So läuft es aber nun mal. Muss man sich jetzt dafür schämen, dass die Eltern nicht H4-Empfänger sind?
Ja, meine Eltern haben selbst Haus in der Stadt, haben mir zum 18. Geburtstag ein Auto gekauft, ich habe während des Studiums ein nettes Taschengeld bekommen, aber nicht annähernd 1.500 EUR. Nicht die Hälfte.
Und ja, Eltern, Großeltern, Schwiegereltern unterstützen auch immer wo es geht, aber das ist doch normal in den meisten Familien? Da gibt es eben zu Weihnachten den gewünschten Kaffeevollautomaten oder ein anderes Weihnachten den 500-Euro-Kinderwagen und von den anderen Großeltern unseres Kindes eine komplette Erstausstattung (Möbel, Klamotten, Bett, Stubenwagen, ...). Zum Berufseinstieg gab es eben eine großzügige vierstellige Spende für Kleidung und Schuhe.
Dazu bekommen wir ständig aus der Verwandtschaft Klamotten und Co. für das Kind aufgedrängt für lau. Nehmen wir doch mit. Ist schon selten, dass wir selbst mal etwas kaufen. Und wenn die Oma shoppen geht mit meiner Frau und Kind, dann zahlt die Oma eben Kinderschuhe und Funktionsjacke. Darf man nicht mal Nein sagen. Wird abgelehnt, es selbst zu zahlen.
Wenn ich später mal das Geld habe, werde ich das genauso machen. Und da wir eben durch Erspartes aus dem Studium plus fünfstelligen Bonus je Eltern/Schwiegeeltern plus zusammen 15.000 - 20.000 EUR je Berufsjahr gespart nach dem Studium ein großes Haus in Toplage bauen konnten und es locker flockig nebenher finanzieren, deswegen werde ich dann in 15-30 Jahren auch die Geschenke für meine Kinder locker aus dem Ärmel schütteln können.
Man muss sich erst mal, mit Hilfe von Eltern, Großeltern oder eben ohne, eine Basis schaffen. Haus langfristig und sicher finanziert, ETF-Depot gefüllt und erst jetzt denke ich so langsam mal an einen Kombi. Urlaube haben wir aber bisher nie gespart, ist eher jetzt so, dass es mit Kind nicht mehr so weit weg gehen kann. An dem Auto kann man echt sparen und meine Frau fährt z.B. ÖPNV zur Arbeit. Ist nicht mal langsamer als mit dem Auto in den Stau. Siehe Punkte Toplage. 2. Auto kostet natürlich massig Geld. 300 - 500 EUR pro Monat aus dem Netto sollte man bei realer Vollkostenrechnung schon für einen gebrauchten Kompaktwagen rechnen. Zum Glück macht bei uns alles am Auto auch jemand aus der nahen Verwandtschaft (KFZ-Meister) zum Teile-Selbst-Preis (Wartung, Verschleißteile, Öle, Reparaturen - er bekommt natürlich die guten Preise seiner Werkstatt, in welcher er als Meister angestellt ist.) und wirklich nur das, was gemacht werden muss. Aber auch sowas muss man eben mitnehmen.
Und noch was, meine Eltern sind längst keine Ärzte oder A14-Lehrer. Man muss eben sinnvoll wirtschaften, sich früh etwas aufbauen und dann kommt der Ball ins Rollen. Ich, aber nur meine persönliche Meinung, sehe hier Wohneigentum in Form eines freistehendes Hauses oder maximal Doppelhaushälfte und in Toplage mit ÖPNV und kurzen Wege auch als Teil der Basis. Und dazu gehört noch zwingend ein Depot welches von fünfstellig langsam auf mittel-sechsstellig wächst.
Lounge Gast schrieb:
Auch gut sind immer diejenigen, die während des Studiums mal
eben 50k auf der Bank "gespart" haben. Aus eigener
Arbeit natürlich. Das sind die gleichen, die in Foren immer
ein spartanisches Leben für den Erwerb des Eigenheims
postulieren. Eltern sind dann aber auf einmal Ärzte oder das
verheirate Lehrerpärchen (Direktor und Oberstudienrat), die
nach detaillierter Nachfrage im Studium dann auf einmal doch
bekommen haben (1er oder Golf, aber "nur" weil Oma
und Opa dafür ihr Leben lang gespart haben)!
Ganz ehrlich: 5.5k reichen dicke für ein gutes Leben mit 2
Kindern. Wenn man aber "stadtnah" leben möchte und
sich nicht irgendwelche Benefits aus dem Ärmel schüttelt,
kann nicht mal eben so ein Haus finanzieren. Mit Mitte 30 und
sehr sparsamsten Lebensstil kann man darüber nachdenken, aber
muss schon sehr gut kalkulieren. Das gilt nur für Gegenden
wie FFM, MUC oder HH. In anderen Städten sieht es natürlich
ganz anders aus. Aber diese "Schäppchen"
Geschichten zu den genannten Ballungsräumen kann ich echt
nicht mehr hören.
Ich Weiß auch nach wie vor nicht, wo man mit Mitte 20 bei
Berufseinstieg 50k und mehr her gespart hat.
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