Hallo,
ich hab das Gefühl ich hab meine Berufschancen ziemlich hart versaut.
Kurz zu mir : Abi mit 19 Schnitt 2,5
Maschinenbau Studium 1 Semester abgebrochen wegen familiären Problemen.
Ich hatte ein sehr schwieriges familiäres Umfeld weshalb ich erstmal einfach nur Ausziehen musste.
Ich hab mit 20 eine nicht kaufmännische Ausbildung bei einem Dax 30 Unternehmen begonnen und mit 23 mit sehr gut beendet.
Ich hab in dieser Zeit eine Therapie gemacht, Erfahrung gesammelt und mir überlegt wo ich gerne hinmöchte.
Daraufhin hab ich mit 23 ein BWL Studium Studium begonnen an einer relativ kleinen fh.
(Hab kein geld von meinen Eltern bekommen somit musste ich in eine günstige Stadt ziehen mit niedrigen mieten und Semesterbeiträgen).
Werde mein Bachelor mit Anfang 27 haben und würde dann am liebsten gleich anfangen zu arbeiten.
Mein Lebenslauf macht mir jedoch ziemlich große angst.
Ich mach mich die ganze Zeit fertig über die Entscheidungen die ich mit 20 getroffen habe.
Ich meine ein abgebrochenes Studium und eine fachfremde Ausbildung in der Zeit wo andere schon ihren master machen und ich sitze noch im Bachelor mit 26..
Kann man das noch irgendwie retten und hab ich noch eine Chance?

Gar kein Problem. Mein ich absolut ernst.

Mein Lebenslauf:

• Abi mit 20, 1,4.
• 3 Jahre Mathe/Geschichte auf Lehramt - abgebrochen
• 3 Jahre professioneller Online Pokerspieler
• Mit 26 duales Studium angefangen und mit 2,2 abgeschlossen - BWL.

Danach vom Unternehmen übernommen worden in anderem Fachbereich.
Ein Jahr später Projektleitung für eine großes Projekt übernommen.

Seitdem sind weitere 3 Jahre vergangen und ich bin gerade am zweiten Arbeitgeberwechsel dran. Meine Einladungsquote sowohl jetzt als auch beim ersten Arbeitgeberwechsel vor 2 Jahren lag/liegt bei >50%. Aber halt bei ausgewählten Bewerbungen die von der Erfahrung passen.

Aufs abgebrochene Erststudium wurde ich nicht einmal angesprochen.
Auf die Erfahrungen als Pokerspieler schon häufiger aber ausnahmslos positiv (was nicht heißen soll, dass ich nicht kommentarlose Absagen deswegen bekommen habe, weiß ich nur halt nicht).

Fazit: Nicht jedes Unternehmen will absolut geradlinige Lebensläufe aber ich denke mit Mitte 20 sollte man dann langsam mal den roten Faden aufnehmen der sich dann in der Folge durch den CV zieht. Mit Anfang/Mitte 20 kann man aber ruhig das an oder andere ausprobieren. Nimmt dir keiner krumm. Ich finde deinen Lebenslauf absolut in Ordnung.

Interessiert bei DAX 30 keinen.

Konzentriere Dich auf Dich selbst und nicht zu sehr auf andere!

Du hast eine Story zu erzählen, hast Dich durchgebissen - Respekt - und wenn Du Dein Studium vernünftig abschließt sehe ich absolut kein Problem!

Du machst deinen Weg, wo sollen deine Ausschlusfaktoren sein? Überlege dir was du willst, wie man dort hinkommt und mach dich auf den Weg :)

Schließ den Bachelor sehr gut ab und wenn du noch „Karriere“ machen willst, dann qualifizier dich zusätzlich mit bspw. einem CFA oder lerne jetzt schon für nen GMAT und setzt ein guten Master oben drauf!

Ehrlich gesagt klingt das alles mehr als vernünftig und deutlich besser, als es dir scheint. Aus schwierigen Umständen hast du ziemlich viel gemacht, bis auf das (auch objektiv sehr schwere) Maschinenbaustudium alles erfolgreich zu Ende gebracht. Und ein Abbruch im ersten Semester ist auch wirklich kein Beinbruch. Je nach Fachrichtung deiner Ausbildung (technisch?) hast du direkt eine Branche, in der du neben der BWL auch noch inhaltlich Ahnung und Berufserfahrung hast - das hebt dich von anderen Bewerbern ab. Würde mir an deiner Stelle keine großen Sorgen machen. Klar, du wirst einige Bewerbungen schreiben müssen, aber es gibt andere Leute mit deutlich schlechteren Profilen bei besserer Ausgangslage!

Mach einfach ein Praktikum im Herbst oder Winter (also dann wenn die Bewerberquoten aufgrund des laufenden Semesters recht gering sind) bei deinem Wunscharbeitgeber (Bereich ist nicht ganz so entscheidend). Connecte mit dem Team, Networke, sei nett und bring Kuchen mit. Damit bekommst du im Konzern so gut wie jede stelle die du haben willst (habe selber erlebt dass völlig inkompetente Leute Studenten mit Top Profilen vorgezogen wurden weil sie eine interne Empfehlung hatten). Im Konzern zählt persönliches Netzwerk viel mehr als Leistungen oder "Profil"

Dein Profil ist besser als du glaubst, dennoch würde ich erstmal über Praktika den Weg gehen, wie der Vorposter meinte.

WiWi Gast schrieb am 27.05.2018:

Gar kein Problem. Mein ich absolut ernst.

Mein Lebenslauf:

• Abi mit 20, 1,4.
• 3 Jahre Mathe/Geschichte auf Lehramt - abgebrochen
• 3 Jahre professioneller Online Pokerspieler
• Mit 26 duales Studium angefangen und mit 2,2 abgeschlossen - BWL.

Dein Lebenslauf ist auch ein ganz anderer als der vom TE. Du hast ein sehr gutes Abi von 1,4. Du hast Mathe studiert, was auch auf Lehramt extrem Anspruchsvoll ist, auch wenn du es nicht abgeschlossen hast. Du zeigst Risikobereitschaft, eine eigenschaft die viele Unternehmen heutzutage suchen, indem du professionell Online Poker gespielt hast. Du hast ein Studium mit 2,2 abgeschlossen (was bei mir deutlich überdurchschnittlich ist [durchschnitt 2,5]) und das auch noch dual währenddesse du gearbeitet hast, praktische Erfahrung gesammelt hast und den Berufseinstieg somit extrem erleichtert hast. Dein Profil ist optimal zugeschnitten für einen DAX30 Bewerber der nicht den geleckten Lebenslauf hat, ich würde dich auch direkt einstellen. Beim TE geht es sehr um seine Abschlussnote und seine Praktika damit steht und fällt alles. Macht ihm keine Hoffnung, wenn ihr die beiden Sachen noch nicht genau einschätzen könnt. Wie gesagt damit steht und fällt alles, aus ihm kann noch ein top Manager werden oder nur ein einfacher Sachbearbeiter.

WiWi Gast schrieb am 27.05.2018:

Gar kein Problem. Mein ich absolut ernst.

Mein Lebenslauf:

• Abi mit 20, 1,4.
• 3 Jahre Mathe/Geschichte auf Lehramt - abgebrochen
• 3 Jahre professioneller Online Pokerspieler
• Mit 26 duales Studium angefangen und mit 2,2 abgeschlossen - BWL.

Danach vom Unternehmen übernommen worden in anderem Fachbereich.
Ein Jahr später Projektleitung für eine großes Projekt übernommen.

Seitdem sind weitere 3 Jahre vergangen und ich bin gerade am zweiten Arbeitgeberwechsel dran. Meine Einladungsquote sowohl jetzt als auch beim ersten Arbeitgeberwechsel vor 2 Jahren lag/liegt bei >50%. Aber halt bei ausgewählten Bewerbungen die von der Erfahrung passen.

Aufs abgebrochene Erststudium wurde ich nicht einmal angesprochen.
Auf die Erfahrungen als Pokerspieler schon häufiger aber ausnahmslos positiv (was nicht heißen soll, dass ich nicht kommentarlose Absagen deswegen bekommen habe, weiß ich nur halt nicht).

Fazit: Nicht jedes Unternehmen will absolut geradlinige Lebensläufe aber ich denke mit Mitte 20 sollte man dann langsam mal den roten Faden aufnehmen der sich dann in der Folge durch den CV zieht. Mit Anfang/Mitte 20 kann man aber ruhig das an oder andere ausprobieren. Nimmt dir keiner krumm. Ich finde deinen Lebenslauf absolut in Ordnung.

ICh zocke auch poker, lass mal connecten!

WiWi Gast schrieb am 28.05.2018:

ICh zocke auch poker, lass mal connecten!

Danke für das Angebot aber ich spiele seit 2011 quasi gar nicht mehr. Von 100 auf 0. Nachdem ich drei Jahre extrem viel gespielt habe hatte ich danach einfach die Schnauze voll :D
Spiele seitdem nur noch mit Freunden ab und zu und war mal ne Woche in Vegas aber online bin ich komplett raus.

@Anderer Poster eins weiter vorne: Danke für das Lob! Freut mich natürlich zu lesen.
Ich wollte damit gar nicht sagen, dass mein CV und der des TE gleich sind - beide sind aber ungewöhnlich und wir beide waren spät dran mit dem Bachelor. Ich nochmal später als er. Bei mir war das kein Problem und das wird bei ihm auch keines sein (Wenn er das Studium jetzt einigermaßen erfolgreich abschließt natürlich). Sein Abi ist schlechter aber seine Ausbildung war sehr gut und wenn die Noten jetzt passen wirds am Abi nicht scheitern. Da bin ich mir sehr sicher.

Von daher muss er sich natürlich rein hängen aber die Sorge, dass er sich bereits jetzt alles verbaut hat kann man ihm meiner Meinung nach guten Gewissens nehmen.

Lebenslauf ist nicht so mies, du musst es nur hinkriegen weiter zu signalisieren, dass du jetzt die Kurve bekommen hast. Heißt: gezielt Praktika machen und dir einen roten Faden bauen.

WiWi Gast schrieb am 27.05.2018:

Gar kein Problem. Mein ich absolut ernst.

Mein Lebenslauf:

• Abi mit 20, 1,4.
• 3 Jahre Mathe/Geschichte auf Lehramt - abgebrochen
• 3 Jahre professioneller Online Pokerspieler
• Mit 26 duales Studium angefangen und mit 2,2 abgeschlossen - BWL.

Danach vom Unternehmen übernommen worden in anderem Fachbereich.
Ein Jahr später Projektleitung für eine großes Projekt übernommen.

Seitdem sind weitere 3 Jahre vergangen und ich bin gerade am zweiten Arbeitgeberwechsel dran. Meine Einladungsquote sowohl jetzt als auch beim ersten Arbeitgeberwechsel vor 2 Jahren lag/liegt bei >50%. Aber halt bei ausgewählten Bewerbungen die von der Erfahrung passen.

Aufs abgebrochene Erststudium wurde ich nicht einmal angesprochen.
Auf die Erfahrungen als Pokerspieler schon häufiger aber ausnahmslos positiv (was nicht heißen soll, dass ich nicht kommentarlose Absagen deswegen bekommen habe, weiß ich nur halt nicht).

Fazit: Nicht jedes Unternehmen will absolut geradlinige Lebensläufe aber ich denke mit Mitte 20 sollte man dann langsam mal den roten Faden aufnehmen der sich dann in der Folge durch den CV zieht. Mit Anfang/Mitte 20 kann man aber ruhig das an oder andere ausprobieren. Nimmt dir keiner krumm. Ich finde deinen Lebenslauf absolut in Ordnung.

Ähnlicher Fall bei mir. Ich habe ebenfalls professionell online Poker gespielt. 3-4 Jahre lang und nebenbei mein Studium
Wirtschaftsingeneurwesen abgebrochen nach 5 Semestern.
Anschließend bwl studiert und meinen Abschluss 1.7 mit 27 Jahren nachgeholt.

Ich merkte leider schon, dass ich keine Chance auf die ganz guten einstiegsjobs hatte, allerdings ist auch entscheidend was danach passiert.
Ich hatte aber bis dato online poker nie in meinem CV angegeben. Dachte, dass ich dadurch meine Chancen noch weiter reduziere?!

WiWi Gast schrieb am 30.05.2018:

Ich hatte aber bis dato online poker nie in meinem CV angegeben. Dachte, dass ich dadurch meine Chancen noch weiter reduziere?!

Auf keinen Fall weglassen, immer mit rein.

Als ich vor 2 Jahren meinen letzten Job bekam hat mir der Chef im Vorstellungsgespräch explizit gesagt, dass das Online Poker einer der Hauptgründe für die Einladung war. Er war zwar selbst keine Pokerspieler aber fand das so spannend, dass er sich unbedingt darüber unterhalten wollte - hab den Job bekommen.

In meiner aktuellen Bewerbungsrunde hatte ich bisher drei Vorstellungsgespräche. In allen drei haben die Gesprächspartner das Thema angesprochen, in allen drei ging war es ein Mix aus Neugierde und Lob aber ehrlich gesagt auch kein Hauptthema. Zwei Minuten drüber geredet, weiter zum nächsten Punkt.

Da ist meine persönliche Erfahrung sehr eindeutig. Außerdem lässt sich damit der Abbruch des Erststudiums erklären - wahrheitsgemäß.

Es gibt absolut nichts schlechtes an deinem Lebenslauf auszusetzen. Gar nichts. Eine abgeschlossene Ausbildung ist immer gern gesehen, egal in welche Richtung genau, du hast einen richtigen Beruf gelernt, Erfahrungen gesammelt und das in einem Dax30 Unternehmen. Ein abgebrochenes Studium hat jeder zweite in seinem Lebenslauf - ich kann deine Ängste und Sorgen nachvollziehen, sie sind aber vollkommen unbegründet. Und letzten Endes kann man Karriere nie planen, es wird jemanden immer in andere Richtungen ziehen, auch Vorstände haben etwas studiert und machen komplett etwas anderes. Ich selbst habe beim OEM (Automotive) gearbeitet - es sind Leute mit Fahrzeugtechnik-Studium und 12 Jahre Tätigkeit dann ins Marketing gewechselt. Als Student sieht man das nur so wahnsinnig ernst.

Ich verspreche dir, dass dich das abgebrochene Studium nicht verfolgen wird. Wenn du eingeladen wirst und dazu gefragt wirst, dann nur weil der andere sich dafür interessiert oder eben deine Stressresistenz testen will. Wenn du dir dann im Gespräch Vorwürfe machst, ist das fatal. Wenn du dazu stehst, dass du in andere Richtungen gehen wolltest oder offen zugibst dass du dich damit falsch entschieden hast, und mit deinem neuen Studium diesen Fehler korrigiert hast, wird das nur positiv rüber kommen. Für Fehler gerade zu stehen ist eine Kompetenz, die von Unternehmen erwartet wird.