DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Kinder & KarriereFamilienfreundlichkeit

Männer wünschen sich familienfreundlichere Unternehmen

Eine aktuelle A.T. Kearney-Studie zeigt, dass Männer sich mehr Zeit für die Familie wünschen, aber wenig familienfreundliche Leistungen nachfragen. Der Studie zufolge würde sogar fast ein Drittel aller Vollzeit arbeitenden Männer ihre Arbeitszeit verkürzen.

Mann im Anzug mit Krawatte im Cafe.

Männer wünschen sich familienfreundlichere Unternehmen
Düsseldorf, 16.09.2014 (atk) - Viele Männer wünschen sich mehr Familienzeit. Doch wie die Studie „361° - Nur Mut!“ der Unternehmensberatung A.T. Kearney zeigt, haben bislang weniger als die Hälfte aller Väter familienfreundliche Leistungen - wie Teilzeit oder Elternzeit - in Anspruch genommen. Der Grund hierfür: Noch immer stehen ihren Wünschen und Bedürfnissen nach Neuerleben der Familie tradierte Rollenbilder und väterfeindliche Unternehmenskulturen gegenüber. Dabei sehen sich Männer gar nicht mehr in erster Linie als materielle Versorger, sondern möchten auch an der Erziehung ihrer Kinder teilhaben. Der Studie zufolge würde sogar fast ein Drittel aller Vollzeit arbeitenden Männer ihre Arbeitszeit verkürzen.

Zu wenige Vorbilder unter den Führungskräften
„In vielen Unternehmen fehlen schlichtweg Vorbilder, also Führungskräfte, die ihren Mitarbeitern Mut machen, mehr Flexibilität einzufordern und dies auch umzusetzen“, sagt Dr. Martin Sonnenschein, Managing Director Central Europe on A.T. Kearney und Mitbegründerr der 361° Familieninitiative. Demnach kommen sich Männer, die familienfreundliche Maßnahmen in Anspruch nehmen, oft wie Exoten vor und befürchten berufliche Nachteile: Nur 35 Prozent der Männer geben an, dass Vereinbarkeit in ihrem Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sei. 4 von 10 kinderlosen Männern in der Rush-Hour des Lebens, also zwischen 25 und 40 Jahren, vermissen für eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie Glaubwürdigkeit bei Vorgesetzten. 28 Prozent der Väter und 29 Prozent der kinderlosen Männer haben kein Vertrauen, mit ihrem Arbeitgeber über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sprechen.

Karrierefalle Teilzeit? Das muss nicht sein!
Entsprechend wenige Väter arbeiten bislang in Teilzeit. Von den Befragten haben bislang nur 7 Prozent solche Möglichkeiten in Anspruch genommen, während von den Müttern 62 Prozent schon einmal in Teilzeit tätig waren. Grund dafür ist die fehlende Attraktivität: Nur zwei von zehn Vätern bewerten aktuelle Teilzeitangebote ihres Arbeitgebers als zufriedenstellend. Auch von zu Hause aus zu arbeiten gelingt bislang nur jedem siebten Vater. Auszeit- und Sonderurlaubsregelungen – Leistungen, die sich jeder dritte Arbeitnehmer mit Kindern wünscht – konnten mit 11 Prozent bislang ebenso nur wenige Väter in Anspruch nehmen.

Vier von zehn Vätern in der Rush-Hour – im Vergleich zu den Müttern ein fast doppelt so hoher Anteil – befürchten schlechtere Leistungsbeurteilungen durch Kollegen und Vorgesetzte bei Inanspruchnahme familienfreundlicher Maßnahmen. Darüber hinaus glaubt fast ein Viertel der Väter, mit weniger attraktiven Aufgaben betraut zu werden. Dabei scheinen diese Ängste häufig unbegründet zu sein, denn 79Prozent der Väter, die bereits familienfreundliche Leistungen in Anspruch genommen haben, würden dies sehr wahrscheinlich wieder tun, stünden sie vor der gleichen Entscheidung.

Das ein Umdenken erforderlich ist, sagt auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig: “In vielen Unternehmen herrscht immer noch eine starke Präsenzkultur: Nur wer Vollzeit arbeitet, gilt als Leistungsträger. Wer mehr Zeit mit der Familie verbringen möchte, kann zwar seine Arbeitszeit verringern, dann aber selten in einer Führungsposition. Gerade für Männer spielt das eine große Rolle. Deshalb muss in den Unternehmen, bei den Arbeitgebern ein Umdenken einsetzen dahingehend, dass Mitarbeiter eben nicht als „Minderleister“ gesehen werden, wenn sie ihre Stundenzahl zugunsten ihrer Familie reduzieren.“

Und die Bemühungen um eine familienfreundliche Kultur machen sich sehr positiv für Unternehmen bemerkbar: So sagen 90 Prozent der Väter, die das Thema Vereinbarkeit in ihrem Unternehmen als selbstverständlich erleben, dass sie sehr zufrieden sind mit ihrer Arbeitssituation, 93 Prozent haben eine geringe Wechselbereitschaft und 82 Prozent würden ihr Unternehmen an Freunde und Bekannte weiterempfehlen. Also, „Nur Mut! – der Einsatz lohnt sich!“, so Martin Sonnenschein.

Download [PDF, 16 Seiten - 962 KB]
Nur Mut! Wie familienfreundliche Unternehmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitragen


A.T. Kearney setzt sich bereits seit Anfang 2011 mit der Initiative „361°- Die Welt unserer Kinder” (www.atkearney361grad.de) dafür ein, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert wird. Die Studie wurde bereits zum zweiten Mal durchgeführt, gemeinsam mit dem WZB und dem Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas). Es ist eine repräsentative Befragung von Arbeitnehmer/-innen zu den Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ihrem Unternehmen. In der Online-Umfrage im Herbst 2013 haben 1.771 Beschäftigte im Alter zwischen 25 und 55 Jahren ausführlich Stellung genommen.

 

Im Forum zu Familienfreundlichkeit

9 Kommentare

Rente in der Stadt oder am Land

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 25.11.2022: Restaurants gibt es einige, sicherlich aber nichts gehobenes (was meine Eltern aber auch nicht interessiert). Krankenhaus mit Notaufnahme ist mit dem Auto 20min ...

16 Kommentare

Home-Office

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 01.11.2022: Ich habe über Jobvermittler raus gefunden welche AGs 100% HO anbieten und mich dann dort über diese beworben. Über XING werde ich viel von Jobvermittler ...

113 Kommentare

Wie und wo Frauen kennenlernen?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 18.10.2023: Unnötig früh. Nein, wenn du so abfällig über Singlefrauen deiner Altersklasse denkst, wäre es tatsächlich nicht in Ordnung, mit einer davon was anzufangen. Die ...

15 Kommentare

Ausfall wegen Kind - wie geht ihr im Arbeitsalltag damit um?

Bateman

Habt ihr keine Gleitzeit? Wenn ich aus welchem Kindgrund auch immer ausfalle, informiere ich die Kollegen. Meinen Job erledige ich so oder so, ob ich gerade im Büro herumhänge oder nicht. Im Zweifel ...

95 Kommentare

Teilzeit Homeoffice statt Elterngeld?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 14.07.2023: Bist Du der, der hier das letzte Mal die Studien von Brian Ray zitiert hast? Einem Apologeten der Religiösen Rechten in den USA, der andere Erziehungsmethode ...

15 Kommentare

Neuer Job oder Hoffnung auf zweite Schwangerschaft

WiWi Gast

Lieber auf den Job konzentrieren wenn das interessant ist das Kinder Thema habt ihr ja schon einmal erfahren.

7 Kommentare

Frau bleibt zuhause und sorgt sich um Kinder

markus-1969

Die beste Altersversorgung ist ein Beamtenverhältnis. Ab einer bestimmten Zahl von Jahren draußen ist das Beamtenverhältnis weg und Maßstab ist glaub ich auch die Zahl der Rentenjahre. Was mac ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Familienfreundlichkeit

Zwei asiatische Kinder auf einem Spielplatz.

Kinder bremsen Frauen-Karrieren

45 Prozent der befragten berufstätigen Frauen in Deutschland sagen, dass ihr berufliches Fortkommen gelitten hat, seit sie Mütter sind. Das ist ein Ergebnis der aktuelle Studie, die der Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture jedes Jahr zum Internationalen Frauentag veröffentlicht.

Weiteres zum Thema Kinder & Karriere

Broschüre: Leitfaden zum Mutterschutz

Die kostenlose Broschüre "Leitfaden zum Mutterschutz" informiert Schwangere und Stillende ausführlich über wesentliche Aspekte zum Mutterschutz. Der kostenlose Leitfaden wurde im Januar 2023 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegeben und lässt sich bestellen oder herunterladen. Die Broschüre umfasst 112 Seiten und enthält eine nützliche Checkliste mit wichtigen Terminen, Fristen und Hinweisen.

Eine traurige Frau in einem roten Kleid lehnt sich an bei ihrem Freund im dunklen Anzug.

Führungskräfte: Das Leiden der Lebenspartner

Manager sind es gewohnt, die Dinge im Griff zu haben. Beruf, Gesundheit, Freundschaften, die Entwicklung der Kinder – oft bleibt dabei jedoch eine Beziehung auf der Strecke: die zum Lebenspartner. Viele Ehen von besonders erfolgreichen Unternehmern und Führungskräften sind kaputt.

Vater, Kind, Rente, Familie,

vaeter.de - Plattform für Männer mit Kind und Karriere

Die Internetplattform vaeter.de richtet sich an Männer, die Familie und Beruf besser vereinbaren möchten.

Ein Kleinkind mit einem Sonnenhut mit Blumen in rosa geht an einer Hand mit Uhr und Ring spazieren.

Elternzeit-Rechner - Anspruch auf Erziehungsgeld berechnen

Ob und wie der Anspruch auf Elternzeit genutzt werden kann, hängt nicht zuletzt von der Einkommenssituation der Familie ab. Mit dem Elternzeitrechner vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend findet jede Familie für sich die beste Lösung in der Elternzeit.

Cover des E-Book-Ratgebers "Familie UND Führungsposition" der Initative Erfolgsfaktor Familie

E-Book: Familie UND Führungsposition

Der Leitfaden richtet sich an Beschäftigte mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen, die in einer Führungsposition sind und mehr Freiraum für die Familie brauchen. Er zeigt, wie sich Führungsaufgaben und Familie vereinbaren lassen und welche Arbeitsmodelle und Maßnahmen im Berufsalltag dabei helfen, Familie und berufliches Fortkommen unter einen Hut zu bringen.

Kind und Karriere: Ein Mädchen mit pinker Sonnenbrille und einem Hello Kitty-Kleid in einem Kinderwagen.

Studie: Hochschulabsolventinnen zwischen Kind und Karriere

Eine neue Studie des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) untersucht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen.

Familie: Der Hinterkopf eines kleinen Mädchens mit Zöpfen.

Internet-Portal www.mittelstand-und-familie.de

Das Portal für mehr Familienfreundlichkeit in Deutschland richtet sich vornehmlich an Entscheider und Personalverantwortliche des Mittelstands und kann als eine Art virtuelle Personalabteilung genutzt werden.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.