Leitfaden Bachlorarbeit 8: Gliederung und Exposé
Der Leitfaden Bachlorarbeit enthält zahlreiche Tipps, die das Arbeiten bei der Anfertigung einer Abschlussarbeit erleichtern. Der Teil 8 befasst sich mit der inhaltlichen Gestaltung und beginnt mit der Gliederung und dem Exposé.
Gliederung und Exposé
Parallel zur Quellenerfassung und -auswertung verläuft die Erstellung der Gliederung bzw. des Exposés. Materialsammlung und Gliederung stehen in einer Wechselbeziehung zueinander: Mehr Material erweitert die Gliederung, die Herstellung logischer Bezüge in der Gliederung gibt Anlass zu weiterer Quellensuche.
Die Gliederung sollte den Argumentationsverlauf widerspiegeln und ist damit das Rückgrat der Arbeit. Wer hier einige Mühe aufwendet, spart hinterher viel Zeit, denn die Relevanz des ermittelten Materials lässt sich sehr viel leichter bewerten.
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Gliederungsarten
Die Gliederung ist Grundlage des späteren Inhaltsverzeichnisses der Arbeit. Es gibt verschiedene Formen der Untergliederung eines solchen Verzeichnisses, die sich aus den Vorgaben des Themenstellers oder der Prüfungsordnung ergeben.
Es bietet sich an, bereits bei der Erstellung der Grobgliederung mit der vorgegebenen Unterteilung zu arbeiten, das spart später viel Zeit.
Beispiele für Untergliederungen (nach Theisen)
Nummerische Untergliederung
1. Abschnitt
1.1 Kapitel
1.1.1 Unterkapitel
1.1.1.1 Unterpunkt
Eine solche vierfache Verzweigung sollte das Maximum sein, sonst wird es unübersichtlich, und man bekommt auf jeder Seite eine neue Überschrift.
Alphanummerische Untergliederung A. Abschnitt
I. Kapitel
1. Unterkapitel
a. Unterpunkt
Auch hier sollte die vierfache Verzweigung ausreichen.
Wichtiger als das Gliederungsverfahren ist, dass die Hierarchieebenen konsistent sind. Das heißt, es muss klar sein, was ein übergeordneter Gesichtspunkt ist und was ein untergeordneter. Mit anderen Worten: Die Themen einer Hierarchieebene müssen wenigstens annähernd dieselbe Relevanz aufweisen. In einer Gliederung
- 1. Einleitung
- 2. Thema 1
- 3. Thema 2
- 4. Thema 3
- 5. Schluss
kommt den Themen 1 und 2 dieselbe Wichtigkeit zu. Der Punkt 2.2 behandelt dann ein Unterthema des Themas 2. Die untergeordneten Gesichtspunkte müssen jeweils etwas zur Klärung des übergeordneten Gesichtspunktes beitragen.
Wichtig:
- Ein Abschnitt oder ein Kapitel darf nur dann unterteilt werden, wenn es mehr als einen Unterpunkt gibt.
- Kapitel und Unterkapitel dürfen nie die gleiche Überschrift tragen.
- Kein Abschnitt oder Kapitel darf den Titel der gesamten Arbeit tragen.
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Das Exposé
Beginnt sich eine Gliederung abzuzeichnen, sollte man sie mit dem Themensteller besprechen. Dies sollte allerdings nicht in der Form geschehen, dass man lediglich die Gliederung als solche vorlegt. Vielmehr sollte man nun beginnen, die ersten Erkenntnisse und den schon erkennbaren Verlauf der Argumentation in Worte zu fassen, sprich: ein Exposé zu erstellen.
Ein Exposé fasst die Kernpunkte der Argumentation zusammen. Man kann ein Exposé mit einem Abstract vergleichen, nur dass es im Unterschied zu diesem vor dem endgültigen Text entsteht.
Die Erstellung eines Exposés zwingt zum Formulieren, und das ist insbesondere für diejenigen günstig, die mit der Angst vorm weißen Blatt zu kämpfen haben.
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Exposé präsentieren
Zur Präsentation des Exposés beim Themensteller gehört zwingend, dass man es ihm im Vorhinein zukommen lässt, ebenso wie die Gliederung. So hat man wenigstens eine reelle Chance, dass der Prof bzw. sein Assistent sich fünf Minuten mit dem beschäftigt, was man bereits zu Papier gebracht hat. In der Sprechstunde ist es zu spät, um diese fünf Minuten Aufmerksamkeit zu erlangen.
Bei der Erstellung eines Exposés ist vor allem Problematisierung wichtig, damit es etwas zum Diskutieren gibt. Thesen können als Fragen formuliert werden, auf die man in der Sprechstunde gemeinsam eine Antwort sucht.
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