Leitfaden Bachelorarbeit 3: Themenwahl
Der Leitfaden Bachelorarbeit stellt die einzelnen Schritte zur Anfertigung einer Abschlussarbeit vor. Der Teil 3 widmet sich der Themenwahl und gibt Tipps zum Eingrenzen der wissenschaftlichen Fragestellung.
Themenwahl
Die Einflussmöglichkeiten bei der Auswahl des Diplomarbeitsthemas sind von Uni zu Uni unterschiedlich. Häufig werden Themen einfach zugeteilt, ohne dass der Diplomand oder die Diplomandin Einfluss nehmen kann.
Sollte aber doch die Möglichkeit bestehen, das Thema mitzubestimmen oder sogar selbst eines vorzuschlagen: das Thema so wählen, dass man sich die Arbeit soweit wie möglich erleichtert und/oder seine Chancen zum Berufseinstieg verbessert. Ein interessantes Thema mit Bezug zum Wunschunternehmen ist nämlich nicht selten eine Eintrittskarte zum Job.
- Je aktueller ein Thema, desto mehr Chancen hat man bei der Stellensuche.
- Praxisorientierte Themen haben Vorteile gegenüber theoretischen.
- Am besten ein Thema wählen, mit dem man im Verlauf des Studiums schon einmal zu tun hatte, das erleichtert das Einarbeiten.
- Am wichtigsten überhaupt: ein Thema wählen, das einen interessiert.
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Themenspezifizierung
Hat man ein Thema gefunden, sollte man auch die Fragestellung geschickt wählen:
- Das Thema so eingrenzen, dass die Arbeit überschaubar und in der vorgegebenen Zeit zu schaffen ist.
- Es muss genügend Quellenmaterial vorliegen (vorher überprüfen). Besonders bei Arbeiten, die sich auf statistisches Material stützen, sollte vorher abgeklärt sein, dass man auch drankommt.
- Es darf zu einem Thema nicht zuviel, aber auch noch nicht zuwenig geschrieben worden sein. Ist schon ein Haufen Literatur vorhanden, wird man erstens sehr viel lesen müssen und zweitens kaum noch zu originellen Ergebnissen kommen. Gibt es kaum Literatur, muss man zuviel Grundlagenforschung betreiben. Auch das kostet Zeit und Mühe.
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Wenn das Thema zugewiesen wirdWer an der Themenfindung mitwirken kann, bedarf keiner gesonderten Motivation. Die Fragestellung ist für ihn oder sie von vornherein der Untersuchung wert, und man geht mit einem gewissen Vorwissen an die Aufgabe. Das spart Zeit und Kraft.
Wird das Thema zugewiesen, sollte man alles, was irgendwie vorher erledigt werden kann, schon erledigen:
- Literatur zum wissenschaftlichen Arbeiten konsultieren
- sich mit der Bibliothek und anderen Recherchemöglichkeiten vorab vertraut machen
- eine Formatvorlage für die Diplomarbeit erstellen usw.
All dies sind Dinge, die später unnötig Zeit beanspruchen. Und davon hat man nicht viel: Man muss sich ja erst ins Thema einarbeiten.
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Selbstmotivation
Wer ein Thema zugewiesen bekommt, muss es erst als eigenes »annehmen« und dann möglichst schnell mit der Recherche starten. Eine mögliche Reaktion ist zunächst einmal Abwehr: »Warum muss ich so ein langweiliges Thema abkriegen? Dazu fällt mir überhaupt nichts ein.« Dass dies keine gute Startposition ist, liegt auf der Hand. Die folgenden Überlegungen können helfen:
- Welchen Bezug habe ich zu dem Thema, und sei er noch so entfernt?
- Kenne ich jemanden, der schon einmal mit etwas Ähnlichem zu tun hatte?
- Aus welchem Grund hat der Prüfer sich das Thema »ausgedacht«? Gibt es vielleicht einen aktuellen Bezug, der das Ganze doch noch interessant macht?
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Unser Rat: Seht das Ganze als Chance an. Noch aus dem langweiligsten Thema lassen sich interessante Aspekte gewinnen. Das sieht man oft nicht sofort. Aber je mehr man sich bei der Arbeit zum Experten entwickelt, je mehr man ein Thema durchdringt, desto mehr spannende Facetten fallen einem auf.