Geisteswissenschaftler im Management - Muss ich MBA nachholen?
Liebe Community,
ich habe einen Magister in Kunstgeschichte und kein Wirtschaftsstudium, konnte aber trotzdem mittlerweile zum Senior Manager in einem mittleren Unternehmen im Kunsthandel aufsteigen. Faktisch steht über mir nur noch der Geschäftsführer. Ich habe bereits eigenständig eine Produktlinie entwickelt und bin ansonsten für alles, was Akquise von Künstlern und Kunden sowie für die Pressearbeit zuständig. Dabei trage ich Verantwortung über mehrere Hierarchieebenen.
Obwohl ich nun 12 Jahre Führungserfahrung habe, werde ich noch immer nicht wie ein Manager, sondern wie ein Geisteswissenschaftler bezahlt. Mein Gehalt beträgt ca. die Hälfte dessen, was jemand auf derselben Ebene normalerweise verdienen würde und hat sich seit meiner Einstellung nur wenig geändert.
Da ich gerne umziehen möchte, steht jetzt natürlich die Suche nach einer neuen Arbeit an.
Ich habe Angst, dass ich als Nicht-Ökonom nicht mal eine gleichwertige Stelle finden werde.
Alle Jobs, die im Bereich "Senior Manager" bzw. der unteren Geschäftsführung bewegen, erfordern ein "naturwissenschaftliches oder technisches Studium oder eine vergleichbare Qualifikation".
Soll ich trotzdem meinen Lebenslauf einschicken? Kann ich mein fehlendes BWL-Studium mit meiner "einschlägigen Erfahrung" kompensieren? Ich habe darüber gedacht, im Fall einer Einladung zum Gespräch einfach 10-15k weniger als das Benchmark zu fordern - wäre trotzdem viel mehr als das, was ich jetzt verdiene. Ich habe mitgekriegt, dass es jetzt Mode wird, "Fachfremden" gute Stellen zu geben, wegen ihrer "anderen Sichtweise".
Oder komme ich, wenn ich echten Aufstieg will, um einen nebenberuflichen MBA oder um einen sonstigen BWL-Titel nicht herum? Der Vorteil da wäre, dass ich dann beide Welten kenne.
Hat jemand Erfahrungen mit beruflichem Aufstieg ohne BWL- oder Ingenieursstudium gemacht? Hat jemand es sogar in den sechsstelligen Bereich geschafft?
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