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Kienbaum-Studie: 30 Jahre Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung in Deutschland

Die teils erheblichen Zuwächse in der Vorstandsvergütung von deutschen Vorständen sind mit Blick auf die vergangenen 30 Jahre fast ausschließlich auf die Top 100 Unternehmen (mehr als fünf Milliarden Euro Jahresumsatz) beschränkt.

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Kienbaum-Studie: 30 Jahre Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung in Deutschland
Gummersbach, 23.07.2007 (kb) - Die teils erheblichen Zuwächse in der Vorstandsvergütung von deutschen Vorständen sind mit Blick auf die vergangenen 30 Jahre fast ausschließlich auf die Top 100 Unternehmen (mehr als fünf Milliarden Euro Jahresumsatz) beschränkt. Hier stiegen die Bezüge von 1976 bis 2005 durchschnittlich auf das 8 - fache, von durchschnittlich 225.000 Euro auf 1,8 Mio.  Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von rd. 7,45 Prozent. Betrachtet man die Vergütung der anderen etwa 1.400 von Kienbaum erfassten Aktiengesellschaften in Deutschland, so stiegen die Vorstandsbezüge im Beobachtungszeitraum um durchschnittlich 4,25 Prozent pro Jahr von 132.000 Euro auf 440.000 Euro.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Einkommenssteigerungen der Vorstände über sämtliche Unternehmen hinweg durchaus in etwa im Gleichklang mit der allgemeinen Lohn- und Gehaltsentwicklung stattfand (durchschnittlich + 4,15 Prozent pro Jahr). Während in den 80er Jahren und frühen 90er Jahren insbesondere die Gehälter des Mittelsmanagements leicht stärker wuchsen, so fiel diese Gruppe relativ gesehen in den vergangenen Jahren geringfügig zurück: durchschnittlich 4,0 Prozent über die letzten 30 Jahre. Dies sind Ergebnisse der Studie 30 Jahre Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung in Deutschland, erstellt auf Basis der Vergütungsdaten der Kienbaum Management Consultants GmbH von 1976 bis heute.

Die Entwicklung der Vorstandsgehälter in den Top 100 Unternehmen verlief bis Mitte der 90er Jahre nur unwesentlich schneller als die Einkommensentwicklung der den anderen Unternehmensklassen und relativ parallel zur Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes. Erst seit Ende der 90er Jahre stiegen die Bezüge deutlich stärker. Betrug das Verhältnis zwischen Leitenden Angestellten der 1. Führungsebene zu ihren Vorständen in den Top 100 Unternehmen lange Jahre etwa das Verhältnis 6:1, ist dieses heute bei 15:1.  Noch deutlicher verhält es sich beim Verhältnis zwischen Arbeitern/Angestellten und den Top 100 Vorständen. Verdienten Top – Manager zwischen 1976 und 1996 etwa das 15 bis 20-fache, so beträgt das Verhältnis heute etwa 43:1.Insgesamt haben sich die Unterschiede im Gehalt zwischen Arbeitern/Angestellten und dem Mittelmanagement leicht nivelliert. Über sämtliche Unternehmen betrachtet verdiente im Jahr 1975 ein Leitender Angestellter rund das 3-fache eines Arbeiters/Angestellten; im Jahr 2005 war es noch das 2,85-fache. Ähnlich verhält es sich beim Vergleich zwischen Vorständen und Leitenden Angestellten. Ein durchschnittlicher Vorstand verdiente 1986 etwa das 2,5 -fache eines Leitenden Angestellten. Heute hingegen ist es das 3,7-fache.

Ein wichtiger Faktor für Transparenz und Messbarkeit der Vorstandsgehälter sind variable Komponenten, die heute nahezu alle Vorstände erhalten (1976: zwei Drittel). Ein großer Teil der Steigerungen der Vorstandsvergütung der Top 100 Unternehmen ist auf diese Entwicklung zurückzuführen. Derzeit liegt der durchschnittliche Anteil kurzfristiger variabler Vergütung bei etwa einem Drittel des Gesamtgehaltes. Eine überdurchschnittliche Ertragslage führte bereits 1976 zu einem Plus von 15 Prozent gegenüber einer vergleichbaren, durchschnittlichen Vorstandsvergütung. Eine unterdurchschnittliche Performance schlug mit einem Minus von 12 Prozent zu Buche. Diese Spannen haben sich in den vergangenen 30 Jahren auf Plus 20-30 Prozent bzw. Minus 15-20 Prozent vergrößert.