Faulheit ist ein sehr subjektiv belegter Begriff. Da versteht jeder etwas leicht anderes darunter. Du hast es folgendermaßen beschrieben:
"Meine Faulheit stellt sich dadurch immer da, dass ich Aufgaben nur halbherzig und unkonzentriert erledige und dann halt oft Flüchtigkeitsfehler passieren."
Es kommt darauf an, wie sehr du dich für die Aufgabe motivieren kannst. Wenn du nocht motiviert bist, dann erledigst du die Dinge eben halbherzig.
"...vllt ähnlich drauf waren und dann irgendwann den Schalter umgelegt bekommen haben und mich an ihren Erfahrungen teilhaben lassen können!"
Ich kann dir meine Story erzählen. Nach dem Abi Ausbildung angefangen, nach 4 Wochen aber geschmissen, da ich gemerkt habe, dass zu dem Zeitpunkt eine Ausbildung absolut nichts für mich ist. Zulassungsfreien BWL-Platz bekommen, dazu einen Platz im Wohnheim und dann begannen die rückblickend sinnlosesten 3 Jahre meines Lebens. Ich habe mich in meinem Wohnheimzimmer eingebunkert, teilweise ein Semester lang keine 5 Mal an der Uni gewesen, nur zum Mittagessen in die Mensa gegangen, als "Highlight" mal eine Woche am Stück nicht aus dem Zimmer gegangen. Was habe ich gemacht? TV geschaut und PC gespielt, ab und an ein Buch gelesen. Sonst rein gar nichts. Null. "Gelebt" habe ich nur am Wochenende, wenn ich zu Eltern/Freunden gefahren bin. Prüfungen bestanden, und zwar nur durch Bücher wälzen zuhause. Nach dem Vordiplom habe ich mir überlegt, ob ich diese Art von Leben weitere 3-4 Jahre durchmachen will oder ob sich jetzt was ändern sollte. Mich also für eine andere Uni beworben (andere Stadt) und genommen worden. 2 Tage überlegt, Angebot angenommen. Also stand ich mit 24 das erste Mal auf eigenen Beinen, in einer bis dato fremden Stadt, null Kontakte vor Ort, keine Wohnung. Einfach nichts. Seit diesem Moment (ich erinnere mich daran als ob es gestern wäre) hat sich mein Leben geändert. In jeglicher Hinsicht. Warum? Weil ich es wollte. Neue Menschen kennen gelernt, eine gute WG gefunden und an der Uni in weiteren 4 Jahren keine 5 Vorlesungen / Übungen verpasst. Einfach extrem motiviert.
Das alles ist einige Zeit her. Nach 2 beruflichen Stationen habe ich eine neue (meine aktuelle) Stelle gefunden und bin wieder in einer neuen Stadt gelandet. Ich habe einen Kollegen getroffen, der wie ich, früher mal Tennis gespielt hat. Also sind wir in der neuen Stadt durch die Vereine getingelt und haben einen neuen Club gesucht. Der Kollege ist irgendwann abgesprungen vom Tennis und ich habe es auch bleiben lassen. Dann ist mir ein Jahr später wirklich bewusst geworden, wie gerne ich Tennis spiele. Und dann bin ich nochmal losgezogen und habe mir einen Verein gesucht. Alleine. Ich habe Trainerstunden genommen und an Turnieren teilgenommen. Ich hatte ein Ziel, wie viele Punkte ich in dieser Saison sammeln will. Das führte dazu, dass ich jedes erdenkliche Turnier mitgespielt habe. Teilweise sonntags um 06 Uhr aufgestanden, um 2h im Auto zu einem Turnier zu fahren. Weil in der Gegend keines war. Und ich die Punkte einfach haben wollte.
Jetzt die Frage an Dich: Wie sehr willst du das Studium packen?
P.S.: Ein Studium hat wenig mit Fenster putzen zu tun. Gammeln / Zocken ist völlig in Ordnung, wenn der Fokus stimmt und du weißt, wann es im Studium drauf ankommt. Ich habe leute gesehen, die waren morgens von 8 bis abends um 22 Uhr an der Uni. Übungen / Tutorien / Lerngruppen / Bibliothek usw. Die wurden exmatrikuliert, weil sie Prüfungen nicht bestanden haben. Ich habe wochenlang nur PC gezockt und TV geschaut, aber ich wusste, wann es drauf ankommt und konnte dann genauso wochenlang nur für die Uni Gas geben. Mein aktueller Boss im Büro hat mal gesagt "Work smarter, not harder." An der Uni / im Beruf kommt es zum Großteil auf die Ergebnisse an. Wenn diese stimmen kannst du nebenher gammeln und faulenzen soviel zu willst. Du musst halt einfach wissen, wann es drauf ankommt.
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