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Masterstudium oder Arbeiten?

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reality2004

Masterstudium oder Arbeiten?

Guten Abend,

mir stellt sich langsam die Frage, ob ich nach meinem Bachelorabschluss noch einen Master (1-jährigen im Ausland) machen soll oder "richtig" ins Arbeitsleben einsteige. Ich habe letzten Sommer meinen Bachelor (Wirtschaftsuni Wien) abgeschlossen und mache gerade ein Praktikum bei KPMG das in 2 Monaten endet.

Einerseits bin ich froh, dass das Studium vorbei ist andererseits weiß ich nicht ob der Bachelor für die Zukunft reicht?! Bei einem bin ich mir aber sicher, wenn ich jetzt keinen Master mehr mache, werde ich ihn auch in der Zukunft nicht machen ;)

Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich!

Danke!

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WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Das "mehr" an Wissen durch einen einjährigen Master im Ausland wird man wohl in den wenigsten Jobs wirklich brauchen.. einige Unternehmen verlangen aber explizit den Master für bspw. Traineestellen. Evtl. würde ich es auch von der Note des Bachelors abhängig machen.. Im Ausland ist das Studium deutlich leichter als in DE (zumindest meine Erfahrung) und man kann seine Note entsprechend verbessern. Der Auslandsaufenthalt kann sicherlich privat wie beruflich nicht schaden und macht nebenbei ne Menge Spass. Inwiefern dir ein fehlender Master den Weg nach oben verbaut hängt denke ich sehr stark davon ab, was du später machen möchtest. Ich persönlich habe im Berufsleben noch niemanden getroffen, dem aufgrund eines fehlenden Masters etwas verbaut war.. aber so lange gibts die Abschlüsse ja auch noch nicht.

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BusinessLifeHack.DE

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Muss mich meinem Vorredner anschließen. Deine formalen Abschlüsse sind nur der Türöffner in die Arbeitswelt. Nach 3-6 Monaten fragt dich häufig niemand mehr, was für einen Abschluss du gemacht hast und wie gut deine Noten waren, außer du brillierst durch Halbwissen ;-)

Empfehle dir das zu tun, was dir persönlich am meisten Freude bereitet. Wenn es die Arbeit ist. Klasse. Geh arbeiten. Nach einiger Zeit wirst du deine Arbeit vielleicht öde finden und dir wünschen, den Master zu nachzuholen.

Willst du ins Ausland studieren gehen und die Sau rauslassen. Wunderbar. Dann mache es. Als Arbeitnehmer wirst du mit deinen in der Regel nur 4-6 Wochen Urlaub pro Jahr nur wenig Gelegenheit dazu haben.

Hoffe, der Ansatz hilft dir, deine Prioritäten richtig zu setzten ;-)

[%sig%]

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reality2004

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Werde mir das noch genau durch den Kopf gehen lassen :). Ein Auslandsstudium hört sich doch eigentlich ganz nett an, außerdem ist 1 Jahr nicht wirklich lange, wenn ich daran denke, dass mein 6-monatiges Praktikum schon bald wieder vorbei ist ;)

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WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

2 Jahre Berufserfahrung bringen dich definitiv weiter als jeder noch so tolle Master.

Das siehst auch an den ganzen BA /DHBW "Akademikern" (Ich lach mich tot). Meine Generation bekam das richtig hart zu spüren. 2003 Abi in Ba-Wü mit richtigen Leistungskursen und 13 Klassen, dann war man 19/20. 1 Jahr Bund/Zivi. Diplom Studium (Uni) 5-6 Jahre.

Dann kommst auf den Arbeitsmarkt und triffst auf Leute die mit 17/18 ein G8 Abi/Fachabi gemacht haben und dann nen 3-jährigen Bachelor gemacht haben. Wehrdienst gabs dann auch nimmer.

Wenn du dann mit 26 bei Firmen bewirbst, kann es sein dass dann einen Vorgesetzten hast, der 1-2 Jahre jünger ist als du, da er mit 17 Fachabi gemacht hat, dann 3 Jahre Bachelor oder DHBW gemacht hat, mit 20 Berufseinsteig gemacht, mit 23, 24 vielleicht Teamleiter. Der DHBW`ler hat sogar noch 3 Jahre mehr Berufserfahrung da während des "Studiums" ja schon im Unternehmen arbeitet.

Heute bin Ich 30 und habe noch sehr viel Kontakt zu den 100 Mitabiturienten von 2003. Die, die ein 3 jähriges DHBW "Studium" gemacht haben sind ausnahmslos alle weiter in Ihrer Karriere. Einer ist sogar mit 29 Berreichsleiter bei einem Dax Konzern. 2 Sind Geschäftsführer im Mittelstand. Klar, denn die haben ja auch shcon an die 10 Jahre Berufserfahrung, da macht das (klare) weniger an Theorie nicht so bemerkbar.

Während die Diplom/MAster Absolventen mit Ende 20/30 erst auf 3, 4 Jahre Berufserfahrung zurückblicken und grade über den Status der Berufsanfänger hinauskommen.

Ich kann jedem Bachelor nur wärmstens ans Herz legen, wenn du ein Jobangebot hast mit vernünftigen Konditionen, vielleicht sogar im Konzern, dann nimm es an. Es bringt dich definitiv weiter als jeder Master/MBA etc. pp.
Zumal man dann den Master immer noch Nebenberuflich machen kann oder im Sabbatical.

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WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Gehe arbeiten besser als Master direkt zu machen. master kannst du anschließend begleitend machen. Ich spreche aus Erfahrung und Berufserfahrung kann man nie mit Studiumabschlüße kaufen

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reality2004

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Vielen Dank auch für deine Antwort. Jobangebot habe ich bis jetzt noch nicht, aber meine jetzige Chefin (Managerin bei KPMG) empfiehlt mir auch ein Master Studium. Mal schauen, welche Jobchance ich im Augenblick habe.

Das Problem ist auch, ich weiß noch gar nicht richtig in welche Richtung ich gehen will.

Ich habe gehofft, nach dem Studium fällt die Wahl leichter. Dem ist aber nicht so, zumindest bei mir :(

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Lounge Gast schrieb:

Einer ist sogar mit 29
Berreichsleiter bei einem Dax Konzern. 2 Sind Geschäftsführer
im Mittelstand.

Da lässt du dir aber ORDENTLICH einen erzählen...

Bereichsleiter haben i.d.R. Abteilungsleiter unter sich - eher Hauptabteilungsleiter. Und da soll einer 29 sein? Niemals durch Leistung oder gar Berufserfahrung - sollte es stimmen (wslkeit < 1%) dann ist das durch eine Connection geschehen.

Genau so siehts bei deinen 2 GFs im "Mittelstand" aus. Denke mal das sind einfach die (Schwieger-)Söhne die dann entsprechend rangeholt werden bzw. generell die nächste Generation die den Laden übernimmt. Oder man ist mit Prokura im EK automatisch Mitglied der GF bei der 100-Mann Bude.

Whatever: Bei uns haben die EINSTEIGER ! in Führungspositionen (also die dorthin befördert werden) ein Durchschnittsalter von deutlich > 40. Und da gehts für die erst los :-) Und letztendlich heißt es nicht umsonst die Studentenzeit ist die beste...

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Ich habe meinen Bachelor 2010 gemacht. Von den Kommilitonen haben einige sofort mit der Arbeit angefangen, weil sie einfach die Nase voll vom Studium hatten. Zwei Jahre später habe sie es fast alle bereut, nicht doch den Master gemacht zu haben.

Ich habe meinen zweijährigen Master gemacht, am Anfang des Semesters tagelang Computer gespielt, Party gemacht oder einfach lange geschlafen, habe nochmal ein über Stipendien finanziertes Auslandssemester eingelegt - es war eine super Entscheidung. Nicht zuletzt hätte ich meine jetzige Stelle auch ohne Master und vor allem auch ohne die im Masterstudium zu den Dozenten aufgebauten Kontakte nicht bekommen.

Und erst, wenn man im Berufsleben steht, kann man nachvollziehen, wie schön das Studium ist und welche Freiheiten es einem bietet.

Also: Master machen!

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Gerade bei den Big4 wird der Master überhaupt nicht wahrgenommen. Kriegst ein paar Scheine mehr.. Jemand nur mit Bachelor dafür aber schon 2 Jahre gearbeitet holst du nicht mehr ein.

Ich finde, gerade wenn man noch nicht genau weiß, was man machen will ist arbeiten besser. Der Master dient in meinen Augen immer der Vertiefung in einem Themengebiet. Wenn du irgendeinen allgemienen BWL Master machst bist du danach bestimmt nicht schlauer. Fang an zu arbeiten und guck ob dir das gefällt. Vielleicht bekommst du dann auch den Eindruck von Jobs den vllt. Kollegen machen. Wenn du es dann einigermaßen weißt such dir das passende Programm.

reality2004 schrieb:

Vielen Dank auch für deine Antwort. Jobangebot habe ich bis
jetzt noch nicht, aber meine jetzige Chefin (Managerin bei
KPMG) empfiehlt mir auch ein Master Studium. Mal schauen,
welche Jobchance ich im Augenblick habe.

Das Problem ist auch, ich weiß noch gar nicht richtig in
welche Richtung ich gehen will.

Ich habe gehofft, nach dem Studium fällt die Wahl leichter.
Dem ist aber nicht so, zumindest bei mir :(

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Ich arbeite jetzt schon eine Weile und habe mein Master berufsbegleitend gemacht. Auch wenn ich schneller vorangekommen bin und im vErgleich zu anderen im Job weiter bin merke ich doch irgendwie, dass mir etwas fehlt. Während die anderen im Auslandsstudium noch mal ihr englisch perfektionieren konnten und tollte internationale Freunde treffen konnten (und extrem viel gereist sind) habe ich - bis auf das Jahr mehr Gehalt - nicht so viel mitgenommen. Ich würde dir empfehlen auf jeden Fall noch einen Master dranzuhängen. Ein Jahr ist nicht viel und es wird dich persönlich viel weiter bringen.

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Bereichsleiter mit 29 kann ich mir auch schwer vorstellen, wahrscheinlich
ist eher Abteilungsleiter gemeint.

Aber die Aussage hat schon ihre Berechtigung: Die BA / Fachakademie Absolventen
mit Dualer Ausbildung (Ausbildung + Bachelor in einem) haben den Uni-Absolventen
einfach 5-8 Jahre voraus.

Das liegt an einem einfachen Sachverhalt: Für so gut wie keine mir bekannte Stelle
braucht man wirklich das BWL / VWL / Mathe / etc. Fachwissen aus 5-7 Jahren Uni.
Meist reicht hier, was man im Unternehmen "on the Job" lernt.

Ganz zu schweigen von Führungspositionen in einem Wirtschaftsunternehmen. Für diese
ist es sogar besser, wenn man gute Schauspielqualitäten und psychologische Kenntnisse hat.
Die Fachkenntnisse ("wie hängen die Prozesse in meinem Unternehmen zusammen" oder "was
hat welchen Einfluss auf Bilanz und BOP") hat man in 10 Jahren auch so verstanden.

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Ich stehe im Moment vor einem ähnlichen "Dilemma" / Luxusproblem.

Ich habe vor Kurzem zur Überbrückung zwischen Bachelor und Master ein Praktikum im Bereichscontrolling eines DAX30 Konzerns ergattert. Nun wird dort eine Planstelle frei, die man gerne mit mir besetzen würde. Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, ob ich ablehne und den Master mache oder annehme und den Master (vielleicht?!) später (nebenberuflich) mache. Es scheint ja doch eine einmalige Chance zu sein, oder? Wenn man sich hier umschaut, scheinen die Bewerbungen auf derartige Posten ja ziemlich beliebt zu sein.

Vielleicht weiß ja jemand von Euch Rat. Danke.

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Jobangebot annehmen und den Master zur Not berufsbegleitend machen! Alles andere wäre in deiner Situation unvorteilhaft. Wer garantiert dir dass der Master dir gefaellt und du nach dem Master in der gewünschten Position einsteigst?! Nobody...Wenn alle Rahmenbedingungen im Unternehmen stimmen, d.h. die Arbeit, die Arbeitskollegen, die Arbeitszeiten und das Gehalt, dann wuerde ich zuschlagen.

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WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Ich lasse mir gar nichts erzählen..

Aber wenn mir einer eine Visitenkarte gibt auf der steht "Head oif Global Marketing Communication", das auch auf seinem Xing Profil steht und google dutzende Interviews ausspuckt zu seinem Namen mit eben dieser Position.. dann wird das wohl so sein.

Der hat bei nem 1.000 Mann Laden ein BA (DHBW) "Studium" gemacht und in dem kleinen Laden wurde er direkt nach dem "Studium" Marketing Leiter. 2 Jahre später wurde der Laden von BASF geschluckt, und er kurze Zeit später vom Marketing Manager auf eben seine Position befördert.

Ein anderer Abi Kollege hat schon zu Abi Zeit beim Radio moderiert, hat dann bei Radio ein BA (DHBW) "Studium" im BWL Bereich gemacht, war dann Marketing Leiter, anschließend Assi vom GF und ist jetzt als GF zu einer regionalen Tageszeitung mit knapp 400 Mitarbeitern gewechselt. Also 400 MA würde Ich schon als Mittelstand bezeichnen.

Die Unternehmenskinder haben bei uns im übrigen fast Ausnahmslos alle ein BA "Studium" gemacht und sind heute in entsprechenden Stellen bei den Unternehmen der Eltern. Aber die zähle Ich ja nicht mit.

Von den Leuten mit Uni Abschluß (Master/Diplom) ist (bisher) keiner so durch gestartet. Von denen die promovieren/promoviert haben mal ganz zu schweigen..

Daher kann ich jedem nur raten so schnell wie möglich ins Berufsleben zu starten. Ein B.Sc ist in der Praxis völlig ausreichend. Das Vordiplom wäre es im prinzip auch gewesen. MAster kann man nebenberuflich machen wenn man denn dann noch einen braucht.

Und als Frau mit Kinderwunsch MUSS man mit dem B.Sc/B.A. anfangen zu arbeiten. Bis zum MAster studieren und dann Kinder hüten.. danach findet man nichts mehr! Besser B.Sc machen, paar Jahre BE sammeln, dann Kinder, wenn Kinder in die Schule gehen das Wissen mit einem M.Sc auffrischen und in die Arbeitswelt zurück kehren.

Alles andere ist monetär gesehen unvernünftig.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Einer ist sogar mit 29
Berreichsleiter bei einem Dax Konzern. 2 Sind
Geschäftsführer
im Mittelstand.

Da lässt du dir aber ORDENTLICH einen erzählen...

Bereichsleiter haben i.d.R. Abteilungsleiter unter sich -
eher Hauptabteilungsleiter. Und da soll einer 29 sein?
Niemals durch Leistung oder gar Berufserfahrung - sollte es
stimmen (wslkeit < 1%) dann ist das durch eine Connection
geschehen.

Genau so siehts bei deinen 2 GFs im "Mittelstand"
aus. Denke mal das sind einfach die (Schwieger-)Söhne die
dann entsprechend rangeholt werden bzw. generell die nächste
Generation die den Laden übernimmt. Oder man ist mit Prokura
im EK automatisch Mitglied der GF bei der 100-Mann Bude.

Whatever: Bei uns haben die EINSTEIGER ! in
Führungspositionen (also die dorthin befördert werden) ein
Durchschnittsalter von deutlich > 40. Und da gehts für die
erst los :-) Und letztendlich heißt es nicht umsonst die
Studentenzeit ist die beste...

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Die Frage ist letzten Endes nicht allgemeingültig zu beantworten. Punkt. Das ist ähnlich gelagert wie die Frage "Privatwirtschaft oder Öffentlicher Dienst". Ist eine Frage der jeweiligen Vorstellungen vom Leben/ des Lebensentwurfes und Prioritäten.

Jemand der seine Entscheidungen allein an barer Münze ausrechnet, mag eher zum Arbeiten neigen. Ich möchte mein Masterstudium nicht missen. War ne coole und aus dem (dreijährigen) Berufsleben rückblickend mega lockere Zeit, mit vielen Reisen, Auslandssemester etc. Ob mich der Spaß in Opportunitätskosten betrachtet auf Leben bezogen vllt. 100.000 gekostet hat ist mir ebenso wuppe, wie die Frage, ob andere drei Jahre früher eine Führungsposition haben (die ich ohnehin nicht unter allen Bedingungen anstrebe). Das kann man wie gesagt auch vollkommen anders sehen. Das Problem ist, dass man mit 21 nicht unbedingt um seinen Lebensplan weiß und sich von dem ganzen Gerede über Karriere als Imperativ beeinflussen lässt. Mit ein paar Jahren lebenserfahrung mehr sieht man klarer und kann auch gegen eine Mehrheitsmeinung unbeirrt und ohne sich zu rechtfertigen vertreten "Karriere ist mri nicht wichtig" oder "Familie ist mir wichtig".

Für mich(!) stellt sich eher die Frage: Wovon erzähle ich mal meinen Kindern oder woran erinnere ich mich zurück, wenn ich 70 bin? Von den zwei Jahren mehr Berufserfahrung und dass ich 3 Jahre schneller das und das Gehalt oder Position hatte, als andere? Oder erzähle ich ihnen von dem organisatorischen und allgemeinen Chaos des sommerlichen Roms, den Bekanntschaften und Partys, der unmöglichen Unterkunft, der vier Wochen Reise durch die Toskana - während wir bei dortigen Bekannten sitzen und ich diesen auf Italienisch von meinem derzeitigen Job und den Kindern erzähle?

Neben diesen grundsätzlichen Unterschieden in der Einstellung, kommen natürlich andere Aspekte hinzu. Ein paar Einträge weiter oben hieß es, dass einer einen direkten Einstieg in einem DAX Unternehmen hat, das er bereits von innen kennt. Bei einer solchen greifbaren und gewollten (Kollegen passen, Arbeit ist interessant, Gehalt stimmt...) Chance, würde ich vielleicht auch zugreifen und nicht den Master nehmen. Aber zwischen der Entscheidung Master oder "irgendeinen Job" (Big4, UB...) anfangen - und den noch nicht mal sicher und unterschriftsreif zu haben! - würde ich immer den Master machen.
Noch mal: Muss jeder selbst wissen. Die Meinung, dass es nur am entgangenen Gehalt oder dem Zeitpunkt (also mit 25 oder 29) (es ist ja nicht mal die Geschwindigkeit!) zu dem man eine gewisse Karrierestufe erreicht hat, zu entscheiden sei, was für alle "richtig" ist, halte ich aber für falsch. Für manche ist sie ganz sicher richtig, für andere eben nicht.

An die Dame mit den Kinderwünschen: Ich verstehe diese Sichtweise. Was mich aber irritiert ist die Aussage, alles andere sei "monetärer Unsinn". Kinder sind auch monetärer Unsinn - aber das hält Sie von Ihrem Kinderwunsch anscheind nicht ab (was ich gut finde). Die Argumentation entbehrt dann aber nicht einer gewissen Inkoheränz, was die Begründung angeht. Die Überlegung ist im Ergebnis also nachvollziehbar, aber inkoheränt begründet.

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Geiler Post :-)

Lounge Gast schrieb:

Die Frage ist letzten Endes nicht allgemeingültig zu
beantworten. Punkt. Das ist ähnlich gelagert wie die Frage
"Privatwirtschaft oder Öffentlicher Dienst". Ist
eine Frage der jeweiligen Vorstellungen vom Leben/ des
Lebensentwurfes und Prioritäten.

Jemand der seine Entscheidungen allein an barer Münze
ausrechnet, mag eher zum Arbeiten neigen. Ich möchte mein
Masterstudium nicht missen. War ne coole und aus dem
(dreijährigen) Berufsleben rückblickend mega lockere Zeit,
mit vielen Reisen, Auslandssemester etc. Ob mich der Spaß in
Opportunitätskosten betrachtet auf Leben bezogen vllt.
100.000 gekostet hat ist mir ebenso wuppe, wie die Frage, ob
andere drei Jahre früher eine Führungsposition haben (die ich
ohnehin nicht unter allen Bedingungen anstrebe). Das kann man
wie gesagt auch vollkommen anders sehen. Das Problem ist,
dass man mit 21 nicht unbedingt um seinen Lebensplan weiß und
sich von dem ganzen Gerede über Karriere als Imperativ
beeinflussen lässt. Mit ein paar Jahren lebenserfahrung mehr
sieht man klarer und kann auch gegen eine Mehrheitsmeinung
unbeirrt und ohne sich zu rechtfertigen vertreten
"Karriere ist mri nicht wichtig" oder "Familie
ist mir wichtig".

Für mich(!) stellt sich eher die Frage: Wovon erzähle ich mal
meinen Kindern oder woran erinnere ich mich zurück, wenn ich
70 bin? Von den zwei Jahren mehr Berufserfahrung und dass ich
3 Jahre schneller das und das Gehalt oder Position hatte, als
andere? Oder erzähle ich ihnen von dem organisatorischen und
allgemeinen Chaos des sommerlichen Roms, den Bekanntschaften
und Partys, der unmöglichen Unterkunft, der vier Wochen Reise
durch die Toskana - während wir bei dortigen Bekannten sitzen
und ich diesen auf Italienisch von meinem derzeitigen Job und
den Kindern erzähle?

Neben diesen grundsätzlichen Unterschieden in der
Einstellung, kommen natürlich andere Aspekte hinzu. Ein paar
Einträge weiter oben hieß es, dass einer einen direkten
Einstieg in einem DAX Unternehmen hat, das er bereits von
innen kennt. Bei einer solchen greifbaren und gewollten
(Kollegen passen, Arbeit ist interessant, Gehalt stimmt...)
Chance, würde ich vielleicht auch zugreifen und nicht den
Master nehmen. Aber zwischen der Entscheidung Master oder
"irgendeinen Job" (Big4, UB...) anfangen - und den
noch nicht mal sicher und unterschriftsreif zu haben! - würde
ich immer den Master machen.
Noch mal: Muss jeder selbst wissen. Die Meinung, dass es nur
am entgangenen Gehalt oder dem Zeitpunkt (also mit 25 oder
29) (es ist ja nicht mal die Geschwindigkeit!) zu dem man
eine gewisse Karrierestufe erreicht hat, zu entscheiden sei,
was für alle "richtig" ist, halte ich aber für
falsch. Für manche ist sie ganz sicher richtig, für andere
eben nicht.

An die Dame mit den Kinderwünschen: Ich verstehe diese
Sichtweise. Was mich aber irritiert ist die Aussage, alles
andere sei "monetärer Unsinn". Kinder sind auch
monetärer Unsinn - aber das hält Sie von Ihrem Kinderwunsch
anscheind nicht ab (was ich gut finde). Die Argumentation
entbehrt dann aber nicht einer gewissen Inkoheränz, was die
Begründung angeht. Die Überlegung ist im Ergebnis also
nachvollziehbar, aber inkoheränt begründet.

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Interessantes Thema!!

Stand/stehe vor der selben Entscheidung, habe mich jedoch (eigentlich) schon entschieden =) .

Ich absolviere momentan mein duales Studium in einem großen Industriebetrieb. Schreibe gerade meine Bachelorarbeit, bin dementsprecht kurz vorm Ende. Als mir vor kurzem meine stelle im Unternehmen angeboten wurde, stand ich also vor der selben Entscheidung: Arbeiten oder Master machen. Ich habe mich fürs Arbeiten entschieden und zwar aus folgendem Grund:

Wie ein Vorredner schon erwähnte, ist es erschreckend, wie die großen Unternehmen hinsichtlich ihrer Bewerber "sieben" können. Aus persöhnlicher Erfahrung weiss ich, dass z.B. in meinem Unternehmen falls sie von der Uni/Fh kommen und keine Berufserfahrung vorzeigen können ABSOLUT Top Noten haben müssen, um eine Stelle zu bekommen, weil es einfach hunderte an Bewerbern gibt. Sofern sich deine Noten im sehr guten Bereich aufhalten, sollte das für dich ja erstmal kein Problem sein :). Aber falls du schon einen Fuß im Unternehmen hast, dann setz auch den zweiten rein! Du weisst nie, wann sich die Chance dazu wieder ergibt.

Dessweiteren ist es bei uns so, dass es im kaufmänischen Bereich keine Stelle gibt, die einen Master erfordert. Wer einen Bachelor hat und sich durch seine gute Arbeit auszeichnet, dem stehen alle Türen offen.

Ein weiterer Punkt ist, dass du deinen Master auch nachträglich fulltime/parttime machen kannst. Eventuell steigert deine Berufserfahrung ja sogar die Chancen, einen guten Masterplatz zu bekommen ;)

Wenn man sich allgemein mit Personalen unterhällt wirst du feststellen: Berufserfahrung > Masterabschluss.

Noch ein Punkt der mich persönlich dazu gewogen hat, weiterzuarbeiten: Ich weiss nicht, wie es finanziell bei euch aussieht, aber für mich spielte der Punkt, wie lange ich meinen Eltern auf der Tasche liege, schon immer eine Rolle ;)

Also: Falls du die Möglichkeit auf einen Job nach dem Bachelor hast, dann nimm ihn an. Falls du das Gefühl hast, dass du irgendwas "verpasst", dann mach den Master nach. Anschließend kannst du dann neben deinem Abschluss auch Berufserfahrung vorweisen. Ich persönlich habe ebenfalls vor, meinen Master in 2 Jahren fulltime zu nachzuholen, wobei ich dann zu der oben genannten, so nett beschriebenen *g*, Generation gehören würde, die mit 24 Jahren Bachelor + 5 Jahrte Berufserfahrung vorzeigen kann.

(Ich beziehe mich nur auf meine persönlichen Erfahrungen in der INDUSTRIE. Mir ist klar, dass an anderer Stelle eventuell Master förderlich sein können, wie z.B in UB's IB's etc. =) )

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Was man verpasst, sind doch nicht die paar inhalte aus dem master sondern wie zuvor gut beschrieben die lebenszeit. Aber werdet ihr dann auch noch merken - hoffe mal für euch nicht zu spät...

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

Bei mir folgende Situation: letztes Jahr meine Ausbildung zum Informatik-Kaufmann beendet und mit 48K eingestiegen. Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich nochmal studieren gehen soll. Ich wurde dieses Jahr für die WHU zugelassen, müsste dafür aber von aktuell 40h auf 16h (Werkstudent) runtergehen. Lohnt sich das für die weitere Karriere? Ich werde bei meinem aktuellen AG (SAP-Beratung, um die 400 Mitarbeiter in DE, Raum FFM) aktiv gefördert und übernehme (bzw. wurde betraut) in Teilen auch bereits die Projektleitung diverser Projekte, dementsprechend befinde ich mich in einer Situation, wo ich mit mehr Stunden sicherlich deutlich "leveln" könnte in den Jahren, wo ich andernfalls studieren würde.

antworten
WiWi Gast

Re: Masterstudium oder Arbeiten?

48K als Einstiegsgehalt in einer SAP Beratung ist eher ziemlich unteres Ende. Mit einem Studium machst du nichts falsch, denn in den Jahren wo du dich zum Einstiegsgehalt eines Absolventen hocharbeitest, machst du deinen Bachelor.

WiWi Gast schrieb am 22.08.2023:

Bei mir folgende Situation: letztes Jahr meine Ausbildung zum Informatik-Kaufmann beendet und mit 48K eingestiegen. Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich nochmal studieren gehen soll. Ich wurde dieses Jahr für die WHU zugelassen, müsste dafür aber von aktuell 40h auf 16h (Werkstudent) runtergehen. Lohnt sich das für die weitere Karriere? Ich werde bei meinem aktuellen AG (SAP-Beratung, um die 400 Mitarbeiter in DE, Raum FFM) aktiv gefördert und übernehme (bzw. wurde betraut) in Teilen auch bereits die Projektleitung diverser Projekte, dementsprechend befinde ich mich in einer Situation, wo ich mit mehr Stunden sicherlich deutlich "leveln" könnte in den Jahren, wo ich andernfalls studieren würde.

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