Erfahrungsbericht Masterarbeit – Teil 1: Vorbereitung & Recherche

"Klasse Thema!", schießt es mir durch den Kopf. Was ich noch nicht weiß: Die Komplexität des Themas wird mich an den Rand der Verzweiflung bringen.

Die Vorbereitungen
Zuerst einmal gilt es sich mit der Fachbereichsbibliothek vertraut zu machen. Bereits eine Woche vor der Themenausgabe nehme ich mir eine fertige Diplomarbeit und versuche, mit den verschiedenen Katalogen die Standorte der Quellen ausfindig zu machen. Der Umgang mit dem OPAC erfordert doch ein wenig Übung. Nach einer Woche bin ich in der Literaturrecherche fit. Das »Go!« kann kommen. Ich stehe in den Startblöcken.

 

Der Countdown läuft
In der Schlange beim Prüfungsamt bin ich der Nächste. Wie lautet wohl das Thema? Ich hatte erst vor kurzem gehört, dass ein Thema innerhalb einer bestimmten Frist zurückgegeben werden kann. Ob da was dran ist? Abrupt werde ich aus meinen Gedanken gerissen: »Der Nächste bitte!«

Das Thema
»Management von Angebotskomplexität - dargestellt am Beispiel der Deutschen Bahn AG«, ich war begeistert. »Klasse Thema«, schießt es mir durch den Kopf. Als regelmäßiger Bahnfahrer weiß ich, dass die Bahn als Beispiel für eine komplexe Angebotsstruktur durchaus gut gewählt ist. Was ich noch nicht weiß: Die Komplexität des Themas wird mich noch an den Rand der Verzweiflung bringen.

Die Recherche
Nach der Themenausgabe im Prüfungsamt nehme ich den direkten Weg zur Fachbereichsbibliothek der Wirtschaftswissenschaften. Fieberhaft durchkämme ich sämtliche Kataloge, das Internet und zahlreiche Handbücher.

Als Ausgangspunkt meiner Literaturrecherche wähle ich die Schlüsselworte meines Themas. Es gilt zuerst zu klären:

• Was ist Management?
• Was ist Komplexität?
• Was ist ein Angebot?

Der Themenkontext ist »Dienstleistung und Verkehrdienstleistung«

• Was ist eine Dienstleistung?
• Was ist eine Verkehrdienstleistung?
• Was kennzeichnet die Bahn?

Handbücher – Der Schlüssel zur schnellen Recherche
Zu weiteren Schlagworten gelange ich über ein Wirtschaftslexikon. In den Handbüchern des Marketing, des Controlling, der Betriebswirtschaftlehre (BWL) und der Dienstleistung stoße ich auf kurze Abhandlungen meiner Schlüsselbegriffe. Sehr ergiebig sind auch die Literaturverzeichnisse dieser Abhandlungen. Dort befinden sich zudem Hinweise auf die Basisliteratur und einige sehr aktuelle Fachartikel.

Wer nicht fragt, bleibt dumm
Mittags in der Mensa treffe ich Christoph. Er steht gerade vor den letzten Examensklausuren und hat die Diplomarbeit bereits hinter sich. Bei einem gemeinsamen Brainstorming schreibe ich drei Servietten mit Notizen voll. Man merkt, dass er schon ein »alter Hase« ist. Seine Anregungen sind sehr hilfreich. Vielleicht sollte ich noch ein paar andere Bekannte interviewen.

Abends um 22 Uhr schließt die Bibliothek - zum Glück! Ich trete mit etwa 60 bis 70 Quellenangaben den Heimweg an. Eine gute Ausbeute! Morgen werde ich prüfen, welche der Bücher in unserer Bibliothek verfügbar sind.

Eine Woche später
Nach drei Tagen ist bereits die erste Seite geschrieben. Sogar an den Formulierungen wurde bereits gefeilt. Wie sich später herausstellt, leider am Thema vorbei. Schade auch!

Den nächsten Schreibversuch unternehme ich erst in der fünften Woche. Vor lauter Eifer habe ich in den ersten Tagen viel zu viel Literatur zusammengesucht. Jetzt hilft nur der Schritt zurück. Ich durchforste die Literaturverzeichnisse der besten fünf oder sechs Quellen erneut und finde davon ausgehend weitere themennahe Literatur. Hätte ich doch gleich den Weg über die Literaturverzeichnisse gewählt!

Hinweis:
Eine Serie zur Gestaltung eurer Diplomarbeit mit Word findet ihr hier