Hallo Leute,
ich werde im Herbst meinen Master in BWL abschließen und beschäftigte mich gerade mit der Gestaltung meiner Zukunft.

Kurz zu meiner Person:

Bachelor: 2,3 ("gute" Uni, Top-10 im Wiwo-Ranking 2020)
Master: 1,5-1,8, je nach dem, wie das Semester und v.a. die MA laufen werden (Durchschnitts-Uni in Bayern)
1x Praktikum (MDAX-Konzern)
1,5 Jahre Werkstudent (DAX30)
Alter: jetzt 23, bei Abschluss im Herbst frisch 24

An sich kein berauschendes Profil, da durchschnittliche Noten und wenig Praxiserfahrung, weil ich im Bachelor dummerweise primär das Studentenleben genossen habe und neben der Uni, die auch nicht gerade oberste Priorität hatte, gereist bin/gefeiert habe als zu arbeiten.

Da sich ein direkter Einstieg im DAX30-Unternehmen wegen Corona zu beidseitigem Bedauern nicht realisieren lässt (Einstellungsstopp lässt grüßen), schaue ich mich derzeit nach Optionen für einen Berufseinstieg um, die leider derzeit echt mies sind.

Ich habe nun folgende Alternativen:

1. Weiter bewerben und hoffen, dass mein Profil für einen halbwegs guten Job reichen wird.
   Mein Chef hat mir zugesichert, dass ich auch nach meinem Abschluss (mindestens) bis April weiter als Werkstudent arbeiten kann und kündigen könnte, sobald ich nen Job gefunden habe.

2. Einen zweiten Master in Wirtschaftsinformatik oder in International Information Systems (~Winfo light, dafür für mich persönlich einfacher) drauf legen. Fachliches Interesse am Master ist auch definitiv vorhanden, nur die Vorkenntnisse in Informatik sind doch recht dünn (bspw. Programmierkenntnisse sind nicht vorhanden, sollen aber im Laufe des zweiten Masters zumindest rudimentär angeeignet werden).

Ich würde in diese Master wahrscheinlich mit Auflagen reinkommen (hab einige Winfo-Credits ausm Bachelor; müsste aber Kurse nachholen), könnte mir aber einige BWL-Masterkurse anrechnen lassen, was im Endeffekt die nachzuholenden Kurse zeitlich ausgleicht.

Hypothetisches Ende des Masters wäre (mit 6 Monate Praktikum und 1 Semester über Regelstudienzeit gerechnet) Herbst 2023.

Mein Ziel ist der Einstieg bei einem IGM-Betrieb im Bereich SCM/Logistik/Einkauf. Praktikum/Werkstudentenjob sind auch in diesen Bereichen.

Ich würde meine Entscheidung wohl davon abhängig machen, welches Profil hypothetisch Ende 2023 attraktiver/erfolgsversprechender wäre:

1)
Alter: 24
B.Sc. BWL: 2,3
M.Sc BWL: 1,5-1,8
1x Praktikum Industrie-Konzern
1,5 J. Werkstudent Dax30
ca. 2,5 Jahre Berufserfahrung (nicht-IGM)

2)
Alter: 27
B.Sc. BWL: 2,3
M.Sc BWL: 1,5-1,8
M.Sc. Winfo: Ziel ist 1,9-2,1
1x Praktikum Industrie-Konzern
4 J. Werkstudent Dax30
1x (Auslands-)Praktikum Dax30
(Bonus: Noch 2 Jährchen Studentenleben :D)

Was meint ihr? Welcher Weg ist der bessere? Wofür würdet ihr euch an meiner Stelle entscheiden?

Ich habe derzeit noch absolut keine Tendenz.

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Aus meiner Sicht: Möglichst schnell einen Job finden. Von dem dann weiter bei IGM bewerben wenn das dein Ziel ist.
Zweiter Master sieht eher nach "Fachidiot" aus.

Deswegen weiter breit bewerben und erstmal auch Job annehmen die noch nicht beim Zielarbeitgeber sind. Berufserfahrung schlägt zweiten Master.

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Du suchst ne Ausrede, um mit den Bewerbungen aufzuhören.
Mach weiter und falls Du nichts finden solltest kannst Du immer noch studieren. Arbeit nach dem Studium ist immer besser als weitere Vollzeit-Ausbildung.

Zweitstudium Informatik kannst auch immer noch neben der Arbeit machen

WiWi Gast schrieb am 09.07.2020:

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Das mit den Fachidiot ist natürlich so nicht richtig. Ganz im Gegenteil: ein Doppelmaster liest sich immer gut, vor allem wenn du in der Kombi noch Informatik mit drin hast.

Ich würde zu dem Master tendieren. Nochmal 2 Jahre entspannt studieren und dann bist du mit 26 immer noch absolut im Durchschnitt der Einsteiger. Dazu kannst du dein Profil nochmal entscheidend verbessern. Go for it!

WiWi Gast schrieb am 09.07.2020:

Aus meiner Sicht: Möglichst schnell einen Job finden. Von dem dann weiter bei IGM bewerben wenn das dein Ziel ist.
Zweiter Master sieht eher nach "Fachidiot" aus.

Deswegen weiter breit bewerben und erstmal auch Job annehmen die noch nicht beim Zielarbeitgeber sind. Berufserfahrung schlägt zweiten Master.

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Sehe ich genauso wie mein Vorposter.

Schau, dass du Berufserfahrung bekommst. Du solltest natürlich nicht gleich den erstbesten Job annehmen, es sollte natürlich schon zu deinem Profil und auch deinen Qualifikationen passen. Aber wenn du 2-3 Jahre Berufserfahrung aufweisen kannst, ist auf alle Fälle besser als wie wenn du einen zweiten Master gemacht hättest. Und dann kannst dich nach ein paar Jahren nochmal bei IGM bewerben, mit einem super Abschluss und Berufserfahrung. Mach aber nicht den Fehler, dass du dich zu früh bewirbst. Kommt im Lebenslauf nicht gut

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Hier würde ich gerne noch etwas hinzufügen:

Nach 2 Jahren ist die Berufserfahrung (BE) sicherlich mehr wert als ein 2. Master.

Nach 4 Jahren sind 2 Jahre BE + Master vermutlich in etwa gleichwertig zu 4 Jahren BE.

Nach 6 Jahren sind 4 Jahre BE + Master sicherlich besser als 6 Jahre BE.

Worauf ich hinaus möchte: Durch den abnehmenden Grenznutzen der Berufserfahrung wird diese im Laufe des Berufslebens immer unwichtiger. Irgendwann ist es egal, ob Du 20 oder 22 Jahre Berufserfahrung hast. Ein zweites Studium bleibt und ich denke, dass der Bereich Informatik auch Zukunft hat. Außerdem sehe ich die 2 Jahre Studentenleben und einen Einstieg nach Corona als attraktiv an!

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WiWi Gast schrieb am 09.07.2020:

Du suchst ne Ausrede, um mit den Bewerbungen aufzuhören.
Mach weiter und falls Du nichts finden solltest kannst Du immer noch studieren. Arbeit nach dem Studium ist immer besser als weitere Vollzeit-Ausbildung.

Zweitstudium Informatik kannst auch immer noch neben der Arbeit machen

WiWi Gast schrieb am 09.07.2020:

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Ich suche nicht nach einer Ausrede, sondern nach weiteren Alternativen, falls das Bewerbungen schreiben bis zum Herbst nix einbringen soll, aber Kopf hoch.

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Berufserfahrung > Zweites Studium
Zweites Studium > Arbeitslosigkeit im Lebenslauf

Schreib dich in einen zweiten Studiengang ein und bewirb dich weiter aus Stelle! Es macht auch keinen Sinn, coronabedingt eine Stelle anzunehmen, die in eine Sackgasse führt und nichts mit deinen Qualifikationen gemein hat.

Schreib dich ein, wenn du einen Job findest go for it. Wenn die Situation anhält und in 1 Jahr der Arbeitsmarkt immer noch beschissen ist, dann hast du zumindest schon 1 Jahr deines Zweitstudiums hinter dir. Deshalb kann ich den Aussagen meines Vorredners nicht zustimmen. Schreib dich ein und bewirb dich weiter! (Vorausgesetzt du bist nicht auf Hartz4 angewiesen.)

WiWi Gast schrieb am 09.07.2020:

Du suchst ne Ausrede, um mit den Bewerbungen aufzuhören.
Mach weiter und falls Du nichts finden solltest kannst Du immer noch studieren. Arbeit nach dem Studium ist immer besser als weitere Vollzeit-Ausbildung.

Zweitstudium Informatik kannst auch immer noch neben der Arbeit machen

WiWi Gast schrieb am 09.07.2020:

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Du kannst statt Direkteinstieg, doch auch nach einem Praktikum in dem Bereich suchen. So gewinnst du relevante Berufserfahrung und ggf die Chance zur Übernahme.

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Ich würde mich vorerst für den Master einschreiben und parallel dazu Bewerbungen schreiben. Das ist auf jeden Fall besser als monatelang Bewerbungen zu schreiben und sonst nix.

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WiWi Gast schrieb am 09.07.2020:

Hier würde ich gerne noch etwas hinzufügen:

Nach 2 Jahren ist die Berufserfahrung (BE) sicherlich mehr wert als ein 2. Master.

Nach 4 Jahren sind 2 Jahre BE + Master vermutlich in etwa gleichwertig zu 4 Jahren BE.

Nach 6 Jahren sind 4 Jahre BE + Master sicherlich besser als 6 Jahre BE.

Worauf ich hinaus möchte: Durch den abnehmenden Grenznutzen der Berufserfahrung wird diese im Laufe des Berufslebens immer unwichtiger. Irgendwann ist es egal, ob Du 20 oder 22 Jahre Berufserfahrung hast. Ein zweites Studium bleibt und ich denke, dass der Bereich Informatik auch Zukunft hat. Außerdem sehe ich die 2 Jahre Studentenleben und einen Einstieg nach Corona als attraktiv an!

Du vergisst allerdings zwei volle Jahresgehälter in dieser Rechnung! Das sind brutto sicher >110k und netto entsprechend >60k Euro die ihm entgehen werden. Ich nehme dir das nicht übel, da du wahrscheinlich noch ein Student bist, immerhin ist das ein typisches Studentenweltbild welches du hier offenbarst.
Was man aber nie vergessen sollte ist dass man letztendlich arbeitet um Geld zu verdienen. Das Studium ist kein Selbstzweck, wie groß das Interesse auch immer sein mag. Und zwei Master sind nicht automatisch gut, egal ob da Informatik dabei ist. Nach dem Studium wirst du relativ schnell feststellen, dass das Wissen aus dem Studium relativ schnell verblasst, zumindest der Teil den du nicht täglich benutzt.

Ein Master zeigt dass du in der Lage bist entsprechend anspruchsvolle Aufgaben zu erledigen und bewertet deine Leistung in Form von Noten und Studiendauer. "Fachkenntnisse" hast du aus dem Studium allerdings nicht wirklich und jemand der zig Studiengänge absolviert bringt nur Grundwissen aus zig Fachrichtungen mit - mehr nicht. Von daher kann ein zweiter Master nur die letzte Alternative vor der Arbeitslosigkeit sein.

PS: Ich stelle es mir auch schwierig vor die gleiche Motivation im zweiten Master zu halten, wie man sie im ersten hatte.

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@Vorposter hinzuzufügen, dass der Abschluss nach 6 BE immer mehr an Bedeutung abnimmt.
Spätestens nach 10 jahren ist mir egal, ob er ein master oder Bachelor hatte. Hauptsache er hat wichtige berufliche Meilensteile in seiner karriere gesammelt.

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Wenn der Threadersteller wirklich 100% nur zu IGM will (verstehe diese Fixierung nicht so ganz, andere Unternehmen zahlen mitunter auch ohne IGM ganz gut), dann finde ich es nicht so einfach, zu beantworten, wie es wohl einfacher ist dort unterzukommen.

Mit 3 Jahren Berufserfahrung in nem KMU und 1,5 Jahren Werkstudent, was dann auch schon ein Weilchen her ist (da heißt es dann Kontakt halten, sonst wäre das zu dem Zeitpunkt definitiv nicht mehr der allseits bekannte "Fuß in der Tür"). Oder nachdem man nach ein paar weiteren Jährchen sein Netzwerk in idealerweise dem gleichen Unternehmen weiter ausbauen konnte durch weitere Werkstudentenjobs. Für mich relativ schwierig zu beantworten.

Wenn man jedoch diese IGM-Fixierung missachtet, dann kann die Antwort mMn auch nur lauten, schnellstmöglich ins Berufsleben zu starten, Leistung zu bringen und auf Glück hoffen, bei nem guten IGM-Unternehmen reinzurutschen.

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