschen ist, einmal eine große Karriere zu machen und was diese Menschen bereit sind, dafür zu tun und was diese Menschen dann auch erreicht haben. Kaum jemand in diesem Forum kann nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die das machen, ohne dass diese Menschen eine Garantie haben, dass es am Ende mit der großen Karriere klappt. Das ist auch der Grund, warum wir so hohe Millionengehälter im Management haben und auch brauchen. Dieses Leben mit Entbehrungen, Leistungsbereitschaft und Verzicht auf Privatleben muss sich irgendwann auch finanziell auszahlen, sonst macht sich niemand auf den Weg. Wenn sich aber niemand auf den Weg macht, geht auch niemand die Risiken ein, die aber in einer Volkswirtschaft eingegangen werden müssen, um Wohlstand zu generieren. Ergo: Ohne die hier beschriebenen Menschen würde unser Wohlstand (also der Wohlstand aller Menschen in Deutschland) dramatisch sinken. Leider verstehen das viele immer noch nicht. Völlig abwegig ist sogar die Meinung, dass man diese Leistungsträger gar nicht braucht, um Wohlstand zu schaffen.

Das geht doch auch mit Familie. Wie in der Wirtschaft üblich muss man dann nur bestimmte Teile outsourcen. Sei es die Kinderbetreuung, der Fahrdienst, das Kochen und Einkaufen, das Putzen und Waschen, die Urlaubsplanung, die Terminkoordnierung etc. Für alles gibt es Servicekräfte. Wo ein Wille, da defintiv ein Weg. Wo kein Weg, da fast immer ein kein ausreichnder Wille ;).

ExBerater schrieb am 20.03.2024:

Exakt!
Ich habe hier mal im Forum mal irgendwo was längeres zu dem Thema verfasst was ich aber natürlich nicht mehr finde.

Bottom line:
Es gibt Leute die wirklich motiviert sind eine Führungkraft zu werden. Diese wollen das, weil sie etwas bewegen wollen, weil sie lieber Häuptling als Indianer sind, sie sind bereit mehr zu leisten, völlig unabhängig ob sich das sofort auszahlt. Wer sowas will, will ja nicht nur Teamleiter werden, sondern will mehr - und das zahlt sich dann auch später wirklich aus!
Wer als normaler Angestellter ausrechnet ob sich der Schritt zum Teamleiter lohnt unter Work-Life/Gehalt Gesichtspunkten, der will in Wirklichkeit gar keine Karriere machen.

Das ist alles total OK! Jeder soll das machen was ihn glücklich macht! Was nur peinlich ist, wenn solche Leute dann Ausreden suchen warum sie "bewusst" auf Karriere verzichten, und dann anschließend über "die da oben" meckern als könnten sie es besser.

Voice of Reason schrieb am 20.03.2024:

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Ohne den Thread gelesen zu haben... früher war der "Chef" vs "MA" entscheidend ob man mit dem alten Golf oder jungen 3er Bmw rumgefahren ist, ob man das Reihenhaus oder das freistehende EFH hatte, ob man mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist oder mit dem Flugzeug nach Griechenland, ob man im Tennisverein war oder Fußball, etc.

Eine Mischung aus wegfallenden Privilegien durch Sparzwang der Firmen, enorm angestieger Steuerprogression, enorm angestieger Arbeitsstress (permanente Erreichbarkeit...), massiv angestiegen Immobilienpreisen, einer Generation Erbe, 0 Zinsen & Co. und noch vieler anderer Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass das 30% an Gehaltsplus (wenn überhaupt) zu einem +10% Netto verkümmert, bei massiv mehr Workload. Gleichzeitig leben wir in der Generation in der +10% Netto kaum noch Aussagekraft haben und ich immer wieder verwundert feststelle, dass MA XY Dank Erbe plötzlich mit der E Klasse vorverfährt.

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

Klar, CEO von Apple und Ehefrau CEO von Nvidia lohnt sich mehr als 2-mal Sachbearbeiter...
Ihr seid aber auch ein extremer Fall.
Bei den meisten Führungskarrieren ist es bei TL/AL Schuss und da kriegt niemand 450k bei IGM/IG BCE...

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Ohne den Thread gelesen zu haben... früher war der "Chef" vs "MA" entscheidend ob man mit dem alten Golf oder jungen 3er Bmw rumgefahren ist, ob man das Reihenhaus oder das freistehende EFH hatte, ob man mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist oder mit dem Flugzeug nach Griechenland, ob man im Tennisverein war oder Fußball, etc.

Eine Mischung aus wegfallenden Privilegien durch Sparzwang der Firmen, enorm angestieger Steuerprogression, enorm angestieger Arbeitsstress (permanente Erreichbarkeit...), massiv angestiegen Immobilienpreisen, einer Generation Erbe, 0 Zinsen & Co. und noch vieler anderer Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass das 30% an Gehaltsplus (wenn überhaupt) zu einem +10% Netto verkümmert, bei massiv mehr Workload. Gleichzeitig leben wir in der Generation in der +10% Netto kaum noch Aussagekraft haben und ich immer wieder verwundert feststelle, dass MA XY Dank Erbe plötzlich mit der E Klasse vorverfährt.

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

Bei euren Gehältern ist das aber ganz sicher nicht mehr der Teamleiter oder meinetwegen Abteilungsleiter. Auch nicht bei OEM.

antworten
Der Einkäufer

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Ohne den Thread gelesen zu haben... früher war der "Chef" vs "MA" entscheidend ob man mit dem alten Golf oder jungen 3er Bmw rumgefahren ist, ob man das Reihenhaus oder das freistehende EFH hatte, ob man mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist oder mit dem Flugzeug nach Griechenland, ob man im Tennisverein war oder Fußball, etc.

Eine Mischung aus wegfallenden Privilegien durch Sparzwang der Firmen, enorm angestieger Steuerprogression, enorm angestieger Arbeitsstress (permanente Erreichbarkeit...), massiv angestiegen Immobilienpreisen, einer Generation Erbe, 0 Zinsen & Co. und noch vieler anderer Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass das 30% an Gehaltsplus (wenn überhaupt) zu einem +10% Netto verkümmert, bei massiv mehr Workload. Gleichzeitig leben wir in der Generation in der +10% Netto kaum noch Aussagekraft haben und ich immer wieder verwundert feststelle, dass MA XY Dank Erbe plötzlich mit der E Klasse vorverfährt.

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

Bei 80 Stunden Wochen? Null beneidenswert, da lächeln doch die ganzen Erben darüber :/

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Leute das ist doch einfach nicht wahr. Ich kann jede Stunde des Tages nur einmal verbringen. Manche halt freiwillig mit arbeit, andere mit ihrem Kindern oder Freizeitkram.

Arbeit und auch karriere kann schon echt OK sein. Aber Kinder großziehen, Gartenarbeit, 4x die Woche Sport, Freunde und Familie ist halt irgendwie auch geiler. Aber ja ist Typsache. Bewegen tu ich halt ne Menge im privaten Bereich. Macht ihr mal eure karriere. Ich chill in meinem EFH am Stadtrand, mache viel Sport, koche, spiele Gitarre und bin für meine Kinder da. Lebe ja nur einmal.

Du lebst nur einmal, verbringst aber 8-10h des Tages mit etwas, was du als "Arbeit" bezeichnest und was dir keinen Spaß bringt? Plus Schlaf sind quasi 4/5 deines Tages entweder auf Standby und nicht Sinnstiftend. Ich habe diese Logik noch nie nachvollziehen. Ich "arbeite" auch meine 60h, aber ich mache etwas, was mir Spaß macht.

PS: Ich chille nicht am Stadtrand in einem mickrigen EFH auf 500m², sondern aufm Land, 10km von der Großstadt entfernt, und auf ungefähr der 10-fachen Fläche.

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ExBerater

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ich glaube es macht kaum Sinn hier zu argumentieren.
Bleibe bei meinem Statement:
Es gibt die die wollen Karriere, leisten dafür viel, und genieße die Früchte, und es gibt die die erfinden Ausreden dafür, warum Karriere ja heute keinen Sinn mehr macht, versuchen es aber auch nicht oder können es nicht, und beschweren sich dann über "die da oben"

:-)

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Wollte das Thema hier mal wieder aufleben lassen - auch aufgrund eigener aktueller Erfahrungen.

Meine/unsere Situation:

  • Paar, beide 38 Jahre
  • Sohn 6 Jahre, wird dieses Jahr eingeschult, Nachmittagsbetreuung / Hortplatz ab Sommer ungewiss (Grundschule in 200.000-Einwohnerstadt)
  • Tochter 2 Jahre: Aktuell bei Tagesmutter, ab Sommer dann im Kindergarten bis 14 Uhr
  • Ich bin im Projektmanagement in der Automobilbranche tätig, 3-4 Tage pro WocheHomeoffice; Fahrzeit Arbeitsweg One way ca. 30 Min.
  • Meine Frau ist Gymnasiallehrerin, Fahrtzeit One way ca. 45 Min.
  • Wir teilen uns alle Verantwortungen - also auch Haushalt und Kinder - möglichst fair auf.

So, und da stehst du dann als Familie in Deutschland im Jahr 2024.

Aktuell macht meine Frau 50% und ich 100%. Wir kriegen den Familienalltag eigentlich nur mit ner Menge Stress gewuppt. Spaß macht das nicht immer.

Für mich war das die letzten Jahre immer Thema. Wenn ich Richtung Führungskraft gehen würde bzw. gegangen wäre, dann wäre die Erwartungshaltung im Unternehmen halt automatisch das übliche. Termine auch mal in den Abend hinein, Dienstreisen, Immer verfügbar sein, Verantwortung und so ist klar.

Wenn ich das machen würde, wäre auf meinen nicht geringen Beitrag zum Familienleben (den ich übrigens sehr sehr gerne leiste), kein Verlass mehr.
Es geht mir dabei um die alltäglichen Dinge, die mit Kindern kommen:

  • Montags 15.45h Kinderturnen Tochter
  • Dienstags 16.30h Fußball Training Sohn
  • Mittwochs 17.30h Flötenunterricht Sohn
  • 1x die Woche Freundeverabredungen nachmittags ermöglichen (in dem Alter muss man dann halt da sein und auch aufpassen)
  • Ab Mai dann wöchentlicher Schwimmkurs mit dem Sohn
  • Tochter wird größer und wird auch Regelnachmittagstermine haben
  • Und irgendwie krass, wie oft man mit anderen Orga-Dingen wie Kinderarzt etc. beschäfttigt ist
  • Ach ja und kleine Kinder sind über manche Jahresabschnitte nicht selten krank und brauchen dann 100% Betreuung

Wenn ich Führungskarriere mit den üblichen Rahmenbedingungen machen würde, könnte meine Frau direkt Arbeitszeit reduzieren. Wir würden es sonst gar nicht mehr hinbekommen. Und wir finden es auch nicht optimal, wenn Kind 1 zu den Aktivitäten von Kind 2 immer mitgeschleppt werden muss etc.

Klar, wenn die Kinder größer werden, wird das alles leichter. Aber bis das leichter wird, bin ich schon Mitte 40.

Daher meine (Lebens-)erfahrung: Du hast Glück, wenn du in einem Unternehmen bist, wo Führungskraftdasein nicht mit den üblichen zeitlichen flexiblen Anforderungen einhergeht. Das ist aber wohl eher die Ausnahmen. Für die breite Masse ist es ein Entweder-Oder.

Ich für mich liebe meine Kinder und ich habe in den letzten Jahren eine krasse Abneigung gegen Stress entwickelt. Der Zeitgeist ist halt so, dass man alles effizient und organisiert erledigen soll, damit man alles "vereinbaren" kann. Ich persönlich empfinde das als den gesellschaftlichen Versuch einer Quadratur des Kreises. Man hat daher die Wahl zwischen:
A) Ich mach Karriere und meine Frau ist für Kinder zuständig
B) Man teilt sich alles - Job, Haushalt und Kinder - auf

A) ist das Modell meiner Eltern und ich fand das als Kind schon immer mies, da ich von meinem Vater nie viel hatte.

Wie habe ich mich entschieden? Ich gehe ab Juni auf 75% Teilzeit, meine Frau macht dann ca. 60%-Stelle. Das ist meiner Meinung nach Stress genug.

Daher: Ja, ich empfinde eine klassische Führungskarriere als nicht attraktiv und im Zweiverdienerhaushalt wird sie finanziell auch weniger attraktiv. Die Kollegen, die ich kenne, die ja angeblich beides wuppen - also Papa sein und Chef - die haben eigentlich die Woche über keine terminlichen Verantwortungen für die Kinder. Höchstens mal in der Kita absetzen. Nicht mein Style digga :)

Wie macht ihr das so?

Danke für diesen Beitrag, der mir in weiten Teilen aus der Seele spricht. Die Vereinbarkeit von einem gleichberechtigten, liebevollem Familienleben mit kleinen Kindern und einer umfassenden Berufstätigkeit beider Partner ist unglaublich herausfordernd und Kräfte zehrend.

Ich habe das "klassische" Modell, bei dem ein Partner zu Hause bleibt, in der Vergangenheit immer belächelt und für uns abgelehnt. Inzwischen aber verstehe ich schon, warum manche Paare das machen und sehe auch, dass das in Summe entspannter und für das Familienleben wohl auch angenehmer ist.

Wir selbst sind zu 100% und 75% berufstätig, aber es fühlt sich nur noch nach einem Management des Alltags und teilweise Hamsterrad an. Und das, obwohl ich trotz Führungsverantwortung vergleichsweise humane Arbeitszeiten (~40 Stunden, zwei Tage HO) habe, also eigentlich eine prima Situation. Schon bitter.

Ich kann das nur zu 100% unterschreiben. Wir arbeiten auch 40+ und 30+ Stunden und das ist schon ziemlich heftig - für meine Frau wohl auch noch mehr als für mich. Zusätzlich gibt's dann ab und zu Peaks, wo man dann abends bis 23 Uhr am Rechner sitzt (teils wegen Nachmittagsauszeit, teils wegen Durcharbeiten). Im Vergleich zur Single/DINK-Zeit als Berater ist das inzwischen manchmal echt bescheidener, weil man sich ja auch um das Kind kümmern möchte (und mindestens einer auch muss). Da ist einmal 60 Stunden / Woche voller Fokus auf Arbeit und einmal Hausfrau oder geringe Stundenzahl <20 dann vielleicht doch einfacher im Alltag zu managen.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Leute das ist doch einfach nicht wahr. Ich kann jede Stunde des Tages nur einmal verbringen. Manche halt freiwillig mit arbeit, andere mit ihrem Kindern oder Freizeitkram.

Arbeit und auch karriere kann schon echt OK sein. Aber Kinder großziehen, Gartenarbeit, 4x die Woche Sport, Freunde und Familie ist halt irgendwie auch geiler. Aber ja ist Typsache. Bewegen tu ich halt ne Menge im privaten Bereich. Macht ihr mal eure karriere. Ich chill in meinem EFH am Stadtrand, mache viel Sport, koche, spiele Gitarre und bin für meine Kinder da. Lebe ja nur einmal.

Du lebst nur einmal, verbringst aber 8-10h des Tages mit etwas, was du als "Arbeit" bezeichnest und was dir keinen Spaß bringt? Plus Schlaf sind quasi 4/5 deines Tages entweder auf Standby und nicht Sinnstiftend. Ich habe diese Logik noch nie nachvollziehen. Ich "arbeite" auch meine 60h, aber ich mache etwas, was mir Spaß macht.

PS: Ich chille nicht am Stadtrand in einem mickrigen EFH auf 500m², sondern aufm Land, 10km von der Großstadt entfernt, und auf ungefähr der 10-fachen Fläche.

Ach BWLer, die so tun als ob Excel und Powerpoint eine Leidenschaft wäre... Leidenschaft im Beruf ist mehr was für Ärzte, Ingenieure, Software Entwickler, Forscher oder Künstler. Als BWLer machst du halt nur Zeug, dass 99% der Leute einfach langweilig finden. Die meisten BWLer sind einfach extrinsisch motiviert und das ist auch ok.

Zum Thema:

Bei FAANG ist eine Führungsposition einfach nur eine andere Rolle. Es ist nicht mit mehr Gehalt verbunden. Das ist die Zukunft. Ein leidenschaftlicher Software Entwickler sollte auch weiterhin als Entwickler arbeiten und nicht zum Aufstieg gezwungen werden, damit es man finanziell im Leben vorankommt.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Der Einkäufer schrieb am 21.03.2024:

Ohne den Thread gelesen zu haben... früher war der "Chef" vs "MA" entscheidend ob man mit dem alten Golf oder jungen 3er Bmw rumgefahren ist, ob man das Reihenhaus oder das freistehende EFH hatte, ob man mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist oder mit dem Flugzeug nach Griechenland, ob man im Tennisverein war oder Fußball, etc.

Eine Mischung aus wegfallenden Privilegien durch Sparzwang der Firmen, enorm angestieger Steuerprogression, enorm angestieger Arbeitsstress (permanente Erreichbarkeit...), massiv angestiegen Immobilienpreisen, einer Generation Erbe, 0 Zinsen & Co. und noch vieler anderer Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass das 30% an Gehaltsplus (wenn überhaupt) zu einem +10% Netto verkümmert, bei massiv mehr Workload. Gleichzeitig leben wir in der Generation in der +10% Netto kaum noch Aussagekraft haben und ich immer wieder verwundert feststelle, dass MA XY Dank Erbe plötzlich mit der E Klasse vorverfährt.

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

Bei 80 Stunden Wochen? Null beneidenswert, da lächeln doch die ganzen Erben darüber :/

Ich glaube nicht, dass da viele Erben drüber lächeln. Wenn der „Erbe“ über 200k Haushaltseinkommen verfügt (dafür muss mindestens einer aus dem Haushalt auch 50h+ arbeiten), dann muss die Erbschaft über 7 Mio. größer ausfallen als bei den Personen im o.g. Lebensmodel, damit die Differenz des Lebensstandard ausgeglichen ist. Wer erbt bitte 7 Mio. über dem Durchschnitt der Erbschaften und ist unter 40 Jahre? 100 Einzelfälle in Deutschland? Noch viel wichtiger, was mache ich, wenn ich keine 8-9 Mio. Erbe? Hab es bisher immer so verstanden, dass man es sich selbst nicht aussuchen kann von wem man was erbt?! Bitte klär mich auf, das ist ne super Marktlücke! Manchmal glaubt man kaum, dass man in einem Forum für Akademiker diskutiert…

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

die 750K€ Haushaltseinkommen sind genau so eine Ausnahme und die gibt es vielleicht nur ein paar Tausend Mal in Deutschland. Daher unnötig über solche Einzelfälle zu diskutieren.

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Der Einkäufer schrieb am 21.03.2024:

Ohne den Thread gelesen zu haben... früher war der "Chef" vs "MA" entscheidend ob man mit dem alten Golf oder jungen 3er Bmw rumgefahren ist, ob man das Reihenhaus oder das freistehende EFH hatte, ob man mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist oder mit dem Flugzeug nach Griechenland, ob man im Tennisverein war oder Fußball, etc.

Eine Mischung aus wegfallenden Privilegien durch Sparzwang der Firmen, enorm angestieger Steuerprogression, enorm angestieger Arbeitsstress (permanente Erreichbarkeit...), massiv angestiegen Immobilienpreisen, einer Generation Erbe, 0 Zinsen & Co. und noch vieler anderer Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass das 30% an Gehaltsplus (wenn überhaupt) zu einem +10% Netto verkümmert, bei massiv mehr Workload. Gleichzeitig leben wir in der Generation in der +10% Netto kaum noch Aussagekraft haben und ich immer wieder verwundert feststelle, dass MA XY Dank Erbe plötzlich mit der E Klasse vorverfährt.

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

Bei 80 Stunden Wochen? Null beneidenswert, da lächeln doch die ganzen Erben darüber :/

Ich glaube nicht, dass da viele Erben drüber lächeln. Wenn der „Erbe“ über 200k Haushaltseinkommen verfügt (dafür muss mindestens einer aus dem Haushalt auch 50h+ arbeiten), dann muss die Erbschaft über 7 Mio. größer ausfallen als bei den Personen im o.g. Lebensmodel, damit die Differenz des Lebensstandard ausgeglichen ist. Wer erbt bitte 7 Mio. über dem Durchschnitt der Erbschaften und ist unter 40 Jahre? 100 Einzelfälle in Deutschland? Noch viel wichtiger, was mache ich, wenn ich keine 8-9 Mio. Erbe? Hab es bisher immer so verstanden, dass man es sich selbst nicht aussuchen kann von wem man was erbt?! Bitte klär mich auf, das ist ne super Marktlücke! Manchmal glaubt man kaum, dass man in einem Forum für Akademiker diskutiert…

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Ich versteh den thread irgendwie nicht. Seit wann fehlt es denn bitte an Anwärtern für Führungsebenen? Eben, es gibt mehr als genug Leute die "bock darauf" haben.

Circa 20% der Arbeitnehmer MÖCHTEN Führungskraft werden. Das unterscheidet sich noch +/-5%p je nach Geschlecht.

Und es gibt die, die gerne Führungskraft sein möchten, aber "bitte mit maximal 40h/Woche". Die will die Firma dann nicht so gerne.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Leute das ist doch einfach nicht wahr. Ich kann jede Stunde des Tages nur einmal verbringen. Manche halt freiwillig mit arbeit, andere mit ihrem Kindern oder Freizeitkram.

Arbeit und auch karriere kann schon echt OK sein. Aber Kinder großziehen, Gartenarbeit, 4x die Woche Sport, Freunde und Familie ist halt irgendwie auch geiler. Aber ja ist Typsache. Bewegen tu ich halt ne Menge im privaten Bereich. Macht ihr mal eure karriere. Ich chill in meinem EFH am Stadtrand, mache viel Sport, koche, spiele Gitarre und bin für meine Kinder da. Lebe ja nur einmal.

Du lebst nur einmal, verbringst aber 8-10h des Tages mit etwas, was du als "Arbeit" bezeichnest und was dir keinen Spaß bringt? Plus Schlaf sind quasi 4/5 deines Tages entweder auf Standby und nicht Sinnstiftend. Ich habe diese Logik noch nie nachvollziehen. Ich "arbeite" auch meine 60h, aber ich mache etwas, was mir Spaß macht.

PS: Ich chille nicht am Stadtrand in einem mickrigen EFH auf 500m², sondern aufm Land, 10km von der Großstadt entfernt, und auf ungefähr der 10-fachen Fläche.

Ach BWLer, die so tun als ob Excel und Powerpoint eine Leidenschaft wäre... Leidenschaft im Beruf ist mehr was für Ärzte, Ingenieure, Software Entwickler, Forscher oder Künstler. Als BWLer machst du halt nur Zeug, dass 99% der Leute einfach langweilig finden. Die meisten BWLer sind einfach extrinsisch motiviert und das ist auch ok.

Vor allem bei Software Entwicklern und Ingenieuren dürfte das nicht anders sein. Java statt Excel und dann stundenlanges Bugfixing, voll die Leidenschaft. Oder irgend ein kleines Zahnrädchen für die Industriemaschine xy konstruieren. Auch normale Ärzte machen doch nur Fließbandarbeit, großteils an hochgeriatrischen Patienten. Künstler, maybe...

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ich verstehe, das Argument ja grundsätzlich und bin ja bei dir, das es Quatsch ist "nach oben zu schimpfen".

Ich finde es aber etwas widersprüchliche, das es einerseits okay ist keine "Karriere machen zu wollen" und es andererseits lächerlich ist "bewusst auf Karriere zu verzichten".
Liest sich wie eine Unterstellung, dass jeder der keine Karriere macht, dies heimlich will und es nur nicht geschafft hat und daher die Ausrede "lohnt sich nicht" wählt. Dann macht der vorangestellte Text aber wenig Sinn.

ExBerater schrieb am 20.03.2024:

Exakt!
Ich habe hier mal im Forum mal irgendwo was längeres zu dem Thema verfasst was ich aber natürlich nicht mehr finde.

Bottom line:
Es gibt Leute die wirklich motiviert sind eine Führungkraft zu werden. Diese wollen das, weil sie etwas bewegen wollen, weil sie lieber Häuptling als Indianer sind, sie sind bereit mehr zu leisten, völlig unabhängig ob sich das sofort auszahlt. Wer sowas will, will ja nicht nur Teamleiter werden, sondern will mehr - und das zahlt sich dann auch später wirklich aus!
Wer als normaler Angestellter ausrechnet ob sich der Schritt zum Teamleiter lohnt unter Work-Life/Gehalt Gesichtspunkten, der will in Wirklichkeit gar keine Karriere machen.

Das ist alles total OK! Jeder soll das machen was ihn glücklich macht! Was nur peinlich ist, wenn solche Leute dann Ausreden suchen warum sie "bewusst" auf Karriere verzichten, und dann anschließend über "die da oben" meckern als könnten sie es besser.

Voice of Reason schrieb am 20.03.2024:

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

ExBerater schrieb am 21.03.2024:

Ich glaube es macht kaum Sinn hier zu argumentieren.
Bleibe bei meinem Statement:
Es gibt die die wollen Karriere, leisten dafür viel, und genieße die Früchte, und es gibt die die erfinden Ausreden dafür, warum Karriere ja heute keinen Sinn mehr macht, versuchen es aber auch nicht oder können es nicht, und beschweren sich dann über "die da oben"

:-)

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

ist halt eine Individuelle Entscheidung.
Ich habe für mich beschlossen, dass 180k Haushaltseinkommen ausreicht bei super entspanntem Tag.
Hab Haustiere, kann netflixen und 3-mal die Woche in Mannschaftssport gehen.
Kriege immer genug Schlaf und kein Stress.

Ich gönne jedem was er verdient, auch "den da oben" (ist ja nicht mein Geld was sie bekommen, sondern von den Shareholdern).

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Ich verstehe nicht so richtig, was schlimm daran sein soll, daß man selbst keine Karriere machen möchte.

Ich gebe zu, das mir wahrscheinlich auch die geistigen und sozialen Fähigkeiten fehlen um Karriere zu machen. Ich bin in den meisten Dingen eher durchschnittlich begabt und bin auch nicht besonders Ehrgeizig um das auszugleichen. Ich bin mir sehr sicher, das auf mich keine CEO Karriere gewartet hätte, wenn ich nur gewollt hätte.

Trotzdem war ich letztes Jahr in meiner Karriere an einer Art Scheideweg. Mein Chef wurde befördert und mir wurde seine Nachfolge angeboten. Ich wäre dann Teamleiter mit etwa 10 MA gewesen. Die Gehaltserhöhung war schon merklich (so 40%), trotzdem habe ich abgelehnt.
Ich bin zunächst einmal in mich gegangen und habe mich gefragt, was mir an der Arbeit gefällt und ob ich mit einer Führungspositionen glücklich werde und ich bin ehrlich zu dem Schluss gekommen, daß ich keine Führungspositionen ausüben will.

Ich arbeite gerne als Sacharbeiter in meinem Aufgabengebiet, ich kann mich in Ruhe und Tief in die Materie einarbeiten, ich mag es möglichst viel selbst zu erledigen, och delegiere nicht gerne. Ich mag aus eurer Sicht zwar keine "großen Dinge bewegen" aber ich empfinde mich als wichtiges Rädchen im System, ich habe das Gefühl einen Beitrag zu leisten, ich empfinde meine Arbeit daher als sinnstiftent auch wenn ich nicht die Geschicke des Unternehmens lenke.
Obwohl ich meinen Beruf mag und nicht nur auf den Feierabend warte, habe ich doch auch gerne Freizeit. Ich arbeite gerne aber ich mache auch gerne Sport und verbringe Zeit mit meiner Frau und den Kindern. Ich gehe nicht mit meiner Tochter auf den Spielplatz oder am Wochenende ins Schwimmbad weil ich es muss, sondern weil ich gerne Zeit mit ihr verbringe und wenn sie das nicht mehr möchte, dann freue ich mich schon darauf wieder mehr Zeit für meine Frau oder auch für mich selbst zu haben.

Zu guter Letzt, wären bei dem Job die Arbeitszeiten wahrscheinlich auch 60h+ die Woche gestiegen, zusätzlich hätte ich mein HO massiv runterfahren müssen. Meine Frau arbeitet 25h. Wir haben auch so schon oft das Gefühl gehabt, das es schwierig ist immer alles unter einen Hut zu bekommen. Ich glaube seit September, hatten wir keinen Monat mehr in dem wir alle Gesund waren, dazu kam Stress auf der Arbeit und Schließungen der Kita. Unsere Eltern sind noch berufstätig und können uns auch nur bedingt unterstützen. Mag schlechte Organisationen unserer Seits sein aber wir werden ja nicht automatisch besser im Organisieren, nur weil ich Chef werde. Wir waren uns deshalb einig, daß meine Frau dann ihre Stunden reduzieren würde, dann hätte es finanziell aber nicht mehr viel gebracht.

Mag für dich vielleicht eine Ausrede sein aber ich bin glücklich mit der Entscheidung und ich glaube es ist okay, das es auch Leute gibt die Indianer sein wollen und nicht Häuptling.

ExBerater schrieb am 21.03.2024:

Ich glaube es macht kaum Sinn hier zu argumentieren.
Bleibe bei meinem Statement:
Es gibt die die wollen Karriere, leisten dafür viel, und genieße die Früchte, und es gibt die die erfinden Ausreden dafür, warum Karriere ja heute keinen Sinn mehr macht, versuchen es aber auch nicht oder können es nicht, und beschweren sich dann über "die da oben"

:-)

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Immer diese Leute, die 300k - 500k verdienen und in diesem Forum abhängen :-D Diese Jobs scheinen wohl doch nicht so stressig zu sein

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

ExBerater schrieb am 21.03.2024:

Ich glaube es macht kaum Sinn hier zu argumentieren.
Bleibe bei meinem Statement:
Es gibt die die wollen Karriere, leisten dafür viel, und genieße die Früchte, und es gibt die die erfinden Ausreden dafür, warum Karriere ja heute keinen Sinn mehr macht, versuchen es aber auch nicht oder können es nicht, und beschweren sich dann über "die da oben"

:-)

In vielen Punkten stimme ich dir zu, in anderen Punkten hoffe ich, sind wir uns auch einig, z.B. dass Karriere nicht nur nach dem Leistungsprinzip vor sich geht.

Der Nasenfaktor spielt eine große Rolle und ob ein Förderer da ist. Letztlich wird es in den Konzernen mit jeder Karrierestufe immer politischer, d.h. wer ein guter Politiker ist, hat gute Chancen aufzusteigen.

Dazu kommt dann der tägliche Wettbewerb oder wie drückte das ein Abteilungsleiter mal mir gegenüber aus: 50% der Zeit verbringt ein Abteilungsleiter damit, die Angriffe der anderen Abteilungsleiter gegen sich abzuwehren und die anderen 50% der Zeit damit, Angriffe gegen die anderen Abteilungsleiter zu starten. :-)

Zum Thema Bock auf Führung haben:

Ich kenne auch ein Beispiel, in denen ein Teamleiter nach dem Weggang eines anderen Teamleiter mal eben das Team des anderen leiten auf Dauer weiter leiten musste. Beförderung? Nö. Mehr Geld? Nö.

Für die Führungsebene darüber war das ein super Geschäft, zwei Stellen zum Preis von einer. Der Teamleiter ist dann irgendwann gegangen.

Insofern ja, manchmal ist die Führungskarriere nicht attraktiv, vor allem dann nicht, wenn man für die Mehrleistung keinerlei Kompensation von Seiten des Arbeitgebers erhält (wie in meinem Beispiel).

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ExBerater

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

War bei mir auf jeden Fall so. Recht entspannt aber dennoch war ich praktisch 16 Stunden am Tag erreichbar

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Immer diese Leute, die 300k - 500k verdienen und in diesem Forum abhängen :-D Diese Jobs scheinen wohl doch nicht so stressig zu sein

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Immer diese Leute, die 300k - 500k verdienen und in diesem Forum abhängen :-D Diese Jobs scheinen wohl doch nicht so stressig zu sein

Auch wenn ich gehaltlich aus deiner Definition herausfalle: Jeder hat halt seine Hobbys und selbst zu Strategieberaterzeiten habe ich manchmal als Ausgleich hier rumgehangen. Zumindest the Voice of Reason ist 100% legit, den habe ich schon im echten Leben kennen gelernt, und der Ex Berater wirkt auch relativ plausibel in seinen Erzählungen. Bei den anonymen Gästen kann das natürlich niemand nachvollziehen und da sind sicherlich 50:50 Laberbacken und echte Stories dabei.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Teamleiter wird man recht einfach.

Darüber wird's zunehmend schwieriger.
Man braucht Förderer auf echte Leistung kommt es weniger an. Eher auf wahrgenommene.

Wegen den Quoten sollten die Männer auch einen Gang runter schalten. Es lohnt sich nicht mehr. Jetzt sind die Frauen dran (was OK ist aber warum sich als Mann abarbeiten).

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Man muss nicht immer im DAX Konzern sein um Karriere zu machen. Ich bin bei einem klassischen Hidden Champion mit ~1 Mrd Umsatz Teamleiter. Ich habe nach meinem ersten Praktikum beim OEM entschieden, dass ich dort nicht arbeiten möchte. Wenn der Teamleiter nicht einmal den Urlaubsantrag des Praktikanten genehmigen darf, ist es mit dem sonstigen Spielraum auch nicht weit her.

Als "nur TL" habe ich regelmäßige Meetings mit der Geschäftsführung und sitze in verschiedenen Entscheidungsgremien. Mein Entscheidungsspielraum ist im Vergleich zum OEM Teamleiter enorm. Dafür schlage ich mich natürlich z.T. mit einer enormen Bandbreite an Themen rum was nicht immer Spaß macht. Der Nachteil: meine Aufstiegsoptionen sind extrem begrenzt und für die Verantwortung würde ich bei einem Großkonzern ein vielfaches verdienen. Wenn ich entscheiden muss ob ich Gestaltungsspielraum und Verantwortung oder mehr Geld bekomme, wähle ich ersteres (solange das Gehalt ein gewisses Grundniveau übersteigt).

Ein Phänomen das wir allerdings auch beobachten ist, dass wir oft Probleme haben die fähigen Leute zu überzeugen in eine TL Position zu gehen und zeitgleich viele Bewerber haben die nach dem Studium direkt schon sagen "also 40h pro Woche ist mir zu stressig". Ich denke durchaus, dass der Wille zur Gestaltung als Motivation wichtiger ist als der finanzielle Anreiz um Karriere zu machen.

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Nicht böse gemeint, aber das ist doch sehr weit hergeholt.
Ob ich Teamleiter, Sachbearbeiter oder Abteilungsleiter in einem 50k Mann Unternehmen bin, macht für den Impact nahezu keinen Unterschied. Selbst als Bereichsleiter verwaltest du nur gewachsene Strukturen und baust wenig auf.
Dabei von Häuptling zu sprechen halte ich für sehr gewagt. In den Strukturen "was bewegen" ist doch nur Selbstbetrug. Das einzige was bewegt wird, ist der Profit für die Shareholder.

Beim Gründen oder klassischer Selbstständigkeit sind die Möglichkeiten deutlich größer.

ExBerater schrieb am 20.03.2024:

Exakt!
Ich habe hier mal im Forum mal irgendwo was längeres zu dem Thema verfasst was ich aber natürlich nicht mehr finde.

Bottom line:
Es gibt Leute die wirklich motiviert sind eine Führungkraft zu werden. Diese wollen das, weil sie etwas bewegen wollen, weil sie lieber Häuptling als Indianer sind, sie sind bereit mehr zu leisten, völlig unabhängig ob sich das sofort auszahlt. Wer sowas will, will ja nicht nur Teamleiter werden, sondern will mehr - und das zahlt sich dann auch später wirklich aus!
Wer als normaler Angestellter ausrechnet ob sich der Schritt zum Teamleiter lohnt unter Work-Life/Gehalt Gesichtspunkten, der will in Wirklichkeit gar keine Karriere machen.

Das ist alles total OK! Jeder soll das machen was ihn glücklich macht! Was nur peinlich ist, wenn solche Leute dann Ausreden suchen warum sie "bewusst" auf Karriere verzichten, und dann anschließend über "die da oben" meckern als könnten sie es besser.

Voice of Reason schrieb am 20.03.2024:

Mir kommt es eher so vor, als würden diese angeblichen Herausforderungen nur als Vorwand genutzt, weil man entweder keinen Ehrgeiz hat oder keine Motivation die Extrameile zu gehen.
Was ok ist, aber dann beschwert euch auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Karriere muss aber auch nicht immer mit 60+ Stunden verbunden sein. Wenn man AT auch mit 40h erreicht, dann ist das "ausreichend" Karriere und die Frau kann 60% arbeiten.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Ich verstehe nicht so richtig, was schlimm daran sein soll, daß man selbst keine Karriere machen möchte.

Ich gebe zu, das mir wahrscheinlich auch die geistigen und sozialen Fähigkeiten fehlen um Karriere zu machen. Ich bin in den meisten Dingen eher durchschnittlich begabt und bin auch nicht besonders Ehrgeizig um das auszugleichen. Ich bin mir sehr sicher, das auf mich keine CEO Karriere gewartet hätte, wenn ich nur gewollt hätte.

Trotzdem war ich letztes Jahr in meiner Karriere an einer Art Scheideweg. Mein Chef wurde befördert und mir wurde seine Nachfolge angeboten. Ich wäre dann Teamleiter mit etwa 10 MA gewesen. Die Gehaltserhöhung war schon merklich (so 40%), trotzdem habe ich abgelehnt.
Ich bin zunächst einmal in mich gegangen und habe mich gefragt, was mir an der Arbeit gefällt und ob ich mit einer Führungspositionen glücklich werde und ich bin ehrlich zu dem Schluss gekommen, daß ich keine Führungspositionen ausüben will.

Ich arbeite gerne als Sacharbeiter in meinem Aufgabengebiet, ich kann mich in Ruhe und Tief in die Materie einarbeiten, ich mag es möglichst viel selbst zu erledigen, och delegiere nicht gerne. Ich mag aus eurer Sicht zwar keine "großen Dinge bewegen" aber ich empfinde mich als wichtiges Rädchen im System, ich habe das Gefühl einen Beitrag zu leisten, ich empfinde meine Arbeit daher als sinnstiftent auch wenn ich nicht die Geschicke des Unternehmens lenke.
Obwohl ich meinen Beruf mag und nicht nur auf den Feierabend warte, habe ich doch auch gerne Freizeit. Ich arbeite gerne aber ich mache auch gerne Sport und verbringe Zeit mit meiner Frau und den Kindern. Ich gehe nicht mit meiner Tochter auf den Spielplatz oder am Wochenende ins Schwimmbad weil ich es muss, sondern weil ich gerne Zeit mit ihr verbringe und wenn sie das nicht mehr möchte, dann freue ich mich schon darauf wieder mehr Zeit für meine Frau oder auch für mich selbst zu haben.

Zu guter Letzt, wären bei dem Job die Arbeitszeiten wahrscheinlich auch 60h+ die Woche gestiegen, zusätzlich hätte ich mein HO massiv runterfahren müssen. Meine Frau arbeitet 25h. Wir haben auch so schon oft das Gefühl gehabt, das es schwierig ist immer alles unter einen Hut zu bekommen. Ich glaube seit September, hatten wir keinen Monat mehr in dem wir alle Gesund waren, dazu kam Stress auf der Arbeit und Schließungen der Kita. Unsere Eltern sind noch berufstätig und können uns auch nur bedingt unterstützen. Mag schlechte Organisationen unserer Seits sein aber wir werden ja nicht automatisch besser im Organisieren, nur weil ich Chef werde. Wir waren uns deshalb einig, daß meine Frau dann ihre Stunden reduzieren würde, dann hätte es finanziell aber nicht mehr viel gebracht.

Mag für dich vielleicht eine Ausrede sein aber ich bin glücklich mit der Entscheidung und ich glaube es ist okay, das es auch Leute gibt die Indianer sein wollen und nicht Häuptling.

ExBerater schrieb am 21.03.2024:

Ich glaube es macht kaum Sinn hier zu argumentieren.
Bleibe bei meinem Statement:
Es gibt die die wollen Karriere, leisten dafür viel, und genieße die Früchte, und es gibt die die erfinden Ausreden dafür, warum Karriere ja heute keinen Sinn mehr macht, versuchen es aber auch nicht oder können es nicht, und beschweren sich dann über "die da oben"

:-)

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

Das ist m.E. eine gesunde Einstellung, welche 80% der Arbeitnehmer an den Tag legen (sollten). Die übrigen sind entweder komplett versklavt oder auf der Karriere-/Materialismus-Schiene unterwegs. Dann gibt es noch einen Prozentsatz, bei welchen wirklich intrinsische Motivation und inhaltliche Interessen am Job überwiegen.

Richard Precht hatte mal gut gemeint, dass man zwischen "Work" und "Labor" unterscheiden sollte. P.S. Mit Letzterem sind nicht die fancy Lifestyle-Selbstverwirklichungsjobs im Tech Sektor gemeint.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Interessant ist, dass viele hier ihre hohen Brutto-Gehältern nennen, unser Steuer- und Abgabensystem diese aber meist runterregulieren auf um die 10k Netto. Immer noch sehr viel, keine Frage, aber wirklich reich ist man damit nicht.
Damit wäre auch die Frage beantwortet, warum mehr abstrampeln sich grunstätzlich für viele nicht lohnt, vor allem auch ein Verzicht auf ein Familienleben zugunsten der "Karriere".

"Karriere" kann man als künstliches Motivationskonstrukt sehen.
Setze alle in ein Großraumbüro und das Einzelbüro in der Mitte mit Glaswänden ("Schaukasten") wird begehrlich :)
Gib allen Firmenparkplätze aber einigen feste Plätze mit Kennzeichen oder "Abteilungsleiter"-Schild und schon wollen viele auch sowas werden.
So war das vielleicht mal.

Die neuen Generationen sind schlauer als die Karrieremenschen von früher, sie verstehen, dass Obstkorb und Tischtennisplatte eben nicht automatisch tolles Betriebsklima bedeuten und sie sich davon nix kaufen können.
Ohnehin gibt es kaum mehr Führungspostionen für die breite Masse, flache Hierarchien haben dafür gesorgt und die KI wird Unternehmen zukünftig noch viel mehr verändern als bisher.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Natürlich ist die klassische Führungskarriere Attraktiv. Komm nur nicht dazu hier zu kommentieren.
Während ihr im Yoga eure innere Mitte findet (hey Yoga mach ich auch, ist Mega gut für den Rücken), sitzen halt andere Freitag Nachmittag im Office und müssen gleich ins Meeting.
That’s Life.
Lohnt sich das ? Keine Ahnung, irgendwann will man halt Geld und Zukunft und all das Zeugs

Komm halt aus einer armen Familie und bin kein Rich kid das nach fünf Jahren Studium WLB statt Kohle vorziehen kann.
Auf der Führungsebene trifft man halt entweder Dinos (>45-50) an oder halt vermehrt Leute die aus „einfacheren“ Verhältnissen kommen. Ist ok. Macht Platz für die armen kiddies, wir haben Bock auf Arbeit und den ganzen Luxus Kram den uns Papi nicht vererben kann.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Finde es total wichtig dass es solche Typen gibt und diese auch die Mehrheit stellen, irgendwer muss die Arbeit schließlich auch machen. Ich zB bin das komplette Gegenteil, ich sehe mich an ehesten als "enabler" und delegiere praktisch alles operative an die Arbeitsebene. Beide Seiten sind nötig, sonst funktioniert das System nicht.

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Ich verstehe nicht so richtig, was schlimm daran sein soll, daß man selbst keine Karriere machen möchte.

Ich gebe zu, das mir wahrscheinlich auch die geistigen und sozialen Fähigkeiten fehlen um Karriere zu machen. Ich bin in den meisten Dingen eher durchschnittlich begabt und bin auch nicht besonders Ehrgeizig um das auszugleichen. Ich bin mir sehr sicher, das auf mich keine CEO Karriere gewartet hätte, wenn ich nur gewollt hätte.

Trotzdem war ich letztes Jahr in meiner Karriere an einer Art Scheideweg. Mein Chef wurde befördert und mir wurde seine Nachfolge angeboten. Ich wäre dann Teamleiter mit etwa 10 MA gewesen. Die Gehaltserhöhung war schon merklich (so 40%), trotzdem habe ich abgelehnt.
Ich bin zunächst einmal in mich gegangen und habe mich gefragt, was mir an der Arbeit gefällt und ob ich mit einer Führungspositionen glücklich werde und ich bin ehrlich zu dem Schluss gekommen, daß ich keine Führungspositionen ausüben will.

Ich arbeite gerne als Sacharbeiter in meinem Aufgabengebiet, ich kann mich in Ruhe und Tief in die Materie einarbeiten, ich mag es möglichst viel selbst zu erledigen, och delegiere nicht gerne. Ich mag aus eurer Sicht zwar keine "großen Dinge bewegen" aber ich empfinde mich als wichtiges Rädchen im System, ich habe das Gefühl einen Beitrag zu leisten, ich empfinde meine Arbeit daher als sinnstiftent auch wenn ich nicht die Geschicke des Unternehmens lenke.
Obwohl ich meinen Beruf mag und nicht nur auf den Feierabend warte, habe ich doch auch gerne Freizeit. Ich arbeite gerne aber ich mache auch gerne Sport und verbringe Zeit mit meiner Frau und den Kindern. Ich gehe nicht mit meiner Tochter auf den Spielplatz oder am Wochenende ins Schwimmbad weil ich es muss, sondern weil ich gerne Zeit mit ihr verbringe und wenn sie das nicht mehr möchte, dann freue ich mich schon darauf wieder mehr Zeit für meine Frau oder auch für mich selbst zu haben.

Zu guter Letzt, wären bei dem Job die Arbeitszeiten wahrscheinlich auch 60h+ die Woche gestiegen, zusätzlich hätte ich mein HO massiv runterfahren müssen. Meine Frau arbeitet 25h. Wir haben auch so schon oft das Gefühl gehabt, das es schwierig ist immer alles unter einen Hut zu bekommen. Ich glaube seit September, hatten wir keinen Monat mehr in dem wir alle Gesund waren, dazu kam Stress auf der Arbeit und Schließungen der Kita. Unsere Eltern sind noch berufstätig und können uns auch nur bedingt unterstützen. Mag schlechte Organisationen unserer Seits sein aber wir werden ja nicht automatisch besser im Organisieren, nur weil ich Chef werde. Wir waren uns deshalb einig, daß meine Frau dann ihre Stunden reduzieren würde, dann hätte es finanziell aber nicht mehr viel gebracht.

Mag für dich vielleicht eine Ausrede sein aber ich bin glücklich mit der Entscheidung und ich glaube es ist okay, das es auch Leute gibt die Indianer sein wollen und nicht Häuptling.

ExBerater schrieb am 21.03.2024:

Ich glaube es macht kaum Sinn hier zu argumentieren.
Bleibe bei meinem Statement:
Es gibt die die wollen Karriere, leisten dafür viel, und genieße die Früchte, und es gibt die die erfinden Ausreden dafür, warum Karriere ja heute keinen Sinn mehr macht, versuchen es aber auch nicht oder können es nicht, und beschweren sich dann über "die da oben"

:-)

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Weit gefehlt. Ich denke mit meinen 300k und mein Mann mit seinem 450k (beide unter 40), liegen wir doch etwas über den 10 Prozent Gehaltsunterschied zu unseren Mitarbeitern. Das Gegenteil ist außerdem der Fall, die Steuern auf das Einkommen sind deutlich niedriger als in den 90er Jahren und die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskarriere und einer Karriere als Fachexperte waren nie größer (der Unterschied in den Anforderungen allerdings auch). Vlt. sollten wir bei den Fakten bleiben ;)

Auch bessere Erbschaften holen uns als Familie bei 750k Haushaltseinkommen (unter 40 Jahre) nicht mehr ein.

Der Unterschied im Konsum hat sich einfach nur verlagert. Heute ist der Unterschied Business vs. ECO Flug auf der Langstrecke, Internationale Schule und Private Business Schools für die Kinder vs. staatliche Unis etc.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Nachdem ich selbst fast 20 Jahre vor der Tastatur gehangen und IT umgesetzt habe, bin ich seit 5+ Jahren in der Führung und möchte nicht wieder zurück.

Zum einen ist das Geld spürbar besser. Auch wenn hier etwas anderes suggeriert wird, ist für die meisten ITler bei 70-80k Ende. Egal wie gut sie sind. Als FK sind 90-120k drin. Das ist ein deutlicher Unterschied. Gerade mit Haus und Familie.

Dazu bietet der Job als Führungskraft mehr Eigenverantwortung. Als Entwickler oder Administrator z. B. erledigst du im Regelfall Tickets. Die schreibt jemand anders und du hast sie umzusetzen. Das ist einige Jahre lang wirklich spannend und motivierend, wird auf Dauer aber eintönig. in der Führung bekommst du natürlich auch Vorgaben, hast aber wesentlich mehr Freiheiten, wie du diese umsetzen und ausfüllen kannst. Diese Freiheit weiß ich zu schätzen und zu nutzen.

Und nicht zuletzt: die Menschen, mit denen ich als Führungskraft zu tun habe, sind andere als die, mit denen ich als Entwickler oder Administrator zu tun habe. Ich habe heute mehr Schnittpunkte und Gemeinsamkeiten mit 40 bis 60-jährigen Eltern und Führungskräften als mit 20 bis 40-jährigen IT-Nerds, die alleinstehend sind. Letztgenannte war eine schöne Zeit und ich war auch so. Heute passt es für mich nicht mehr.

Kurz um: ja, die Führungskarriere bietet Vorteile. Deutlich über den finanziellen Aspekt hinaus.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Bin 42 und habe E-Technik studiert. Arbeite momentan beim OEM für 160k all in. Plus Auto (was teuer zu versteuern ist) und 10k BaV Einzahlung.

Unter mir sind Teamleiter.

Würde gerne eine Stufe höher aber man muss die richtigen Leute kennen. Mit Leistungen geht da nix mehr weiter. Viel ist dann quasi zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Da fast jede zweite Promotion an eine Frau geht muss man als Mann Realtische bleibe. Das wird sehr schwer. Besser wenn sie Partnerin Karriere macht und man selbst dann die Kinder etc. Macht. Finde ich sehr gut. Nur die Firmen sehen es trotzdem nicht gern wenn ich jetzt 1 Jahr Elternzeit mache mit der Begründung meine Partnerin verdient mehr.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 22.03.2024:

Natürlich ist die klassische Führungskarriere Attraktiv. Komm nur nicht dazu hier zu kommentieren.
Während ihr im Yoga eure innere Mitte findet (hey Yoga mach ich auch, ist Mega gut für den Rücken), sitzen halt andere Freitag Nachmittag im Office und müssen gleich ins Meeting.
That’s Life.
Lohnt sich das ? Keine Ahnung, irgendwann will man halt Geld und Zukunft und all das Zeugs

Komm halt aus einer armen Familie und bin kein Rich kid das nach fünf Jahren Studium WLB statt Kohle vorziehen kann.
Auf der Führungsebene trifft man halt entweder Dinos (>45-50) an oder halt vermehrt Leute die aus „einfacheren“ Verhältnissen kommen. Ist ok. Macht Platz für die armen kiddies, wir haben Bock auf Arbeit und den ganzen Luxus Kram den uns Papi nicht vererben kann.

Ja etwas forsch formuliert, aber ich stimme grundsätzlich zu. Komme selbst aus der unteren Mittelschicht und wollte immer Karriere machen. Die Leute, die richtig Gas im Job oder in der Uni gegeben haben, waren oft aus entsprechenden ärmeren Verhältnissen. Zwar nicht alle aber viele, die sowieso viel erben haben oft auf 35 Stunden gewechselt und eine ruhige Kugel geschoben.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Du bist Leiter von Teamleitern? Habe ich das richtig verstanden? Oder bist du auf der Ebene eines Teamleiters?

Wenn du wirklich Teamleiter leiten solltest, dann wäre das Gehalt schon eher bescheiden für einen OEM. Ich Arbeit ebenfalls bei einem DAX OEM und bin dort auf der alleruntersten Führungsebene und leite 4 Experten und eine Teamassistenz. 3/4 Experten in meinem Team haben schon dein Gehalt und sind auch etwa in deinem Alter (Ende 30 - Mitte 40). Ich verdiene nochmal ein gutes Stück mehr.

Aber nach deiner Definition wärst du ja mein Chef bzw. der Chef von mir und meinen Teamleiter Kollegen und verdienst dafür echt nicht besonders. Mal über einen Wechsel nachgedacht?

WiWi Gast schrieb am 23.03.2024:

Bin 42 und habe E-Technik studiert. Arbeite momentan beim OEM für 160k all in. Plus Auto (was teuer zu versteuern ist) und 10k BaV Einzahlung.

Unter mir sind Teamleiter.

Würde gerne eine Stufe höher aber man muss die richtigen Leute kennen. Mit Leistungen geht da nix mehr weiter. Viel ist dann quasi zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Da fast jede zweite Promotion an eine Frau geht muss man als Mann Realtische bleibe. Das wird sehr schwer. Besser wenn sie Partnerin Karriere macht und man selbst dann die Kinder etc. Macht. Finde ich sehr gut. Nur die Firmen sehen es trotzdem nicht gern wenn ich jetzt 1 Jahr Elternzeit mache mit der Begründung meine Partnerin verdient mehr.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 23.03.2024:

Nachdem ich selbst fast 20 Jahre vor der Tastatur gehangen und IT umgesetzt habe, bin ich seit 5+ Jahren in der Führung und möchte nicht wieder zurück.

Zum einen ist das Geld spürbar besser. Auch wenn hier etwas anderes suggeriert wird, ist für die meisten ITler bei 70-80k Ende. Egal wie gut sie sind. Als FK sind 90-120k drin. Das ist ein deutlicher Unterschied. Gerade mit Haus und Familie.

Dazu bietet der Job als Führungskraft mehr Eigenverantwortung. Als Entwickler oder Administrator z. B. erledigst du im Regelfall Tickets. Die schreibt jemand anders und du hast sie umzusetzen. Das ist einige Jahre lang wirklich spannend und motivierend, wird auf Dauer aber eintönig. in der Führung bekommst du natürlich auch Vorgaben, hast aber wesentlich mehr Freiheiten, wie du diese umsetzen und ausfüllen kannst. Diese Freiheit weiß ich zu schätzen und zu nutzen.

Und nicht zuletzt: die Menschen, mit denen ich als Führungskraft zu tun habe, sind andere als die, mit denen ich als Entwickler oder Administrator zu tun habe. Ich habe heute mehr Schnittpunkte und Gemeinsamkeiten mit 40 bis 60-jährigen Eltern und Führungskräften als mit 20 bis 40-jährigen IT-Nerds, die alleinstehend sind. Letztgenannte war eine schöne Zeit und ich war auch so. Heute passt es für mich nicht mehr.

Kurz um: ja, die Führungskarriere bietet Vorteile. Deutlich über den finanziellen Aspekt hinaus.

Immer wieder interessant wie unterschiedlich die Erfahrungen sein können. Im meinem Umfeld sind alle ITler bereits mit 60k - 80k eingestiegen.

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ExBerater

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Hallo,

Ich habe das nicht so gemeint. Wenn du dir das gut überlegt hast und auch lieber Sachbearbeiter (oder Projektmitarbeiter,...) bleiben willst ist das doch total OK!
Es wäre ja auch absurd wenn die Welt nur aus Leuten bestehen würde, die "Chef" werden wollen.

Ich sage aber, dass viele die hier behaupte "für die paar EUR netto mehr tue ich mir das nicht an" das eher als Ausrede haben, und es eigentlich ganz andere Gründe gibt. Wenn man sich etwas reiflich überlegt, und man glücklich ist mit dem Status Quo, dann ist doch alles gut. Man sollte dann aber auch nicht schimpfen nach dem Motto "ich könnte es ja besser aber man wollte mich ausnutzen; die da oben haben es nicht verdient,.."

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024:

Ich verstehe nicht so richtig, was schlimm daran sein soll, daß man selbst keine Karriere machen möchte.

Ich gebe zu, das mir wahrscheinlich auch die geistigen und sozialen Fähigkeiten fehlen um Karriere zu machen. Ich bin in den meisten Dingen eher durchschnittlich begabt und bin auch nicht besonders Ehrgeizig um das auszugleichen. Ich bin mir sehr sicher, das auf mich keine CEO Karriere gewartet hätte, wenn ich nur gewollt hätte.

Trotzdem war ich letztes Jahr in meiner Karriere an einer Art Scheideweg. Mein Chef wurde befördert und mir wurde seine Nachfolge angeboten. Ich wäre dann Teamleiter mit etwa 10 MA gewesen. Die Gehaltserhöhung war schon merklich (so 40%), trotzdem habe ich abgelehnt.
Ich bin zunächst einmal in mich gegangen und habe mich gefragt, was mir an der Arbeit gefällt und ob ich mit einer Führungspositionen glücklich werde und ich bin ehrlich zu dem Schluss gekommen, daß ich keine Führungspositionen ausüben will.

Ich arbeite gerne als Sacharbeiter in meinem Aufgabengebiet, ich kann mich in Ruhe und Tief in die Materie einarbeiten, ich mag es möglichst viel selbst zu erledigen, och delegiere nicht gerne. Ich mag aus eurer Sicht zwar keine "großen Dinge bewegen" aber ich empfinde mich als wichtiges Rädchen im System, ich habe das Gefühl einen Beitrag zu leisten, ich empfinde meine Arbeit daher als sinnstiftent auch wenn ich nicht die Geschicke des Unternehmens lenke.
Obwohl ich meinen Beruf mag und nicht nur auf den Feierabend warte, habe ich doch auch gerne Freizeit. Ich arbeite gerne aber ich mache auch gerne Sport und verbringe Zeit mit meiner Frau und den Kindern. Ich gehe nicht mit meiner Tochter auf den Spielplatz oder am Wochenende ins Schwimmbad weil ich es muss, sondern weil ich gerne Zeit mit ihr verbringe und wenn sie das nicht mehr möchte, dann freue ich mich schon darauf wieder mehr Zeit für meine Frau oder auch für mich selbst zu haben.

Zu guter Letzt, wären bei dem Job die Arbeitszeiten wahrscheinlich auch 60h+ die Woche gestiegen, zusätzlich hätte ich mein HO massiv runterfahren müssen. Meine Frau arbeitet 25h. Wir haben auch so schon oft das Gefühl gehabt, das es schwierig ist immer alles unter einen Hut zu bekommen. Ich glaube seit September, hatten wir keinen Monat mehr in dem wir alle Gesund waren, dazu kam Stress auf der Arbeit und Schließungen der Kita. Unsere Eltern sind noch berufstätig und können uns auch nur bedingt unterstützen. Mag schlechte Organisationen unserer Seits sein aber wir werden ja nicht automatisch besser im Organisieren, nur weil ich Chef werde. Wir waren uns deshalb einig, daß meine Frau dann ihre Stunden reduzieren würde, dann hätte es finanziell aber nicht mehr viel gebracht.

Mag für dich vielleicht eine Ausrede sein aber ich bin glücklich mit der Entscheidung und ich glaube es ist okay, das es auch Leute gibt die Indianer sein wollen und nicht Häuptling.

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

Bin bei big tech im fachlichen Pfad und hab 200k ohne Personalverantwortung mit meinen 35Jahren. Arbeitszeiten im Schnitt bei 45h (jedoch hohe Volatilität).

Mir wurde jetzt die Teamleitung angeboten, OTE wären lediglich 20k mehr. Steigerungspotenzial moderat höher aber auch nicht weltbewegend.

Durchschnittliche Arbeitszeiten wären ähnlich, aber gleichmäßiger.

ABER: auf der Ebene ist das kollegiale miteinander komplett anders. Mehr Ellbogen mit den anderen Teamleitern und das eigene Team macht Dinge idR ohne den Manager.

Lonely wolf zu werden für die paar Kröten mehr, ist es mir nicht wert. Vor allem weil bei uns der fachliche Pfad auch noch lang nicht ausgereizt ist.

antworten
WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 23.03.2024:

Du bist Leiter von Teamleitern? Habe ich das richtig verstanden? Oder bist du auf der Ebene eines Teamleiters?

Wenn du wirklich Teamleiter leiten solltest, dann wäre das Gehalt schon eher bescheiden für einen OEM. Ich Arbeit ebenfalls bei einem DAX OEM und bin dort auf der alleruntersten Führungsebene und leite 4 Experten und eine Teamassistenz. 3/4 Experten in meinem Team haben schon dein Gehalt und sind auch etwa in deinem Alter (Ende 30 - Mitte 40). Ich verdiene nochmal ein gutes Stück mehr.

Aber nach deiner Definition wärst du ja mein Chef bzw. der Chef von mir und meinen Teamleiter Kollegen und verdienst dafür echt nicht besonders. Mal über einen Wechsel nachgedacht?

Bin 42 und habe E-Technik studiert. Arbeite momentan beim OEM für 160k all in. Plus Auto (was teuer zu versteuern ist) und 10k BaV Einzahlung.

Unter mir sind Teamleiter.

Würde gerne eine Stufe höher aber man muss die richtigen Leute kennen. Mit Leistungen geht da nix mehr weiter. Viel ist dann quasi zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Da fast jede zweite Promotion an eine Frau geht muss man als Mann Realtische bleibe. Das wird sehr schwer. Besser wenn sie Partnerin Karriere macht und man selbst dann die Kinder etc. Macht. Finde ich sehr gut. Nur die Firmen sehen es trotzdem nicht gern wenn ich jetzt 1 Jahr Elternzeit mache mit der Begründung meine Partnerin verdient mehr.

Bei welchem OEM gibts denn Gehälter jenseits von 120k auf Sacharbeiterebene?

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WiWi Gast

Klassische Führungskarriere immer weniger attraktiv?

WiWi Gast schrieb am 23.03.2024:

Natürlich ist die klassische Führungskarriere Attraktiv. Komm nur nicht dazu hier zu kommentieren.
Während ihr im Yoga eure innere Mitte findet (hey Yoga mach ich auch, ist Mega gut für den Rücken), sitzen halt andere Freitag Nachmittag im Office und müssen gleich ins Meeting.
That’s Life.
Lohnt sich das ? Keine Ahnung, irgendwann will man halt Geld und Zukunft und all das Zeugs

Komm halt aus einer armen Familie und bin kein Rich kid das nach fünf Jahren Studium WLB statt Kohle vorziehen kann.
Auf der Führungsebene trifft man halt entweder Dinos (>45-50) an oder halt vermehrt Leute die aus „einfacheren“ Verhältnissen kommen. Ist ok. Macht Platz für die armen kiddies, wir haben Bock auf Arbeit und den ganzen Luxus Kram den uns Papi nicht vererben kann.

Ja etwas forsch formuliert, aber ich stimme grundsätzlich zu. Komme selbst aus der unteren Mittelschicht und wollte immer Karriere machen. Die Leute, die richtig Gas im Job oder in der Uni gegeben haben, waren oft aus entsprechenden ärmeren Verhältnissen. Zwar nicht alle aber viele, die sowieso viel erben haben oft auf 35 Stunden gewechselt und eine ruhige Kugel geschoben.

Das widerspricht einfach allen Studien. In der Regel sind es die Kinder aus wohlhabenden Familien, die später auch hohe Führungspositionen haben. Der Erfolg ist auf das Selbstbewusstsein und die Risikobereitschaft zurückzuführen.

Kinder aus wohlhabenden Familien haben in der Kindheit bereits mehr Selbstbewusstsein aufgrund ihres Status in der Gesellschaft. Außerdem ist es natürlich leichter Risiken einzugehen, wenn bei Fehlschlägen die finanziellen Ressourcen der Eltern einen auffangen können.

Teamleiter und vielleicht Abteilungsleiter ist durch Ehrgeiz und Fleiß noch erreichbar. Für alles darüber hinaus benötigt man Glück, Kontakte und den richtigen "Stallgeruch".

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