Das Beispiel kann ich nachvollziehen und könnte auch mehrheitlich so sein. Ich hab bestimmt schon 1000 mal gehört und gelesen: "FH ist Praxisorientierter und Uni sinnvoll wenn man in die Forschung will". Ich kann nur aus meinen Erfahrungen aus dem Bereich WING sprechen:
Ich war für Bachelor und Master an einer TU. Zum Master kamen einige Leute mit FH-Bachelor dazu. Die meinten auf die Frage, ob sie den Stoff schwieriger fänden als vorher alle, dass das Niveau sehr ähnlich ist.
Im Master gab es (anders als im Bachelor) bei vielen Kursen praktischere Aufgaben (bspw. konkretes Arbeitssystem erstellen, Präsentationen erstellen und halten, Innovationspotentiale ausarbeiten etc. Alle diese Aufgaben in Gruppenarbeit, meistens zugeloste Gruppen.
Alle meine Kollegen und auch ich haben ausnahmslos die Erfahrung gemacht, dass man die Ergebnisse ALLER früheren FH-Studenten entweder stark anpassen oder komplett neu machen müsste. Das was ich gesehen habe und was mir gezeigt und gesagt wurde war oft wirklich sehr schlecht. Praxisorientierung hin oder her, da kam nix sinnvolles raus.
Und Praktika muss sowieso jeder machen, das ist Teil des Modulhandbuchs. Da hat die FH keine Vorteile...
Die meisten kamen natürlich nicht von privaten FH´s. Dazu kann ich nichts sagen aber kann mir schwer vorstellen, dass die Noten sehr schlecht sein können wenn die Papa die Hochschule mitfinanziert... (Ausnahmen gibt es da sicherlich bei hochangesehenen Schulen)
Wie gesagt, das ist nur meine Erfahrung bei der Stichprobe ~15
WiWi Gast schrieb am 28.04.2020:
Habe an einer privaten FH studiert und Auslandssemester an Elite-Uni in den USA gemacht. Klausuren sehr ähnlich, sehen auf den ersten Blick banal aus, am Ende will der Prof aber genau die eine Antwort hören, die in nicht-quantitativen Kursen nicht so eindeutig ist, wie man meint. Viel schwieriger ist es allerdings sowieso, den Workload zu managen. FH + US-Uni hast du mehrere Projekte mit etlichen Deadlines pro Woche, dazu kommen dann Midterms oder Klausuren, die den Rest der Note ausmachen. An der dt. Uni gehst du im Normalfall gar nicht hin, sondern lernst ausgiebig mit Skript für die Klausur und musst ansonsten eben auf nichts achten.
Mal als Beispiel. Kurs: Intro to Entrepreneurship
Uni: 100% Klausur (was überhaupt keinen Sinn macht in so einem Kurs)
FH/US: 10% Participation, 10% Sales Pitch, 20% Mid-Term Presentation, 40% Business Canvas (ca. 20-25 Seiten), 20% Reflection Essay
Soll jeder selbst entscheiden, was effektiver ist...
Sowas führt dann auch zu niedrigeren Durchfallquoten an FHs, weil jeder mit ordentlicher Mitarbeit am Projekt auf solide 60-70% kommen sollte. Über 90% wird schwer, weil man von Gruppenmitgliedern runtergezogen wird oder Probleme hat, alle Deadlines der versch. Kurse unter einen Hut zu bringen bzw. stark überdurchschnittlich abzuschließen.
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