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Kind und Karriere - Familienorientierte Arbeitszeiten bringen Wachstum

An den Bedürfnissen von Eltern ausgerichtete Arbeitszeitmuster haben nicht nur positive Effekte für die Unternehmen und Erwerbspersonen, sondern auch auf makroökonomischer Ebene, zeigt ein neues Gutachten von Professor Rürup.

Ein kleiner Junge rennt bei Sonnenuntergang mit seinem Vater am Strand endlang.

Kind und Karriere - Familienorientierte Arbeitszeiten bringen Wachstum
Berlin, 06.07.2005 (bmfsfj) - Arbeitszeitmuster, die sich stärker an den Zeitpräferenzen von Eltern orientieren, können gleichermaßen die Erwerbsquoten und damit das Wachstumspotential erhöhen wie die Geburtenrate positiv beeinflussen. Der Wirtschaftssachverständige Bert Rürup, Professor für Finanz- undWirtschaftspolitik an der TU Darmstadt, legte dazu in Berlin das Gutachten»Familienorientierte Arbeitszeitmuster - Neue Wege zu Wachstum und Beschäftigung« vor.

»Eine Nachhaltige Familienpolitik kann einen Beitrag zur Überwindung derWachstumsschwäche in Deutschland leisten und zwar dadurch, dass dieKindertagesbetreuung ausgebaut wird - wie dies bereits geschieht -, dassderzeitige Erziehungsgeld durch ein Elterngeld ersetzt wird - wie dies bereitsgeplant ist - und nicht zuletzt die Arbeitszeiten auch aus Gründen derProduktivitätssteigerung wie der Erwerbsquotenerhöhung von Mütternfamilienorientierter gestaltet werden - was wir in unserem Gutachten empfehlen«,erklärte Prof. Dr. Rürup.

»Um Deutschland an die Spitze Europas bei der Familienfreundlichkeit zu bringen,müssen wir auf einfache und bereits praktizierte Maßnahmen setzen wie eineintelligente Verteilung der Arbeitszeit durch Gleitzeitarbeit undArbeitszeitkonten, Telearbeit oder Job-Sharing. Von diesen familienorientiertenArbeitszeiten kann unser Land profitieren, sofern die Interessen derMitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt werden«, so die Bundesministerinfür Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt. »Dann steigen Wachstum, Beschäftigung, Geburtenrate - und die Zufriedenheit der Beschäftigten.«

Laut dem Gutachten von Prof. Dr. Rürup und Sandra Gruescu könnte die Geburtenrate in den nächsten 15 Jahren auf Bestands erhaltende 1,7 Kinder pro Frau steigen, wenn die tatsächliche Arbeitszeit stärker an die gewünschte Arbeitszeit angeglichen wird. Können Frauen ihre Wunscharbeitszeit nach »großenTeilzeitstellen« mit etwa 30 Wochenstunden realisieren, werden rund936.000 zusätzliche Arbeitskräfte benötigt. Angebote zur Kombination vonElternzeit und Teilzeit werden von 78 Prozent der Beschäftigten gewünscht, abernur von 29 Prozent der Betriebe angeboten. 69 Prozent der Akademikerinnen fühlen sich »sehr« im Zeitstress bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Durchfamilienorientierte Arbeitszeitmuster wie Gleitzeitarbeit, Arbeitzeitkonten,Telearbeit oder Job-Sharing lässt sich der Zeitdruck mindern und dieZufriedenheit von Beschäftigten erhöhen.

»In Deutschland müssen sich, nicht zuletzt aufgrund starrer Arbeitszeiten, immernoch zu viele Frauen zwischen Kind und Karriere entscheiden mit der Folge, dassin aller Regel einer dieser Wünsche unerfüllt bleibt. Ähnliches giltspiegelbildlich auch für die Männer«, so Prof. Dr. Rürup. »Das Konzept derfamilienorientierten Arbeitszeiten kann dies gemeinsam mit dem Konzept desElterngeldes ändern. Das Elterngeld unterstützt insbesondere erwerbstätige Frauenund Männer, ihren Kinderwunsch umzusetzen. Familienorientierte Arbeitszeitenhelfen Eltern mit Kindern zu einer besseren Koordination von Familie undBeruf - mit positiven Effekten für das Wirtschaftswachstum in Deutschland.«

Die Arbeitswelt familienfreundlicher zu gestalten, hat sich die vonBundesfamilienministerin Renate Schmidt vor zwei Jahren initiierte »Allianz fürdie Familie« zum Ziel gesetzt. Sie hat ein Umdenken in Unternehmen erreicht: Vonwirtschaftlichen Argumenten überzeugt, setzen mehr und mehr Betriebe auch auf den ökonomischen Charme der Familie. »In der Allianz für die Familie haben wir uns für die nähere Zukunft drei Schwerpunkte gesetzt: Wir wollen betrieblichgeförderte Kinderbetreuung stärker entfalten, wir wollen die Bedingungen für denWiedereinstieg nach der Elternzeit verbessern und wir wollen familienfreundlicheMaßnahmen stärker in betrieblichen Vereinbarungen verankern«, sagteBundesministerin Renate Schmidt.

Download des Gutachtens [pdf, 759 kb]
Familienorientierte Arbeitszeitmuster - Neue Wege zu Wachstum und Beschäftigung

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9 Kommentare

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