Hi,
mein Masterstudium neigt sich langsam dem Ende zu und ich frage mich, ob es sinnvoller ist für eine zügige Karriere nach dem technischen Master gleich einen Master in Management zu machen, oder erst ein paar Jahre Berufserfahrung zu sammeln und dann ein MBA Studium zu absolvieren? Viele gute B-Schools schreiben berechtigterweise auch eine gewisse Anzahl an Jahren an BE vor, bis man sich für das MBA-Studium dort qualifizieren kann. Ich weiß, dass es über viele UB die Möglichkeit eines Educational Leave für das MBA-Studium gibt und obwohl UB für mich ein sehr attraktiver Karrierepfad ist, möchte ich hier nicht alles auf eine Karte setzen und mich darauf verlassen dass ich bei einer entsprechenden UB starten kann und dann den Leave nutzen kann. Ich habe mein Studium sehr schnell abgeschlossen im Vergleich zu meiner Kohorte und es wäre für mich persönlich daher vertretbar, einen MiM gleich anzuschließen, ohne mir den Kopf über ein zu hohes Alter zum Berufseinstieg zu zerbrechen. Auf der anderen Seite denke ich aber, dass ein MBA für mich ansprechender wäre vom Aufbau des Programmes und weil ich durch die gesammelte Arbeitserfahrung bis dorthin den MBA enstprechend zu meinem wahrscheinlich schon etwas klarerem Karrierepfad wählen kann. Aber "verschenke" ich nicht auch in gewisser Weise Zeit bis zum MBA? Könnte ich nicht gleich mit einem MiM starten und mir die Jahre bis zum MBA sparen?

Einige Kommilitonen von mir promovieren in einem technischen Fach an meiner Uni und absolvieren nebenbei einen MBA als berufsbegleitendes Online-Programm (Top 10 Online-MBA nach FT-Ranking) - stressig, aber möglich. Ist so ein Werdegang denn sinnvoll? Ich plane keine Karriere in der Wissenschaft, habe daher relativ wenig Interesse an einer Promotion, sondern möchte über den Einstieg über UB oder Trainee-Programm noch eine steile Lernkurve absolvieren und mittelfristig im DAX30 Karriere machen. Dabei denke ich aber, dass ich durch mein rein technisches Studium jedenfalls einen MBA oder MiM aufsatteln sollte.

Vielen Dank für eure Einblicke!

Mein Profil:
Bachelor Maschinenbau (Uni), 1.4
Master Maschinenbau (Uni), 1.1
Praktika: 3x DAX30 (Unterschiedliche Konzerne; Praktika Qualtitätsmanagement, Digitale Transformation, Product Lifecycle Management), 1x großer südkoreanischer Technologiekonzern (E-Mobility), 1x ATX Stahlindustrie
Auslandserfahrung: Über Praktika
Ehrenämter: Sehr umfangreich vorhanden

Deine akademische Laufbahn ist doch absolut solide und hervorstechend. Wenn du nicht akademisch arbeiten möchtest, warum dann nicht jetzt in einen Beruf einsteigen und dann ggf. bei nicht gefallen nochmal wechseln ? Den MBA kannst du dann nach paar Jahren natürlich machen aber ich sehe keinen Mehrwert von einem BWL/Managementstudium.

WiWi Gast schrieb am 25.02.2021:

Deine akademische Laufbahn ist doch absolut solide und hervorstechend. Wenn du nicht akademisch arbeiten möchtest, warum dann nicht jetzt in einen Beruf einsteigen und dann ggf. bei nicht gefallen nochmal wechseln ? Den MBA kannst du dann nach paar Jahren natürlich machen aber ich sehe keinen Mehrwert von einem BWL/Managementstudium.

Der MBA ist ein BWL/Managementstudium.

Profil sehr stark, würde erst Berufserfahrung sammeln und dann einen MBA angehen, schaue da vielleicht schon nach einem Arbeitgeber, der diesen unterstützt (z.B. große Beratungen). Direkt einen Master im Anschluss fände ich sinnfrei, da würde sich eher der Eindruck aufdrängen, dass du den Studentenstatus noch länger genießen wolltest und noch nicht wirklich arbeiten willst.

Für vernünftige MBA brauchst du Berufserfahrung, die solltest du aber auch mitbringen — eine mittelmäßigen MBA finde ich einfach nicht sinnvoll. Den Mehrwert eines online MBA erachte ich eben falls für gering, idR ist das eher eine dankbare CashCow der Unis. Promotion im technischen Bereich würde ich mir nicht antuen, außer du möchtest unbedingt in die Wissenschaft. Die 4, 5 Jahre gibt dir keiner wieder uns lohnen sich mMn auch nur in den seltensten Fällen.

Würde also Top Trainee/Strategieberatung + 2, 3 Jahre Berufserfahrung + Top MBA anpeilen.

WiWi Gast schrieb am 26.02.2021:

Profil sehr stark, würde erst Berufserfahrung sammeln und dann einen MBA angehen, schaue da vielleicht schon nach einem Arbeitgeber, der diesen unterstützt (z.B. große Beratungen). Direkt einen Master im Anschluss fände ich sinnfrei, da würde sich eher der Eindruck aufdrängen, dass du den Studentenstatus noch länger genießen wolltest und noch nicht wirklich arbeiten willst.

Für vernünftige MBA brauchst du Berufserfahrung, die solltest du aber auch mitbringen — eine mittelmäßigen MBA finde ich einfach nicht sinnvoll. Den Mehrwert eines online MBA erachte ich eben falls für gering, idR ist das eher eine dankbare CashCow der Unis. Promotion im technischen Bereich würde ich mir nicht antuen, außer du möchtest unbedingt in die Wissenschaft. Die 4, 5 Jahre gibt dir keiner wieder uns lohnen sich mMn auch nur in den seltensten Fällen.

Würde also Top Trainee/Strategieberatung + 2, 3 Jahre Berufserfahrung + Top MBA anpeilen.

Nicht der TE, aber mal eine ernstgemeinte Frage, wo geht es denn nach dem MBA denn danach noch hin. Wenn er schon in ein super Traineeship reinkommt. Wo geht er dann nach MBA von LBS oder Insead hin? Befördert ihn das ein paar Karrierestufen?

Ich stelle mir dieselbe Frage, ich habe in UK promoviert und bin danach direkt in eine Teamleiterposition eingestiegen. Ich habe gemerkt, dass mir BWL Kenntnisse helfen können und mache gerade einen Bachelor in Wirtschaftsrecht in Hagen. Ich hätte vom Stoff her Spaß danach noch einen part-time LLM von der LSE zu machen.

Manche meiner Vorgesetzten haben diese 8 Wochen management programme von Harvard oder Stanford gemacht und schreiben dann auf ihren Profil "attended Harvard". Bringen diese Kurse was? Und wohin katapultiert mich ein MBA in Deutschland?