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Consultant und Familie mit Kinder?

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WiWi Gast

Consultant und Familie mit Kinder?

Hallo,
ist jemand von euch Consultant, Berater o.Ä und hat zu Hause Familie mit Kindern?
Wenn ja, schildert doch mal bitte eure Erfahrungen, ob sich Beruf und Familie vereinbaren lässt.

Danke

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Hast du denn schon Kinder oder möchtest du erst welche haben?

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Wenn du daheimbleiben und mit deinen Kindern spielen willst, dann such dir nen 35 Stunden Job.

Für die Eltern der Baby-Boomer Generation war die 6 Tage Woche noch Standard, und davor wurd teils noch länger gearbeitet.

Wenn 50-70h die Woche ein ernstes Problem für deine Frau wären, dann sind die Familienbande eh nicht sonderlich fest, und es ist eher fraglich ob es besser laufen würde wenn du weniger arbeitest.

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Also wenn es scheitert liegt es nicht am Beruf! Es gibt überall Familien wo viel gearbeitet wird und da bringt es teilweise nichtmal den Vorteil der Finanziellen Sicherheit, da muss einfach viel gemacht werden um genug essen aufn Tisch zu bringen. Oder guck doch mal in andere Länder. Z.b die USA dort wird deutlich mehr gearbetiet und trozdem ist es immer noch ein Land wo man sich generell nicht gegen eine familie entscheidet wenn man Karriere macht!

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Die meisten Berater steigen u.a. wegen der Familie aus der Beratung aus. Bei uns gab es aber auch einige die mittlerweile schon ältere Kinder haben und die ganze Zeit in der Beratung waren.
Viele von ihnen meinten dass sie es jetzt ggf. anders machen würden, da sie ihr Kind nicht oft gesehen haben. Das sind die Consultants, die auch wenig bis gar keine Heimatprojekte hatten. Kollegen die sehr heimatnah eingesetzt worden waren, sahen das nicht ganz so problematisch, da sie oft morgens oder abends ihr Kind noch sahen. Zwar nicht täglich (wegen Arbeitszeiten) aber halt doch öfter als die Kollegen außerhalb.
Bei wem die Kinder dann älter sind, der sah es wieder viel weniger schmerzhaft nicht daheim zu sein. Die Kinder wollen dann nicht mehrt so viel mit dem Vater oder der Mutter machen (Pubertät) und es wird wieder verstärkt nach einer Aufgabenorientierten Zufriedenheit im Job gesucht.

Ich finde auch dass sie die Verhältnisse massiv zu den Babyboomer Generationen geändert haben. So ist die Frau heute meistens berufstätig und sieht sich nicht mehr "nur" als Frau und Mutter. Auch sind die Ansprüche der Frauen vielmehr darauf ausgerichtet dass der Mann verstärkt auch bei der Entwicklung des Kindes dabei ist. Zudem wollen dies auch viel mehr Männer aktiv ;-)

Zusammengefasst kann man nur sagen: Möglich ist es - man sollte sich halt mit seiner Frau/Freundin im Klaren darüber sein, dass man ggf. 5 Tage die Woche nicht daheim ist und sie alles alleine stemmen muss, als auch selbst viel vom Kind verpasst. (zumindest ist es dass, was ich von vielen Beraterkollegen als negativstes Element immer wieder gesagt bekomme)

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Kein Problem. Gerade als Berater geht das am allerbesten.

Wie sonst sollte man das aushalten, wenn man jeden Tag zuhause ist!?!

Meist hast Du als Consultant ja den Sonntag nachmittag frei und kannst diese Zeit eben als quality time mit der Familie verbringen. Die Anreise zum Kunden machst Du dann anch dem Abendessen oder eben Montag früh...

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Ist voll die Einstellungssachen.

Ich bin in der Beratung und für mich is ganz klar, dass ich zur Familiengründung einen anderen Job machen werde. Das ist ne Prioritätensache.
Für mich werden Kinder dann wichtig sein und der Job nur noch Nummer 2. Und mit "wichtig" meine ich nicht - wie es so manche machen, dass man einen Haken unter den Punkt "Familiengründung" setzt, sondern: Ich möchte dann auch viel Zeit mit meinen Kindern verbringen. Ganz ganz bewusst! Da kann ich keinen Job gebrauchen, wo ich Montag nicht weiß, ob ich Dienstag Abend um 19 Uhr daheim bin.

Du wirst hier jede Antwort kriegen. Denn das ist eine sehr individuelle Sache, wie man es sieht, ob man "genug" Zeit mit Familie mitbringt. Klar ist aber, dass Consulting sicher kein 9-to-5 Job ist und. Für mich schließen sich Consulting und Kinder gegenseitig absolut aus. Aber ist nur meine Meinung, weil ich eben auch Zeit haben will.

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Vielen Dank für die sehr informativen und teils sehr ausführlichen Antworten.
Bei mir sieht es so aus, dass ich Vater von 2 Kindern ( 4 und 6 ) bin und nun den Berufseinstieg in der IT Beratung suche, da mich dies sehr interessiert.
Ich habe die Zeit mit meinen Kindern total genossen und auch 3 Semester länger studiert um mir diese Zeit zu ermöglichen.

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Als in ein Kind war, hat mein Vater wirklich aus dem Nichts sein Unternehmen gegründet, und 70h die Woche waren überhaupt nix.

Natürlich war er nicht "daheim" außer schlafend, einige jahre... aber wenn er das nicht getan hätte wäre vieles in unserem Familienleben und das meiner jüngeren Geschwister erheblich schlechter gelaufen. Schlicht weil die Gesamtsituation ne ganz andere gewesen wäre. Manche Kinder sehen vieles bis in ihr Erwachsenenleben als "selbstverständlich" an - die derzeitigen überversorgten Kinder sowieso. Aber das was mein Vater damals getan hat, erfüllt mich immernoch mit Ehrfurcht und ich kann nachvollziehen, welche Opfer er dafür (für uns) erbracht hat.

An die Zeiten als Baby und Kleinkind erinnert man sich später kaum noch. Die spielen in der Prägung weniger eine Rolle. Ein "erfolgloser" Softy der immer daheim ist weil ihm die Zeit mit seinen Kindern soo wichtig ist, der ist auch nicht so wirklich ein Vorbild - naja, vielleicht ist es für Kinder andererseits einfacher wenn der Vater einen kleinerer Schatten wirft, aber ehrlich. ich weiß nicht welcher Mensch ich heute wäre wenn das alles anders gewesen wäre.

Ehrlich, wenn es "scheitert" liegt es glaub ich kaum am Beruf.
Ich hab es von "reicheren" Schulfreunden damals anders gesehen. Der Vater war UB und viel unterwegs für die Automobilindustrie, die Mutter wurde depressiv und hat zu saufen angefangen. Für die wirtschaftlich gut versorgten Kinder ist der meist abwesende Vater "der arsch" gewesen. Allerdings waren die schon ganz ganz anders geprägt als ich - um nicht zu sagen verwöhnt. Einer meiner Großväter war kleinbauer und weitgehend selbstversorger und ich habe auch längere Zeit dort als Kind verbracht. Ein Leben das für die meisten Leute, hier in diesem Forum mit Sicherheit kaum vorstellbar ist. Auf dieser Basis aus ist mein Weltbild entstanden. Das macht für mich gewisse Fragen wie diese hier unvorstellbar.

Länger studieren, auch die Zeit haben wollen, "Quality Time" with the kids? Ist es wirklich die Qualität und werden es die kinder zu schätzen wissen? Ich halte es eher für fragwürdig.

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Cooler Beitrag. Ich geb dir ja Recht. Meinen Vater habe ich meistens abends auch maximal 30 Minuten gesehen als Grundschüler. Wie sollte es auch anders ein, wenn man um 20 Uhr Zähne putzen geht :-)

Aber ich glaube, wir sollten heir keine Schwarz-Weiß-Diskussion führen. Es gibt viel zwischen 9-to-5 und 80h-Wochen. Ich selbst mit gerade in meinem zweiten Beratungsunternehmen. Und kann sagen, dass es zur vorherigen Top-UB ein riesen Unterschied ist, da die Mentalität eine andere ist und ich zwar immernoch nicht wenig, aber duetlich weniger arbeite als vorher.

Was hatl gar nich geht, wenn du einen Job hast (mit Kindern), wo du regelmäßig abends dann doch nich kannst und auch am Wochenende öfter mal ran musst. Das kann alles mal passieren - aber sollte halt mit Familienleben nich die Regel werden.

Übrigens glaube ich, dass "Sich nicht an Kleinkindalter erinnern" nicht automatisch "Keine Prägung" heißt. Da läuft irre viel unbewusst.

Lounge Gast schrieb:

Als in ein Kind war, hat mein Vater wirklich aus dem Nichts
sein Unternehmen gegründet, und 70h die Woche waren überhaupt
nix.

Natürlich war er nicht "daheim" außer schlafend,
einige jahre... aber wenn er das nicht getan hätte wäre
vieles in unserem Familienleben und das meiner jüngeren
Geschwister erheblich schlechter gelaufen. Schlicht weil die
Gesamtsituation ne ganz andere gewesen wäre. Manche Kinder
sehen vieles bis in ihr Erwachsenenleben als
"selbstverständlich" an - die derzeitigen
überversorgten Kinder sowieso. Aber das was mein Vater damals
getan hat, erfüllt mich immernoch mit Ehrfurcht und ich kann
nachvollziehen, welche Opfer er dafür (für uns) erbracht hat.

An die Zeiten als Baby und Kleinkind erinnert man sich später
kaum noch. Die spielen in der Prägung weniger eine Rolle. Ein
"erfolgloser" Softy der immer daheim ist weil ihm
die Zeit mit seinen Kindern soo wichtig ist, der ist auch
nicht so wirklich ein Vorbild - naja, vielleicht ist es für
Kinder andererseits einfacher wenn der Vater einen kleinerer
Schatten wirft, aber ehrlich. ich weiß nicht welcher Mensch
ich heute wäre wenn das alles anders gewesen wäre.

Ehrlich, wenn es "scheitert" liegt es glaub ich
kaum am Beruf.
Ich hab es von "reicheren" Schulfreunden damals
anders gesehen. Der Vater war UB und viel unterwegs für die
Automobilindustrie, die Mutter wurde depressiv und hat zu
saufen angefangen. Für die wirtschaftlich gut versorgten
Kinder ist der meist abwesende Vater "der arsch"
gewesen. Allerdings waren die schon ganz ganz anders geprägt
als ich - um nicht zu sagen verwöhnt. Einer meiner Großväter
war kleinbauer und weitgehend selbstversorger und ich habe
auch längere Zeit dort als Kind verbracht. Ein Leben das für
die meisten Leute, hier in diesem Forum mit Sicherheit kaum
vorstellbar ist. Auf dieser Basis aus ist mein Weltbild
entstanden. Das macht für mich gewisse Fragen wie diese hier
unvorstellbar.

Länger studieren, auch die Zeit haben wollen, "Quality
Time" with the kids? Ist es wirklich die Qualität und
werden es die kinder zu schätzen wissen? Ich halte es eher
für fragwürdig.

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Sei mir nicht böse aber bitte werde erwachsen, bevor du selber mit der Familienplanung beginnst... Kleinkinder brauchen Zeit mit beiden Elternteilen, keine Vorbilder. Und nur weil man sich an eine Zeit nicht mehr erinnern kann, heisst das doch nicht, dass das für diese Zeit Entwicklung der Persönlichkeit usw. keine Rolle spielt.

Ein IT-Berater & Vater einer dreimonatigen Tochter

Lounge Gast schrieb:

An die Zeiten als Baby und Kleinkind erinnert man sich später
kaum noch. Die spielen in der Prägung weniger eine Rolle. Ein
"erfolgloser" Softy der immer daheim ist weil ihm
die Zeit mit seinen Kindern soo wichtig ist, der ist auch
nicht so wirklich ein Vorbild - naja, vielleicht ist es für
Kinder andererseits einfacher wenn der Vater einen kleinerer
Schatten wirft, aber ehrlich.

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Warum gleich so aggressiv?! Und schonmal bedacht, dass es auch BeraterInnen gibt??

WiWi Gast schrieb am 07.10.2012:

Wenn du daheimbleiben und mit deinen Kindern spielen willst, dann such dir nen 35 Stunden Job.

Für die Eltern der Baby-Boomer Generation war die 6 Tage Woche noch Standard, und davor wurd teils noch länger gearbeitet.

Wenn 50-70h die Woche ein ernstes Problem für deine Frau wären, dann sind die Familienbande eh nicht sonderlich fest, und es ist eher fraglich ob es besser laufen würde wenn du weniger arbeitest.

antworten
WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

WiWi Gast schrieb am 12.02.2019:

Warum gleich so aggressiv?! Und schonmal bedacht, dass es auch BeraterInnen gibt??

WiWi Gast schrieb am 07.10.2012:

Wenn du daheimbleiben und mit deinen Kindern spielen willst, dann such dir nen 35 Stunden Job.

Für die Eltern der Baby-Boomer Generation war die 6 Tage Woche noch Standard, und davor wurd teils noch länger gearbeitet.

Wenn 50-70h die Woche ein ernstes Problem für deine Frau wären, dann sind die Familienbande eh nicht sonderlich fest, und es ist eher fraglich ob es besser laufen würde wenn du weniger arbeitest.

Hast du grad einen 7 Jahre alten Thread aus dem Archiv rausgeholt ?

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

an der Aktualität hat sich nichts geändert

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WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Selten solch einen oberflächlichen, unreifen Blödsinn gelesen.

Ich bin selbst Unternehmer und teile mir die Zeit so ein, dass ich meinen zwei kleinen Töchtern die Welt zeigen kann. Ich bin, Gott sei Dank, zeitlich so flexibel, dass ich sehr viel Zeit mit den Kindern verbringen kann.

Und, obwohl ich Unternehmer bin, sage ich euch: Wenn ich nicht so flexibel arbeiten könnte, dann würde ich das Unternehmertum an den Nagel hängen und mir etwas anderes suchen, um mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Wer eine Erwerbstätigkeit vor die Familie stellt, der sollte keine gründen.

An die Zeiten als Baby bzw. Kleinkind erinnerst du dich nicht bis wenig, jedoch sind gerade diese Phasen signifikant prägend für dein restliches Leben. Und es liegt auf der Hand, wenn der Vater (und natürlich auch die Mutter) viel Zeit für die Kinder hatten, dass diese dann eine enge Bindung entwickeln, dass sie emotional gefestigt sind etc. etc.

Oft erkennst du selbst gar nicht, welche Defizite du durch ein solches Aufwachsen bekommst. Allein, dass du hier von einem "erfolglosen Softy" sprichst, zeigt ganz deutlich mit welchen Bildern und Prägungen du aufgewachsen bist. Wahrscheinlich wurde bei euch immer Leistung in den Vordergrund gestellt. Wenn du leistest, dann bekommst du Anerkennung. Übrigens einer der größten persönlichen Defizite unserer heutigen Zeit. Es geht im Grunde genommen immer um Anerkennung. Und da spielt das Elternhaus eine extrem entscheidende Rolle.

Nach Macht strebt, wer Ohnmacht spürt. Es geht fast nie um intrinische Motive, die immer sehr viel mächtiger sind, als das Streben nach Anerkennung, was ja, im Kern ein Komplex ist, ein Ausdruck einer schwachen Persönlichkeit.

Deine Definition von Erfolg reduzierst du damit wohl auf den beruflichen oder monetären Erfolg. Es gibt aber auch Menschen, die Erfolg definieren mit den Kindern viel Zeit zu verbringen, die Kinder zu begleiten, einen Fokus auf die Familie zu legen etc.

Abschließend halte ich den Begriff "Quality Time" für die größte Lüge in diesem Bereich. Für mich ist das ein Unwort und eine Rechtfertigung für die Workaholics, die ihre Kinder einfach abschieben.

Ich habe an meinen Vater jedenfalls sehr schöne, tiefgehende emotionale Erinnerungen, wie er mit mir nach der Arbeit Fußball gespielt hat, wie er stundenlang mit mir durch den Wald spaziert ist und mir die Schönheit unserer Welt nahe gebracht hat. Und wie er, vor allem, mich neugierig machte, zu lernen, mir neues Wissen zu erschließen. Dafür bin ich unfassbar dankbar. Zu jener Zeit, in den 80er Jahren gab es das Wort "Quality Time" noch nicht.

Ein Unternehmer, der sehr viel arbeitete und seine Familie kaum sah, sagte mir: "Ich bin ein Workaholic. Ich glaube, Workaholics sind Menschen, die in allen anderen Lebensbereichen versagt haben."

WiWi Gast schrieb am 09.10.2012:

Als in ein Kind war, hat mein Vater wirklich aus dem Nichts sein Unternehmen gegründet, und 70h die Woche waren überhaupt nix.

Natürlich war er nicht "daheim" außer schlafend, einige jahre... aber wenn er das nicht getan hätte wäre vieles in unserem Familienleben und das meiner jüngeren Geschwister erheblich schlechter gelaufen. Schlicht weil die Gesamtsituation ne ganz andere gewesen wäre. Manche Kinder sehen vieles bis in ihr Erwachsenenleben als "selbstverständlich" an - die derzeitigen überversorgten Kinder sowieso. Aber das was mein Vater damals getan hat, erfüllt mich immernoch mit Ehrfurcht und ich kann nachvollziehen, welche Opfer er dafür (für uns) erbracht hat.

An die Zeiten als Baby und Kleinkind erinnert man sich später kaum noch. Die spielen in der Prägung weniger eine Rolle. Ein "erfolgloser" Softy der immer daheim ist weil ihm die Zeit mit seinen Kindern soo wichtig ist, der ist auch nicht so wirklich ein Vorbild - naja, vielleicht ist es für Kinder andererseits einfacher wenn der Vater einen kleinerer Schatten wirft, aber ehrlich. ich weiß nicht welcher Mensch ich heute wäre wenn das alles anders gewesen wäre.

Ehrlich, wenn es "scheitert" liegt es glaub ich kaum am Beruf.
Ich hab es von "reicheren" Schulfreunden damals anders gesehen. Der Vater war UB und viel unterwegs für die Automobilindustrie, die Mutter wurde depressiv und hat zu saufen angefangen. Für die wirtschaftlich gut versorgten Kinder ist der meist abwesende Vater "der arsch" gewesen. Allerdings waren die schon ganz ganz anders geprägt als ich - um nicht zu sagen verwöhnt. Einer meiner Großväter war kleinbauer und weitgehend selbstversorger und ich habe auch längere Zeit dort als Kind verbracht. Ein Leben das für die meisten Leute, hier in diesem Forum mit Sicherheit kaum vorstellbar ist. Auf dieser Basis aus ist mein Weltbild entstanden. Das macht für mich gewisse Fragen wie diese hier unvorstellbar.

Länger studieren, auch die Zeit haben wollen, "Quality Time" with the kids? Ist es wirklich die Qualität und werden es die kinder zu schätzen wissen? Ich halte es eher für fragwürdig.

antworten
WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

Abschließend halte ich den Begriff "Quality Time" für die größte Lüge in diesem Bereich. Für mich ist das ein Unwort und eine Rechtfertigung für die Workaholics, die ihre Kinder einfach abschieben.

Ich habe an meinen Vater jedenfalls sehr schöne, tiefgehende emotionale Erinnerungen, wie er mit mir nach der Arbeit Fußball gespielt hat, wie er stundenlang mit mir durch den Wald spaziert ist und mir die Schönheit unserer Welt nahe gebracht hat. Und wie er, vor allem, mich neugierig machte, zu lernen, mir neues Wissen zu erschließen. Dafür bin ich unfassbar dankbar. Zu jener Zeit, in den 80er Jahren gab es das Wort "Quality Time" noch nicht.

Ein Unternehmer, der sehr viel arbeitete und seine Familie kaum sah, sagte mir: "Ich bin ein Workaholic. Ich glaube, Workaholics sind Menschen, die in allen anderen Lebensbereichen versagt haben."

So und nicht anders! Und allein schon wer den Begriff "Quality time" benutzt hat ja schon versagt. Denn es wird ein Business-Begriff für das Privatleben verwendet.

antworten
WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

So eine unüberlegte und -differenzierte Aussage habe ich lange nicht mehr gelesen. Das ist ein Anglizismus und ja, es gibt nun ein mal Menschen, die etwas mehr arbeiten.

Mein Vater war Geschäftsführer einer Dax Tochter und lange auf Direktoren-Ebene tätig. Das bedeutet um 8:30 aus dem Haus und frühestens 19:30 eher 20-22 Uhr zu Hause.

Ich habe viele Erinnerungen an meine Kindheit, aber - Gott sei Dank - nicht an jeden Tag. Mein Vater war für mich jedoch immer menschliches und berufliches Vorbild. Ist er mit mir Fussball spielen gegangen? Ja. Hat er mit mir Sport gemacht, Spaziergänge, Ausflüge und mir gute Nacht Geschichten vorgelesen? ja. Ist er für mich und meine Mama da gewesen, wenn Mama mal wieder die Schnauze voll hatte weil die Lehrer zum 4. Mal in einer Woche wegen Verhaltensauffälligkeit angerufen haben? Ja. Er hat mir alles gezeigt, was man wissen muss. Er war trotzdem beruflich erfolgreich mit 300k+ Jahresgehalt. Aber daneben gab es auch eine Mutter, Großeltern, Tanten, Onkels und weitere Familie. Es ist einfach unverhohlener Bullshit zu behaupten, dass weniger gemeinsame Zeit mit einem Elternteil bei dem Kind automatisch zu signifikant negativen Erinnerungen führt. Eine starke emotionale Bindung wird auch durch Regelmäßigkeit und nicht nur durch Häufigkeit erreicht.

Letzten Endes kommen immer nur die Menschen mit solch vermessenen und unangebrachten Behauptungen um die Ecke, die in irgend einer Lebenslage verbittert sind. Entweder beruflich oder privat. Der Mensch ist neidisch und neigt zu unermesslicher Kompensation und/oder Relativierung, wenn andere Menschen in irgend einer Form besser "bewertet" werden.

Der beruflich erfolgreiche aber emotional verbitterte und mit weniger Family time gesegnete Papa kommt mit Argumenten wie fehlender Karriere und weniger Geld wären ja für ein glückliches Leben wichtiger.. Beim emotional erfolgreichen aber beruflich erfolglosen, verbitterten und mit genügend Zeit gesegneten Papa hagelt es dann Argumente wie "du bist mein guter Vater, weil du dein Kind nicht siehst und hast ja nie Zeit für die Familie". All das, weil der Mensch wieder ein mal diskutieren und "gewinnen" möchte bzw. die Männer ihre metaphorischen Penislängen hochschrauben.

Letzten Endes gibt es auch hier kein richtig oder falsch: Der eine hat gerne mehr Zeit mit der Familie und weniger Geld und der andere halt mehr Geld und weniger Zeit. Es ist eine Frage der individuellen Gewichtung, auch wenn das kalt erscheinen mag. Darüber hinaus müssen beide Seiten akzeptieren, dass es auch genügend Menschen gibt, die den erfolgreichen Spagat zwischen Geld und Zeit schaffen. Die mit wenig Zeit trotzdem "bessere" Väter sind, als der erfolglose Mann, der seine Verbitterung auf die Kinder überträgt.

Ich kann für mich Eines ganz klar sagen: Meine Eltern haben mich emotional und intellektuell gut auf das Leben vorbereitet, trotz schlechter Ausgangslage meinerseits. Ich könnte mir keine besseren Eltern vorstellen. Sie haben alles für und mit mir gemacht.

Darüber hinaus hatte ich tolle Urlaube, es gab nie "Geldsorgen" und ich habe durch meine Eltern Dinge bekommen/gesehen, auf die andere schlichtweg neidisch waren. Ich bin privilegiert aufgewachsen. Beziehungen machen das Leben viel einfacher. Und ja, das fühlt sich trotz ausgeprägtem Moralbewusstsein verdammt gut an und hat mir immer einen Push & Sicherheit für alles gegeben.

Ich möchte genau dasselbe für mein Kind. Man muss hier nicht heucheln: Gesellschaftlich weiter oben zu stehen hat fast nur Vorteile.

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

Abschließend halte ich den Begriff "Quality Time" für die größte Lüge in diesem Bereich. Für mich ist das ein Unwort und eine Rechtfertigung für die Workaholics, die ihre Kinder einfach abschieben.

Ich habe an meinen Vater jedenfalls sehr schöne, tiefgehende emotionale Erinnerungen, wie er mit mir nach der Arbeit Fußball gespielt hat, wie er stundenlang mit mir durch den Wald spaziert ist und mir die Schönheit unserer Welt nahe gebracht hat. Und wie er, vor allem, mich neugierig machte, zu lernen, mir neues Wissen zu erschließen. Dafür bin ich unfassbar dankbar. Zu jener Zeit, in den 80er Jahren gab es das Wort "Quality Time" noch nicht.

Ein Unternehmer, der sehr viel arbeitete und seine Familie kaum sah, sagte mir: "Ich bin ein Workaholic. Ich glaube, Workaholics sind Menschen, die in allen anderen Lebensbereichen versagt haben."

So und nicht anders! Und allein schon wer den Begriff "Quality time" benutzt hat ja schon versagt. Denn es wird ein Business-Begriff für das Privatleben verwendet.

antworten
WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Erlaube mir auf deine Argumente einzugehen.

Ich bin derjenige, den du zitierst und ich bin auch kein 9-5 Jobber, sondern, wie bereits gesagt, Unternehmer. Meine Zeiteinteilung erlaubt mir aber, dass ich mit der Familie viel Zeit verbringen kann und eben arbeite, wenn die Kinder schlafen zum Beispiel.

Meine Aussage ist weder unüberlegt, noch undifferenziert. Es ist einfach meine Meinung, genauso wie du eine Meinung hast. Jedoch finde ich deine Aussagen undifferenziert, denn du behauptest, dass ein Jahresgehalt +300 T€ solch lange Arbeitszeiten erfordert. Das ist natürlich in einem Angestelltenverhältnis eher der Fall. Auch ein DAX-Vorstand oder Geschäftsführer bleibt eben "nur" ein fremdbestimmter Angestellter. Ein Einkommen jenseits der +300 T€ ist als etablierter Unternehmer ohne weiteres darstellbar bei geringeren Arbeitszeiten.

Ich frage mich, wie bei solchen Arbeitszeiten, dein Vater überhaupt so viele Dinge mit dir unternehmen konnte? Hat er nachts mit dir Fußball gespielt oder wurde das Wochenende einfach damit vollgeladen?

Darüber hinaus wäre für mich niemand ein "menschliches Vorbild", der jeden Abend um 22 Uhr nach Hause kommt. Wenn ich die Blickachse umdrehe, dann lässt derjenige seine Familie den ganzen Tag daheim, hat keine Zeit für Hobbies, keine Zeit für Ehrenämter, keine Zeit für Freunde, keine Zeit für Muse, keine Zeit für seine Frau. Ich finde das asozial, denn derjenige hat keine Chance sich anderweitig in die Gesellschaft einzubringen.

Ich kann auch nicht verstehen, dass man kein Interesse daran hat, seine Kinder aufwachsen zu sehen. Die Zeit vergeht so schnell und schon sind die Kleinen groß.

Ich investiere mit meiner Frau viel Zeit in ehrenamtliche Tätigkeiten. Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben und mich einfach einbringen. Das könnte ich nicht, wenn ich jeden Tag bis 22 Uhr im Büro sitzen würde.

Das mit der Großfamilie verstehe ich, nur gibt es die nicht immer. Oft wohnt die Familie weit weg.

Ich bin keinesfalls verbittert. Ich bin sehr glücklich, dass ich durch mein Unternehmertum in der Lage bin viel zu verdienen und dennoch durch Flexibilität für die Familie da zu sein. Ich schildere hier nur meine rein subjektive Meinung, die dich ja anscheinend ziemlich triggert. Sonst würdest du nicht so aufgebracht reagieren.

Das Ende deines Posts verrät wohl einiges über dich. "Der erfolglose Mann", "ich bin priviligiert aufgewachsen", "andere waren neidisch", alles unbedeutende materielle Dinge, die überhaupt nicht wichtig sind.

Wichtig ist natürlich, dass man gut leben kann von seinem Einkommen. Du malst aber schwarz/weiß. Es gibt nicht nur arme, erfolglose Schlucker und die erfolgreichen Spitzenverdiener. Es gibt auch etwas dazwischen.

Am Ende meines Lebens erinnere ich mich jedenfalls an die Augenblicke mit meinen Kindern, mit meiner Frau, mit meiner Familie, mit Freunden und Dingen, die wirklich wichtig sind. Und das sage ich sogar als Unternehmer. Mein Unternehmen ist nicht so wichtig, dass es das Wert sein würde, alles andere im Leben zu vernachlässigen.

Mich erfüllt mein Stiftungsengagement, krebskranken Kindern zu helfen, für die sozialen Berufe zu kämpfen usw. weitaus mehr, als eine Rolex oder den Urlaub auf den Malediven. Ich werde meinen Kindern beibringen, dass sie ihre privilegierte Stellung nutzen sollten, die Gesellschaft positiv zu beeinflussen.

Dein Beitrag, gerade zum Ende, ist absolut geprägt von Geld, Einkommen, Status, Erfolg.

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

So eine unüberlegte und -differenzierte Aussage habe ich lange nicht mehr gelesen. Das ist ein Anglizismus und ja, es gibt nun ein mal Menschen, die etwas mehr arbeiten.

Mein Vater war Geschäftsführer einer Dax Tochter und lange auf Direktoren-Ebene tätig. Das bedeutet um 8:30 aus dem Haus und frühestens 19:30 eher 20-22 Uhr zu Hause.

Ich habe viele Erinnerungen an meine Kindheit, aber - Gott sei Dank - nicht an jeden Tag. Mein Vater war für mich jedoch immer menschliches und berufliches Vorbild. Ist er mit mir Fussball spielen gegangen? Ja. Hat er mit mir Sport gemacht, Spaziergänge, Ausflüge und mir gute Nacht Geschichten vorgelesen? ja. Ist er für mich und meine Mama da gewesen, wenn Mama mal wieder die Schnauze voll hatte weil die Lehrer zum 4. Mal in einer Woche wegen Verhaltensauffälligkeit angerufen haben? Ja. Er hat mir alles gezeigt, was man wissen muss. Er war trotzdem beruflich erfolgreich mit 300k+ Jahresgehalt. Aber daneben gab es auch eine Mutter, Großeltern, Tanten, Onkels und weitere Familie. Es ist einfach unverhohlener Bullshit zu behaupten, dass weniger gemeinsame Zeit mit einem Elternteil bei dem Kind automatisch zu signifikant negativen Erinnerungen führt. Eine starke emotionale Bindung wird auch durch Regelmäßigkeit und nicht nur durch Häufigkeit erreicht.

Letzten Endes kommen immer nur die Menschen mit solch vermessenen und unangebrachten Behauptungen um die Ecke, die in irgend einer Lebenslage verbittert sind. Entweder beruflich oder privat. Der Mensch ist neidisch und neigt zu unermesslicher Kompensation und/oder Relativierung, wenn andere Menschen in irgend einer Form besser "bewertet" werden.

Der beruflich erfolgreiche aber emotional verbitterte und mit weniger Family time gesegnete Papa kommt mit Argumenten wie fehlender Karriere und weniger Geld wären ja für ein glückliches Leben wichtiger.. Beim emotional erfolgreichen aber beruflich erfolglosen, verbitterten und mit genügend Zeit gesegneten Papa hagelt es dann Argumente wie "du bist mein guter Vater, weil du dein Kind nicht siehst und hast ja nie Zeit für die Familie". All das, weil der Mensch wieder ein mal diskutieren und "gewinnen" möchte bzw. die Männer ihre metaphorischen Penislängen hochschrauben.

Letzten Endes gibt es auch hier kein richtig oder falsch: Der eine hat gerne mehr Zeit mit der Familie und weniger Geld und der andere halt mehr Geld und weniger Zeit. Es ist eine Frage der individuellen Gewichtung, auch wenn das kalt erscheinen mag. Darüber hinaus müssen beide Seiten akzeptieren, dass es auch genügend Menschen gibt, die den erfolgreichen Spagat zwischen Geld und Zeit schaffen. Die mit wenig Zeit trotzdem "bessere" Väter sind, als der erfolglose Mann, der seine Verbitterung auf die Kinder überträgt.

Ich kann für mich Eines ganz klar sagen: Meine Eltern haben mich emotional und intellektuell gut auf das Leben vorbereitet, trotz schlechter Ausgangslage meinerseits. Ich könnte mir keine besseren Eltern vorstellen. Sie haben alles für und mit mir gemacht.

Darüber hinaus hatte ich tolle Urlaube, es gab nie "Geldsorgen" und ich habe durch meine Eltern Dinge bekommen/gesehen, auf die andere schlichtweg neidisch waren. Ich bin privilegiert aufgewachsen. Beziehungen machen das Leben viel einfacher. Und ja, das fühlt sich trotz ausgeprägtem Moralbewusstsein verdammt gut an und hat mir immer einen Push & Sicherheit für alles gegeben.

Ich möchte genau dasselbe für mein Kind. Man muss hier nicht heucheln: Gesellschaftlich weiter oben zu stehen hat fast nur Vorteile.

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

Abschließend halte ich den Begriff "Quality Time" für die größte Lüge in diesem Bereich. Für mich ist das ein Unwort und eine Rechtfertigung für die Workaholics, die ihre Kinder einfach abschieben.

Ich habe an meinen Vater jedenfalls sehr schöne, tiefgehende emotionale Erinnerungen, wie er mit mir nach der Arbeit Fußball gespielt hat, wie er stundenlang mit mir durch den Wald spaziert ist und mir die Schönheit unserer Welt nahe gebracht hat. Und wie er, vor allem, mich neugierig machte, zu lernen, mir neues Wissen zu erschließen. Dafür bin ich unfassbar dankbar. Zu jener Zeit, in den 80er Jahren gab es das Wort "Quality Time" noch nicht.

Ein Unternehmer, der sehr viel arbeitete und seine Familie kaum sah, sagte mir: "Ich bin ein Workaholic. Ich glaube, Workaholics sind Menschen, die in allen anderen Lebensbereichen versagt haben."

So und nicht anders! Und allein schon wer den Begriff "Quality time" benutzt hat ja schon versagt. Denn es wird ein Business-Begriff für das Privatleben verwendet.

antworten
WiWi Gast

Consultant und Familie mit Kinder?

Ich war consultant und habe wegen meinem Nachwuchs den Job aufgegeben. Beste Entscheid! Bin noch immer sehr zufrieden damit!

WiWi Gast schrieb am 07.10.2012:

Hallo,
ist jemand von euch Consultant, Berater o.Ä und hat zu Hause Familie mit Kindern?
Wenn ja, schildert doch mal bitte eure Erfahrungen, ob sich Beruf und Familie vereinbaren lässt.

Danke

antworten
WiWi Gast

Consultant und Familie mit Kinder?

Ich werde demnächst auch wegen der Familie wechseln. Auch wenn der Sprung von 83k auf 86k nicht sonderlich groß ist. Aber mehr Zeit für die Familie war mir einfach wichtiger

antworten
WiWi Gast

Re: Consultant und Familie mit Kinder?

Status aus Vermögen schöpfen ist nicht schwer. Das zieht auch nur bei Bauern.

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

So eine unüberlegte und -differenzierte Aussage habe ich lange nicht mehr gelesen. Das ist ein Anglizismus und ja, es gibt nun ein mal Menschen, die etwas mehr arbeiten.

Mein Vater war Geschäftsführer einer Dax Tochter und lange auf Direktoren-Ebene tätig. Das bedeutet um 8:30 aus dem Haus und frühestens 19:30 eher 20-22 Uhr zu Hause.

Ich habe viele Erinnerungen an meine Kindheit, aber - Gott sei Dank - nicht an jeden Tag. Mein Vater war für mich jedoch immer menschliches und berufliches Vorbild. Ist er mit mir Fussball spielen gegangen? Ja. Hat er mit mir Sport gemacht, Spaziergänge, Ausflüge und mir gute Nacht Geschichten vorgelesen? ja. Ist er für mich und meine Mama da gewesen, wenn Mama mal wieder die Schnauze voll hatte weil die Lehrer zum 4. Mal in einer Woche wegen Verhaltensauffälligkeit angerufen haben? Ja. Er hat mir alles gezeigt, was man wissen muss. Er war trotzdem beruflich erfolgreich mit 300k+ Jahresgehalt. Aber daneben gab es auch eine Mutter, Großeltern, Tanten, Onkels und weitere Familie. Es ist einfach unverhohlener Bullshit zu behaupten, dass weniger gemeinsame Zeit mit einem Elternteil bei dem Kind automatisch zu signifikant negativen Erinnerungen führt. Eine starke emotionale Bindung wird auch durch Regelmäßigkeit und nicht nur durch Häufigkeit erreicht.

Letzten Endes kommen immer nur die Menschen mit solch vermessenen und unangebrachten Behauptungen um die Ecke, die in irgend einer Lebenslage verbittert sind. Entweder beruflich oder privat. Der Mensch ist neidisch und neigt zu unermesslicher Kompensation und/oder Relativierung, wenn andere Menschen in irgend einer Form besser "bewertet" werden.

Der beruflich erfolgreiche aber emotional verbitterte und mit weniger Family time gesegnete Papa kommt mit Argumenten wie fehlender Karriere und weniger Geld wären ja für ein glückliches Leben wichtiger.. Beim emotional erfolgreichen aber beruflich erfolglosen, verbitterten und mit genügend Zeit gesegneten Papa hagelt es dann Argumente wie "du bist mein guter Vater, weil du dein Kind nicht siehst und hast ja nie Zeit für die Familie". All das, weil der Mensch wieder ein mal diskutieren und "gewinnen" möchte bzw. die Männer ihre metaphorischen Penislängen hochschrauben.

Letzten Endes gibt es auch hier kein richtig oder falsch: Der eine hat gerne mehr Zeit mit der Familie und weniger Geld und der andere halt mehr Geld und weniger Zeit. Es ist eine Frage der individuellen Gewichtung, auch wenn das kalt erscheinen mag. Darüber hinaus müssen beide Seiten akzeptieren, dass es auch genügend Menschen gibt, die den erfolgreichen Spagat zwischen Geld und Zeit schaffen. Die mit wenig Zeit trotzdem "bessere" Väter sind, als der erfolglose Mann, der seine Verbitterung auf die Kinder überträgt.

Ich kann für mich Eines ganz klar sagen: Meine Eltern haben mich emotional und intellektuell gut auf das Leben vorbereitet, trotz schlechter Ausgangslage meinerseits. Ich könnte mir keine besseren Eltern vorstellen. Sie haben alles für und mit mir gemacht.

Darüber hinaus hatte ich tolle Urlaube, es gab nie "Geldsorgen" und ich habe durch meine Eltern Dinge bekommen/gesehen, auf die andere schlichtweg neidisch waren. Ich bin privilegiert aufgewachsen. Beziehungen machen das Leben viel einfacher. Und ja, das fühlt sich trotz ausgeprägtem Moralbewusstsein verdammt gut an und hat mir immer einen Push & Sicherheit für alles gegeben.

Ich möchte genau dasselbe für mein Kind. Man muss hier nicht heucheln: Gesellschaftlich weiter oben zu stehen hat fast nur Vorteile.

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

Abschließend halte ich den Begriff "Quality Time" für die größte Lüge in diesem Bereich. Für mich ist das ein Unwort und eine Rechtfertigung für die Workaholics, die ihre Kinder einfach abschieben.

Ich habe an meinen Vater jedenfalls sehr schöne, tiefgehende emotionale Erinnerungen, wie er mit mir nach der Arbeit Fußball gespielt hat, wie er stundenlang mit mir durch den Wald spaziert ist und mir die Schönheit unserer Welt nahe gebracht hat. Und wie er, vor allem, mich neugierig machte, zu lernen, mir neues Wissen zu erschließen. Dafür bin ich unfassbar dankbar. Zu jener Zeit, in den 80er Jahren gab es das Wort "Quality Time" noch nicht.

Ein Unternehmer, der sehr viel arbeitete und seine Familie kaum sah, sagte mir: "Ich bin ein Workaholic. Ich glaube, Workaholics sind Menschen, die in allen anderen Lebensbereichen versagt haben."

So und nicht anders! Und allein schon wer den Begriff "Quality time" benutzt hat ja schon versagt. Denn es wird ein Business-Begriff für das Privatleben verwendet.

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