Vergütungsstudie 2006: Geschäftsführer-Gehälter steigen
Kienbaum-Studie: Die Gehälter der Angestellten-Geschäftsführer und der Gesellschafter-Geschäftsführer gleichen sich immer mehr an - je nachdem, wie groß das jeweilige Unternehmen ist.
Geschäftsführer-Gehälter steigen
Gummersbach,
12.09.2006 (kb) - Die Managementberatung Kienbaum stellt die aktuelle
Gehaltssituation der Geschäftsführer in deutschen Unternehmen in zwei
getrennten Vergütungsstudien »Geschäftsführer der kleinen GmbH 2006« (bis
fünf Millionen Euro Umsatz) und »Geschäftsführer 2006« (über fünf
Millionen Euro Umsatz) vor. Während in kleinen Unternehmen die
Gesellschafter-Geschäftsführer mit einem Jahresgesamteinkommen von
durchschnittlich 157.000 Euro vor den Angestellten-Geschäftsführern
(142.000 Euro) liegen, haben bei mittleren Firmen die
Angestellten-Geschäftsführer mit durchschnittlich 257.000 Euro etwas
höhere Einkommen als ihre Gesellschafter-Kollegen (254.000 Euro). Vor zwei
Jahren lagen die Einkommen der beiden Geschäftsführer-Gruppierungen noch
um jeweils 20.000 Euro auseinander.
Vom 1. Mai 2005 bis 1. Mai 2006
stiegen die Grundgehälter der Geschäftsführer in kleinen GmbHs insgesamt
um 2,6 Prozent. Im Vergleich zur Gehaltssteigerungsrate im Vorjahr, die
bei 4,9 Prozent lag, sind die Grundbezüge somit deutlich langsamer
gestiegen. Gehaltserhöhungen hängen ganz wesentlich von der individuellen
Ertragslage des Unternehmens ab. Das Grundgehalt der Geschäftsführer in
größeren Unternehmen stieg im gleichen Zeitraum im Schnitt um 3 Prozent
(Vorjahr 3,2 Prozent). »Die Steigerungen der Geschäftsführergehälter, wenn
auch geringer als im Vorjahr, indizieren eine gute wirtschaftliche
Gesamtlage der kleinen und mittleren Unternehmen. Dies spüren wir auch an
der deutlich gestiegenen Nachfrage nach Fach- und Führungskräften.
Einerseits muss die Vergütung so angesetzt sein, dass qualifizierte
Personen für die Übernahme einer Geschäftsführerposition gewonnen und zu
hohen Leistungen motiviert werden; andererseits soll die Vergütung das
Unternehmen nicht über Gebühr belasten beziehungsweise die Gewinnanteile
der Gesellschafter nicht übermäßig schmälern«, erläutert Christian Näser,
Projektleiter beider Studien.
Die Spannbreite der
Jahresgesamtbezüge von Geschäftsführern ist außerordentlich hoch und
reicht in kleinen GmbHs von weniger als 40.000 Euro bis über 400.000 Euro.
Knapp ein Drittel davon verdient weniger als 110.000 Euro, ein weiteres
Drittel erreicht 110.000 bis 155.000 Euro, die übrigen Geschäftsführer
liegen darüber. Geschäftsführer in Unternehmen mit über fünf Millionen
Euro Umsatz können von 50.000 Euro bis zu 1,2 Millionen Euro verdienen.
Ein Drittel aller Geschäftsführer verdient bis etwa 170.000 Euro, ein
weiteres Drittel kommt auf 170.000 bis 260.000 Euro, und das letzte
Drittel liegt darüber. Zehn Prozent überschreiten in diesem Jahr die
Schwelle von 500.000 Euro.
Die Unternehmensgröße, gemessen an
Umsatz, Beschäftigtenzahl oder Bilanzsumme, hat nach wie vor den stärksten
Einfluss auf die Höhe des Gehalts. Das durchschnittliche
Jahresgesamtgehalt des Geschäftsführers eines Unternehmens mit mehr als
5.000 Beschäftigten beträgt 245.000 Euro. Dem hingegen wird der
Geschäftsführer eines Unternehmens mit bis zu fünf Mitarbeitern lediglich
mit 96.000 Euro entlohnt. Die betriebliche Altersversorgung (Altersrente,
Invaliditätsrente, Hinterbliebenenversorgung) ist für Geschäftsführer die
mit Abstand wichtigste und für die Unternehmen auch teuerste
Zusatzleistung. Grund ist, dass bei Geschäftsführern die gesetzliche
Sozialversicherungsrente bei weitem nicht ausreicht, um nach der
Pensionierung den gewohnten Lebensstandard zu sichern. Die Unternehmen
haben diese Notwendigkeit der betrieblichen Altersversorgung erkannt und
gewähren 69 Prozent der Geschäftsführer in den kleinen GmbHs und 81
Prozent in mittleren Unternehmen diese Zusatzleistung.
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