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Relative Benotung bei festgelegter Durchfallquote

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WiWi Gast

Relative Benotung bei festgelegter Durchfallquote

Hallo zusammen,

seit einigen Tagen treibt mich ein Thema ganz besonders um und bisher konnte ich keine Aussagen oder Artikel zum Thema finden.

Folgendes Szenario:

Es findet eine Online Klausur statt. Diese wurde so gestaltet, dass Sie NICHT vollständig in der dafür vorgegebenen Zeit geschafft werden kann (Ankündigung des Dozenten).
Gleichzeit wird diese Klausur aber relativ benotet. Bedeutet, dass nicht etwa die Individuelle Leistung Anhand der Punkte in einer Aufgabe festgemacht wird sondern, dass die Punkte im direkten Vergleich zu den Antworten der Kommolitonen bewertet wird.
Bedeutet, dass derjenige, der die meisten der (theoretisch) möglichen Punkte erreicht auf jeden Fall eine 1.0 bekommt. (90 Punkte sind maximal zu erreichen. Person X erreicht 75 und bekommt eine 1.0)
Das führt dazu, dass nun die Mindestpunktzahl zum bestehen (theoretisch) auf 75/2=38 gesunken ist.
Das steht nun im Konflikt mit der Tatsache, dass relativ bewertet wird.
Denn nun müsste der Prof ja alle Aufgaben streichen, welche der 1.0 Student nicht erfüllt hat. Da die anderen Studenten nicht wissen, welche Aufgaben der 1.0 Student erfüllt hat kann es sein, dass die Aufgaben raus fallen werden, welche dieser Student vielleicht besonders gut konnte. (Trotzdem keine Punkte, weil fällt ja raus nach der Maxime der Relativbewertung)

Nun gibt es aber noch einen zweiten Aspekt: Der Notenschnitt ist quasi Fix. Das wurde so angekündigt vom Dozenten.
Bedeutet: Sollten 100% der Studenten hier eine Gute Klausur abliefern. Fallen trotzdem eine festgelegte Zahl an Studenten durch. Eine feste Anzahl kriegt 4.0, fest Anzahl kriegt 2.0... usw...

Der Professor hat es so ausgedrückt: Theoretisch kommen ja jetzt auch Studenten durch, die sonst eine Klausur vielleicht nicht bestanden haben, weil sie durch die relative Bewertung bevorteilt werden könnten.

Ich finde allerdings, dass durch diese Maßnahme mehr Studenten benachteiligt als nach Aussage des Professors bevorteilt werden.

Ist das zulässig? Darf ein Dozent vorher Durchfall und Bestehen fix machen? Darf ein Dozent andere Studenten ausschließlich Anhand der Leistungen anderer Studenten bewerten? Fällt dadurch nicht die Objektivität, die eine Leistungsabfrage / Klausur bereitstellen sollen komplett weg?

Ich fühle mich hier in jedem Fall um einen Klausurversuch betrogen. Ein bestehen ist nun auch bei Top Leistung nicht gewährleistet. Würde 5-6 Studenten nun nach Strich und Faden betrügen (Ghost Writer, Hilfe von Freunden und Bekannten etc) so würde das die Leistung ALLER anderen Studierenden verzerren und eventuell dazu führen, dass Studenten schlechter bewertet werden als Sie es unter normalen Umständen worden wären.

Ich weiß... viel Konjunktiv aber mich beschäftigt das Thema seit Wochen....

Erlaubt? Nicht Erlaubt?
Fair? Unfair?

Gruß

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WiWi Gast

Relative Benotung bei festgelegter Durchfallquote

Wurde bei mir im Master (von meinem jetzigen Betreuer) genau so gehandhabt mit relativer Benotung (0815 Uni in Bayern). D.h., dass der beste garantiert ne 1.0 bekommt und den Maßstab für alle darstellt. Die Notenverteilung danach erfolgt dann so, dass der Schnitt in etwa bei 2.7 rauskommt. Fand ich klasse!

Denn wo mMn dein Denkfehler liegt: Eine Top-Leistung (= viele Punkte erreicht) ist eben keine Top-Leistung, wenn gefühlt alle anderen auch auf eine ähnlich hohe Punktzahl kommen. Dann war die Klausur einfach lächerlich easy.

Mit fixen Notenschlüsseln ist zudem vllt. die Vergleichbarkeit mit allen anderen Klausurteilnehmern gegeben, mit denen der Vorjahre aber meist nicht, weil der Schwierigkeitsgrad der Klausuren teils extrem schwankt. Da finde ich die relative Benotung besser, weil so der Schwierigkeitsgrad der Klausur eine untergeordnete Rolle spielt.

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WiWi Gast

Relative Benotung bei festgelegter Durchfallquote

Leider kann man da nichts machen. Die Lehre ist frei und auch die Prüfung. In den seligen Diplomerzeiten war das noch viel heftiger, denn da hatte man in jedem Semester immer einen Prof, der sich als der große Aussieber verstanden hat. Ist halt Pech.

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WiWi Gast

Relative Benotung bei festgelegter Durchfallquote

WiWi Gast schrieb am 17.03.2021:

Das führt dazu, dass nun die Mindestpunktzahl zum bestehen (theoretisch) auf 75/2=38 gesunken ist.

Ab hier wird deutlich, dass du das System überhaupt nicht verstanden hast. Es gibt keine Mindestpunktzahl zum Bestehen, sondern einen "Mindestrang" den du im Ranking aller der Teilnehmer der Klausur erreichen musst.

Jede Frage der Klausur zählt, der Prof erstellt am Ende ein Ranking über alle erreichten Punkte, sortiert von "viele Punkte" bis "nicht so viele Punkte". Wenn die Durchfallquote z.B. 20% beträgt, so fallen die untersten 20% dieses Rankings durch. Damit ist gewährleistet, dass egal wie leicht oder schwer die Fragen sind immer nur die besten 80% der Kohorte bestehen. Zudem ist gewährleistet, dass die allerbesten auch eine tolle Note (1.0) bekommen, auch wenn die Klausur extrem schwer (oder wie in eurem Fall sehr lang) war, oder dass nicht nur Einsen raus kommen, wenn sie sehr leicht war. Die Klausur kann also nicht gut oder schlecht ausfallen, da die Variable "Schwierigkeit der Klausur" aus der Betrachtung herausgenommen wird. Aus dieser Sicht also ein sehr fairer Ansatz; es würde mich wundern, wenn das rechtlich nicht wasserdicht ist.

Schwieriger wird es die Noten bei den Studenten zu verteilen, deren Punktzahl über den 20% der Schlechtesten liegt, also Studenten, die bestanden haben. Um die Note zu bestimmen bräuchte man mehr infos zur Verteilungsfunktion. Der Mittelwert dieser Funktion ist der von deinem Prof genannte Notenschnitt. Da er bereits fest steht kann man ableiten, dass diese Verteilungsfunktion bereits bekannt ist.

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WiWi Gast

Relative Benotung bei festgelegter Durchfallquote

WiWi Gast schrieb am 17.03.2021:

Das führt dazu, dass nun die Mindestpunktzahl zum bestehen (theoretisch) auf 75/2=38 gesunken ist.

Ab hier wird deutlich, dass du das System überhaupt nicht verstanden hast. Es gibt keine Mindestpunktzahl zum Bestehen, sondern einen "Mindestrang" den du im Ranking aller der Teilnehmer der Klausur erreichen musst.

Jede Frage der Klausur zählt, der Prof erstellt am Ende ein Ranking über alle erreichten Punkte, sortiert von "viele Punkte" bis "nicht so viele Punkte". Wenn die Durchfallquote z.B. 20% beträgt, so fallen die untersten 20% dieses Rankings durch. Damit ist gewährleistet, dass egal wie leicht oder schwer die Fragen sind immer nur die besten 80% der Kohorte bestehen. Zudem ist gewährleistet, dass die allerbesten auch eine tolle Note (1.0) bekommen, auch wenn die Klausur extrem schwer (oder wie in eurem Fall sehr lang) war, oder dass nicht nur Einsen raus kommen, wenn sie sehr leicht war. Die Klausur kann also nicht gut oder schlecht ausfallen, da die Variable "Schwierigkeit der Klausur" aus der Betrachtung herausgenommen wird. Aus dieser Sicht also ein sehr fairer Ansatz; es würde mich wundern, wenn das rechtlich nicht wasserdicht ist.

Schwieriger wird es die Noten bei den Studenten zu verteilen, deren Punktzahl über den 20% der Schlechtesten liegt, also Studenten, die bestanden haben. Um die Note zu bestimmen bräuchte man mehr infos zur Verteilungsfunktion. Der Mittelwert dieser Funktion ist der von deinem Prof genannte Notenschnitt. Da er bereits fest steht kann man ableiten, dass diese Verteilungsfunktion bereits bekannt ist.

was soll daran fair sein? das einzig faire ist, dass man sagt, ab 50% der erreichten punkte ist bestanden. nach deinem beispiel mit 80% und 20% könnte ein extrembeispiel sein, dass unter normalen bedingungen 80% volle punktzahl bekommen und damit so oder so die 1,0. wohingegen alle anderen nur punkte für eine note von 1,3 (nach typischer benotung) bekommen, aber da eine durchfallquote von 20% (die schlechtesten) festgesetzt wird, fallen die leute, die eigentlich eine 1,3 hätten durch. da ist gar nichts fair dran. auch unabhängig von dem extrembeisiel können also auch leute, die normal mit 4 oder im 3er oder 2er bereich bestehen würden trotzdem durchfallen.

außerdem stimmt deine behauptung nicht dass diejenigen mit 1,0 die allerbesten wären und das verfahren nur den ausgleich schafft weil die klausur zu schwer sei. wenn die leute wirklich so gut sind, dann müssten sie die note doch auch unter anderen bedingungen hinbekommen. und denke ich an meine studienzeit zurück wir waren meist nur mittelmäßig, besonders in bestimmten fächern. da gab es nichts das besser als eine 2,0 war. weil wir eben so schlecht und lustlos waren. nach diesem schema allerdings hätten einige faule eine 1,0 bekommen. lächerlich ist das.

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WiWi Gast

Relative Benotung bei festgelegter Durchfallquote

Fakt ist, dass es typischerweise 2 Benotungssysteme gibt:
1) Benotung nach Anteil der richtigen Antworten (zB 100-95% richtig = 1,0; 80-75% richtig = 2,0; <30% richtig = durchgefallen)
Dieses System wird z.B. in den Schulen zur Benotung angewendet.

Vorteil: Man kann die Leistung von Schülern in derselben Klasse gut vergleichen
Nachteil: Man kann die Leistung von Schülern aus unterschiedlichen Schulen oder Jahren nicht vergleichen, da sich die Prüfungen im Schwierigkeitsgrad unterscheiden.

Als Beispiel des Nachteils: Es kann sein dass ein Schüler, der 2000 Abi gemacht, einen Schnitt von 1,0 hat und Jahrgangsbester ist. Wenn theoretisch derselbe Schüler mit demselben Wissen die Abiprüfungen aber nun 2001 schreiben würde und diese Prüfungen schwieriger sind, kann es sein, dass er 3,0 hat und trotzdem Jahrgangsbester ist aber bei Studiengängen mit NCs die Arschkarte hat (wie alle Schüler seiner Schule / seines Bundeslandes).

2) Benotung nach Ranking wie im Thread beschrieben. Diese Benotung fungiert unter der Annahme, dass jeder Jahrgang die gleiche Verteilung von guten und schlechten Studenten hat, aber die Prüfungen jedes Jahr unterschiedlich schwierig sind. Die Annahme ist richtiger, je größer die Studentenkohorte ist (Statistik) und daher wird diese Bewertung oft an Unis verwendet. Hier würde der beste Student immer eine 1,0 bekommen, egal wieviele Punkte er absolut erreicht hat.
Allerdings heißt das auch, dass bei einer kleinen Gruppe man selbst nicht schlau sein muss, sondern mit Glück viele dumme Kommilitonen hat, dann erhält man gute Noten.

Beide Benotungsformen haben Vor- und Nachteile.
Wichtig ist bei Unis, dass man den Platz im Ranking kennt, da man dann sieht, dass z.B. der Student an seiner Uni 1,5 als Gesamtnote hatte, allerdings nur zu den 50% besten gehört hat, was die Note wieder relativiert, da der Studiengang wohl ziemlich leicht war oder andersrum die Abschlussnote 2,7 war, allerdings der Student damit zu den 5% besten gehört hat.

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