Ganz ehrlich? Das mit der Jobsuche kannst Du knicken. Vielleicht bekommst Du für die nächsten 6 Monate noch etwas befristetes, wenn du mit offenen Karten spielst. Oder frag nach einem Praktikum bis zum Mutterschutz, um die Zeit zu überbrücken. Wobei Du Dank Mindestlohnregelung kaum noch an freiwillige Praktikas kommen wirst.
Hast Du denn schon etwas in Aussicht? Wer garantiert Dir denn, dass Du innerhalb der nächsten 4-8 Wochen einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt bekommst? So etwas kann sich u. U. über 2-3 Monate hinziehen - gerade bei DAX30. Und dort wirst Du regelmäßig vorher zum Betriebsarzt geschickt. Der darf dem Unternehmen nichts von der Schwangerschaft sagen, aber er gibt eine klare Prognose, ob die Einstellung auf diese Stelle sinnvoll ist oder nicht.
Ich weiß zwar nicht wie weit Du schon bist, aber ich denke in spätestens 8 Wochen wird die ganze Sache allerspätestens "offensichtlich".
Wenn ich als Arbeitgeber eine Stelle neu besetzen will, dann will ich diese auch dauerhaft besetzen.
Ich darf im Vorstellungsgespräch nicht die Frage nach einer etwaigen Schwangerschaft stellen. Ich darf aber sehr wohl erfragen, ob der Bewerber sich nach aktuellem Kenntnisstand körperlich und geistig in der Lage sieht, die an ihn/sie gestellten vertraglichen Anforderungen zu erfüllen. Wenn bereits vor dem Gespräch ein Attest der Schwangerschaft vorhanden ist, die Antwort "ja" automatisch eine arglistige Täuschung und ich würde den geschlossen Arbeitsvertrag im Nachhinein anfechten, denn die Schwangere weiß ja genau, dass sie in absehbarer Zeit körperlich nicht in der Lage sein wird, die Tätigkeit auszuüben.
Aber auch aus diesem Grund schließe ich generell nur Befristete Verträge ab, meistens erst einen für 6 Monate, danach ggf. mit Verlängerung auf 24 Monate. So wappnet man sich als Arbeitgeber gegen solche Schmarotzer.
Das klingt vielleicht fies, aber das wirst du für einen neuen Arbeitgeber sein. Kaum produktiv, da in der Anlernzeit, und dann gleich unkündbar abstinent. Das ist nicht die feine Art.
Es ist eben ein himmelweiter Unterschied zwischen einer eingearbeiteten Bestandskraft, die in Elternzeit geht und einer neuen Arbeitskraft, deren Recruiting Geld und Zeit kostete, die eingearbeitet werden will und dann gleich wieder weg ist und das gleiche Speil von vorne los geht.
Mein Vorgänger hatte vor einiger zeit mal das Pech, dass die befristet eingestellte Schwangerschaftsvertretung am ersten Arbeitstag auch gleich ein Attest über eine Schwangerschaft vorlegte und innerhalb einer Woche merkte, dass sie dem Arbeitsstress nicht gewachsen war und nach sage und schreibe 6 vollendeten Arbeitstagen ein Attest über ein Beschäftigungsverbot vorlegte. Diese Frau hat sich im Betrieb nicht mehr wieder blicken lassen müssen.
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