Hallo Leute,

kann mir jemand tipp geben, wie man Studiumabbruch im Lebenslauf gut kaschieren kann oder im VG gut erklären kann?

Habe BWL-Diplom in Russland gemacht (1999), in Deutschland vor 7 Jahren angefangen wieder zu studieren(da mein Studium nicht vollständig annerkant war); da ich mein Studium selbst finanzieren musste, hat es sich in Länge gezogen.....dann habe ich Studium abgebrochen und Master mit Osteuropa-Schwerpunkt gemacht (was bekanntlich nur 4 Semester dauert, und dazu noch Stipendium bekommen).

Im Verlauf des Studiums habe Erfahrungen in Marketing, Vertrieb, Export, Eventmanagment, Entwicklungshilfeorganisation gemacht auch mit Verantwortung etc....

Seit 3 Monate schreibe ich fleissig Bewerbungen....1 VG-erfolglos, bei dem der Personaler mich wegen Studiumabbruch ausgepickst hat.....

Frage: habe ich nun wegen Studiumabbruch gar kein Chance auf dem Markt??????

Du hast nicht geschrieben, wie alt Du bist und in welchem Bereich Du dich bewerben willst. Der Beschreibung nach hätte ich Dich auf 1974-1977 geschätzt. Dann wärest Du mindestens 30 Jahre alt. Es ist natürlich generell ein Problem, wenn man sich in diesem Alter zum ersten Mal auf den Arbeitsmarkt begibt und bis dahin "nur" studiert hat.

An Deiner Stelle würde ich versuchen, bereits im Anschreiben v.a. die praktischen Erfahrungen in den Vordergrund zu stellen. Ich denke, damit punktest Du besser als mit den Studiumsdaten. Außerdem würde ich Dir raten, die Selbstfinanzierung des Studiums nicht als "Ausrede" anzuführen, wenn man Dich danach fragt. Du schiebst das Problem damit nämlich von Dir weg auf einen äußeren Umstand, und das klingt nicht so schön.

Prinzipiell wird es schwierig sein, einen Studiumsversuch zu "kaschieren". Vielleicht ist es auch gar nicht nötig. Man sollte zu den Dingen stehen, die einem widerfahren sind. Die meisten Menschen lernen aus solchen Problemen und machen es beim zweiten Mal besser. Du solltest zu zeigen versuchen, dass das auch bei Dir der Fall war.

Hallo DAK-Einkäufer,

Danke für deine Antwort. Ich bin 30. Es ist nicht so, dass ich erst jetzt mich auf dem Arbeitsmarkt begebe, ich habe all die Jahre versucht mich zu bewerben und habe die Tätigkeiten angenommen (leider nur Praktika und stud.Tätigkeit) in der Hoffnung dadurch eine feste Einstellung zu bekommen (es wurde manchmal versprochen). Dies ist immer auf Kosten des Studiums abgelaufen, da für mich die praktische Erfahrungen (nach meinem BWL-Studium in Ru.) immer vordergrundig waren. Auch im Lebenslauf liste ich erstmal meine prakt.Erfahrungen auf, erst dann die Studiums..... Auf die Frage wegen Studiumabbruch habe ich am VG so geantwortet: "Ich bin eigentlich nicht ein Mensch, der gleich aufgibt und ich habe mit gutem Willen versucht mein Studium und meine praktische Tätigkeiten gut unter einem Hut zu bringen." ...... Beim letzten VG hatte ich Eindruck, dass der Personaler mein Studiumabbruch extra ausgesucht hat, um mich nieder zu trampeln, da meine Qualifikationen an sich sehr gut zu der ausgeschriebenen Stelle passten, aber entsprechend bezaheln wollte er nicht.......Dann hat er mir Gehalt angeboten, was Praktikantengehalt entspricht....

Mal gucken, wie es weiter geht. Nochmal mich ausbeuten zu lassen für die Hoffnung "vielleicht angestellt zu sein", will eigentlich nicht.

Danke für Deine Antwort

Hallo,

Du hast einen Anspruch auf eine faire Behandlung und einen realistischen Ausblick auf Deine Chancen. Ich weiß nicht, wie genau Deine Gespräche verlaufen sind. Vielleicht wollte der Personaler aber auch nur wissen, ob er mit dem Thema Studiumsabbruch einen wunden Punkt bei Dir erwischt, auf den Du überreagierst oder aus dem Du nichts gelernt hast? Immerhin hatte er Dich zu einem Gespräch eingeladen, Interesse bestand also. Vielleicht hat er Dich ja sprechen wollen, um zu sehen, welcher Typ Mensch sich hinter diesem Lebenslauf verbirgt? Unter Umständen ja jemand, den all das zielstrebig und konsequent hat werden lassen.

Weiterhin viel Erfolg!

An DAX-Einkäufer:

"Vielleicht hat er Dich ja sprechen wollen, um zu sehen, welcher Typ Mensch sich hinter diesem Lebenslauf verbirgt? Unter Umständen ja jemand, den all das zielstrebig und konsequent hat werden lassen."

Genau so werde ich mich auch präsentieren. Im übrigen: habe am Do. die Einladung zum Vorstellungsgesrpräch bei meinem Traum-Arbeitgeber (politische Stiftung). Und gehe mit Gefühl hin, für die Dinge, die ich bisher im Leben gemacht habe zu stehen. Von einer Kollegin (die da bereits arbeitet) habe gehört, dass man da eigentlich auf die Persönlichkeit Wert legt, und nicht auf "lückenlose Lebensläufe".

Mal gucken!