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KündigungProbezeit

Kündigung in der Probezeit ja oder nein

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tomboy

Kündigung in der Probezeit ja oder nein

Hallo,
Ich habe vor kurzem den Job gewechselt und bin nun in der Pharmabranche in einem größeren Konzern.

Direkt am ersten Tag wurde angekündigt, dass umstrukturiert wird und aufgrund der Betriebsratsverhandlungen es noch einige Zeit dauert, bis die neue Struktur mit den neuen Leuten steht.

Auch meine Rolle ist betroffen: sie soll in ein neues Team kommen und wie dieses Team aussieht und wer davon bleibt ist unklar (es müssen aber noch mindestens 2 Stellen gestrichen werden).

Als Überbrückung wurden mir ein crossfunktionales Projekt mit 8 Leuten aus unterschiedlichen Abteilungen gegeben, dass meinen ursprünglich geplanten Verantwortungsbereich bei weitem übersteigt (weder war von einem Projekt die Rede noch davon, dass es mehrere Produktbereiche, als den ursprünglich geplanten, umfasst - mein Ziel war eine Expertenrolle ohne Team).
Mein weiteres Aufgabenspektrum ist auch nicht so, wie es ursprünglich vereinbart war. Ich berichte gerade an zwei Manager aus zwei unterschiedlichen Funktionen (Marketing und Sales) und sitze zwischen den Teams. Insgesamt mangelt es an vielen Fähigkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen, weshalb nun eine erfahrene Arbeitskraft wie ich eingestellt wurde. Die Erwartungen sind allerdings völlig überhöht und es braucht viel Kreativität und Phantasie daraus etwas brauchbares zu machen.

Das Projektteam wurde zudem dazu eingerichtet, festzustellen, wer sich im Sinne der neuen Arbeitsstruktur und Fähigkeiten in Zukunft eignet und wer noch gehen muss.

Die neue, zukünftige Chefin, erwähnt regelmäßig, dass sie mich „unbedingt im neuen Team haben will“ und dort braucht. Der Druck auf das Projektteam wächst dadurch zunehmend, da die Leute um ihren Job fürchten und anfangen, gegeneinander zu arbeiten. Auch meine Rolle/Position wird natürlich in Frage gestellt, aber dies läuft hinter dem Rücken ab - ins Gesicht sagt einem niemand, was Sache ist (ein Schlangengraben).

Da das Aufgabenspektrum, die Rolle sowie die neue Struktur nun völlig anders als erwartet sind, und ich mit Aufgaben ‚beworfen werde‘, die mich an meine Grenzen bringen, bin ich nach 4 Monaten nun soweit, an eine Kündigung zu denken. Zudem stößt mir diese Kultur und das intransparente Vorgehen sauer auf.

Die Situation im Unternehmen wird sich auch weiterhin nicht gravierend ändern, da bereits die nächste Übernahme am Horizon steht und das Unternehmen/die Branche grundsätzlich alle 2 Jahre umstrukturiert.

Ich verfüge über eine breite Erfahrung in dieser Branche und konnte alle 3 bis 4 Jahre das Unternehmen wechseln und Neues sehen (bin 40, Erfahrung von 15 Jahren). Ein Chaos wie dieses habe ich allerdings noch nicht erlebt. Ich bin aber schon lange genug dabei, um zu wissen, dass diese Jobs in der Flughöhe nicht wie Sand am Meer zu finden sind. Aus diesem Grund zögere ich noch mit der Entscheidung.

Ein weiterer wichtiger Faktor: die Rahmenbedingungen passen - Arbeitsort, Gehalt und Gleitzeit/Homeoffice. Auch mit den Kollegen ist das Verhältnis grundsätzlich respektvoll, auch wenn natürlich klar ist, dass jeder für sich selbst kämpft und alles tun würde, seinen Job zu behalten.

Was würdet ihr tun?
Gehen oder bleiben und weiterhin dieses Chaos und diese verwahrlosten Zustände schlucken?

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WiWi Gast

Kündigung in der Probezeit ja oder nein

Sei kein Teil der "Schlangengrube". Rede offen mit allen Beteiligten.
Mit deinen Projektkollegen über ihre Vorstellung und Zukunftsperspektive und wie sie sich die Zusammenarbeit vorstellen. Mit deiner Chefin über die Unterschiede in versprochener und reeller Stelle - auch wie die (höheren?) Anforderungen bewertet und wie sie das zu kompensieren gedenkt. Fordere einen klaren (Entwicklungs)plan ein.

Wenn dein Bauchgefühl so schlecht ist und es sich nicht zeitnah bessert: schau dich nach was besserem um. Wenn du häufig rumgewechselt bist, hast du ggf Kontakte zu anderen interessanten Stellen in der Industrie.

Zur Kultur: Aus einem Umfeld, in dem jeder "alles tun würde, seinen Job zu behalten" würde ich persönlich sofort abhauen. Niemand mit hohem Marktwert, Fähigkeiten und Selbstbewusstsein klammert sich verzweifelt an seinen Job in einem unangenehmen Umfeld. Das weckt den Eindruck, dass die Leute keine Alternativen haben, wenn sie unbedingt bleiben wollen, auch wenns schei*e läuft.

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NinaW

Kündigung in der Probezeit ja oder nein

tomboy schrieb am 18.01.2022:

Hallo,
Ich habe vor kurzem den Job gewechselt und bin nun in der Pharmabranche in einem größeren Konzern.

Direkt am ersten Tag wurde angekündigt, dass umstrukturiert wird und aufgrund der Betriebsratsverhandlungen es noch einige Zeit dauert, bis die neue Struktur mit den neuen Leuten steht.

Auch meine Rolle ist betroffen: sie soll in ein neues Team kommen und wie dieses Team aussieht und wer davon bleibt ist unklar (es müssen aber noch mindestens 2 Stellen gestrichen werden).

Als Überbrückung wurden mir ein crossfunktionales Projekt mit 8 Leuten aus unterschiedlichen Abteilungen gegeben, dass meinen ursprünglich geplanten Verantwortungsbereich bei weitem übersteigt (weder war von einem Projekt die Rede noch davon, dass es mehrere Produktbereiche, als den ursprünglich geplanten, umfasst - mein Ziel war eine Expertenrolle ohne Team).
Mein weiteres Aufgabenspektrum ist auch nicht so, wie es ursprünglich vereinbart war. Ich berichte gerade an zwei Manager aus zwei unterschiedlichen Funktionen (Marketing und Sales) und sitze zwischen den Teams. Insgesamt mangelt es an vielen Fähigkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen, weshalb nun eine erfahrene Arbeitskraft wie ich eingestellt wurde. Die Erwartungen sind allerdings völlig überhöht und es braucht viel Kreativität und Phantasie daraus etwas brauchbares zu machen.

Das Projektteam wurde zudem dazu eingerichtet, festzustellen, wer sich im Sinne der neuen Arbeitsstruktur und Fähigkeiten in Zukunft eignet und wer noch gehen muss.

Die neue, zukünftige Chefin, erwähnt regelmäßig, dass sie mich „unbedingt im neuen Team haben will“ und dort braucht. Der Druck auf das Projektteam wächst dadurch zunehmend, da die Leute um ihren Job fürchten und anfangen, gegeneinander zu arbeiten. Auch meine Rolle/Position wird natürlich in Frage gestellt, aber dies läuft hinter dem Rücken ab - ins Gesicht sagt einem niemand, was Sache ist (ein Schlangengraben).

Da das Aufgabenspektrum, die Rolle sowie die neue Struktur nun völlig anders als erwartet sind, und ich mit Aufgaben ‚beworfen werde‘, die mich an meine Grenzen bringen, bin ich nach 4 Monaten nun soweit, an eine Kündigung zu denken. Zudem stößt mir diese Kultur und das intransparente Vorgehen sauer auf.

Die Situation im Unternehmen wird sich auch weiterhin nicht gravierend ändern, da bereits die nächste Übernahme am Horizon steht und das Unternehmen/die Branche grundsätzlich alle 2 Jahre umstrukturiert.

Ich verfüge über eine breite Erfahrung in dieser Branche und konnte alle 3 bis 4 Jahre das Unternehmen wechseln und Neues sehen (bin 40, Erfahrung von 15 Jahren). Ein Chaos wie dieses habe ich allerdings noch nicht erlebt. Ich bin aber schon lange genug dabei, um zu wissen, dass diese Jobs in der Flughöhe nicht wie Sand am Meer zu finden sind. Aus diesem Grund zögere ich noch mit der Entscheidung.

Ein weiterer wichtiger Faktor: die Rahmenbedingungen passen - Arbeitsort, Gehalt und Gleitzeit/Homeoffice. Auch mit den Kollegen ist das Verhältnis grundsätzlich respektvoll, auch wenn natürlich klar ist, dass jeder für sich selbst kämpft und alles tun würde, seinen Job zu behalten.

Was würdet ihr tun?
Gehen oder bleiben und weiterhin dieses Chaos und diese verwahrlosten Zustände schlucken?

Ich war auch mal in solch einer Situation. Letztendlich würde ich da mehr auf das "Bauchgefühl" hören, sprich graut es dir wenn du daran denkst am nächsten Tag wieder zur Arbeit zu müssen? Wie ist der Trend? Wurde die Situation insg. immer schlimmer und ist auch keine Trendwende zu erkennen? Ich hatte mich damals entschlossen, mich noch in der Probezeit andersweitig umzusehen und mich beworben (was natürlich nicht ganz unproblematisch ist. Der alte AG merkt das ja z.T. und, je nach Branche, kann sich eine Bewerbung bei der Konkurrenz auch schnell rumsprechen. Ich denke, da muss man dann damit rechnen und es auch in Kauf nehmen, wenn einem der alte AG kündigt.) Im Nachhinein war das für mich aber der richtige Weg.

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