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Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Hallo zusammen,

ich arbeite als Teamleiter in einem Konzern und stelle mir zunehmend die Frage, wie sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden, insb. in Relation zum normalen Mitarbeiter, rechtfertigen lassen. Im Studium habe ich irgendwann einmal etwas von Angebot und Nachfrage gelernt, bei solchen Lohngruppen scheint dieses Prinzip jedoch nicht zu gelten (eigentlich für fast gar keine Lohngruppe).

Zum Hintergrund, ich habe zunehmend das Problem geeignete Fachkräfte auf Mitarbeiterebene zu finden (demographischer Wandel lässt grüßen, mehr Budget ist aber auch nicht drin weil Planung und Ergebnis...). Je höher ich jedoch die Karriereleiter hinaufblicke, desto mehr gierige Teamleiter, Bereichsleiter, Geschäftsführer, etc. fletschen die Zähne und arbeiten zum Teil seit Jahren daraufhin befördert zu werden und wenn es dann soweit ist, werden die Stellen auch sehr schnell wieder nachbesetzt, bis hin zur Geschäftsleitung/Vorstand. Unser neuer Vorstand ist meist binnen 24/48h nachbesetzt, während ich Monate brauche um einen Spezialisten zu finden.

Natürlich würde niemand Führungskraft werden wollen wenn das nicht mit gewissen Vorzügen wie Geld verbunden wäre, wie rechtfertigen sich jedoch insb. exorbitanten Gehälter in Millionenhöhe?

Oft fallen dann so Wörter wie Skill-Set, Kontakte, Verantwortung und Haftung etc. aber kaum jemand kann dies wirklich benennen oder quantifizieren. Wenn sich morgen ein Mitarbeiter bei mir vorstellt der das selbe Skill-Set und die Kontakte wie unser Vorstand besitzt wird er nicht plötzlich das gleiche Gehalt verdienen. Auch verantwortet bzw. haftet der Vorstand maximal mit seiner Reputation bei Fehlentscheidungen (Betrug, Fahrlässigkeit mal außen vor), jeder normale Mitarbeiter trägt bei Jobverlust mehr persönliche Konsequenzen (Hypothek), da geht keiner erstmal im Mittelmeer segeln. Damit komme ich für mich mehr oder weniger zum Schluss, dass i.W. die Position bezahlt wird und nicht das Skill-Set. Nur wenn wirklich gar kein Angebot mehr besteht hebelt dieses die Position aus (Position >>> Angebot & Nachfrage).

Warum aber wird für diese Position solch ein exorbitantes Gehalt gezahlt obwohl es scheinbar nicht an geeigneten Bewerbern mangelt (Stichwort 24/48h Nachbesetzung)? Immerhin gibt es keine Erfolgsgarantie ala "wenn wir einen Vorstand für 5 Mio. einkaufen steigt der Gewinn um 5% und bei 10 Mio. um 10%. Als Anteilseigner / Inhaber müsste ich ja dumm sein solchen Verträgen/Vergütungen zuzustimmen. Jeder rational denkende Entscheider müsste auf eine erfolgsabhängige Vergütung bestehen und wenn mein Kandidat diese ablehnt, würde ich mich fragen wie viel Vertrauen er in die Firme und seine Fähigkeiten wirklich hat.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Ich bin Headhunter und wenn du mir den Trick verrätst, wie man Vorstände in 24/48 Stunden nachbesetzt, mach ich dich zum Millionär.

In einem Punkt hast du aber recht, Schluss mit den reinen Festgehältern der Vorstände, man sollte anfangen, auch variable Vergütungsbestandteile einzuführen.

Wie geht es dir sonst ?

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Warum aber wird für diese Position solch ein exorbitantes Gehalt gezahlt obwohl es scheinbar nicht an geeigneten Bewerbern mangelt (Stichwort 24/48h Nachbesetzung)? Immerhin gibt es keine Erfolgsgarantie ala "wenn wir einen Vorstand für 5 Mio. einkaufen steigt der Gewinn um 5% und bei 10 Mio. um 10%. Als Anteilseigner / Inhaber müsste ich ja dumm sein solchen Verträgen/Vergütungen zuzustimmen. Jeder rational denkende Entscheider müsste auf eine erfolgsabhängige Vergütung bestehen und wenn mein Kandidat diese ablehnt, würde ich mich fragen wie viel Vertrauen er in die Firme und seine Fähigkeiten wirklich hat.

Auf Vorstandsebene sind ja gerade viele erfolgsabhängige Gehaltsanteile. Wenn ein Vorstandsvorsitzender in die Richtung von 10 Mio Gehalt geht, dann liegt es an hoher Zielerfüllung.

Ich persönlich bin mir gar nicht sicher, ob ich die hohen variablen Anteile so gut finde. Das kann auch dazu führen, dass Manager zu kurzfristig denken und sich z.B. mehr um den Aktienkurs der nächsten Quartale kümmern als um die strategische Ausrichtung des Konzerns.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

WiWi Gast schrieb am 12.12.2021:

Hallo zusammen,

ich arbeite als Teamleiter in einem Konzern und stelle mir zunehmend die Frage, wie sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden, insb. in Relation zum normalen Mitarbeiter, rechtfertigen lassen. Im Studium habe ich irgendwann einmal etwas von Angebot und Nachfrage gelernt, bei solchen Lohngruppen scheint dieses Prinzip jedoch nicht zu gelten (eigentlich für fast gar keine Lohngruppe).

Zum Hintergrund, ich habe zunehmend das Problem geeignete Fachkräfte auf Mitarbeiterebene zu finden (demographischer Wandel lässt grüßen, mehr Budget ist aber auch nicht drin weil Planung und Ergebnis...). Je höher ich jedoch die Karriereleiter hinaufblicke, desto mehr gierige Teamleiter, Bereichsleiter, Geschäftsführer, etc. fletschen die Zähne und arbeiten zum Teil seit Jahren daraufhin befördert zu werden und wenn es dann soweit ist, werden die Stellen auch sehr schnell wieder nachbesetzt, bis hin zur Geschäftsleitung/Vorstand. Unser neuer Vorstand ist meist binnen 24/48h nachbesetzt, während ich Monate brauche um einen Spezialisten zu finden.

Natürlich würde niemand Führungskraft werden wollen wenn das nicht mit gewissen Vorzügen wie Geld verbunden wäre, wie rechtfertigen sich jedoch insb. exorbitanten Gehälter in Millionenhöhe?

Oft fallen dann so Wörter wie Skill-Set, Kontakte, Verantwortung und Haftung etc. aber kaum jemand kann dies wirklich benennen oder quantifizieren. Wenn sich morgen ein Mitarbeiter bei mir vorstellt der das selbe Skill-Set und die Kontakte wie unser Vorstand besitzt wird er nicht plötzlich das gleiche Gehalt verdienen. Auch verantwortet bzw. haftet der Vorstand maximal mit seiner Reputation bei Fehlentscheidungen (Betrug, Fahrlässigkeit mal außen vor), jeder normale Mitarbeiter trägt bei Jobverlust mehr persönliche Konsequenzen (Hypothek), da geht keiner erstmal im Mittelmeer segeln. Damit komme ich für mich mehr oder weniger zum Schluss, dass i.W. die Position bezahlt wird und nicht das Skill-Set. Nur wenn wirklich gar kein Angebot mehr besteht hebelt dieses die Position aus (Position >>> Angebot & Nachfrage).

Warum aber wird für diese Position solch ein exorbitantes Gehalt gezahlt obwohl es scheinbar nicht an geeigneten Bewerbern mangelt (Stichwort 24/48h Nachbesetzung)? Immerhin gibt es keine Erfolgsgarantie ala "wenn wir einen Vorstand für 5 Mio. einkaufen steigt der Gewinn um 5% und bei 10 Mio. um 10%. Als Anteilseigner / Inhaber müsste ich ja dumm sein solchen Verträgen/Vergütungen zuzustimmen. Jeder rational denkende Entscheider müsste auf eine erfolgsabhängige Vergütung bestehen und wenn mein Kandidat diese ablehnt, würde ich mich fragen wie viel Vertrauen er in die Firme und seine Fähigkeiten wirklich hat.

Korruption und Vitamin B.
Der Vorstand/Geschäftsführer muss sich jahrelang vorher im richtigen Netzwerk mit richtigen Lebenslauf pushen.
Bei Erreichen der oberen 10Tausend zählt dann nur noch zur richtigen Zeit am richtigen Ort und Netzwerk, Netzwerk, Netzwerk.

Dass die Gehälter für einen Angestellten außerhalb jeder Relation stehen ist klar.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Gar nicht

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Ich empfehle dir mal den zuletzt veröffentlichten Vergütungsbericht der Siemens AG nach 162 AktG zu lesen. Dort wird erläutert wie das Verhütungssystem aufgebaut ist, mE ist dieses sehr komplex und es sind viele (erfolgsabhängige) Variablen zu beachten. Es ist gerade nicht so, dass man als Vorstand 5 Mio Fixgehalt bekommt. Des Weiteren ist der Beruf Vorstand weit aus anstrengender und belastender (körperlich und mental) als viele es sich vorstellen, eine entsprechende Vergütung ist daher grds. angemessen. Wie hoch diese dann auszufallen hat, darüber lässt sich sicherlich streiten.

Hast du denn statistische Zahlen die deine Vermutung bzw. Behauptung belegen? Die Vergütung war früher ebenfalls schon hoch, vor allem unter Beachtung der Kaufkraft. Ein Vorstand der in den 70ern 1-2 Mio Mark pro Jahr fix verdient hat, hatte sicherlich eine andere Kaufkraft als ein Vorstand der heute 2-3 Mio EUR verdient.

WiWi Gast schrieb am 12.12.2021:

Hallo zusammen,

ich arbeite als Teamleiter in einem Konzern und stelle mir zunehmend die Frage, wie sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden, insb. in Relation zum normalen Mitarbeiter, rechtfertigen lassen. Im Studium habe ich irgendwann einmal etwas von Angebot und Nachfrage gelernt, bei solchen Lohngruppen scheint dieses Prinzip jedoch nicht zu gelten (eigentlich für fast gar keine Lohngruppe).

Zum Hintergrund, ich habe zunehmend das Problem geeignete Fachkräfte auf Mitarbeiterebene zu finden (demographischer Wandel lässt grüßen, mehr Budget ist aber auch nicht drin weil Planung und Ergebnis...). Je höher ich jedoch die Karriereleiter hinaufblicke, desto mehr gierige Teamleiter, Bereichsleiter, Geschäftsführer, etc. fletschen die Zähne und arbeiten zum Teil seit Jahren daraufhin befördert zu werden und wenn es dann soweit ist, werden die Stellen auch sehr schnell wieder nachbesetzt, bis hin zur Geschäftsleitung/Vorstand. Unser neuer Vorstand ist meist binnen 24/48h nachbesetzt, während ich Monate brauche um einen Spezialisten zu finden.

Natürlich würde niemand Führungskraft werden wollen wenn das nicht mit gewissen Vorzügen wie Geld verbunden wäre, wie rechtfertigen sich jedoch insb. exorbitanten Gehälter in Millionenhöhe?

Oft fallen dann so Wörter wie Skill-Set, Kontakte, Verantwortung und Haftung etc. aber kaum jemand kann dies wirklich benennen oder quantifizieren. Wenn sich morgen ein Mitarbeiter bei mir vorstellt der das selbe Skill-Set und die Kontakte wie unser Vorstand besitzt wird er nicht plötzlich das gleiche Gehalt verdienen. Auch verantwortet bzw. haftet der Vorstand maximal mit seiner Reputation bei Fehlentscheidungen (Betrug, Fahrlässigkeit mal außen vor), jeder normale Mitarbeiter trägt bei Jobverlust mehr persönliche Konsequenzen (Hypothek), da geht keiner erstmal im Mittelmeer segeln. Damit komme ich für mich mehr oder weniger zum Schluss, dass i.W. die Position bezahlt wird und nicht das Skill-Set. Nur wenn wirklich gar kein Angebot mehr besteht hebelt dieses die Position aus (Position >>> Angebot & Nachfrage).

Warum aber wird für diese Position solch ein exorbitantes Gehalt gezahlt obwohl es scheinbar nicht an geeigneten Bewerbern mangelt (Stichwort 24/48h Nachbesetzung)? Immerhin gibt es keine Erfolgsgarantie ala "wenn wir einen Vorstand für 5 Mio. einkaufen steigt der Gewinn um 5% und bei 10 Mio. um 10%. Als Anteilseigner / Inhaber müsste ich ja dumm sein solchen Verträgen/Vergütungen zuzustimmen. Jeder rational denkende Entscheider müsste auf eine erfolgsabhängige Vergütung bestehen und wenn mein Kandidat diese ablehnt, würde ich mich fragen wie viel Vertrauen er in die Firme und seine Fähigkeiten wirklich hat.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Warum können Abgeordnete Diäten selbst festlegen?

Die Gehälter werden gezahlt, weil die Menschen, die diese Gehälter setzen selbst davon profitieren! Wie soll der Aufsichtsrat 400k verdienen wenn der Vorstand gerade mal 500k bekommt? Außerdem gibt es ein war for Talent auch in der oberen Liga und weltweit sind Millionengehälter für Unternehmen mit Milliardengewinne gerechtfertigt

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Es gibt keine Rechtfertigung: entweder selbst DAX-Vorstand werden um mit verschlissener Psyche & Gesundheit wenige Jahre von dem von Dir beschriebenen Mißverhältnis zu profitieren oder entspannter Job bei angemessener Bezahlung um bei bester Gesundheit vom längerfristigen Wertzuwachs der globalen Aktienmärkte von ca. 7% p.a. nominal ab 20 Jahre Anlagedauer zu profitieren (ein Kapital was durchschnittlich mit 7% p.a. wächst verdoppelt sich dergestalt nach der 72er Regel alle 10 Jahre).

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Weil die wirtschaftlichen Eliten die Welt schon immer so gestaltet haben wie sie wollten und das auch heute tun und weiterhin tun werden. Du gehst davon aus, dass die irgendwas rechtfertigen müssen. Das müssen sie aber nicht. Die Gehälter werden deswegen gezahlt, damit man genügend gierige Arbeitnehmer hat, die ihr Leben dafür opfern.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Sehr interessantes Thema. Bin mal gespannt, wie das hier im Forum der "Manager von Morgen" aufgenommen wird.

Ich finde der Lohnanstieg bzw. die allgemeinen Gehälter sind nicht gerechtfertigt.
Thomas Piketty hat das in seinem Buch auch schon kritisiert und das als einen der Hauptgründe für soziale Ungerechtigkeit definiert.

Ich kann verstehen, dass jemand der ein top Studium absolviert, eine sehr gute Auffassungsgabe hat und sein Leben lang hart für seine Zukunft arbeitet, mehr Geld als andere verdient.
Aber in diesem Ausmaß?

Was du zum Thema Fachkärfte und Spezialisten ansprichst, kann ich auch so bestätigen.
Sehr gutes Fachwissen wird nicht ansatzweise so gut honoriert wie Führungskompetenz. Dabei hat doch beides eine sehr hohe Relevanz für den Erfolg eines Unternehmens.
In meinem Verwandtenkreis habe ich einen promovierten Maschinenbauingenieur, der sich auf ein bestimmtes Thema in der Automobilbranche spezialisiert hat und bei diversen OEMs gearbeitet hat. Aber nach einer Zeit zunehmend frustriert war, weil das Gehalt maßgeblich an Hierachieebenen geknüpft war und sein "Skill Set" dadurch nicht gewürdigt wurde.
Ich postuliere jetzt mal, dass wenn er die gleiche Energie in eine Führungskarriere gesteckt hätte, dann hätte er mit dem gleichen Aufwand das dreifache vllt sogar fünffache verdienen können. Obwohl er maßgeblich an den Innovationen der Automobilbranche der letzten 20 Jahre beteiligt war.

Aber solange die Mehrheit der Leute das immer noch cool findet und man manager als stars ansieht und deren Lebensweise abfeiert, wird sich nichts ändern.

Ich persönlich kann beobachten, dass es wichtiger ist seinen CV ordentlich zu pimpen, als wirklich etwas zu können.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

ganz leicht. Diese Personen haben sich bewiesen und man vertraut denen. Andernfalls würde man diese nicht Geld zuschütten.

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Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Da spielen mehrere Faktoren rein:

  • Winner takes it all -> Es soll die unteren MA Schichten motivieren mehr zu arbeiten um auch irgendwann mal in diese Position zu kommmen

  • Jemand der Vorstand wird -> seine Entscheidungen haben eine hohe Tragweite.

  • Es ist dein Netzwerk, welches dich nach oben hievt

Aus dem gleichen Grund kannst du fragen, weshalb eine Accenture, Big4 etc. 1500 EUR für einen Consultant verlangen -> 30.000 EUR im Monat oder ein Junior der für 800 EUR abgerechnet wird und praktisch nichts kann (16.000 EUR / Monat). (Natürlich nur einen Bruchteil auszahlen)

Das Stichwort ist hier Gehaltsband: Ein Kunde hätte für mich, wenn er mich intern übernimmt, ja niemals 300k p.a. bezahlt, weil ich das Gehaltsband sprengen würde.

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ExBerater

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Eine hervorragende Frage mit der ich mich auch selbst schon viel beschäftigt habe. Ich befürchte jedoch sie ist fast zu komplex, und wenn ich einmal damit anfange, wird es lang 😉

Ich bin selbst angestellter Geschäftsführer und damit profitiere ich wohl auch von dieser Entwicklung, auch wenn ich weit entfernt bin von den absonderlich grotesken Gehältern von Konzernvorständen oder den Bossen einiger Tech Firmen und Scale Ups.

Mal zwei Beispiele aus eigener Erfahrung:

  1. Jedes Jahr diskutiere ich mit meinem Boss über die Gehälter aller meiner Angestellten. Dabei kämpfe ich darum, dass wir Leuten wenigstens einen Inflationsausgleich geben, was dann abgelehnt wird. Anschließend teilt mir mein Boss mit, dass ich mal wieder 10-15% mehr bekomme, obwohl ich nicht mal gefragt habe.
  2. Unser größter Wettbewerber hat kürzlich die Kompensation seiner Vorstände veröffentlicht. Dort gibt es 3-4 Leute, die das gesamte operative Geschäft verantworten, und dann gibt es einen Ex-Tech Boss der vor wenigen Jahren eingestellt wurde als CEO und nun als Frühstücksdirektor über den operativ verantwortlichen Vorständen thront. Dieser Typ kennt die Industrie nicht hat aber eine tolle Vita. In seiner Amtszeit hat das Unternehmen nachweislich nur Marktanteile verloren und den mit großem Abstand größten Kunden verloren. Jetzt aber kommt’s: Man zahlt ihm das 4-5fache dessen was seine Kollegen bekommen, die das Geschäfts wirklich leiten. Muss man das verstehen?
    Ein weiterer Fakt aus einem spannenden Buch was ich zuletzt gelesen habe:
    • Die durchschnittliche Verweildauer von Vorständen in Großunternehmen und Konzernen geht wohl ständig zurück und liegt nur bei etwas 4-5 Jahren. Demgegenüber liegt sich in den wirklich erfolgreichen Hidden Champions des Mittelstandes um ein Vielfaches höher.

Was leite ich daraus ab? Welche Gründe gibt es für die Gehaltsentwicklung?

  • „Gefühlte Einmaligkeit“: Auf den unteren Rängen werden Mitarbeiter immer noch als austauschbar angesehen. Je weiter du in der Hierarchie nach oben gehst, desto mehr ändert sich das
  • „progressive Gehaltsstufen“: Konzerne haben oft sehr viele Hierarchiestufen, und der Range der festgelegten Gehälter wird nach oben hin immer höher und auch immer weiter
  • „die externen Superstars“: Wer von außen geholt wird, wird immer als wertvoller erachtet als ein Eigengewächs; da zahlt man dann auch noch mal mehr
  • „Überschätzung“: Die Bedeutung von C-Level Leuten wird maßlos überschätzt! Viele verlassen den Posten bevor sie überhaupt einen erkennbaren, nachhaltigen Einfluss hinterlassen haben
  • „fehlendes Vertrauen und fehlender Mut“: Man könnte es ja einfach mal mit Eigengewächsen probieren die deutlich weniger verdienen.
  • „Hauptsache Ruhe“: Die Entscheidungsträger wollen oft kein Macht-Vakuum an der Spitze. Daher sind die bereit relativ schnell mit viel Geld einen Nachfolger zu holen
  • „niedrige Ansprüche“: Ziele für den variablen Anteil von C-Leveln sind oft viel zu wenig anspruchsvoll. Immer wieder sieht man, dass Leute ihren vollen Bonus bekommen, obwohl das Unternehmen nicht gut läuft
  • „Seilschaften“: Oft haben die C-Level Leute selbst starken Einfluss aus ihr Gehalt oder aber sie werden „kontrolliert“ von Freunden, Ex-Kollegen oder Vorgängern
  • „Schwanzvergleich-Faktor“: Der Vorstand von X will natürlich nicht deutlich weniger verdienen als der Vorstand von Y, und am besten mehr als sein Vorgänger im Amt
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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

sehr interessante frage. tendenziell ist es schon so, dass die vorstände einen großen hebel haben. Ein guter Vorstand bringt den Unternehmen mehrere Millionen, sodass er/sie das hohe Gehalt tatsächlich auch verdient. Mittlerweile sehe ich aber immer mehr, dass Qualität gar nicht so wichtig ist. Selbst mehrfach gescheiterte Vorstände finden schnell einen neuen Job. 2 Punkte dazu:

1) Die "verantwortlichen" Personen sowohl im Vorstand als auch Aufsichtsrat doch nach ca. 5 Jahren auch wieder weg. Das wichtigste für die ist daher das Risiko zu minimieren, sodass in den 5 Jahren die Bezüge reibungslos laufen. Der langfristige Unternehmenserfolg spielt keine Rolle. Das oberste Ziel ist, das eigene Gehalt zu maximieren.
2) Es ist eine Art C-Suite Mafia entstanden, die voller Interessenskonflikte steckt. Da die Gehälter mit fremden Geld bezahlt werden, zeigt sich Aufsichtsrat X bei Vorstand Y großzügig, und Vorstand Y revanchiert sich dann wieder über Politiker Z, welcher Aufsichtsrat X benennt. Eine Krähe hakt der anderen kein Auge aus.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Erstens ist dieses hierarchische Denken immer noch tief in der Kultur verankert und zweitens sind eben Führungskräfte oft diejenigen, die sich gut verkaufen können, oftmals werden dann Erfolge von anderen als die eigenen verkauft und Rückschläge werden durch externe Faktoren begründet.

Es ist eben so, dass du als Führungskraft einen Hebel hast, nämlich dein Team. Du stehst stellvertretend für das Team und bekommst entsprechend die das meiste vom Kuchen. Umso höher in der Hierarchie, umso stärker ist das der Fall.

Aber natürlich gibt es durchaus gute Gründe, warum es so Gehälter gerechtfertigt werden. Das hängt an den weitreichenden Auswirkungen der Entscheidungen. Es gibt sicherlich sehr schlaue Entscheidungen, die für eine Firma extrem wertvoll sein können. Allerdings würde ich sagen das ein großer Teil davon einfach nur Glück ist bzw. die Illusion der Kontrolle. Ist ein bisschen wie mit Stockpicking. Wenn du als Führungskraft auf das richtige Pferd setzt lohnt sich das. Wenn das hohe Risiko sich auszahlt, bist du der King, wenn nicht dann gibst du anderen Faktoren die Schuld und wechselst den Job.

Da ich auch mittlerweile Führungskraft bin, würde ich sagen, mein Job ist einfacher geworden. Als IC (Entwickler), musste ich um wirklich besonders gut zu sein ständig etwas neues lernen. Als Führungskraft konzentriere ich mich auf Zwischenmenschliches, ist zwar nervig, aber nicht intellektuell herausfordernd. Ist eben eine ganz andere Art von Arbeit.

Es geht viel darum den Eindruck zu erwecken, dass das Team wichtig für die Firma ist und dass man mehr Leute braucht. Weil jeder weiß doch, Führungskräft werden umso besser bezahlt und angesehen, umso mehr Leute Sie unter sich haben. Manche Kollegen sind sich dessen gar nicht bewusst, dass Sie im Grund Bullshitjobs erzeugen.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

WiWi Gast schrieb am 12.12.2021:

Hallo zusammen,

ich arbeite als Teamleiter in einem Konzern und stelle mir zunehmend die Frage, wie sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden, insb. in Relation zum normalen Mitarbeiter, rechtfertigen lassen. Im Studium habe ich irgendwann einmal etwas von Angebot und Nachfrage gelernt, bei solchen Lohngruppen scheint dieses Prinzip jedoch nicht zu gelten (eigentlich für fast gar keine Lohngruppe).

Zum Hintergrund, ich habe zunehmend das Problem geeignete Fachkräfte auf Mitarbeiterebene zu finden (demographischer Wandel lässt grüßen, mehr Budget ist aber auch nicht drin weil Planung und Ergebnis...). Je höher ich jedoch die Karriereleiter hinaufblicke, desto mehr gierige Teamleiter, Bereichsleiter, Geschäftsführer, etc. fletschen die Zähne und arbeiten zum Teil seit Jahren daraufhin befördert zu werden und wenn es dann soweit ist, werden die Stellen auch sehr schnell wieder nachbesetzt, bis hin zur Geschäftsleitung/Vorstand. Unser neuer Vorstand ist meist binnen 24/48h nachbesetzt, während ich Monate brauche um einen Spezialisten zu finden.

Natürlich würde niemand Führungskraft werden wollen wenn das nicht mit gewissen Vorzügen wie Geld verbunden wäre, wie rechtfertigen sich jedoch insb. exorbitanten Gehälter in Millionenhöhe?

Oft fallen dann so Wörter wie Skill-Set, Kontakte, Verantwortung und Haftung etc. aber kaum jemand kann dies wirklich benennen oder quantifizieren. Wenn sich morgen ein Mitarbeiter bei mir vorstellt der das selbe Skill-Set und die Kontakte wie unser Vorstand besitzt wird er nicht plötzlich das gleiche Gehalt verdienen. Auch verantwortet bzw. haftet der Vorstand maximal mit seiner Reputation bei Fehlentscheidungen (Betrug, Fahrlässigkeit mal außen vor), jeder normale Mitarbeiter trägt bei Jobverlust mehr persönliche Konsequenzen (Hypothek), da geht keiner erstmal im Mittelmeer segeln. Damit komme ich für mich mehr oder weniger zum Schluss, dass i.W. die Position bezahlt wird und nicht das Skill-Set. Nur wenn wirklich gar kein Angebot mehr besteht hebelt dieses die Position aus (Position >>> Angebot & Nachfrage).

Warum aber wird für diese Position solch ein exorbitantes Gehalt gezahlt obwohl es scheinbar nicht an geeigneten Bewerbern mangelt (Stichwort 24/48h Nachbesetzung)? Immerhin gibt es keine Erfolgsgarantie ala "wenn wir einen Vorstand für 5 Mio. einkaufen steigt der Gewinn um 5% und bei 10 Mio. um 10%. Als Anteilseigner / Inhaber müsste ich ja dumm sein solchen Verträgen/Vergütungen zuzustimmen. Jeder rational denkende Entscheider müsste auf eine erfolgsabhängige Vergütung bestehen und wenn mein Kandidat diese ablehnt, würde ich mich fragen wie viel Vertrauen er in die Firme und seine Fähigkeiten wirklich hat.

Ich finde deine Ausführungen wirklich interessant und auch ein Stück weit nachvollziehbar. Aber du machst einen entscheidenden Fehler: Aus der schnellen Nachbesetzung von Top-Positionen schließt du, dass es dort ein Überangebot gibt. Ich persönlich glaube, es gibt dort kein Überangebot und die schnelle Nachbesetzung liegt an der entsprechenden Priorisierung, Head Huntern, Netzwerken etc. Das sind alles Dinge, die in der Mitarbeiterebene nicht zum tragen kommen.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Da gibt es keine Erklärung und an Ende ist es ein Schleudersitz

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Wie viele achtest du nur auf die Fehler. Was diese Leute aber erschaffen und was sie selbst für Opfer brachten, um dort hin zu gelangen siehst du nicht.
Ich habe keine Lust dir Angebot und Nachfrage umfassend zu erklären, daher nur in Stichworten: freie/private Wirtschaft = Basis freiwilliger Verträge auf allen Seiten. Niemand zwingt irgendwen irgendwas zu kaufen oder irgendwo zu arbeiten und niemand verbietet es dir selbst ein Unternehmen aufzubauen und die Leute nach deinen Vorstellungen (und deren Vorstellungen) zu bezahlen.
Verstanden?

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Darf ich fragen wie es geht dass Vorstandpositionen innert 48(!) Stunden nachbesetzt werden und Ingenieur Fachkräfte 6 Monate dauern?

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Ich finde hohe Gehälter gerechtfertigt.

  1. Schleudersitz: Wenn der Job unsicher ist, braucht es eine Risikoprämie.

  2. Anreizstruktur: Wer will 80 Stunden arbeiten? Richtig - kaum jemand. Auch talentierte Menschen nicht. Warum nicht middlemanagement mit 40-50 Stunden? Geld reicht dich auch... Aber im Topmanagement gibt es noch wesentlich mehr Stunden zu arbeiten. Meistens zahlen die privat dafür einen hohen Preis. Genau deswegen braucht es starke (!) finanzielle Anreize.

  3. Talent ist rar. Winner takes it all. Wenn ihr mal genau hinschaut, gibt es in jeder Branche oft nur wenige Unternehmen, die dann ihre Branchen dominieren; andere gehen insolvent. Es macht also einen riesigen Unterschied, ob man einen der Top3 Besten eingestellt hat, oder Nr. 4-99 der Branche. Dieses Toptalent will auch Topdollars. Und es lohnt sich für die Anteilseigner.

  4. Extremst kleine Personengruppe: Du sprichst vom Vorstandsgehalt von 5 Mio. Euro... das ist ca. das Durchschnittsgehalt eines Dax30 (!) Vorstandsvorsitzenden (!). Davon gibt es 30 in ganz Deutschland. Auf jeden Dax30 CEO kommen 1.500.000 Arbeitnehmer. Um also auf die Ebene zu kommen, muss du mehr Talent und Ehrgeiz haben als zehn- bis hundertausende andere. (Turniertheorie)

  5. Kostenanteil vernachlässigbar: In Konzernen sind die Vorstandsgehälter ein sehr, sehr kleiner Posten.

  6. Als Gegenpunkt: Prinzipal-Agenten-Theorie: Die Vorstände haben gegenüber Eigentümern einen Informationsvorsprung, mit dem sie sich eine Gehaltsoptimierung ermöglichen.

Thema "erfolgsabhängige Vergütung" - deswegen erhalten Vorstände einen Großteil ihrer Vergütung über LTI (Long Term Incentives), die an die Entwicklung des Firmenwerts über Aktienoptionen gekoppelt sind.
Sie sind damit also näher an der Anteilseignerolle als an der Arbeitnehmerrolle. Sie vertreten also das Interesse der Anteilseigner auch in dem Punkt, dass deren Investition einen Ertrag liefert.

Frage an dich als Konzern TL, der evtl. in der Range 90 Tsd. Euro p.a. ist... wie viele Stunden arbeitest du pro Woche? Wie viel Reisetätigkeit? Familie?
Was müsste man dir zahlen, damit du 80 Stunden/Woche arbeitest, dein Privatleben ziemlich aufgibst, viel reist und deine Kinder kaum noch siehst?

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

trend geht scheinbar auch in deutschland zunehmend in die richtung von gleichsetzung der fachkarriere und der führungskarriere. bei cariad zum beispiel scheint es inzwischen gute karrierepfade innerhalb einer agilen organisationsstruktur zu geben - da die firma noch sehr jung ist und natürlich zu VW gehört, die ja nun nicht für ihre agilität bekannt sind, ist das aber natürlich skeptisch zu sehen und es bleibt abzuwarten, wie das in der realität gelebt wird.

die starren führungshierarchien scheinen zudem ein deutsches phänomen zu sein - in den amerikanischen tech-konzernen gibt es zwar auch gut bezahlte vorstände, allerdings gibt es daneben auch forschungsleiter (meist renomierte profs) / principal scientist, die teilweise 7 stellig verdienen und im allgemeinen scheint die fachkarriere deutlich mehr anerkannt zu sein.

bezüglich der höhe der gehälter kann man auch mal so rechnen: angenommen man hat eine organisation mit 10 hierarchiestufen, und die unterste hierarchie verdient im mittel 1000 euro im monat und jede nächsthöhere stufe verdient 50 prozent mehr als der durchschnitt der darunterliegenden stufe, dann verdient die oberste hierarchiestufe schon 57k im monat. hat die organisation 15 stufen, sind es schon 450k im monat, was in etwa den vorstandsgehältern der dax30 entspricht.

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WiWi Gast

Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

Die USA ist da nicht wirklich besser als DE (Management/Board mit ihr Fokus auf EPS als Grundlage der Vergütung), jedoch ist die Situation in Deutschland schon sehr traurig. Da hat man reihenweise Leute in Verwaltungsräten, welche irgendwelche Kontakte haben oder politisch vernetzt sind, ohne wirklich etwas erreicht zu haben. Besonders schlimm ist, dass Deutsche sehr staats- & autoritätsgläubig sind. Da haben all die Herr Dr. Vorstandsmitglieder ein leichtes Spiel die Massen unter Kontrolle zu behalten.

Man muss ja nur schauen was Paul Achleitner mit DB macht.

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Kadersalär-Studie 2017: Bonus im Topmanagement von 85.000 CHF

Ein kleiner, roter Reisewecker mit einem Kreuz und der Innschrift Switzerland.

Die Managersaläre in der Schweiz stagnieren. Vorsitzende der Geschäftsführung verdienen durchschnittlich 398.000 Schweizer Franken. Die Topverdiener unter den Schweizer Führungskräften sind dabei die Vorsitzenden von Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden. Ihr Salär beträgt im Schnitt 552.000 Schweizer Franken. Das Topmanagement erhält 2017 einen Bonus von durchschnittlich 85.000 Schweizer Franken.

Gehaltsreport 2016: Digital-Firmen zahlen Innovationsmanagern am meisten

Mobiles Arbeiten zuhause am macbook mit Kaffee.

Innovationsmanager mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung sind mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 100.000 Euro die Top-Verdiener unter den Fachkräften in der digitalen Wirtschaft. Ihnen folgen die Business Development Manager und die Sales Manager mit je 80.000 Euro Jahresgehalt. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. und der Beratungsgesellschaft Kienbaum.

Vergütungsstudie 2016: Gehälter von Führungskräften steigen um 3,2 Prozent

Die Führungskräfte-Gehälter sind in Deutschland um 3,2 Prozent gestiegen und liegen im Jahr 2016 durchschnittlich bei 122.000 Euro. Vor allem das Managementlevel einer Führungskraft ist dabei für das Gehalt entscheidend. Während Führungskräfte im mittleren Management 105.000 Euro verdienen, erhalten Top-Manager mit 166.000 Euro rund die Hälfte mehr. Die operative Führungsebene verdient mit 76.000 Euro hingegen im Schnitt etwa 30 Prozent weniger.

Gehälter 2016: Kaufmännische Führungskräfte verdienen 3,5 Prozent mehr und am besten bei Versicherungen

Ein Werbeplakat der Allianz mit einem Mann auf einem Roller auf einem Feldweg, der Aufschrift: Lösungen für jede Lebenslage, steht im Grünen von Gräsern und Büschen umgeben.

Der aktuelle Vergütungsreport „Führungskräfte und Spezialisten in kaufmännischen Funktionen 2016“ der Personalberatung Kienbaum zeigt, dass insbesondere kaufmännische Führungskräfte bei Versicherungen am besten verdienen. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt dort bei 173.000 Euro. Es folgen pharmazeutische Führungskräfte mit 167.000 Euro. Insgesamt betrachtet sind die Gehälter im kaufmännischen Bereich um 3,3 Prozent gestiegen.

Managergehälter: Top-Manager in 2015 stärker aktienkursbasiert vergütet

Der Berliner Fernsehturm spiegelt sich in den Fenstern eines Hochhauses.

Die Gehälter der Top-Manager und Vorstände der DAX- und MDAX-Unternehmen orientierten sich im Jahr 2015 stärker an der Entwicklung des Aktienkurses. Den Top-Verdiener stellt erstmals der MDAX. Mit 9,6 Millionen Euro erhielt Axel-Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner das höchste Gehalt unter den deutschen Top-Managern. Während die Gehälter der Dax-Vorstände leicht fielen, legten die Vorstandsgehälter im MDAX um 10 Prozent zu, so das Ergebnis der Vorstandsvergütungsstudie 2016 der Deutschen Schutzvereinigung Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München (TUM).

Spitzengehälter: Hohe Einkommenskonzentration durch Top-Verdiener in Deutschland

Buchstabenwürfel ergeben das Wort: Gehälter, welches sich auf einer roten, glatten Oberfläche wiederspiegelt.

Der Einkommensanteil der Spitzenverdiener in Deutschland ist im Jahr 2011 Jahren auf 13 Prozent angestiegen. Zu diesem Top-Ein-Prozent der Gesamteinkommen zählen Verdiener mit einem Bruttojahreseinkommen ab 150.000 Euro. Die Einkommenskonzentration liegt damit auf einem historisch hohen Niveau, so lautet das Ergebnis einer Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin.

Gehälterstudie Verbände & Organisationen 2015 - Verbandsgeschäftsführer verdienen 200.000 Euro

Ein Container vom Roten Kreuz in dem Spenden gesammelt werden und einem seitlich Bild von zwei Männern vom Sanitätsdienst.

Die Geschäftsführer verdienen in Verbänden im Schnitt knapp 200.000 Euro. Der Frauenanteil ist in Verbänden höher als in der Privatwirtschaft. Auch in Verbänden werden die Mitarbeiter immer häufiger nach Leistung und Erfolg bezahlt. Das zeigt die aktuelle Gehälterstudie 2015 zu Verbänden und Organisationen der Beratungsgesellschaft Kienbaum.

Vergütungsstudien 2015: Geschäftsführer, Führungskräfte und Spezialisten in Deutschland

Die deutschen Unternehmen erhöhen die Gehälter ihrer Spezialisten stärker als die Vergütung ihrer Führungskräfte: Spezialisten verdienen im Schnitt 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr, bei den Führungskräften sind es rund 3,6 Prozent. Die Gehälter der Geschäftsführer steigen mit durchschnittlich drei Prozent etwas langsamer. Unternehmen vergüten ihre Mitarbeiter dabei je nach Branche sehr unterschiedlich. Je höher die Hierarchieebene, desto höher ist jedoch der Bonus.

Antworten auf Wie lässt sich der Lohnanstieg von Vorständen & Co. der letzten Dekaden rechtfertigen?

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