Ich habe mal eine Frage an Praktiker von den großen WP-Gesellschaften: Wie wichtig sind Fremdsprachen, insbesondere Englisch? Meine Kenntnisse aus der Schule sind nicht so prickelnd (4) und ein Auslandspraktikum kann ich leider auch nicht vorweisen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das im praktischen Leben von KPMG zB überhaupt so wichtig ist, oder ob das nur zum Image dazugehört?

Ich würde meine Englischkenntnisse im Lebenlauf als verhandlungssicher bezeichenen wollen oder als Sehr Gut. Was ist besser für eine Bewerbung?

Muss man im AC oder Gespräch auch englisch sprechen (spätestens da käme ich in stottern).

Ansonsten habe ich ein 1,7 Notendurchschnitt einer gute Uni und 9 Semester Studiendauer. Praktika u.a. bei mittelständischen WP, da war englisch kein Thema.

oh man.. Du musst davon ausgehen dass Du zumind. kurz auf englisch getestet wirst. Und wenn Du da "sehr gut" oder gar "verhandlungssicher" in den Lebenslauf geschrieben hast, kickst Du Dich selbst ins aus. Schreib doch am besten "gut" und üb vor dem Gespräch noch etwas. Hab ich selbst damals genauso gemacht. Im Job brauch ich Englisch nur wenn ich mal was englisches lesen muss, ist aber auch eher selten.

Also eine Bekannte von mir musste bei PWC eine Präsi auf Englisch halten.

Wenn du verhandlungssicher angibst, bedeutet dies, dass du dich in jeder Situation mit deinem Gegenüber problemlos über das Geschäft unterhalten kannst. Also vorsicht! Wenn deine Kenntnisse nicht prickelnd sind, belege Kurse! Um die Sprache kommste nicht rum.

Eine 4 im Grundkurs in der Schule und dann verhandlungssicher hinschreiben? :D

Beim Interview für das Praktikum bei einem Big4 Unternehmen musste ich mich auch etwas auf Englisch unterhalten. Ich habe die Inhalte einer Seminararbeit erklärt, welche ich geschrieben habe und musste dazu auch Fragen beantworten.
In der Praxis sind viele Texte auf Englisch. IFRS könnte man natürlich auch in der dt. Übersetzung lesen, aber das hat keiner so gemacht. Außerdem musste ich meine Dokumentation auf Englisch machen (inkl. z.B. auch Memos), wenn der Mandant ein Tochterunternehmen einer englischen Mutter ist. Die Mutter wurde dann natürlich von unseren englischen Kollegen geprüft, daher kommt das wahrscheinlich. Intern sind auch viele Vorlagen nur auf Englisch verfügbar. Mein zugeteilter Manager konnte fließend Englisch und musste das auch anwenden, weil er in ständigem Kontakt mit den Prüfern des Mutterunternehmens in Amerika war.

Aber wenn der Rest stimmt, dann wird es nicht an nur mittelmäßigen Englischkenntnissen scheitern. Wenn du allerdings in der Bewerbung lügst und das kommt raus, dann sieht es wohl schlecht aus. Und eine 1,7 an einer Uni plus ein WP-Praktikum passen schon.

Irgendwann musst du sowieso Englisch können und ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, wie man heute ohne sehr gute Englischkenntnisse leben kann :).

Ich bin Big4 Berater.

Grundsätzliche Aussage: Englisch ist einfach lebenswichtig und es wird von jungen Leuten erwartet, dass deren Englisch sehr gut ist. Nicht zwangsläufig verhandlungssicher, aber sehr gut muss es heutzutage sein!

Bei KPMG kommt es sehr darauf an, wo Du eingesetzt bist. Bei mir war es immer hoch relevant, da ich in der Bankberatung bin, u.a. auch in der Bankprüfung war und da geht alles auf Englisch. Jetzt arbeite ich aktuell in einer Investmentbank, da ist ebenfalls alles auf Englisch.

Wenn du aber Commercial Client Prüfer bist und irgendwelche Autohäuser im Taunus prüfst, mag das anders aussehen.

Nix destotrotz: LERNT ENGLISCH!!

Vielen Dank für die Antworten. Das Problem ist natürlich, wenn mir englisch (oder sprachen im allgemeinen) leicht fallen würden, dann hätte ich das ja längst getan. Ich muss mich aber JETZT bewerben und mir geht es eher um die kurzfristige Strategie, dh in der Bewerbung ehrlich sein und riskieren dass man gar nich teingeladen wird oder die Kenntnisse schönen und hoffen dass man im Gespräch damit durchkommt. Natürlich verstehe ich englische Faragen, aber meine Diplomarbeit könnte ich defintiv niemanden auf Englisch erläutern.

Ich vermute ja, dass im täglichen Berufsleben nicht sofort auffällt, dass man weit weg ist von "verhandlungssicher".

Noch ne Frage: Schickt man sein Abizeignis eigentlich mit oder reichen die Uniergebnisse (da würed man die 5 Punkte in Englisch ja sehen)

in welchem bereich in der ib bist du nun tätig?
rewe?
viele grüße

Ich finde nicht, dass man in der Bewerbung lügt, wenn man seine Kenntnisse beschönigt. Letztlich ist es doch schwammig, was "verhandlungsicher" heißt und was gut oder sehr gut nun wirklich bedeutet. Solange man nicht schreibt "Muttersprache" (was objektiv nicht stimmt) ist das Interpretationssache. Wenn es wirklich wichtig wäre, dann würde man das Gespräch auf Englisch halten. macht Mc Kinsey übrigens immer.

Schreib lieber "Englisch ausbaubfähig". Etwas anderes würde bei der Note und dem fehlenden Auslandsaufenthalt einfach nur deine ganze Bewerbung unglaubwürdig wirken lassen.

Ich kenne jemanden, der war einige Jahre bei einer Big4 Prüfungsassistent und der meinte, dass er manchmal einen Bericht in Englisch schreiben musste. Aber der Text musste nicht perfekt sein, weil die immer jemanden hatten, der gut Englisch konnte und die Fehler ausgebügelt hat. Demnach muss man zwar Englisch können, aber es muss eben nicht perfekt sein.

hahahaha...sorry, aber Note 4 in der Schule und dann "verhandlungssicher" oder "sehr gut"? Sorry, da lacht sich jeder Personaler bei den Big4 (und auch sonstwo) einen ab. Wenn du dich bewirbst, sei ehrlich, oder wenn nicht absolut relevant, lass es weg. Aber alles andere fliegt früher oder später auf!

Englisch Note 4 im Abi, da kannste reinschreiben "Basics" oder sowas, aber nicht "sehr gut".

Und wenn du "verhandlungssicher" schreibst, dann solltest du das auch sein, und theoretisch das ganze Interview auf Englisch abhalten können!

Lieber nicht lügen, denn so setzt man dich auch entsprechend ein, wenn alles andere trotzdem stimmt

wer in seinen Bewerbungsunterlagen lügt, kann fristlos gekündigt werden und darf evtl. noch Schadensersatz bezahlen. Nur mal so nebenbei.

Ob man eine Sprache "verhandlungssicher" kann oder nicht, lässt sich Imo schon objektiv beurteilen. Auch "fließend" oder "gut" lässt sich Imo eindeutig abgrenzen. Alles andere würde ich als "ausbaufähig bezeichnen".

Ich musste immer schmunzeln, wenn ich beim Erfassen der Bewerbungen von ausländischen Bewerbern "Deutsche [sic] sehr gut" gelesen habe.

Witzig war auch, wenn ein Bewerber im Lebenslauf angab, dass er Deutsch kann und man ihm dann beim Vorinterview anbot, jemanden ans Telefon zu holen, mit dem er sich kurz auf Deutsch unterhalten konnte und der Kandidat dann sagte, dass man diese Person ja nicht holen sollte und alle möglichen Ausreden brachte, warum gerade jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um seine Sprachkenntnisse zu testen.

Imo sollte man seine Sprachkenntnisse realistisch angeben. Denn nichts lässt sich schneller überprüfen als Sprachkenntnisse. Wenn man übertreibt, macht man sich schnell unglaubwürdig und zum Affen. Das funktioniert höchstens dort, wo in der Belegschaft selbst keine nennenswerten Sprachkenntnisse vorhanden sind und man deshalb auf eine Überprüfung verzichtet.

Schreib doch in die Bewerbung:
Sprachkenntnisse: Deutsch, Englisch
Punkt aus

Und stell dich dann darauf ein, dass beim Bewerbungsgespräch nochmal nachgefragt und du auch etwas auf Englisch reden musst.

Verhandlungssicher ist Verhandlungssicher. D.h. du kannst morgen zu einem Mandanten nach London und ihn prüfen.

"Sehr gut" heißt, dass du dich flüssig über dir bekannte oder allgemeine Themen reden kannst. Dazu gehört auch, dass du fließend über deine Diplomarbeit reden kannst sowie Fragen beantworten kannst.

"Gut" ist wie "Sehr gut", nur dass du ab und an mal ein Wort nicht weißt, aber es intelligent umschreiben kannst. "Gut" ist Leistungskurs Englisch mit 10 Punkten oder Grundkurs mit 12-13 Punkten. Oder Englisch an der Schule mit weniger Punkten, aber an der Uni noch auf dieses Niveau ausgebaut.

"Sehr gut" erreicht man eigentlich nur mit einem Auslandsaufenthalt. Ganz evtl., wenn man zuhause TV nur auf Englisch schaut, im Internet nur in englischen Foren schreibt, englische Bücher liest und nytimes.com statt spiegel.de für Nachrichten benutzt, kann dieses Niveau auch ohne Auslandsaufenthalt erreichen, wobei dann meist die aktiven Sprachkenntnisse am schlechtesten ausgebildet sind.

Du kannst bei Big4 relativ problemlos mit durchschnittlichen Englischkenntnissen anfangen.
Sei halt ehrlich damit, betone aber, dass du gerne lernbereit bist, einfach bisher keine echt Gelegenheit hattest...
ich bin bei KPMG und hab diverse Kollegen, deren English nicht besonders war und die dann alle Regelungen für Englischkurse getroffen haben (z.b. zwei Wochen Malta oder zwei Wochen England, wovon jeweils eine Woche mit eigenem Urlaub "bezahlt" werden muss).
Es können immer individuelle Regelungen getroffen werden, versuch einfach nicht zu bescheissen...

Wenn Du bei einem internationalen Beratungsunternehmen arbeiten möchtest, hast Du zwar mit Deinen fehlenden Englischkenntnissen möglicher Weise ein Problem, (wie übrigens auch mit Deiner dt. Rechtschreibschwäche,) aber ein noch größeres Problem hast Du mit Deiner Unehrlichkeit. Hast Du eigenlich für Dein 1,7'er Abschluss auch hier und da mal betrogen, weil es in bestimmten Situationen gerade mal nicht anders ging?

Ich amüsiere mich immer aufs neue, wenn paar Leute, ob hier oder auch im privaten Umkreis denken, dass EIN AUSLANDSAUFENTHALT dazu dient eine Sprache sehr gut zu sprechen....lol...Das ist eine dreiste LÜGE! Ich selber bin in Osteuropa geboren, mit 11 nach Deutschland gekommen, in England studiert, in Frankreich studiert und in den USA promoviert. Dazwischen war ich in Schweden, China, Japan im Ausland für je einen kurzen Zeitraum. Und ich kann jedem sagen, dass selbst 6 MONATE nicht ausreichen um vernünftig Englsich zu lernen. Das ist quatsch. Man verbessert sich etwas, ist evtl mehr in der aktiven Sprache drin und ein Gespräch wird einem etwas leicherfallen, aber sehr gut ist man nicht. Man ist etwas besser als vor dem Aufenthalt und ist in einem Vorstellungsgespräch weniger überrascht wie jmd. der 5 kein Englisch gesprochen hat. Um die Sprache gut oder sehr gut zu sprechen muss man in einem Land lange studieren, ob BA, MA, Diplom etc. Parallel am Anfang Aufbau-Sprchkurse belegen. Ich habe einen Englisch-LK mit 1 beendet und war 1 Jahr in der 11 in Australien. War in Osteuropa auf einer englischprachigen Schule. Doch richtig GUT englisch habe ich erst mit meinem Studium drüben gelernt. Party mit deutschen Kollegen in San Diego ist KEIN SPRACHLICHER AUSLANDSAUFENTHALT.

PS: Bei den Big 4 ist Sprache nicht der wichtigste Punkt.

ja die osteuropäer tun sich mit dem englisch lernen auch schwerer als wir deutsche.

@ zweiten Beitrag 04.01.2011
ich habe den ersten Beitrag geschrieben. Was für ein Schwachsinn. Ich spreche 7 (!) Sprachen fließend. 5 ohne Akzent. Dazu gehört auch die englische Sprache. Der Unterschied zwischen mir und dem Rest ist, dass ich realistisch bin und nciht abhebe bzw. tatsächlich die Sprachen kann. VIELE DENKEN SIE KÖNNEN ENGLISCH. Ebenso wie viele denken, dass sie nach einem Uni-Abschluss direkt alles z.b. im Bereich WP/Stb können.... In diesem Forum herrscht sowieso eine komische Ansicht. Ich lese immer 1Tier, 2Tier, High-performer, etc. was ist das für eine Scheiße? Das ist alles Labberbacken Theater oder Trolls. Bei den WPs, d.h. Big 4 reicht mittelmäßiges bis relativ schlechtes Englisch aus (ich spreche aus eigener Erfahrung, da der Vater meiner Freundin Partner bei PWC ist). Wichtriger ist es, dass man IRL und Co. vernünftig draufhat. Für paar Präsentation zur Pensionsrückstellungen muss man kein Englisch -Freak sein.

Arbeite seit kurzem bei der KPMG im IT Advisory.
Im Bewerbungsgespräch war das Interview mit den Senior Mng. ganz auf Englisch. Dabei ging es primär um fachliche Fragen zu meiner Diplomarbeit.

In meinem CV habe ich 'sehr gute' Englischkenntnisse angegeben. Diese habe ich mir in einem 5 Mnt. Sprachaufenthalt mit entsprechendem Sprachdiplom angeeignet.

Da zwei Teammitglieder Amerikaner sind, ist Englisch quasi unsere Arbeitssprache. Daran gewöhnt man sich und hat auch die Chance, sein Englisch zu verbessern.

In der Stellenausschreibung stand, dass sehr gute Englischkenntnisse gefordert werden. Bei Kollegen, die nach dem Studium ins Audit bei der KPMG eingestiegen sind, war der ganze Bewerbungsprozess auf Deutsch.

Ratschlag: Bei der Angabe der Englischkenntnisse im CV ehrlich sein, sich selber jedoch keinesfalls unterschätzen.

Eigentlich fast egal wo man langfristig als Wirtschaftsakademiker erfolgreich tätig sein will: ohne Englisch geht's nicht mehr.
Wie wollt ihr Fachtelefonate mit einer ausländischen Niederlassung bspw. führen? Englisch ist auch nicht schwierig und die Schulnote sagt erstmal gar nichts aus. Auch ein kurzer Test im Bewerbungsgespräch kann sich später als Fehleinschätzung noch rausstellen.
Bei einer Big4 kann es zum Beispiel auch sein, dass ihr einfach für die Amis was in Deutschland machen müsst. Da ist von den Instructions über die tägliche Kommunikation (meist dann am Telefon) bis hin zur Dokumentation und Berichterstattung alles auf Englisch!
Und da könnt ihr auch kein halbgares Schulenglisch denen als Bericht geben. Und einen Bericht Korrektur schreiben, das machen Kollegen auch nur 1- 2 mal, wenn es wirklich schlecht ist.
Wenn ihr verhandlungssicher rein schreibt, dann wäre das für mich in der Probezeit ein sehr schneller Kündigungsgrund, wenn man davon weit entfernt ist.
Wenn einer nur gut reinschreibt und sagt, dass es ausbaufähig ist, dann hat er eine Chance, wenn seine Unterlagen sonst ok sind. War zumindest ehrlich. Er sollte sich dann aber sehr, sehr schnell ein verhandlungssicheres Englisch bspw. abends oder am WE aneignen. Dafür gibt es in jeder Stadt Gruppen mit Muttersprachler, wo man reden und sich üben kann.
Eine Frage hierzu mal: Wie habt ihr euer Studium geschafft? Bei uns an der Uni waren damals (und das ist gerade mal 5 Jahre her) fast 90% der Fachartikel in Englisch. Das meiste wissenschaftliche Zeugs wird im Wiwibereich doch in Englisch publiziert.

@ den Gast mit den 7 Sprachen und dessen Vater der Freundin Partner bei PwC sein soll:
Es kommt auf den Bereich an. In unserem Bereich (bei PwC) macht Englisch zum Beispiel 90% der täglichen Arbeit aus. Und glaube mir, wenn du mit Amis oder Engländern direkt auf einem Projekt arbeitest, dann solltest du schon alles verstehen, wenn die normal schnell reden. Die Grammatik ist in der täglichen Sprache ziemlich egal. Wenn du aber am Telefon nicht mehr verstehst, was der andere sagt, oder dich selber nicht ausdrücken kannst, dann wird es bitter.

7 Sprachen akzentfrei sprechen, sorry, da würde ich mal sagen, dass das schlicht und ergreifend gelogen ist oder du an Selbstüberschätzung leidest.
Akzentfrei sprechen nur ganz, ganz wenige, wird aber auch niemals verlangt. Wenn man eine Sprache akzentfrei sprechen will, dann sollte man die Betonung und Grundlagen in den ersten Lebensjahren lernen. Später geht es eigentlich nicht mehr. Lies dir doch hier einfach mal ein paar wissenschaftliche Artikel im Internet durch. Oder denke an ausländische Freunde. Die mögen evtl. eine sehr schöne deutsche Grammatik haben, aber einen leichten Akzent hat jeder, der nicht als Kleinkind die Sprache schon mitbekommen hat. Und 7 Sprachen sind halt etwas viel....
Wenn ich mir dein Schriftdeutsch durchlesen, dann ist das schon mit genug Fehlern durchsetzt, da würde ich sogar mal ein akzentfreies Deutsch in Frage stellen (-;

Zum Schluss, den Vater der Freundin als persönliche Erfahrung auszugeben ist schon etwas vermessen.