"Oberschicht studiert nicht hart, um...". Hahaha. Typischer WiWi-Treff Satz, der natürlich nur von einem Studenten kommen kann.
Wenn, dann geht es um das "harte Arbeiten". Welches i.d.R. mit Studium immer noch gut 40 Jahre geht. Man kann einfach nicht verlangen (konnte man noch nie!), als Akademiker per se zur Oberschicht zu zählen. Vor allem nicht so kurz nach Berufseinstieg. Also bleibt mal cool. Auch mit >35 Jahren darf man noch zur Oberschicht gehören!
Beispiel zum Thema 5k netto dauerhaft:
Ja reicht, meine Frau und ich haben das damals nach Einstieg beide gehabt (vielleicht 5200 oder so) plus 2x Kindergeld (Erstes im Studium und Zweites ein Jahr nach BE). Hat auch längere Zeit zwischen 5-6k gependelt (mal kurz Teilzeit etc.)
Rahmenbedingungen mit dem Einkommen: Ballungsgebiet (FFM), 98qm Wohnung mit Miete (etwas außerhalb- hne Verkehr 25 Minuten in die City) + 2 Autos. Selbst mit Vorsorge auch langfristig ausreichend. Das ist aber schon etwas länger her, die Mieten in unserem kleinen Ort sind zudem nicht so stark gestiegen wie in der Zentrumsnähe/im Speckgürtel allgemein. Die Sparrate hätten wir auch zu 80% damals in ein Haus stecken können - natürlich nicht top notch - aber da muss man in Ballungsgebieten nun einmal Abstriche machen und für mich ist bereits ein "normales" Haus (Reihenend mit Garten) im Eigentum das Zeichen für ein dauerhaft gutes Leben. Alternative: Man kann selbst viel in/an dem Haus machen (oder durch Freunde/Bekannte) -> Erfahrung zeigt, dass Eigenleistung die effektiven Gesamtkosten bis zu 40% senken kann. Da müsste man aber den Break-Even später ansetzen , da das "Bauen & Fertigstellen" i.d.R. länger dauert ->Mietausgaben verlängern sich und/oder nach Einzug nicht direkt volle Qualität vorhanden.
Mittlerweile: Ich knapp unter 35, Einkommen mit Bonus 150k und Frau arbeitet im Tarif (35h) für 70k. Beides Bruttogehälter. Wir haben also mit dem Bonus knapp über 10k im Monat netto zur Verfügung. So richtig "gemerkt" habe ich das "Mehr an Geld" aber erst ab 9k+. Gossensches Gesetz ist daher eigentlich ganz gut zwischen 6k-9k bemerkbar. Da ändert sich "gefühlt" nicht viel.
Gereicht haben die 5k schlussendlich auch zum guten Leben (sie hätten auch dauerhaft gereicht), aber zur Oberschicht zählt man damit nicht. Die ganzen Messungen nutzen halt kumulierte Werte ohne die Aufsplittungen nach Kaufkraft etc. Im Schnitt bin ich in De mit 5000-6000 Euro sicherlich sehr solide aufgestellt. Beachtet man aber, dass diese Einkommen für DINK Haushalte in FFM fast schon zu Berufseinstieg erreicht werden (und wir reden hier nicht von UB/IB), nivelliert sich das Ganze.
Was man zudem in Hinblick auf den Zusatz "dauerhaft" nicht vergessen sollte: Kinder werden eher mit dem Alter teurer. Klar, Babynahrung und Windeln sind schon happig. Aber wenn es irgendwann mit Elektro(Spielzeug), Taschengeld und (Marken-) Klamotten losgeht, wird es noch einmal richtig teuer. Danach dann die Studienzeit. Da geht es dann je nach "Vorsorge" etwas mehr ins Geld (obgleich wir für unsere Kinder seit dem 1. Lebensjahr Depots mit Sparplänen haben, finanziert man darüber hinaus ja gern das "Eine oder Andere").
Ihr werdet schnell bemerken, dass ihr mit 5k + Kindergeld schon in den meisten Gebieten in De sehr gut aufgestellt seid. Im Metropolenraum a la München, HH, FFM, Stuttgart ist es jedoch wieder etwas anderes. Immer noch gut zum Leben, aber man muss klar aufs Geld achten.
WiWi Gast schrieb am 13.02.2018:
klar, 5,5k netto reichen gut als Familie
zu der hier oft genannten Oberschicht kommt es aber v.a. auf das Vermögen an und da ist halt >0,5 Mio Erbe notwendig um ein Haus in einem Ballungsgebiet ordentlich anzahlen zu können
ohne die Erbschaft müssen es halt >10-15k sein, um zur Oberschicht zu gehören
(und Oberschicht studiert nicht hart um sich dann ein popeliges Reihenhaus in München kaufen zu können, für die sollte auch gut ein normales Haus mit Garten drin sein)
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