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Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

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checker

Gehaltsdeckel Topmanagement

In einem Artikel auf n-tv.de wird über eine Forderung zur Deckelung von Top-Managemengehältern aus der Wirtschaft gesprochen (Link siehe unten).

Was meint ihr dazu?

Ich finde es hat 2 Seiten:

Objektiv bringt das gar nichts. Denn selbst wenn das Unternehmen mehrere Mio. spart geht das an den Mitarbeitern vorbei. Dafür ist es ja auch viel zuwenig, dass durch die paar Mio. nennenwerte gehaltssteigerungen der Mitarbeiter durchgeführt oder mehr Jobs gesichert werden.

Subjektiv ist das schon so eine sache. Da bekommen Leute für "ganz normale" Jobs als Angestellte viele Mio. EUR. Mehr geld als sie brauchen. Da geht es nur noch um die Frage welches Ferienhaus man sich dieses Jahr kauft. Und das ohne Risiko, welches der Eigentümer ja hat. (Siehe Middelhoff und Karstadt.) Wenn was schief geht, sind sie einfach weg. Und das während sich auf der anderen Seite die normalen Angestellten sorgen müssen wie sie ihrer Familie ein angemessenes Leben bieten oder überhaupt einen Job finden. Damit beschäftigen sich ja auch viele Threads hier.

Das ganz führt zu einer starken Unzufriedenheit in der Gesellschaft die ich für gefährlich halte. Es erklärt eventuell auch den Zulauf zu allen möglichen kleinen meist linken Parteien, wie Linke, Grüne, Piraten. Das das nicht gesund sein kann sollte jedem klar sein.

Ein Deckelung der Top-Manangement-Gehälter ändert an der Situation der Mensch nichts. Aber es würde der gefährlichen Unzufriedenheit entgegenwirken.

Daher finde ich es gut!

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Top-Manager-raet-zur-Deckelung-article6089816.html

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

kann das genau so unterschreiben.
Ich schlage aber keine fixe Deckelung vor (zB 500.000), sondern eine Vorgabe, dass das Topmanagement nicht mehr als zB 20x so viel wie der durschnittliche Angestellte des Unternehmens verdienen darf.
Dies wurde auch schon von vielen weisen Menschen vorgeschlagen.
Auf diese Weise wäre genug Leistungsanreize vorhanden, da man sein Gehalt ja immer noch je nach Einstieg verzwanzigfachen könnte.

Das Argument mit dem Wettbewerb um Topkräfte kann ich auch nicht nachvollziehen. Bin mir sicher dass sich mehr als genug fähige Leute finden, die für 600.000-800.000 EUR eine Firma führen würden.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Ich finde das Quatsch. Wir leben in einer freien Marktwirtschaft und wenn Unternehmen bereit sind soviel Geld zu bezahlen und wenn sie denken die Leute sind das viele Geld wert und sie bringen den Unternehmen so einen großen Mehrwert, dann soll es so sein.

Das ist doch nur wieder der Sozialneid der Linken. So ist es nunmal. Jobs die jeder machen kann, die werden eben schlecht bezahlt. Ein Unternehmen erfolgreich fürhen, das können nur wenige.

Da würde ich eher den Fußballern das Gehalt kürzen. Denn die bringen nichts. Die Manager stärken unsere Wirtschaft und sichern Arbeitsplätze (auch wenn die Sozis das Gegenteil behaupten ist es aber so).

Man muss auch bedenken, dass solche Summen nur 40-50 Leute in Deutschland verdienen. Nicht mehr als Fußballer!
Die meisten GF von kleineren Mittelständlern bekommen sicher keine 250K!

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Naja ich seh das etwas krass: Denke es gibt im Leben eben Gewinner und Verlierer (ja ich weiß blabla bin ein Trottel blabla). Denke wenn ein Unternehmen bereit ist so viel Geld zu zahlen dann sollte das auch möglich sein. Diese Gehälter kommen ja nicht von irgendwo. Diese paar Leute haben höchst wahrscheinlich auch ne Menge geopfert um dort hin zu kommen. Ein anderes Wort für Gehalt --> Verdienst! Ich meine wenn jemand eben meint er ist lieber ein "Gangster" in der Kindheit und Schule ist scheiße, dann soll er gucken wo er bleibt. Genau so wie Leute die in den sozialen oder sonst was Bereich gehn --> muss es geben aber die sollen sich nicht aufregen wenn sie merken das sie nicht reich werden.
Naja ist eben mein Standpunkt! Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Sofern das wirklich freie Unternehmen sind ist das ok. Wenn aber Sportvereine hohe Gehälter bezahlen, die sich indirekt aus den Gebühreneinnahmen (Zwang) der Fernsehzuschauer speisen ist das nicht ok. Deshalb wäre ich eher eher für eine Deckelung bei Fussballern und Leuten wie Gottschalk und Jauch, die über Zwangsgebühren finanziert werden.

Lounge Gast schrieb:

Naja ich seh das etwas krass: Denke es gibt im Leben eben
Gewinner und Verlierer (ja ich weiß blabla bin ein Trottel
blabla). Denke wenn ein Unternehmen bereit ist so viel Geld
zu zahlen dann sollte das auch möglich sein. Diese Gehälter
kommen ja nicht von irgendwo. Diese paar Leute haben höchst
wahrscheinlich auch ne Menge geopfert um dort hin zu kommen.
Ein anderes Wort für Gehalt --> Verdienst! Ich meine wenn
jemand eben meint er ist lieber ein "Gangster" in
der Kindheit und Schule ist scheiße, dann soll er gucken wo
er bleibt. Genau so wie Leute die in den sozialen oder sonst
was Bereich gehn --> muss es geben aber die sollen sich
nicht aufregen wenn sie merken das sie nicht reich werden.
Naja ist eben mein Standpunkt! Jeder ist seines eigenen
Glückes Schmied!

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Woher kann man eigentlich das Recht nehmen zu behaupten, was genug für jemanden ist die der TE?
Über das Gehalt entscheidet der Aufsichtsrat, welcher den Eigentümern und die Arbeitnehmer vertritt. Gut, mit korrupten Kommunisten ist Kontrolle nicht möglich. Aber wenn die Eigentümer einen Aufsichtsrat wählen, der das abnickt, sind sie selber schuld. Jeder Aktionär auch mit einer Aktie hat das Recht, die Gehälter auf der HV in Frage zu stellen. Macht aber kaum einer.
Wenn es dich stört, werde Eigentümer und handle.
Dieses "wähwähwäh die sind doof und haben mehr als ich, Mutti mach da was gegen" nervt!

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Mir scheint in dne oberen Etagen herrscht eher eine Selbstbedienung, als eine wirkliche Performancekultur. Wenn ich sehe, dass Gehälter selbst dann über alle Maßen erhöht werden, wenn an der Belegschaft gespart wird oder sogar entlassen wird, so finde ich das nicht korrekt.
Niemand wird seinem Chef nicht mehr Geld gönnen, aber der Unterschied ist heutzutage so extrem angewachsen, dass das Verhältnis einfach nicht mehr passt.
Für mich ist die Regelung wie schon oben beschrieben z.B. max. 20x das Durchschnittsgehalt des normalen Angestellten ohne Führungsverantwortung eine gute Lösung.
Damit würde man sein Gehalt auch nur dann wesentlich erhöhen können, wenn manb das Gehalt der Belegschaft gesamt erhöht. Das führt wiederum zu mehr Motivation und zu einer gesteigerten Identifizierung mit dem Unternehmen. Alles was man heutzutage in BWL scheinbar nicht mehr gelehrt bekommt.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Würde das zwar nicht komplett unterschreiben, aber der Kollege hat schon recht. Jeder entscheidet sich irgendwann für einen Beruf, mit dem wissen dort viel oder wenig verdienen zu können.

Das beispiel Fussballer finde ich aber nicht schlecht. Die Leute meckern über die Manager und was ist mit Sportlern? klar ist Angebot und Nachfrage, aber diese Summen sind absolut übertrieben und häufig auch nicht wirklich verdient :) Das kann auch bei Managern sein. Besser wäre hier eine Selbstregulierung der Unternehmen, obwohl wir ja noch weit von amerikanischen Verhältnissen entfernt sind. Ich denke allerdings auch, dass wir immer nur Extreme betrachten, gerade in der öffentlichen Diskussion. Die meisten CEOs im Mittelstand verdienen keine Millionen.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Bei den Fussballspielern muss man aber auch beachten: Viele von denen haben einen durchschnittlichen Abschluss, nicht studiert und haben ihr Hobby zum Beruf gemacht und verdienen halt saugut. Jedoch: Mit mitte 30 ist die Karriere vorbei, sprich die Millionen komme nicht mehr einfach so auf das Konto. Was machen sie danach? Danach müssen sie quasi auch von unten anfangen abgesehen von Ausnahmen, die Trainer, Sportdirektor, Trainer, etc. werden. Aber viele ehemalige Weltklasse-Fussballer sind verschuldet weil nach Karriereende kein Geld mehr reinkam.
Bei den Manager hingegen, geht das mit den Millionen erst mit 40 oder eher noch später los. Man kann das gar nicht vergleichen mit den Fussballern und Managern meines Erachtens.

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checker

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Naja, ich dachte es wäre deutlich geworden, dass das nicht auf meinem Mist gewachsen ist u ich relativ objektiv dargestellt habe, dass es mir nicht um eine Neiddiskussion geht.

Die Gehälter von Top-Managern großer Unternehmen werden durch denAufsichtsrat beschlossen, der oft aus Kollegen anderer großer Unternehmen besteht (Deutschland AG) und ehemaliger Manager. Die Eigner bestimmen nur sehr bedingt das Gehalt der Vorstände. --> Prinzipal-Agent-Problem.

Das Argument des internationalen Wettbewerbs halte ich für ein Scheinargument. Häufig wird da nur mit den USA verglichen, die da ein Exzess sind. Ich denke nicht, dass die Welt auf deutsche Manager wartet, die dann angeblich abgeworben werden um dort für das Dreifache zu arbeiten.

Das argument mit den Sportlern ist zwar nicht ganz falsch. Dafür das die einem Ball hinterher laufen verdienen die sehr gut. Allerdings ist das nur im Top-Profi-Sport so. Außerhalb davon (weniger beliebte Sportarten, 2., 3. Ligen) ist das bei weitem nicht so. Hinzu kommt, dass Sportler nur sehr kurz dieses Geld verdienen. Da wird mal von 20-30 das verdient. Das wars. Vorher nicht und danach auch nicht.

Das die Gehälter unplausibel sind kann man auch im Vergleich zu anderen Funktionen der Gesellschaft sehen. Ein Bundeskanzler verdient ca. 200.000 EUR im Jahr, Minister und andere Politiker bruchteile. Da kann man nicht behaupten, dass die wenig arbeiten oder keine Verantwortung tragen würden - Allerdings werden die in der Tat deutlich zu schlecht bezahtl. Deshalb ist die Qualität sicher auch nicht gut.

Die Idee die Gehälter an die Löhne der Mitarbeiterzu koppeln halte ich für gut und ist nicht so starr. Wenn man das zwanzigfache der höchsten Tarifgruppe einer Branche wählt ist man schnell mal bei 1-2 Mio. EUR. Das ist ja nciht gerade wenig. Wenn man dazu noch ein paar varialbe und nachhaltige bestandteile einbaut kann sich sicher keiner beschweren wenn er dann weiterhin ein paar Mio bekommt.

Mein hauptargument dafür ist ja eher die sorge um sozial instabilität und einen undurchsichtigen und zweifelhaften Prozess bei der bestimmung der Gehälter. - Und keine Neiddiskussion.

Lounge Gast schrieb:

Woher kann man eigentlich das Recht nehmen zu behaupten, was
genug für jemanden ist die der TE?
Über das Gehalt entscheidet der Aufsichtsrat, welcher den
Eigentümern und die Arbeitnehmer vertritt. Gut, mit korrupten
Kommunisten ist Kontrolle nicht möglich. Aber wenn die
Eigentümer einen Aufsichtsrat wählen, der das abnickt, sind
sie selber schuld. Jeder Aktionär auch mit einer Aktie hat
das Recht, die Gehälter auf der HV in Frage zu stellen. Macht
aber kaum einer.
Wenn es dich stört, werde Eigentümer und handle.
Dieses "wähwähwäh die sind doof und haben mehr als ich,
Mutti mach da was gegen" nervt!

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Richtig! Hier wird ein extremes Berufsfeld (Profifussballer) mit extremen Managementpositionen verglichen. Ist beides extrem, aber das war dann auch schon die Gemeinsamkeit.

Fußballer sind vollkommen öffentlich und haben ca. 15 Jahre aktive Schaffenszeit, in denen sie richtig Geld verdienen können und das auch nur in der 1. Liga (gibt vllt. auch Ausnahmen in der 2. Liga). Der Druck ist riesig und es gibt ja auch sehr viele Negativbeispiele. Ob nun Millionen pro Jahr gerechtfertigt sind, ist Ansichtssache.

Bei Topmanagern hingegen würde ich neben einer ergebnisorientierten Zahlung von Jahr zu Jahr (Boni, Aktienpakete etc) auch eine Nachhaltigkeitsformel einfügen. Am Karstadt-Beispiel hat man ja wunderbar gesehen, wie der Laden in kürzester Zeit vor die Wand gefahren wurde (Verkauf der Immobilien, um die Ergebnisse zu pimpen) und der feiner Herr dann mit einer satten Abfindung den Scherbenhaufen verlassen hat. Wenn Boni auch auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind, also Prämien nicht nur pro Jahr, sondern z.B. alle 5 Jahre ausgeschüttet werden, könnte dies das Söldnertum vielleicht einschränken.

Lounge Gast schrieb:

Bei den Fussballspielern muss man aber auch beachten: Viele
von denen haben einen durchschnittlichen Abschluss, nicht
studiert und haben ihr Hobby zum Beruf gemacht und verdienen
halt saugut. Jedoch: Mit mitte 30 ist die Karriere vorbei,
sprich die Millionen komme nicht mehr einfach so auf das
Konto. Was machen sie danach? Danach müssen sie quasi auch
von unten anfangen abgesehen von Ausnahmen, die Trainer,
Sportdirektor, Trainer, etc. werden. Aber viele ehemalige
Weltklasse-Fussballer sind verschuldet weil nach Karriereende
kein Geld mehr reinkam.
Bei den Manager hingegen, geht das mit den Millionen erst mit
40 oder eher noch später los. Man kann das gar nicht
vergleichen mit den Fussballern und Managern meines Erachtens.

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Fabulous Fab

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Eine gesetzliche Deckelung wäre meiner Meinung nach ein nicht vertretbarer Eingriff in das Eigentums/Bestimmungsrecht der Unternemensbesitzer. Wie beschrieben ist es ja das Geld der Aktionäre das an die Manager gezahlt wird und somit müssen diese auch urteilen ob der Manager das Geld wert ist oder nicht.

Was die “Linken” in der Debatte mal wieder nicht verstehen ist, dass wenn man die Manager Gehälter deckelt einfach die Aktionäre mehr Dividende oder Innern wert kommen. Die sind Euer Ansicht nach aber auch die besitzenden. Dabei vernachlässige ich jetzt noch die ganze Aspekte der Wettbewerbsfähigkeit, Selbstbestimmung etc.

Die Gehälter über eines Faktors des Lohns zu deckeln ist eine genauso schlechte Lösung. Löhne=Kosten -> wenn ich kosten einspare und die Unternehmung dabei rentabler wird hat man seinen Job als Manager erstmal gut gemacht. Nach dem Leistungsprinzip kann man dafür auch eine Gehaltserhöhung bekommen.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Ich bin eigentlich Erzkonservativ, aber ich finde die Ungleichheit in Deutschland doch extrem heftig. Ich hatte immer sehr viel Geld auf dem Konto, jetzt nicht so dass ich mir jeden Tag einen neuen Porsche leisten kann, aber doch schon sehr wohlhabend.

Aber wenn ich sehe wie viele Leute wirklich am Existenzminimum leben während andere für 2k ins Restaurant gehen finde ich das schon mega krass. Diese Leute haben aus den Augen verloren was es heißt Mensch zu sein.

Ich finde, dass es Millionengehälter definitiv geben muss. Wer außergewöhnliche Leistung bringt muss auch außergewöhnlich vergütet werden. Auf diesem Prinzip ruht unsere ganze Gesellschaft. Ich glaube die Regulation sollte eher über eine Förderung von wohltätigen Zwecken sein. Damit meine ich nicht 'Spenden' sondern sehr reiche Leute sollten dazu angehalten werden, Initiativen, wie zum Beispiel Training für Langzeitarbeitslose etc zu unterstützen.

Ich lebe in einem Umfeld wo Freunde von mir nicht selten beim Feiern im Klub 2-3k problemlos ausgeben (ich auch früher). Wenn man sich mal denkt wie sehr man da das Leben eines Arbeitslosen mit verändern könnte.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Wenn ich bei 1000 Mitarbeitern mit 50.000 Euro brutto im Jahr 5.000 Euro brutto Streiche, kann man sich als super Manager natürlich gleich einen 5.000.000 Euro Bonus gönnen für die Verdienste am Unternehmen :D

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Was ist heute Konservativ möchte ich gerne fragen? Ist es die AFD? oder sind es die Grünen? Auch die CSU schreibt es sich häufig in die Parteiprogramme, genauso wie die CDU. Ich verbinde damit das bewahren von Werten und dazu gehört definitv auch Sozialpoltik über den Nachtwächterstaat hinausgehend.

WiWi Gast schrieb am 30.05.2018:

Ich bin eigentlich Erzkonservativ, aber ich finde die Ungleichheit in Deutschland doch extrem heftig. Ich hatte immer sehr viel Geld auf dem Konto, jetzt nicht so dass ich mir jeden Tag einen

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

WiWi Gast schrieb am 24.04.2012:

Über das Gehalt entscheidet der Aufsichtsrat, welcher den Eigentümern und die Arbeitnehmer vertritt.
Und über Gesetze entscheidet der Bundestag, welcher das Volk vertritt.

Und wenn dieser Bundestag mehrheitlich entscheidet, dass Managergehälter gedeckelt werden oder dass Vermögende eine Abgabe zu zahlen haben, dann ist das so.

Das eigentliche Problem sind auch nicht Vorstände mit 2-5 Mio. EUR Gehalt und nicht mal halbwegs erfolgreiche mittelständische Unternehmer mit 30, 50 oder 80 Mio. EUR Vermögen.

Die oberen 0,1% akkumulieren zunehmend das Vermögen und damit auch die Macht im Staat. Wer 5 Mio. auf dem Konto hat, der hat ausgesorgt, aber ist nicht so reich, um Macht auszuüben, welche so vielleicht nicht in unserem politischen System gewollt ist. Das geht dann in Richtung Oligarchie. Grundsätzlich erst mal nur anders und nicht schlechter oder besser, aber eigentlich nicht die Regierungsform, welche in Deutschland nach der Verfassung gültig ist.

Weiterführende Infos:
Doku Ungleichland - 3 Teile
The Atlantic: The 9.9 Percent Is the New American Aristocracy

Also noch mal ganz plakativ: Quandts, Klatten, Würth, Aldi, Schäffler, Kühne, ...

Wie Oligarchie offensichtlich für jeden funktioniert: RB Leipzig.

Was dann hinter verschlossenen Türen passiert sind solche Sachen wie die Verpestung unserer Städte, wobei die Verursacher (Quandt, Klatten, Piech, ...) keinen Penny zahlen.
Warum sind die Zustände in der Massentierhaltung immer noch so elendig? Damit Discounter ihr Hähnchen für 6 Euro und Hack für 5 Euro verkaufen können, jeweils je Kilo? Wer steht hinter den Discountern?
Warum ist Deutschland die einzige Industrienation weltweit ohne generelles Tempolimit auf Autobahnen, achja, siehe oben.

Und jetzt noch mal noch plakativer: Es gab im Mittelalter, in der frühen Neuzeit, in der Neuzeit usw. immer Hierarchien und Stände in verschiedenen Ausprägungen. Ritter und Bauern. Hochadel, Adel, Bürgertum und Pöbel. Industrielle und Arbeiter. Immer hat man es geändert und war der Meinung, jetzt ist alles fair und jeder Mensch ist gleichwertig. Im Nachhinein hat man immer wieder festgestellt, dass es doch nicht so war. Es mag zwar heute nicht mehr Adel und Pöbel heißen oder Ritter und Leibeigener, aber die Verhältnisse sind nicht anders als in den letzten 1.000 Jahren.

Klar, wir haben drum herum ein Rechtssystem und ein Wirtschaftssystem gebaut, welches vorgaukelt, dass niemand bevorteilt oder benachteiligt wird. Klar, wir, der Pöbel, lebt nicht schlecht und nicht vergleichbar mit den Lebensumständen vor 100, 200, 300 Jahren. Aber am Machtgefälle hat sich nichts getan.

Und da muss man dann doch sagen, ok, wer 2 Millionen EUR auf dem Konto hat, der hat zwar immer noch keine politische Macht, aber zumindest ist er nicht mehr auf dem Status eines Leibeigenen, d.h. aus heutiger Sicht: Um ein mehr oder minder angemessenes Lebens zu führen, ist er nicht mehr darauf angewiesen, einen Teil seiner Lebenszeit gegen Geld zu tauschen.

Forschung über Armut gibt es in der Soziologe massenhaft, Forschung über Reichtum ist extrem schwierig. Daten sind kaum vorhanden, werden warum auch immer nicht erhoben. Natürlich, es ist eigentlich klar warum.

Aber grob kann man sagen, dass die Leute ab 200-300 Mio. EUR aufwärts die legitimen Nachfolger des Adels sind. Da ist auch, ohne Frage, viel alter Adel mit dabei neben neureichen Discounterkönigen und Industriellen-Erben.

Die obere Mittelklasse, der Nachfolger vom eigentlichen Bürgertum, sind kleine Selbständige wie z.B. Ärzte mit Praxis (keine Hausärzte, Praxen mit 200-300k Nettoeinkommen im Jahr), Unternehmer mit 20-50 Mitarbeitern, usw. welche sich tendenziell inkl. ihres Unternehmens und des Hauptwohnsitzes im Bereich Millionär bewegen (1,6% der Bevölkerung in Deutschland sind Millionäre, davon 0,00x% der "neue Adel").

Und die anderen 98% sind auf Arbeit angewiesen um ihren Lebensstandard zu finanzieren oder werden vom Staat alimentiert ohne wirklich einen guten Lebensstandard zu haben (Arbeitslose, Rentner).

Weiterführende Literatur um mal einen Blick hinter die Fassade unserer Gesellschaft zu schauen: Unscripted: Life, Liberty, and the Pursuit of Entrepreneurship.

(P.S. Ich glaube nicht, dass sich die Verhältnisse bald ändern werden, aber ich spreche Sachen gerne ehrlich an. Deswegen ist mein mittelfristiges Ziel auch, nicht mehr auf einen Job angewiesen, jemals in meinem Leben. Bin VWLer, aber selbständig im IT-Bereich und gehe auf die 200k Vermögen zu ca. Anfang nächsten Jahres, wenn sich Business und Börsen mittelmäßig normal weiterbewegen. Unsere Generation wird bis 70 buckeln dürfen, wenn man nicht vorher ausgesorgt hat. Um dann mit minimalen Rentenansprüchen abgespeist zu werden, welche auch noch voll versteuert werden. Ich sehe eigentlich nur eine Alternative und die heißt: Kapitalist werden, statt Arbeitnehmer.)

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Gutes Beispiel. Unser früherer Bereichsleiter vor versammelter Mannschaft: Wir müssen sparen, deshalb können Sie auf Geschäftsreise nur noch 2. Klasse mit der Bahn fahren. Er selbst hatte einen 7er BMW. Auf einer Geschäftsreise war ich (Sachbearbeiter) ganz stolz, ein preiswertes Hotel gefunden zu haben. Er war auch dabei. aber in einem anderen Hotel. "Ich bin leitender Angestellter, für mich gilt ein anderes Hotelverzeichnis".

WiWi Gast schrieb am 30.05.2018:

Wenn ich bei 1000 Mitarbeitern mit 50.000 Euro brutto im Jahr 5.000 Euro brutto Streiche, kann man sich als super Manager natürlich gleich einen 5.000.000 Euro Bonus gönnen für die Verdienste am Unternehmen :D

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

WiWi Gast schrieb am 24.04.2012:

Richtig! Hier wird ein extremes Berufsfeld (Profifussballer) mit extremen Managementpositionen verglichen. Ist beides extrem, aber das war dann auch schon die Gemeinsamkeit.

Fußballer sind vollkommen öffentlich und haben ca. 15 Jahre aktive Schaffenszeit, in denen sie richtig Geld verdienen können und das auch nur in der 1. Liga (gibt vllt. auch Ausnahmen in der 2. Liga). Der Druck ist riesig und es gibt ja auch sehr viele Negativbeispiele. Ob nun Millionen pro Jahr gerechtfertigt sind, ist Ansichtssache.

Bei Topmanagern hingegen würde ich neben einer ergebnisorientierten Zahlung von Jahr zu Jahr (Boni, Aktienpakete etc) auch eine Nachhaltigkeitsformel einfügen. Am Karstadt-Beispiel hat man ja wunderbar gesehen, wie der Laden in kürzester Zeit vor die Wand gefahren wurde (Verkauf der Immobilien, um die Ergebnisse zu pimpen) und der feiner Herr dann mit einer satten Abfindung den Scherbenhaufen verlassen hat. Wenn Boni auch auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind, also Prämien nicht nur pro Jahr, sondern z.B. alle 5 Jahre ausgeschüttet werden, könnte dies das Söldnertum vielleicht einschränken.

Lounge Gast schrieb:

Bei den Fussballspielern muss man aber auch beachten: Viele
von denen haben einen durchschnittlichen Abschluss, nicht
studiert und haben ihr Hobby zum Beruf gemacht und verdienen
halt saugut. Jedoch: Mit mitte 30 ist die Karriere vorbei,
sprich die Millionen komme nicht mehr einfach so auf das
Konto. Was machen sie danach? Danach müssen sie quasi auch
von unten anfangen abgesehen von Ausnahmen, die Trainer,
Sportdirektor, Trainer, etc. werden. Aber viele ehemalige
Weltklasse-Fussballer sind verschuldet weil nach Karriereende
kein Geld mehr reinkam.
Bei den Manager hingegen, geht das mit den Millionen erst mit
40 oder eher noch später los. Man kann das gar nicht
vergleichen mit den Fussballern und Managern meines Erachtens.

Der durchschnittliche Kicker in Liga 2 verdient 450.000 Euro im Jahr. Das sind 231.000 Euro netto. Häufig werden Autos ja gestellt, ebenso das Essen. Gehen wir trotzdem mal davon aus, dass trotzdem noch 3.000 Euro je Monat verprasst werden, da bleiben noch 195.000 Euro übrig je Jahr. Ohne Zinsen gespart, ergibt das nach der Karriere knapp 3 Mio. Euro. Diese dann angelegt zu 4% in Dividendentiteln lassen unserem 2.Liga-Kicker exakt 10.000 Euro brutto für den Rest seines Lebens plus Inflationsausgleich der Dividenden. Dafür muss er ab Mitte 30 nie mehr einen Finger krumm machen.

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WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Es ist zwar grundsätzlich zumindest nicht falsch was du da schreibst, aber eben nur grundsätzlich.

Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen heute und Mittelalter enorm.

  • Auch die untersten Schichten in der deutschen Gesellschaft müssen nicht hungern´
  • Auch die untersten Schichten haben die Chance zum "Adel" aufzusteigen (Im Mittelalter ging das fast ausschließlich nur per Geburtsrecht)
  • Keiner kann dich zwingen eine bestimmte Arbeit auszuüben
  • Auch der Adel kann heute nicht straffrei Verbrechen begehen
  • Die wenigsten von uns müssen heute auch nur annähernd vergleichbar harte Arbeit verrichten wie die Leibeigenen damals
  • Wir haben alle Zugang zur Bildung
    ich könnte noch ewig so weitermachen

WiWi Gast schrieb am 31.05.2018:

WiWi Gast schrieb am 24.04.2012:

Über das Gehalt entscheidet der Aufsichtsrat, welcher den Eigentümern und die Arbeitnehmer vertritt.
Und über Gesetze entscheidet der Bundestag, welcher das Volk vertritt.

Und wenn dieser Bundestag mehrheitlich entscheidet, dass Managergehälter gedeckelt werden oder dass Vermögende eine Abgabe zu zahlen haben, dann ist das so.

Das eigentliche Problem sind auch nicht Vorstände mit 2-5 Mio. EUR Gehalt und nicht mal halbwegs erfolgreiche mittelständische Unternehmer mit 30, 50 oder 80 Mio. EUR Vermögen.

Die oberen 0,1% akkumulieren zunehmend das Vermögen und damit auch die Macht im Staat. Wer 5 Mio. auf dem Konto hat, der hat ausgesorgt, aber ist nicht so reich, um Macht auszuüben, welche so vielleicht nicht in unserem politischen System gewollt ist. Das geht dann in Richtung Oligarchie. Grundsätzlich erst mal nur anders und nicht schlechter oder besser, aber eigentlich nicht die Regierungsform, welche in Deutschland nach der Verfassung gültig ist.

Weiterführende Infos:
Doku Ungleichland - 3 Teile
The Atlantic: The 9.9 Percent Is the New American Aristocracy

Also noch mal ganz plakativ: Quandts, Klatten, Würth, Aldi, Schäffler, Kühne, ...

Wie Oligarchie offensichtlich für jeden funktioniert: RB Leipzig.

Was dann hinter verschlossenen Türen passiert sind solche Sachen wie die Verpestung unserer Städte, wobei die Verursacher (Quandt, Klatten, Piech, ...) keinen Penny zahlen.
Warum sind die Zustände in der Massentierhaltung immer noch so elendig? Damit Discounter ihr Hähnchen für 6 Euro und Hack für 5 Euro verkaufen können, jeweils je Kilo? Wer steht hinter den Discountern?
Warum ist Deutschland die einzige Industrienation weltweit ohne generelles Tempolimit auf Autobahnen, achja, siehe oben.

Und jetzt noch mal noch plakativer: Es gab im Mittelalter, in der frühen Neuzeit, in der Neuzeit usw. immer Hierarchien und Stände in verschiedenen Ausprägungen. Ritter und Bauern. Hochadel, Adel, Bürgertum und Pöbel. Industrielle und Arbeiter. Immer hat man es geändert und war der Meinung, jetzt ist alles fair und jeder Mensch ist gleichwertig. Im Nachhinein hat man immer wieder festgestellt, dass es doch nicht so war. Es mag zwar heute nicht mehr Adel und Pöbel heißen oder Ritter und Leibeigener, aber die Verhältnisse sind nicht anders als in den letzten 1.000 Jahren.

Klar, wir haben drum herum ein Rechtssystem und ein Wirtschaftssystem gebaut, welches vorgaukelt, dass niemand bevorteilt oder benachteiligt wird. Klar, wir, der Pöbel, lebt nicht schlecht und nicht vergleichbar mit den Lebensumständen vor 100, 200, 300 Jahren. Aber am Machtgefälle hat sich nichts getan.

Und da muss man dann doch sagen, ok, wer 2 Millionen EUR auf dem Konto hat, der hat zwar immer noch keine politische Macht, aber zumindest ist er nicht mehr auf dem Status eines Leibeigenen, d.h. aus heutiger Sicht: Um ein mehr oder minder angemessenes Lebens zu führen, ist er nicht mehr darauf angewiesen, einen Teil seiner Lebenszeit gegen Geld zu tauschen.

Forschung über Armut gibt es in der Soziologe massenhaft, Forschung über Reichtum ist extrem schwierig. Daten sind kaum vorhanden, werden warum auch immer nicht erhoben. Natürlich, es ist eigentlich klar warum.

Aber grob kann man sagen, dass die Leute ab 200-300 Mio. EUR aufwärts die legitimen Nachfolger des Adels sind. Da ist auch, ohne Frage, viel alter Adel mit dabei neben neureichen Discounterkönigen und Industriellen-Erben.

Die obere Mittelklasse, der Nachfolger vom eigentlichen Bürgertum, sind kleine Selbständige wie z.B. Ärzte mit Praxis (keine Hausärzte, Praxen mit 200-300k Nettoeinkommen im Jahr), Unternehmer mit 20-50 Mitarbeitern, usw. welche sich tendenziell inkl. ihres Unternehmens und des Hauptwohnsitzes im Bereich Millionär bewegen (1,6% der Bevölkerung in Deutschland sind Millionäre, davon 0,00x% der "neue Adel").

Und die anderen 98% sind auf Arbeit angewiesen um ihren Lebensstandard zu finanzieren oder werden vom Staat alimentiert ohne wirklich einen guten Lebensstandard zu haben (Arbeitslose, Rentner).

Weiterführende Literatur um mal einen Blick hinter die Fassade unserer Gesellschaft zu schauen: Unscripted: Life, Liberty, and the Pursuit of Entrepreneurship.

(P.S. Ich glaube nicht, dass sich die Verhältnisse bald ändern werden, aber ich spreche Sachen gerne ehrlich an. Deswegen ist mein mittelfristiges Ziel auch, nicht mehr auf einen Job angewiesen, jemals in meinem Leben. Bin VWLer, aber selbständig im IT-Bereich und gehe auf die 200k Vermögen zu ca. Anfang nächsten Jahres, wenn sich Business und Börsen mittelmäßig normal weiterbewegen. Unsere Generation wird bis 70 buckeln dürfen, wenn man nicht vorher ausgesorgt hat. Um dann mit minimalen Rentenansprüchen abgespeist zu werden, welche auch noch voll versteuert werden. Ich sehe eigentlich nur eine Alternative und die heißt: Kapitalist werden, statt Arbeitnehmer.)

antworten
WiWi Gast

Re: Gehaltsdeckel Topmanagement

Kurz vom Handy: Hungern muss keiner, das Motto Brot und Spiele ist nicht neu. Ändert nichts am Machtgefälle.

Der Aufstieg eines ungebildeten H4-Empfänger zum Eigentümer eines 200-300 Mio. Euro Konzerns ist eher bei 0,00000000x Prozent einzuordnen. Falls man als Unternehmersohn geboren wurde, sind die Chancen eher bei 99%, weil man einfach nur die Firma übernehmen muss. Geburtsrecht also wie eh und je.

Zwang zur Arbeit gibt es aus wirtschaftlichen Gründen. Es bleiben sonst gerade 250 Euro nach Sanktion, was gerade reicht, damit du nicht verhungerst.

Leben wie in einer Urgesellschaftsform ohne Eigentumsrechte geht auch nicht, wenn du dich an einem Apfelbaum bedienen solltest oder mal eine Kuh tötest zum Verzehr, wirst du eingesperrt. Alles ist ja im Eigentum von irgend jemandem. Du musst also am Wirtschaftskreislauf teilnehmen und dieser zwingt dich zur Arbeit, außer du bist Kapitalist.

Adel kann nicht straffrei Verbrechen begehen? Abgasskandal habe ich doch schon erwähnt.

Zugang zur Bildung hängt stark vom Stadtviertel ab, manche Grundschulen schicken 10% der Schüler an Gymnasien, andere 80%. Privatschulen/Internate für einige tausend Euro im Monat, also die Schulen der Kapitalisten: 100%.

Ist aber auch egal, Macht und Freiheit ergeben sich aus Eigentum und nicht aus Bildung.

WiWi Gast schrieb am 31.05.2018:

Es ist zwar grundsätzlich zumindest nicht falsch was du da schreibst, aber eben nur grundsätzlich.

Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen heute und Mittelalter enorm.

  • Auch die untersten Schichten in der deutschen Gesellschaft müssen nicht hungern´
  • Auch die untersten Schichten haben die Chance zum "Adel" aufzusteigen (Im Mittelalter ging das fast ausschließlich nur per Geburtsrecht)
  • Keiner kann dich zwingen eine bestimmte Arbeit auszuüben
  • Auch der Adel kann heute nicht straffrei Verbrechen begehen
  • Die wenigsten von uns müssen heute auch nur annähernd vergleichbar harte Arbeit verrichten wie die Leibeigenen damals
  • Wir haben alle Zugang zur Bildung
    ich könnte noch ewig so weitermachen

WiWi Gast schrieb am 31.05.2018:

WiWi Gast schrieb am 24.04.2012:

Über das Gehalt entscheidet der Aufsichtsrat, welcher den Eigentümern und die Arbeitnehmer vertritt.
Und über Gesetze entscheidet der Bundestag, welcher das Volk vertritt.

Und wenn dieser Bundestag mehrheitlich entscheidet, dass Managergehälter gedeckelt werden oder dass Vermögende eine Abgabe zu zahlen haben, dann ist das so.

Das eigentliche Problem sind auch nicht Vorstände mit 2-5 Mio. EUR Gehalt und nicht mal halbwegs erfolgreiche mittelständische Unternehmer mit 30, 50 oder 80 Mio. EUR Vermögen.

Die oberen 0,1% akkumulieren zunehmend das Vermögen und damit auch die Macht im Staat. Wer 5 Mio. auf dem Konto hat, der hat ausgesorgt, aber ist nicht so reich, um Macht auszuüben, welche so vielleicht nicht in unserem politischen System gewollt ist. Das geht dann in Richtung Oligarchie. Grundsätzlich erst mal nur anders und nicht schlechter oder besser, aber eigentlich nicht die Regierungsform, welche in Deutschland nach der Verfassung gültig ist.

Weiterführende Infos:
Doku Ungleichland - 3 Teile
The Atlantic: The 9.9 Percent Is the New American Aristocracy

Also noch mal ganz plakativ: Quandts, Klatten, Würth, Aldi, Schäffler, Kühne, ...

Wie Oligarchie offensichtlich für jeden funktioniert: RB Leipzig.

Was dann hinter verschlossenen Türen passiert sind solche Sachen wie die Verpestung unserer Städte, wobei die Verursacher (Quandt, Klatten, Piech, ...) keinen Penny zahlen.
Warum sind die Zustände in der Massentierhaltung immer noch so elendig? Damit Discounter ihr Hähnchen für 6 Euro und Hack für 5 Euro verkaufen können, jeweils je Kilo? Wer steht hinter den Discountern?
Warum ist Deutschland die einzige Industrienation weltweit ohne generelles Tempolimit auf Autobahnen, achja, siehe oben.

Und jetzt noch mal noch plakativer: Es gab im Mittelalter, in der frühen Neuzeit, in der Neuzeit usw. immer Hierarchien und Stände in verschiedenen Ausprägungen. Ritter und Bauern. Hochadel, Adel, Bürgertum und Pöbel. Industrielle und Arbeiter. Immer hat man es geändert und war der Meinung, jetzt ist alles fair und jeder Mensch ist gleichwertig. Im Nachhinein hat man immer wieder festgestellt, dass es doch nicht so war. Es mag zwar heute nicht mehr Adel und Pöbel heißen oder Ritter und Leibeigener, aber die Verhältnisse sind nicht anders als in den letzten 1.000 Jahren.

Klar, wir haben drum herum ein Rechtssystem und ein Wirtschaftssystem gebaut, welches vorgaukelt, dass niemand bevorteilt oder benachteiligt wird. Klar, wir, der Pöbel, lebt nicht schlecht und nicht vergleichbar mit den Lebensumständen vor 100, 200, 300 Jahren. Aber am Machtgefälle hat sich nichts getan.

Und da muss man dann doch sagen, ok, wer 2 Millionen EUR auf dem Konto hat, der hat zwar immer noch keine politische Macht, aber zumindest ist er nicht mehr auf dem Status eines Leibeigenen, d.h. aus heutiger Sicht: Um ein mehr oder minder angemessenes Lebens zu führen, ist er nicht mehr darauf angewiesen, einen Teil seiner Lebenszeit gegen Geld zu tauschen.

Forschung über Armut gibt es in der Soziologe massenhaft, Forschung über Reichtum ist extrem schwierig. Daten sind kaum vorhanden, werden warum auch immer nicht erhoben. Natürlich, es ist eigentlich klar warum.

Aber grob kann man sagen, dass die Leute ab 200-300 Mio. EUR aufwärts die legitimen Nachfolger des Adels sind. Da ist auch, ohne Frage, viel alter Adel mit dabei neben neureichen Discounterkönigen und Industriellen-Erben.

Die obere Mittelklasse, der Nachfolger vom eigentlichen Bürgertum, sind kleine Selbständige wie z.B. Ärzte mit Praxis (keine Hausärzte, Praxen mit 200-300k Nettoeinkommen im Jahr), Unternehmer mit 20-50 Mitarbeitern, usw. welche sich tendenziell inkl. ihres Unternehmens und des Hauptwohnsitzes im Bereich Millionär bewegen (1,6% der Bevölkerung in Deutschland sind Millionäre, davon 0,00x% der "neue Adel").

Und die anderen 98% sind auf Arbeit angewiesen um ihren Lebensstandard zu finanzieren oder werden vom Staat alimentiert ohne wirklich einen guten Lebensstandard zu haben (Arbeitslose, Rentner).

Weiterführende Literatur um mal einen Blick hinter die Fassade unserer Gesellschaft zu schauen: Unscripted: Life, Liberty, and the Pursuit of Entrepreneurship.

(P.S. Ich glaube nicht, dass sich die Verhältnisse bald ändern werden, aber ich spreche Sachen gerne ehrlich an. Deswegen ist mein mittelfristiges Ziel auch, nicht mehr auf einen Job angewiesen, jemals in meinem Leben. Bin VWLer, aber selbständig im IT-Bereich und gehe auf die 200k Vermögen zu ca. Anfang nächsten Jahres, wenn sich Business und Börsen mittelmäßig normal weiterbewegen. Unsere Generation wird bis 70 buckeln dürfen, wenn man nicht vorher ausgesorgt hat. Um dann mit minimalen Rentenansprüchen abgespeist zu werden, welche auch noch voll versteuert werden. Ich sehe eigentlich nur eine Alternative und die heißt: Kapitalist werden, statt Arbeitnehmer.)

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