Fenster schließen

Druckansicht http://www.wiwi-treff.de/Managergehaelter/GF/Gehaltsstudie-Grosse-Gehaltsunterschiede-in-kleinen-Unternehmen/Artikel-2476/drucken

ManagergehälterGF

Gehaltsstudie: Große Gehaltsunterschiede in kleinen Unternehmen

Die Gehälter der Geschäftsführer weisen in kleinen Unternehmen erhebliche Unterschiede auf. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Kienbaum-Gehaltsstudie »Geschäftsführer der kleinen GmbH«.

Ein Laptop auf einem Tisch.

Unternehmensgröße ausschlaggebend beim Gehalt
Gummersbach, 31.08.2005 (kb) - Die Jahresgehälter von Geschäftsführern in kleinen GmbHs, deren Umsätze schwerpunktmäßig zwischen zwei und fünf Millionen Euro liegen, weisen mit Summen von 40.000 bis über 400.000 Euro eine große Spannbreite auf. Ungefähr ein Drittel aller Manager verdient weniger als 110.000 Euro jährlich, ein Drittel erreicht bis zu 155.000 Euro, und das weitere Drittel verdient mehr als 155.000 Euro. Im Durchschnitt liegen die Gesamtbezüge bei 149.000 Euro. Dies sind wesentliche Ergebnisse der branchenübergreifenden Gehaltsstudie 2005 »Geschäftsführer der kleinen GmbH«, die von der Managementberatung Kienbaum durchgeführt wurde und an der sich 561 Geschäftsführer aus 393 Unternehmen beteiligt haben.

»Noch immer ist die Unternehmensgröße ein zentraler Faktor bei der Gehaltsbestimmung. Die Führung größerer Unternehmen ist komplexer, stellt höhere Anforderungen an die Fähigkeiten sowie das Engagement der Geschäftsführer und ist mit höherer Personalverantwortung verbunden«, sagt Christian Näser, Projektleiter der Gehaltsstudie bei Kienbaum. Verdient der Geschäftsführer eines Unternehmens mit bis zu zehn Mitarbeitern 118.000 Euro, so wird sein Kollege in einem Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern durchschnittlich mit 171.000 Euro entlohnt. Neben der Unternehmensgröße ist insbesondere die Ertragslage der GmbH, der hierarchische Rang innerhalb des Geschäftsführergremiums und das Ressort von Bedeutung.

Top Gehälter in der Chemie- und Ölindustrie
Mit durchschnittlich 4,9 Prozent sind die Geschäftsführerbezüge um 0,8 Prozent stärker gestiegen als im Vorjahr. Unternehmen der chemischen und mineralölverarbeitenden Industrie vergüten mit 194.000 Euro jährlich ihre Geschäftsführer am besten, gefolgt von Banken, Finanzdienstleistungen und Versicherungen (189.000 Euro) und dem Maschinen- und Fahrzeugbau (186.000 Euro). Die niedrigsten Gehälter erhalten Unternehmensleiter in den Branchen Kunststoff und Gummi (108.000 Euro) sowie Nahrungs- und Genussmittel (109.000 Euro). Ihre Kollegen aus der Bauwirtschaft liegen mit 110.000 Euro nur knapp darüber.

Geschäftsführer gehören zu der am besten ausgebildeten Berufsgruppe: 70 Prozent der Unternehmensleiter sind Absolventen von Hoch- oder Fachhochschulen, weitere 12 Prozent haben zusätzlich promoviert. Die Gesamtbezüge eines Geschäftsführers mit Promotion betragen 208.000 Euro und liegen damit deutlich über dem Durchschnitt. Bildung macht sich also auch in der Chefetage bezahlt. Lebensalter und Berufserfahrung sind ebenfalls von Relevanz: Während ein 35 Jahre alter Geschäftsführer lediglich 85.000 Euro verdient, erhält ein 60-jähriger Unternehmensleiter mit 176.000 Euro mehr als das Doppelte.

Betriebliche Altersversorgung wichtigste und teuerste Zusatzleistung
Die betriebliche Altersversorgung ist für Geschäftsführer die wichtigste und für die Unternehmen die teuerste Zusatzleistung. Grund dafür ist die Versorgungslücke bei Eintritt in den Ruhestand, welche je nach Einkommenskategorie etwa 30 bis 39 Prozent der Gesamtbezüge betragen kann. 71 Prozent der Geschäftsführer kommen in den Genuss einer Altersversorgungszusage durch das Unternehmen. Gut ein Drittel der Versorgungsempfänger verfügt lediglich über eine unter Versorgungsgesichtspunkten problematische Direktversicherung.

»In punkto Altersversorgung sind die Unternehmen heutzutage mehr denn je gefragt. Die gesetzliche Sozialversicherungsrente reicht für die Geschäftsführer bei weitem nicht mehr aus, um nach einer Pensionierung den gewohnten Lebensstandard zu sichern«, erläutert Christian Näser.