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Kadersalärstudie 2013: Saläre steigen in der Schweiz

Die Gehälter der Führungskräfte sind in der Schweizer Wirtschaft in 2013 im Schnitt um zwei Prozent gestiegen. Das ergab die aktuelle Kadersalärstudie von Kienbaum, für die mehr als 13.000 Positionen in knapp 430 Unternehmen analysiert wurden. Geschäftsführer verdienen derzeit im Schnitt 351.000 CHF und damit rund fünf Prozent mehr als 2012.

Das Ruder eines Bootes mit der schweizer Flagge.

Saläre der Kader steigen kontinuierlich, aber langsam
Zürich, 21.08,2013 (kb) - Die Schweizer Unternehmen erhöhen die Saläre ihrer Kader kontinuierlich, aber moderat: Von 2012 auf 2013 sind die Gehälter der Führungskräfte in der Schweizer Wirtschaft im Schnitt um zwei Prozent gestiegen. Das ergab die aktuelle Kadersalärstudie der Managementberatung Kienbaum, für die das Beratungsunternehmen mehr als 13‘000 Positionen in knapp 430 Unternehmen analysiert hat.

Geschäftsführer verdienen derzeit im Schnitt CHF 351‘000 und damit rund fünf Prozent mehr als 2012. Auf der Direktionsebene beträgt das durchschnittliche Jahressalär hingegen CHF 215‘000. Die Vergütung des mittleren und unteren Management steigt wiederum um rund sechs Prozent auf durchschnittlich CHF 161‘000 beziehungsweise CHF 149‘000 im Jahr. „Die Saläre entwickeln sich je nach Führungsebene sehr unterschiedlich. Die Direktionsebene hat im Vergleich zu den anderen Führungsebenen klar das Nachsehen“, sagt Jörg Scholten, Leiter der Studie bei Kienbaum in Zürich.

Variable Vergütung weit verbreitet
Die variable Vergütung spielt bei der Entlohnung der Schweizer Kader eine wichtige Rolle: Rund 78 Prozent der von Kienbaum erfassten Führungspositionen erhalten neben ihrer Grundvergütung einen Bonus. Dieser Bonus macht auf der Geschäftsführungsebene mit durchschnittlich CHF 96‘000 rund ein Viertel der Gesamtvergütung aus. Bei der Direktion und dem mittleren Management liegt er mit circa CHF 36‘000 beziehungsweise CHF 18‘000 bei knapp einem Fünftel und beim unteren Management mit CHF 25‘000 bei rund 14 Prozent.

Grosse Gehaltsunterschiede zwischen Führungsebenen
Zwischen den verschiedenen Kaderebenen herrschen grosse Unterschiede in der Bezahlung: Die Saläre der Geschäftsführung liegen im Schnitt 50 Prozent höher als die der Direktionsebene. Der Vorsitzende der Geschäftsführung verdient durchschnittlich CHF 459‘000, während die Leiter der verschiedenen Ressorts zwischen CHF 150‘000 und 250‘000 erhalten. Hier führt der Leiter Unternehmensplanung und -entwicklung mit circa CHF 247‘000 die Gehaltsrangliste vor dem Leiter Recht und dem Leiter Marketing mit rund CHF 246‘000 beziehungsweise CHF 237‘000 an. Weitere überdurchschnittlich vergütete Positionen sind der Leiter Finanzen und Rechnungswesen mit circa CHF 231‘000 und der Leiter Vertrieb mit CHF 237‘000.

Höchste Saläre bei grossen Unternehmen
Die Grösse des Unternehmens hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Gehaltshöhe: Die Führungskräfte auf der Direktionsebene von Firmen mit mehr als 1‘000 Mitarbeitern verdienen zum Beispiel durchschnittlich CHF 355‘000 im Jahr. Das sind rund 40 Prozent mehr als die CHF 205‘000, die Mitglieder der Geschäftsleitung in kleineren Betrieben mit bis zu 50 Mitarbeitern erhalten. Die Konzernzugehörigkeit hat auch Einfluss auf das Salär: In konzernabhängigen Unternehmen ist die Vergütung mit durchschnittlich CHF 198‘000 höher als bei eigenständigen Gesellschaften; dort verdienen Führungskräfte rund CHF 183‘000 im Jahr.

Dienstleistungsunternehmen zahlen am besten
Dienstleistungsunternehmen zahlen im Schnitt die höchsten Jahresgesamtsaläre: Noch vor Kreditinstituten und Banken mit durchschnittlich CHF 216‘000 sowie Versicherungen mit CHF 212‘000 liegen die Saläre in der Branche der Energieversorgung; hier erhalten Kader im Schnitt CHF 221‘000 im Jahr. Telekomunikation- und IT-Dienstleister zahlen ihren Führungskräften mit durchschnittlich CHF 158‘000 das geringste Jahresgesamtsalär aller untersuchten Branchen. „Im Bankensektor machen sich die Änderungen der Vergütungssysteme als Konsequenz aus der Finanzmarktkrise bereits bemerkbar; insbesondere die Höhe der Boni ist rückläufig. In der Versicherungsbranche ist die Entwicklung der Saläre deutlich stabiler. Hier gab es auch keine so starken Anpassungen der Systeme wie bei den Banken. Der Energiesektor in der Schweiz ist derzeit von erheblichen Umstrukturierungen geprägt. Die Unternehmen konzentrieren ihr Geschäft wieder mehr auf ihr Kerngeschäft ‚Energieerzeugung und -versorgung‘ und schränken risikoreiche Aktivitäten stärker ein. Das werden wir kurzfristig auch an den Salärzahlen sehen“, sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Jörg Scholten.

Wirtschaftslage beeinflusst die Salärhöhe
Auch die wirtschaftliche Situation der Unternehmen hat grossen Einfluss auf die Gehaltshöhe: Bei rund einem Drittel der Studienteilnehmer ist die Ertragslage in diesem Jahr überdurchschnittlich, bei mehr als der Hälfte ist sie durchschnittlich und bei elf Prozent schlechter als gewöhnlich. „Die Schweizer Wirtschaft befindet sich in einem leichten Aufschwung. Das zeigen die im Vergleich zum Vorjahr etwas bessere Ertragssituation in den Unternehmen und der moderate Anstieg der Kadersaläre“, sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Jörg Scholten.

Frauen im Management weiterhin unterrepräsentiert
Frauen sind in den Schweizer Chefetagen weiter eine Seltenheit: Auf der Geschäftsführungsebene sind unverändert nur knapp acht Prozent der Positionen mit Frauen besetzt, auch auf der Direktionsebene sind es weiterhin elf Prozent und im mittleren Management immerhin 17 Prozent. Lediglich im unteren Management ist der Frauenanteil auf 21 Prozent angestiegen.

Aber es gibt auch Ausnahmen: Zum Beispiel sind knapp die Hälfte der Leitungspositionen in der Personalrekrutierung und dem Personalbereich insgesamt mit Frauen besetzt. Auch bei der Leitung von Unternehmenskommunikation und PR sind Frauen und Männer mit 48 zu 52 Prozent fast paritätisch vertreten, ebenso in der Leitung der Abteilung Personalentwicklung und Ausbildung, wo 42 Prozent des Führungspersonals weiblich ist.