"Zu alt" und "zu Frau" ???
Hallo zusammen!
Ich stehe trotz meiner 29 Jahre noch länger nicht vor dem Abschluß meines Studiums, mache mir aber dennoch (oder gerade deswegen) schon viele Gedanken über meine Zukunft und vor allem über meine künftigen Bewerbungen.
Die Tatsache, daß ich 29 bin und mit WiWi noch nicht fertig, hat vielfältige Gründe, u.a. eine Bankausbildung, ein abgebrochenes Studium in Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, die Tatsache, daß ich dazu gezwungen bin, fast täglich nach der Uni arbeiten zu gehen und somit nicht alle Vorlesungen besuchen kann. Tja, nun stehe ich da, werde wohl so mit 31 fertig sein und frage mich, wer mich dann noch einstellt...
Vor allem, wie ich all das begründen soll, ohne den Anschein zu erwecken, ich hätte mein Leben nicht im Griff gehabt und würde nun auf die Tränendrüse drücken. Wenn ich mich im Internet so umsehe, Erfahrungsberichte lese und in Foren rumstöber, dann habe ich oft den Eindruck, für mich sei der Zug ohnehin schon abgefahren. Da bewerben sich 23 jährige 1er absolventen mit 5 Jahren Auslandserfahrung, perfektem Umgang mit 4 Fremdsprachen und zielgerichteten Praktika, sowie unzähligen studentischen Nebentätigkeiten (ok, etwas sarkastisch ;-) ). Da frage ich mich auch, was ich falsch gemacht habe. Kann es denn sein, daß alle außer mir so ein glükliches Umfeld haben? Für mich ist es ganz einfach. Ich kann und konnte es mir ganz schlicht nicht leisten, meinen Job aufzugeben, um z.B. 1 Semester ins Ausland zu gehen, ein mehrmonatiges (unbezahltes) Praktikum zu machen oder mich neben meinen Verpflichtung noch irgendeinem Gremium auf dem Campus zur Verfügung zu stellen. An mangelndem Willen lag das sicher nicht.
Doch wie sehen das Personalsucher? Wie kann man in seiner Bewerbung solche "Mißstände" so verpacken, daß man wenigstens die Chance zu einem persönlichen Gespräch bekommt? Und wenn es dann soweit ist, wie soll man sich verhalten? Schließlich kann man nicht einfach sagen "Hatte kein Geld, lebte am Existenzminimum, ging nicht anders". Auch die Tatsache, daß ich noch keine Kinder habe, stelle ich mir als "Hürde" vor. Denn selbst, wenn die Frage nach dem warum nicht zulässig ist, so wird sich doch mein Gegenüber denken, daß ih einen sicheren Posten suche, um bald in den Mutterschutz zu verschwinden ;-) Das ist jedoch nicht der Fall.
Ihr seht, ich bin schon langsam etwas "verbittert", denn ich habe schlicht Angst, was mich erwartet. Ich möchte nicht irgendwann vor der Situation stehen, mir sagen zu müssen, ich hätte die Jahre des Studiums auch alslassen können, denn auch mit bekomme ich keine Arbeit.
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