Mündliche Prüfung 3: Verhalten in der Prüfung
Tipps für die mündliche Prüfung
Prüfungsangst
Körperliche Angstreaktionen in Leistungs- und Prüfungssituationen sind völlig normal, weil es sich um persönlich bedeutsame Gelegenheiten handelt, die noch dazu von den Betroffenen niemals völlig kontrollierbar sind. Die Kunst besteht darin, diese ganz natürliche Tatsache einfach zu akzeptieren. Die Angst und innere Aufregung in Leistungssituationen ist für andere Menschen meistens ohnehin nicht so deutlich erkennbar, wie man glaubt.
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Kleidung
Die Kleidung bei der mündlichen Prüfung sollte deutlich machen, dass man dem Prüfer und dem Abschluss der Hochschule Respekt entgegenbringt. Mit Duckmäusertum hat dies nichts zu tun. Die Prüfer zeigen schließlich durch ihre Kleidung auch Respekt vor dem Prüfling und ihrer Aufgabe, die fachliche Eignung zu testen. Wer in Turnschuhen und Jeans kommt, signalisiert, dass er bzw. sie die Prüfung nicht für besonders wichtig erachtet. Wenn es um eine enge Entscheidung zwischen zwei Notenstufen geht, kann der saloppe Auftritt leicht den entscheidenden Ausschlag geben.
Der Blackout
Wer sich morgens durch Süßigkeiten oder einen stark gezuckerten Kaffee eine hohe Dosis Zucker zuführt, ist eine Stunde lang topfit. Dann gibt es einen rapiden Energieabfall, denn der Körper erwartet, dass sehr viel Nahrung zugeführt wird, und schüttet entsprechend viel Insulin aus. Es kommt zu einer zunehmenden Unterzuckerung - die Folge sind Prüfungs-Blackouts.
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Sollte es doch zu einem Blackout kommen, sollte man immer versuchen, die Initiative zu behalten. Am besten ist es zu artikulieren, dass man gerade einen Blackout hat, und um eine kurze Auszeit zu bitten oder zu fragen, ob man das Fenster kurz öffnen darf.
Typische Fehler vermeiden
- Laut und deutlich sprechen - am besten ist es, die Prüfungssituation vorher mit Studienkollegen zu simulieren.
- Unwissenheit nicht rechtfertigen, das geht nur von der Prüfungszeit ab
- Frage nicht verstanden: In der Prüfung ist Nachfragen durchaus angebracht, sofern etwas nicht eindeutig ist. Auf keinen Fall nicht einfach nichts sagen, sonst hält der Prüfer das Schweigen für ein Zeichen fehlenden Wissens.
- Bei der Frage nicht genau zugehört: Wenn man eine Fragestellung nicht ganz mitbekommen hat, sollte man um die Wiederholung der Frage bitten.
Laut gedacht!
Zumeist vollziehen sich in den Sekunden, in denen man angestrengt nachdenkt, die wertvollsten Prozesse. Diese können dem Prüfer Aufschluss über wesentliche Fähigkeiten wie analytisches oder vernetztes Denken und strukturiertes Vorgehen geben.
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Soll ich mich melden, wenn mir eine Antwort einfällt, aber ein anderer dran ist?
Wenn überhaupt, dann sehr dezent. Auf keinen Fall mit den Armen fuchteln und mit den Fingern schnalzen. Normalerweise gilt es als störend und als unfair, wenn sich der Nebensitzer dazwischendrängt. Am besten Blickkontakt suchen und die auf dem Tisch liegende Hand leicht anheben, um zu signalisieren, dass man die Antwort weiß.
Die Steilvorlage - mit überlegten Schlüsselwörtern enden!
Die Beantwortung einer Frage kann auch mit vorher überlegten Schlüsselwörtern enden, die eine mögliche Fragestellung des Dozenten provozieren. Dabei ist zu beachten, dass diese Begriffe zum letztgenannten Aspekt passen und wirklich in ein Thema münden, das sicher beherrscht wird. Sonst wird aus dem Doppelpass mit dem Prüfer schnell ein Eigentor.